Wenn man ein Konzert in der Musikhalle/Laeiszhalle Hamburg besucht, dann ist es erst mal nichts Ungewöhnliches, wenn auf der Bühne ein Orchester sitzt. Das bunte Licht dann schon. Und vielleicht auch die bezaubernde Cellistin. ‚Tschuldigung, ich weiche vom Thema ab. Wo war ich stehengeblieben ? Ach ja: ungewohnlich ist es aber schon, wenn statt Brahms, Mahler oder Vivaldi plötzlich Fernsehmelodien durch den Raum schweben.
Spätestens jedoch wenn Emmi, Kammersängerin im Ruhestand und Drogenbeauftragte des Müttergenesungswerks, als Moderatorin die Bühne betritt, weiß man: der Abend wird nicht „E“, er wird „U“; sogar sehr „U“. Das St. Pauli Kurorchester, manchem vielleicht bekannt als Begleitorchester des deutschen Vorentscheids zum Grand Prix, hatte geladen, um den schönsten Fernsehmelodien zu huldigen. Und ein paar illustre Sänger waren auch gekommen.
Kim Fischer beispielsweise zeigte, daß sie nicht nur am Freitag auftreten und Bücher schreiben kann, sondern sogar singen. Und daß sie sehr humorvoll mit der Jagt der Klatschpresse nach möglichen neuen Partnern umgeht.
Reinhold Beckmann war gut organisiert, hatte sich Hintergrundinformationen zu seinen Songs herausgesucht und sang tatsächlich — ich hätte es ihm ehrlicherweise nicht zugetraut — erstaunlich gut (Maybe/Der Mann aus den Bergen und Bonazna).
Als echtes Showgirl erwies sich Thomas Herrmanns, der neben einem Eurovisionsuraltschinken zusammen mit Emmi (Du bist Musik) sehr gekonnt Copa Cabana sang …… und tanzte. Ich bin sicher, daß er bei den Tanzlehrern des Friedrichstadtpalasts, in dessen Wänden ja der QuatschComedyClub aufgezeichnet wird, heimlich Unterricht genommen hat.
Sehr witzig fand ich auch den Auftritt von Petra Mauritz, die ihren ersten Einsatz mit „aaaahhhhh“ bei der Star Trek – Melodie hatte und dementsprechend gefeiert wurde. Nebenher lernte man auch allerlei Wissenswertes. Daß die Tatort – Melodie von Doldinger geschrieben wurde, war mir ja bekannt, aber das ausgerechnet Udo Lindenberg bei der bis heute jeden Sonntag im Fernsehen zu hörenden Melodie Schlagzeug spielte war mir neu.
Neben den Soloauftritten gab es auch einige sehr witzige Duos, Trios, Quartette, die wirklich keine bekannte Fernsehsendung ausließen. Auch Heidi, Wickie oder Mit Schirm, Charme und Melone gab es beispielsweise zu hören; im Laufe des Abends 31 Songs. Beachtlich. Christian Willner als Dirigent des Kurorchesters hatte seinen Laden auch gut im Griff, nur die Blechbläser … ja … ehrlicherweise gab es leider doch ein paar Stücke, die die Kollegen besser hätten üben sollen. Gerade das Blech hört man dann besonders gut heraus, wenn sie sich mal vergurken. Schade, denn sonst war die Orchesterleistung sehr gut.
Auch alte Bekannte gab es als Gäste: Texas Lightning wurde schon mehrfach durch das Orchster begleitet und so gaben die fünf „Die glorreichen Sieben“ und „The Unknown Stuntman“ aus „Ein Colt für alle Fälle“.
Zum großen Finale gab’s „Musik ist Trumpf“ und „Die Waltons“ (incl. „Gute Nacht, John Boy“) und so konnten alle zufrieden nach Hause gehen. Ich fühlte mich jedenfalls gut unterhalten.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich Texas Lightning echt einfach nur geil finde!
VLG Chandergirl
P.S: Ich bin auf diese Seite durch das Texas Lightning Forum gelangt, echt gut!
Es war ein super schöner Abend!Highlight natürlich TEXAS LIGHTNING!Ich hätte mir eine Zugabe gewünscht!War echt super schön!!!