Gestern Abend bin ich beim Kanzleramt vorbeigekommen und da konnte man so schön faktisch bis ins Wohnzimmer schauen. Klar, daß ich Euch das Photo mitbringen mußte. Nebenan der Debattierclub war auch so schön beleuchtet, auch davon also ein Bild.
Autor: Markus Sorger
schweres Schicksal
Wenn man mal genau hinsieht, dann leiden Frauen wie Madonna, Kylie, oder Christina unter einer schweren Stoffwechselkrankheit. Immerhin müssen sie sich mindestens fünf Mal pro Show umziegen … äh … umziehen.
Admiralspalast Studio
Ich habe heute ’ne Menge Zeit. Grund genug, Euch auch noch die dritte Bühne des Admiralspalasts vorzustellen. Das Studio ist flexibel nutzbar, denn die eingebaute Tribüne ist mit geringem Aufwand unter die Decke fahrbar, so daß auch ein komplett ebener Raum zur Verfügung steht.
Hier seht Ihr mal den Raum unterhalb der Tribüne. Zum Studio gehört außerdem ein wirklich sehr schön gestaltetes Foyer, an dem mir vor allem die mit Klarlack auf matter Weißfarbe sehr dezent gemalten Bilder gefallen. Schlecht zu photographieren, aber sehr stilvoll.
Kindheitserinnerungen im Bahnhof Friedrichstraße
Wenn ich zum Theater fahre, steige ich immer im Bahnhof Friedrichstraße aus und seit ein paar Tagen stehen dort in der Halle Miniaturmodelle berühmter Gebäude. Im Sommer kann man diese Nachbauten im Minimundus – Park in Österreich sehen, aber weil sie auch keine Lust haben, im Schneeregen zu stehen, gehen sie im Winter immer auf Tour. Dieses Jahr unter anderem eben nach Berlin.
Bei diesen Modellen kommen natürlich sofort Kindheitserinnerungen hoch. Meine Eltern sind mit meiner Schwester und mir nämlich des Sonntags gerne zum Minidomm gefahren, einem großen Miniaturenpark ganz in der Nähe. Leider habe ich keine eigenen Kindheitsphotos greifbar, aber in den Weiten des Webs findet man ja alles.
Ich kann mich tatsächlich noch gut an unsere Besuche dort erinnern, auch an den Brunnen in der Mitte, der jetzt nach der Schließung ziemlich heruntergekommen ist. Das obige Atomium fand ich schon als Kind ganz toll. Im Original habe ich’s leider nicht gesehen; ich war noch nie in Brüssel.
Vor diesem Modell habe ich als Kind sicher Stunden verbracht. Es war mein größter Traum, mal auf den Mond zu fliegen und ein Rennen mit einem Mondauto zu fahren. Ein Traum, gegen dessen Erfüllung ich mich bis heute nicht wehren würde. Wer mehr über den Minidomm erfahren möchte, findet weitere Informationen, wenn er auf die Bilder klickt.
EMI plant die Revolution
Wenn man einem Artikel der Netzeitung Glauben schenken darf, dann denkt die EMI über eine echte Revolution nach: dem Vertrieb von ungeschützten MP3 – Files. Und nicht eine Handvoll Einzeltitel, sondern ihres kompletten Katalogs. Whow. Ihr versteht, daß ich das erst glaube, wenn’s soweit ist.
Premiere „Berlin Alexanderplatz: remastered“ im Rahmen der Berlinale
Heute ist Premiere des digital überarbeiteten Films Berlin Alexanderplatz von Rainer Werner Fassbinder im Rahmen der Berlinale. Diese Vorführung läuft im Admiralspalast, mit der Revue haben wir also heute frei. Max spielt aber als Gast während der Gala und die ganze Veranstaltung läuft ja auch in unserem Set, also muß ich auch ein wenig aufpassen, was denn hier passiert.
Vorgestern gab es eine Probe, nachdem wir, wie Ihr oben seht, die Leinwand vorbereitet und aufgehangen haben.
