Fliegenschiß

Unsere Erde

Als ich eben dieses Photo bei Dirk sah, hat es mich doch sehr berührt und erinnerte mich an Zeiten, in denen ich zur See fuhr.

Oben seht Ihr die Erde, 1990 von der Voyager 1 mit knapp 6,5 Milliarden Kilometern Abstand und der höchstmöglichen Vergrößerung photographiert. Unser Planet ist der kleine graue Punkt zwischen den beiden weißen Linien. Kleiner als ein Fliegenschiß; eher Teil des Rauschens, als wirklich ein Abbild. Und doch bedeutet es uns alles.

Mich berührt das Photo, weil es zeigt, wie klein, wie unbedeutend wir doch alle sind.

Manchmal auf See, wenn wir irgendwo zwischen den Welten waren, dann setzte ich mich sehr gerne hoch oben in den Masttop, 36m über’m Schiff. Das Schiff unter mir war schon klein und man konnte ahnen, wie unbedeutend unser Segler auf dem Meer war; daß das Meer uns ohne weiteres wegspülen konnte, wenn es nur wollte. Daß jeder einzelne von uns letztlich keine Rolle spielt. Eine Erfahrung, die manch einem sicher guttun würde.

Und jetzt sehe ich auf diesem Bild unser Mutterschiff Erde, klein in den Weiten des Alls umherditschend. Was auf ihr geschieht, oder wenn sie mal nicht mehr ist — völlig unbedeutend. Wir sollten lernen, es uns hier so schön wie möglich zu machen. Machtkämpfe, Kriege ? So ein Blödsinn !

Der Frühling kommt

Meine neue Pflanze

Ja, ich weiß, das dauert natürlich noch was. Aber zu mir in die Wohnung ist er schon gekommen. Ich habe nämlich eine neue Mitbewohnerin; neben dem Ficus neben meinem Bett nun die zweite. Sie heißt Bonny und ist gestern vom weltweit größten Köttbullar – Vertrieb zu mir gezogen. Bonny ist ein größerer Bonsai – Baum. Mein Traum für diesen Platz in meiner Wohnung war ja immer eine Bonsai – Eiche, jedoch ist die wohl nicht zu bekommen. Aber ich finde, daß diese Pflanze auch sehr schön paßt. Herzlich willkommen also.

Helau und Alaaf

Bäckerei Allaf

Ich kann ja nicht verleugnen, daß ich aus dem Rheinland komme und auch zweieinhalb Jahre in Köln gewohnt habe. Also ist klar, woran ich denke, wenn ich am Schulterblatt (so heißt hier eine beliebte Kneipenstraße in Hamburg) diese Bäckerei sehe. Und auch wenn ich ehrlicherweise überhaupt kein Karnevalsfan bin, so schicke ich in diesem Zusammenhang dann doch mal ganz herzliche Grüße in die Heimat und wünsche lustige Wochen.

Das letzte Jahr

Statistik für 2006

2006 ist vorbei und am 23.01. hat dieses Blog auch seinen ersten Geburtstag; also ein guter Zeitpunkt mal zu schauen, wie sich das hier alles so entwickelt hat. Von 272 Besuchern im Januar zu 24.137 im Dezember. Da kann man nicht meckern. Und auch wenn meine Mom nicht verstehen kann, wer sich denn alles für den Unfug interessiert, den ich hier von mir gebe (ich auch nicht), kann ich mich ja mal bei Euch allen für Eure Besuche in meinem Blog bedanken. Ich hoffe, daß ich Euch auch in den nächsten 12 Monaten so unterhalten werde, daß Ihr regelmäßig vorbeikommt.

Bastian Sick im St. Pauli Theater

Bastian Sick

Und weiter geht’s mit den Shows; dieses Mal mit einer, die sich Schau nennt. Was paßt. Bastian Sick hat mit seiner Spiegel – Online – Kolumne „Zwiebelfisch“ und den daraus resultierenden Büchern aus der „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ – Reihe großen Erfolg und versucht seit einiger Zeit sehr erfolgreich, diese Bekanntheit auch live auszukosten. Gestern im bis auf den letzten Platz ausverkauften St. Pauli Theater.

