Nein, das soll jetzt keine Werbung sein. Ich fand einfach die blau – gelbe Kombination so schön, die sich da beim Blick aus meinem Hotelzimmerfenster bot, das ist alles.
Autor: Markus Sorger
endlich schönes Wetter
Heute war endlich mal schönes Wetter und da mußte ich natürlich los, frische Luft schnappen. Für meinen Fußweg nahm ich eine sehr touristische Route vom Bahnhof Zoo aus durch das Freiluft Gaslaternenmuseum (von dem ich blöderweise keine Photos machte) bis zur Goldelse.
Von den beiden Plattformen aus schoß ich natürlich direkt mal Panoramabilder, die man wie immer hier im Blog größerklicken kann. Während sich Hamburg dadurch auszeichnet, mitten in der Stadt einen großen See zu haben, besitzt Berlin einen riesigen Park im Herzen der Stadt, was man rund um die Siegessäule ja auch gut sehen kann.
Auf dem Weg weiter in Richtung Brandenburger Tor kommt man dann an dem sowjetischen Ehrenmal vorbei. Noch bevor nach dem Krieg Berlin in die vier Besatzungszonen aufgeteilt wurde, bauten die Sowjets dieses Denkmal für die über 20.000 gefallen Soldaten, das gleichzeitig auch Kriegsgräberstätte ist. Als dann später die Aufteilung beschlossen wurde, stand das Denkmal auf westlichem Boden, so daß rund um die Stätte ein sowjetisches Sonderrecht beschlossen wurde. Was viele nicht wissen: direkt unter diesem Monument befindet sich Deutschlands erstes unterirdisches Autobahnkreuz, das von Speer für die Reichshauptstadt Germania gebaut, jedoch nie in Betrieb genommen wurde. Heute läßt das Grünflächenamt in Teilen des Tunnels Pflanzen überwintern.
Oft übersehen wird sicher diese Plastik direkt vor dem Brandenburger Tor. Im Mai 1989, also nur wenige Monate vor dem Mauerfall installiert, soll „Der Rufer“ für Frieden kämpfen und an einen Berliner Bürger erinnern, der bis zu seinem Tod im Jahre 1987 jeden Tag an dieser Stelle „Die Mauer muß weg“ gerufen haben soll.
Dieses Gebäude kennt wohl jeder und ich muß nicht viel darüber schreiben. Nicht verstehen kann ich übrigens, daß die Amis ihre neue Botschaft direkt nebenan bauen. Wer sich daran erinnert, wie großräumig die derzeitige Botschaft bei politischen Problemen abgesperrt wurde (man denke nur an den Beginn des Irakkriegs), wird sich wie ich fragen, wie das denn am neuen Standort gehen soll. Rundherum eine vielbefahrene Hauptstraße und jede Menge Touristen.
Direkt neben dem Brandenburger Tor und der Baustelle zur neuen Botschaft der USA befindet sich das Holocaust – Denkmal. Die Erstellung war ja recht umstritten, mir gefällt das Werk aber tatsächlich sehr gut und ich finde, ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle. Vor fast zwei Jahren war ich hier auch mal Nachts, dann ist das Holocaust – Mahnmal auch beleuchtet und wirkt noch besser, wie ich finde.
Gang durch die Gemeinde
Das Wetter wird nicht besser und darum muß ich Euch jetzt mit Bildern belästigen, die einen trüben Himmel haben und keinen strahlenden Sonnenschein. Oben seht Ihr also den Hauptbahnhof und das Kanzleramt. Und weil man das so schön auf einem Bild sehen kann läßt sich auch schnell erahnen, warum eigentlich der neue Berliner Hauptbahnhof mitten in die Pampa gebaut wurde: für unsere Herren Politiker ist’s schön nah. Ansonsten muß da aber eigentlich kein Mensch hin.
Wenn man sich mal die Außenwände des Kanzleramts genauer ansieht, dann muß man feststellen, daß es deutliche Wasserschäden gibt. Wenn das mal nicht bezeichnend für die aktuelle Lage ist. Vieles wird mal schnell zurechtgezimmert, aber wenn man mal genauer hinsieht, ist es nicht wasserdicht.
