Ich komme ja ursprünglich aus Duisburg und bei der Vorbesichtigung gestern wurden einige Erinnerungen wach. Ich habe meine ersten Streifzüge durch das Gelände vor etwa 20 Jahren unternommen.
Damals war es einfach gesperrte Industriebrache. Viele Hallen, die heute entkernt sind, hatten noch abgefuckte Maschinen und ich habe einige Tage dort photographiert. Von Park und freier Nutzung war da noch nicht die Rede.
Beides, die damalige Situation und der heutige Park, haben ihren Reiz. Manche der Aktionen, die ich damals zusammen mit einem Arbeitskollegen unternahm, waren sicher gefährlich. Heute sind unsichere Bereiche abgesperrt und man kommt (legal) nur dorthin, wo einem nicht wirklich was passieren kann. Dafür war die Atmosphäre früher noch rauher.
Gestern ist mir aufgefallen, daß manche Teile neu gestrichen wurden. Da war natürlich damals auch nicht dran zu denken. Auf der anderen Seite kann ich wohl verstehen, daß nicht alles vor sich hinrosten darf, wenn es nicht in ein paar Jahren einfach in sich zusammenfallen soll.
Diese Wärmehalle, in dem des Winters im Werksbetrieb die Eisenbahnwaggons mit den Erzen aufgetaut wurden, damit man sie überhaupt entladen konnte, steht beispielsweise heute gar nicht mehr.
Dort wo dieser Schaltschrank stand finden heute regelmäßig Tanzveranstaltungen statt. Mich hat damals die Wucht dieser Anlage wirklich umgehauen und auch heute noch muß man ja mal ganz ehrlich feststellen, daß das, was wir in unserem Gewerbe als „große“ Produktion bezeichnen immer noch ein Schiß ist gegen ein Stahlwerk.
Heute ist die Anlage übrigens nachts wirklich schön beleuchtet und im Sommer nutzen viele aus der Gegend den Park für nächtliche Spaziergänge und andere schöne Dinge.
Und auch wenn Natur und Landschaftsgärtner schon einiges von der Wucht des Werks genommen haben (es stehen mittlerweile Unmengen an Bäumen und Grünzeug auf dem Gelände), so hat sich das Enseble bis heute seine Faszination erhalten.
Ich wurde übrigens durch all diese Bilder, die ich aus meinem Fundus herausgekramt habe wieder mal daran erinnert, Photos nicht nur mit der Taschenkamera, sondern mit einem „richtigen“ Gerät zu schießen. Das habe ich früher viel mehr gemacht. Und außerdem daran, daß ich dringend mal das Projekt „Photoblog“ in Angriff nehmen muß…