Das ist übrigens unser Videobeamer. Schon ein etwas größeres Teil als das aktuelle Angebot von Tchibo.
Heute dann noch mal Proben und heute Abend dann die Premiere. Das ganze Drumherum wird von einem jungen Theaterregisseur geleitet und mir wird mal wieder klar, warum subventioniertes Staatstheater so viel Kohle verbrennt. Hier sitzen Heerscharen von Menschen schlecht koordiniert sich ihre Hintern platt.
Hier seht Ihr die Ankunft der ersten Promis zur Premierenfeier. Später bin ich leider nicht mehr rausgekommen.
Der Film. Nun. Ich habe ein oder zwei Teile 1980 als 15jähriger gesehen und fand ihn langweilig. Heute gab’s die ersten zwei Teile und ich fand sie … langweilig. Überspielt. 80er Jahre eben. Fassbinder mag zu seiner Zeit herausragend gewesen sein und ich bin auch bekennende Banause. Aber ich könnte mir nicht vorstellen, alle 14 Teile zu sehen. Allerdings schienen auch weite Teile des Publikums nicht so richtig begeistert, denn nach dem ersten Teil waren sicher genau so viele Menschen im Foyer wie im Saal, auch wenn sie natürlich berlinalefilmfachmännisch alle voll des Lobes waren.
Daß gut 1,5 Millionen Euro für die Restaurierung des Films ausgegeben wurden finde ich dennoch gerechtfertigt. Das Material war nicht mehr in vorführbarem Zustand und der Film ist — mein persönlicher Geschmack nun hin oder her — neuere deutsche Kulturgeschichte. Wer sich’s gönnen will: die DVD – Sammlung ist ab sofort über die Edition der Süddeutschen Zeitung zu kaufen.
Paris
Dirk war in Paris und hat ein „paar“ wirklich tolle Bilder mitgebracht. Schaut sie Euch an.
Reaktionen
Die Nachricht, daß ich in wenigen Wochen ein Angestellter sein werde, scheint ja tatsächlich einige wirklich schockiert zu haben. Ich wurde bei gut einem Dutzend Telephonaten beispielsweise gefragt, ob ich krank sei, ob ich heiraten wolle und noch ein Kind bekomme, wie hoch denn das Gehalt sei, daß ich mich darauf einlassen würde. Nun. Nein, ich bin nicht krank, sondern sehr gesund, weder Kind noch Hochzeit stehen vor der Türe und die Kohle ist auch nicht so umwerfend viel, daß ich dafür Grundsätze verraten würde. Es gab in den vergangenen Monaten durchaus auch hier geäußerte Überlegungen, was zu verändern. Daß daraus eine Festanstellung werden würde, war zwar nicht Teil des Plans, aber ich finde das jetzt nicht soooo spektakulär. Neben ein paar Nachteilen birgt es ja auch durchaus ’ne Menge Vorteile. Ich bin auch ganz ehrlich zu sagen, daß ich mich nicht von jedem anstellen lassen würde. Aber in diesem Kontext glaube ich an ’ne Menge Spaß und darum ist mir das nicht schwergefallen.
Für die Klangschmiede/in.plan habe ich in der Vergangenheit ja schon häufiger als Freiberufler gearbeitet. Das Unternehmen deckt ein breites Spektrum von Tour bis Industrie ab, ist flexibel, neugierig und vor allem: hat nette Leute. Das finde ich wichtiger als Kohle. Klar, es wird ein paar Dinge geben, die ich so wie bisher dann nicht mehr machen kann. Aber ich glaube auch, daß ich zusammen mit einem starken Partner im Rücken dafür viele Sachen realisieren kann, die ich allein im Leben nicht gestemmt hätte. Und darauf freue ich mich.
Ihr werdet hier meine Metamorphose vom Freelancer zum Angestellten miterleben. Werdet sehen, wie ich Ver.di – Mitglied werde und für die 37,5 Stunden – Woche kämpfe. Quatsch ! Das war beispielsweise auch so ein Punkt, den mich mehrere Leute gefragt haben. Wie das denn dann mit der Arbeitszeit aussähe. Leute, es ist Rock ’n‘ Roll. Jeder, der anfängt ein Stundenbuch zu führen, sollte lieber beim Finanzamt anfangen. Und das, was Gewerkschaften in den letzten Jahren veranstalten ist eher Ausbremsung und Besitzstandwahrung (vornehmlich der Rechte der Funktionäre), als Innovation.