Viele der modernen Glashochhäuser finde ich sehr langweilig und häßlich. Dieses Gebäude hingegen erinnert mich an Gebäude New Yorks aus der Vorkriegsära und darum finde ich es tatsächlich sehr gelungen.
Rund um den Potsdamer Platz gibt es eine Menge Geschäfte. Auch hier scheint Flocke ihre Hände im Spiel zu haben. Jedenfalls begrüßte uns dieser freundliche Herr in einem Geschäft.
An dieser Stelle will ich außerdem mal ein wenig lästern. Über Männer, die rosa Oberhemden tragen. Das ist speziell in München ja extrem angesagt, aber auch in anderen Städten nimmt es zu. Mode halt. Wahrscheinlich ist das mal wieder ein Ulk, den sich die Mädels mit ihren Kerlen erlauben. Rosa. Jungs, laßt Euch nicht belatschern. Das sieht einfach scheiße aus.
Erinnerung an den Sommer
Angeregt durch die Bilder der Streben des Eifelturms und des SonyCenters schickte mir mein treuer Leser Michael ein paar Photos, die er während der Fußball – Weltmeisterschaft im Sommer im SonyCenter schoß. Ihn faszinierte damals die aufwendige Traversenkonstruktion und weil man tatsächlich nicht täglich solche Konstruktionen sieht, will ich Euch die Bilder auch nicht vorenthalten.
mein Arbeitsplatz
Seit einiger Zeit habe ich ein neues, eigenes Inspizientenpult bei der Revue und weil Euch vielleicht interessiert, wie denn mein Arbeitsplatz aussieht, will ich es Euch hier mal zeigen. Ihr seht, daß die Umgebung nicht so ganz prickelnd ist, der Admiralspalast ist eben noch nicht ganz fertig, aber davon laßt Euch mal nicht irritieren.
1-3: Monitore. Während der Show muß ich vor allem erst mal sehen, was überhaupt auf der Bühne und im Publikum passiert. Dafür gibt es verschiedene Kameras, die mir Infrarotbilder zeigen. Meine Aufgabe ist es ja, die Einsätze für die Technik, sogenannte Cues, zu geben. Nun gibt es einige Cues, die ich in absoluter Dunkelheit geben muß; eine normale Kamera würde mir da nicht weiterhelfen. Mittels Infrarotscheinwerfer ist die ganze Bühne so ausgeleuchtet, daß auf den Monitoren auch etwas sehe, wenn es für den normalen Beobachter dunkel ist. Das hilft mir schon mal weiter.
4: Inspizientenruf. Mit dieser Anlage kann ich Durchsagen machen. So rufe ich die Künstler zehn, fünf und drei Minuten vor der Vorstellung ein, damit sie auch pünktlich an ihrem Platz sitzen. Techniker und die Ballettdamen bekommen auch während der Vorstellung Erinnerungen, wann denn ihr nächster Einsatz ist. Außerdem wird hier die Publikumsklingel gestartet und im Notfall sind auch Durchsagen ins Publikum möglich.
5: Interkom. Alle showbeteiligten Techniker (Ton, Licht, Video, Spot, Vorhänge) sind über eine Sprechverbindung miteinander verbunden. Vornehmlich, damit die Show koordiniert abläuft. Aber natürlich auch, um so wichtige Dinge wie Feierabendbier, die aktuelle politische Lage und anderen Klatsch besprechen zu können. Dabei laufen die Gespräche nicht wie mit Funkgeräten, sondern eher so wie bei einer Telephonkonferenz ab: alle können gleichzeitig sprechen und hören. Was manchmal eine gewisse Disziplin erfordert.
6: DVD – Recorder. Die Kamerabilder können auf DVD mitgeschnitten werden. Was praktisch ist, um beispielsweise dem Ballett Anhaltspunkte für die Proben zu geben. Zusätzlich hat der Recorder auch ein Empfangsteil für normales Fernsehprogramm. Bei Weltmeisterschaften oder wichtigen Fußballspielen kann man sich dann beispielsweise überlegen, ob man wirklich alle Bildschirme für das Bühnengeschehen braucht…
7: Mithöre. Mittels eines kleinen Mischers kann ich hier für den Videokollegen, die Garderoben und auch für mich einen Mix von der Show machen. Es ist nämlich sehr hilfreich, wenn man nicht nur sieht, sondern auch genau hört, was auf der Bühne passiert.
8: Cuelights; Lichtzeichenanlage. An einigen Stellen gebe ich nicht nur die Einsätze für die Techniker, sondern auch für Musiker. Beispielsweise dann, wenn wir Umbauten haben, oder sich Teile der Musiker umziehen. Den Musikern auf der Bühne kann ich ja nicht zurufen: „Alles klar, Alter; mach‘ mal weiter.“. Das würde man ja auch im Publikum hören. Also sind auf der Bühne kleine Lämpchen verteilt, mit denen ich anzeigen kann, wie der aktuelle Status ist.
9: Ablauf. Was für die Musiker die Partitur, ist für mich der technische Ablaufplan. Da steht alles genau drin, damit ich auch in Momenten geistiger Umnachtung genau weiß, wie’s weitergeht.
Rund um mein Pult seht Ihr natürlich noch einige andere Dinge. Eine Uhr, damit auch ich pünktlich mit der Show beginne, Putzzeug für den Flügel (Schmierfinger sieht man immer so häßlich im Scheinwerferlicht), ein Handnotfallmikro für Max, Gaffa (die Kleberolle), Roh – DVDs, ganz rechts ein kabelgebundenes Ersatzinterkom (meines ist drahtlos), links die Kabeltrommeln zu den Kameras.
überarbeitete Blogroll
Viel zu selten überarbeite ich mal meine Blogroll. Nachdem aber bei einer Kollegin nun seit Monaten nichts mehr passierte und ganz aktuell ein neues Blogportal eröffnete mußte ich da doch mal ran. Ihr könnt also jetzt endlich wieder mit aktuellen Links rechnen.
Euer Augenmerk möchte ich aber besonders auf das Portal Theaterblogs lenken. Die Brüder Fenner, Insider kennen sie schon über die Theaterjobs Jobmaschine, haben ein Portal aus der Taufe gehoben, in dem sich Menschen rund ums Theater zum Bloggen treffen. Schauspieler, Regisseure, Techniker, Kritiker. Das Projekt ist noch recht neu, aber jetzt schon sehr spannend und ich freue mich auf viele interessante Einsichten.
Quaak
Heute Abend war ich auf Bloggerkolleginbesuch und wer das Bild sieht, das ich heimlich auf der Toilette schoß, weiß auch sofort, wo ich war. Jedenfalls hatten Flocke, Schatzi & ich einen hervorragenden Abend, der leider nur deshalb schon nach sechs Stunden endete, weil ich die letzte U-Bahn in Richtung Hotel bekommen mußte. Ich bin sicher, es wird ein da capo geben. Von dieser Stelle noch mal ganz herzlichen Dank für Speis‘, Trank und gute Unterhaltung.
Toll
Mein AntiVirus – Programm hat letzte Woche ganz heimlich, still und leise beträchtliche Teile meiner verschickten eMails blockiert, weil diese angeblich nicht von mir losgeschickt, sondern Teil eines Wurmbefalls sein sollen. Das ganze ohne Fehlermeldung, oder so. Ich kam nur drauf, weil mich mehrere Leute heute anriefen, wo denn meine zugesagten Infos bleiben. Na klasse. Jetzt gehe ich die Logdatei durch und schaue mal, was ich alles neu schreiben muß. Dabei hätte ich auch so genug zu tun.
Sonntags in Berlin
Es ist kalt geworden in Berlin. So kalt, daß im unterirdischen Teil des S-Bahnhofs am Potsdamer Platz heruntertropfendes Wasser schon gefriert. Wobei es schon ein wenig peinlich ist, daß in einem recht neuen Bahnhofsteil die Decke so undicht ist, daß es dort überhaupt reinsifft.