Macht Euch also nicht allzu große Sorgen oder Hoffnungen: ganz so viel wird sich für mich nicht verändern.
I got arrested by Arrested Development
Gestern war ich recht viel im Auto unterwegs. Auf der Hinfahrt hörte ich die beiden CDs von Regy Clasen. Regy kennen einige von Euch vielleicht als eine der drei BackingVokal – Mädels von Stefan Gwildis, sie macht aber schon seit einigen Jahren wirklich tolle eigene Songs. Einen kleinen Eindruck könnt Ihr Euch hier am Ende des Artikels verschaffen. Weitere Hör- und Sehbeispiele gibt’s auf ihrer Homepage.
Abends, ich hatte ja Dank Autobahnvollsperrung viel Zeit, hörte ich auf NDR2 das montägliche Radiokonzert, dieses Mal gab’s eine Show von Arrested Development, die sie im September im Rahmen des Reeperbahnfestivals gegeben hatten. Ich sah diese Truppe vor vielen Jahren live und das Konzert war damals umwerfend. Zwischenzeit war die Band mal getrennt, aber sie scheinen sich wirklich wieder gefunden zu haben, denn das, was ich da gestern Abend im Radio hören durfte, war wirklich sehr, sehr geil und ich mußte später leider feststellen, daß sie erst im Herbst auf Tour waren und wohl dieses Jahr nicht in Deutschland spielen werden; schade. Sehr empfehlenswert.
Entscheidung in Wernigerode
In dieses bezaubernde Städtchen führte mich gestern der Weg am spielfreien Tag. Der Anlaß ist fast schon ein historischer: nach vielen Jahren als Freelancer gab es in den letzten Wochen immer mal wieder Gespäche mit einer Firma, die jemanden wie mich gerne anstellen möchte. Und zu den letzten Gesprächen trafen wir uns eben gestern in Wernigerode, weil mein zukünftiger Arbeitgeber im nebenan gelegenen Ilsenburg Proben und Premiere zur aktuellen Florian Silbereisen – Tour hat. Nun, was soll ich sagen, ab dem 01.04. bin ich Angestellter. Das ist tatsächlich schon erst mal ein komisches Gefühl, ja. Aber in dem Kontext habe ich da tatsächlich Lust drauf und ich bin freudig – gespannt, wie sich das entwickeln wird.
Auf dem Weg dorthin bin ich an einer ganzen Reihe umgeknickter Strommasten vorbeigekommen und das erinnerte mich an die Wälderwüsten, die ich während der Fahrt bei meiner Wurliabholung gesehen hatte. Da war der Sturm woanders wohl tatsächlich stark und nicht so luschig wie in Hamburg.
Auf dem Rückweg bin ich dann natürlich schön in eine Autobahnvollsperrung geraten und stand erst mal 1,5h in der Gegend herum. In dem Zusammenhang gibt es mal wieder ein paar Dinge, die ich nicht verstehe. Wenn die Leute im Radio einem lang und breit etwas von spiegelglatten Autobahnen erzählen und auch auf dem Navi dank TMC eine eindeutige Warnung erscheint (so Navis sind schon ’ne Wucht), dann muß ich doch nicht unbedingt mit Vollgas gegen die nächste Leitplanke brettern. Mich ärgert das insofern, als daß der Mensch, der sich da zerlegte, mich 2 Minuten zuvor noch mit wilder Lichthuperei von der Spur gepustet hat, bloß weil ich mit relativ zügigen 70 jemanden überholte, der vielleicht 45km/h fuhr, was ihm auch nicht anzukreiden war. Nur weil jemand unter dem guten Stern fährt muß er doch nicht glauben, daß seine Reifen Bond – gleich Spikes ausfahren. Bekloppt.