Ähnlich kalt wie auf dem Bahnsteig ist es auch auf der Bühne des Admiralspalasts. Die dort neu montierte Heizung ist hoffnungslos unterdimensioniert und wir frieren trotz zusätzlich aufgestellter Elektroheizungen ziemlich. Da muß sich das Hausmanagement noch mal was einfallen lassen. Im Publikumsbereich ist’s zum Glück aber gemütlich warm. Dann muß man in der Pause zum Aufwärmen eben dorthin gehen.
Sonntags haben wir immer eine frühe Show und somit um kurz vor neun schon Feierabend. Also die beste Gelegenheit, mal zusammen noch was trinken zu gehen. Wir waren direkt in der Nähe des Theaters im StäV, in der Ständigen Vertretung; einer Kneipe, die rheinländische Kneipenkultur für die ganzen ehemaligen Bonner nach Berlin bringen soll. Was nur bedingt gelingt, denn die Köbes (Kölner Begriff für Kellner) sind Berliner. Trotzdem ist das Lokal ganz interessant mit vielen Dingen aus der Deutsch-Deutschen Geschichte dekoriert. Mehr über den geschichtlichen Hintergrund der echten StäV bei Wikipedia.
Auf dem Weg zurück ins Hotel wieder am Potsdamer Platz vorbeigekommen, der zur Zeit fest in der Hand der Berlinale ist.
Tipi — das Zelt am Kanzleramt
Wie Ihr sehen könnt, bin ich gestern bei Kanzlers vorbeigelaufen, um zum Tipi zu gehen. Das Tipi ist ein Veranstaltungszelt direkt neben dem Kanzleramt, in dem es Kleinkunst zu sehen gibt und eine zweite Spielstätte der „Bar jeder Vernunft„.
Bevor ich mehr zum Zelt schreibe, hier erst noch mal der Hinweis, daß in diesem Blog alle Panoramen größerklickbar sind. Ggf. müßt Ihr in Eurem Browser dann noch mal auf das Bild klicken, um es wirklich in ganzer Größe zu sehen. Das Innenbild des Tipis stellte mich tatsächlich das erste Mal seit dem ich Panoramen mache vor ein ernsthaftes Problem. Es ist aus 34 Einzelbildern entstanden und war 54.000 Pixel breit. Photoshop verwaltet aber nur Bilder bis 30.000 Pixel Breite. Für das Blog habe ich es natürlich weiter verkleinert.
Das Tipi ist eines der Zelte, in der es Kleinkunst bei Bewirtung gibt. Rund um die Bühne sind unterschiedlich große Tische aufgestellt, an denen man sehr gemütlich sitzen, essen & trinken kann. Mir gefällt die Atmosphäre dort immer sehr gut.
Daß man sich als Kulturschaffender nicht auf die Politik verlassen darf, kann man übrigens an dieser Stelle sehr gut lernen. An dem Ort, an der heute das Tipi wohnt, stand früher das alte Tempodrom. Als die Politik von Bonn nach Berlin zog wollte der Dicke kein Kleinkunstzelt direkt neben seinem Kanzleramt haben; wahrscheinlich hatte er Angst, jeden Abend das Lachen der Menschen zu hören und nicht ertragen zu können. Unter Aufwendung von viel Geld wurde die Zeltform quasi in Beton gegossen und einige Kilometer weiter neu aufgestellt. Das neue Tempodrom war natürlich in seiner Struktur so überplant und teuer, daß es irgendwann pleite gehen mußte. Mittlerweile scheint der Betrieb wieder gesichert, aber vom alternativen Kulturkonzept ist natürlich nichts mehr übriggeblieben. Also lieber die Politiker sich nicht in Kultur einmischen lassen. Als dann Schröder kam, war es ihm völlig egal, ob da nun ein Zelt stand oder nicht; diese Chance nutzten die Betreiber der „Bar jeder Vernunft“ für einen zweiten Standort und Angela hat nach dem Tempodromflopp wahrscheinlich nicht den Mut, das Zelt wieder abreißen zu lassen.