Der Abend bietet ein buntes Potpourri aus den bisherigen Beiträgen Sicks, sehr locker aufgetischt und mit Quiz und Videoprojektionen gewürzt. Also gute Unterhaltung. Daß man dabei über die vermeindlich Dümmeren lacht (das Quiz birgt es durchaus in sich; es gibt auch Fragen, die eine deutliche Mehrheit der Anwesenden falsch beantworten) ist schon in Ordnung. Schließlich kann man ja selbst auch was lernen.

Allerdings bleibe ich dann doch beim Kartenpreis ein wenig kleben. 15 oder 25 Euro kostet der Besuch. Dabei ist das Gebotene allenfalls eine aufgepeppte Lesung und keine echte Show; die Inhalte kennt man als Zwiebelfisch – Leser schon. Und so setze ich den Abend in Relation mit einem Kinobesuch und glaube, daß ich mich über eine 25€ – Investition geärgert hätte. Trotzdem lohnt sich der Besuch, wenn man für einen der noch folgenden 26 Termine der Tour eine der günstigeren Karten kauft. Viel Spaß dabei.

Stefan Gwildis‘ Neujahrkonzert in der Musikhalle Hamburg

Das Monitorpult im Stimmzimmer der Musikhalle Hamburg

Wer den Veranstaltungskalender der Hamburger Musikhalle kennt weiß, daß seit Jahren am zweiten Januar Stefan Gwildis dort spielt. Gestern natürlich auch. Über die Musikhalle (oder Laeiszhalle, wie sie jetzt wieder heißt), muß ich hier wirklich nichts mehr schreiben; Neulinge in diesem Blog können über die Suchen – Funktion alle Beiträge über diesen Saal finden. Bekanntes Problem ist auch, daß auf der Bühne der Monitorplatz eigentlich immer beschissen aussieht. Darum haben wir ihn mal wieder auf den Flur gestellt. Aber im Gegensatz zu den Annett – Konzerten nicht auf die Garderobenseite, sondern CTC (close to Catering), wie man hier sieht. Hat ja auch Vorteile :-)

Vucko mit der Fernsteuerung fürs Monitorpult

Damit der Soundcheck und auch die Show leichter handzuhaben ist, gibt es für Vucko, dem Monitormann, eine Fernsteuerung auf W-LAN – Basis. So kann er das komplette Mischpult über einen Laptop von der Bühne aus bedienen. Eine Technik, die vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre.

Dennis Nähr beim Einleuchten

Beim Einleuchten seht Ihr hier einen alten Bekannten aus der Annett – Tour: Dennis Nähr. Auch bei Stefan Gwildis ist er der Lichtmann und für dieses Konzert hat er sich ein schönes schnuckeliges Lichtdesign einfallen lassen, das den besonderen Rahmen perfekt unterstützt.

Stefan Gwildis beim Soundcheck in der Musikhalle Hamburg

Stefan Gwildis ist ein Vollblutmusiker und so gibt er schon beim Soundcheck alles, wie Ihr hier ja sehen könnt. Die Stimmung ist sehr relaxed, alle kennen sich, arbeiten zum großen Teil schon seit vielen Jahren zusammen und so weiß jeder auch bei einem Einzelkonzert, was zu tun ist.

Stefan Gwildis in der Laeiszhalle Hamburg

Im Gegensatz zu den Neujahrskonzerten in den letzten Jahren trat Stefan dieses Mal nur als Trio und nicht mit der ganzen Band auf. Was macht man dann mit einer so großen Bühne ? Klar, man schafft Bühnenplätze. 120 Stühle standen mit auf der Bühne und schufen in der bis in die Hörplätze ausverkauften Halle eine ganz dichte Atmosphäre.

Wie immer begann Stefan das Konzert ganz allein. Er begleitete bei „Allem Anschein nach bist Du’s“ sich per Beatbox selbst und improvisierte zu Beginn von „Dock Nr. 10“ erst mal fröhlich über das Publikum, begrüßte, stellte seine Musiker vor, die dann auf die Bühne kamen (Mirko Michalzik (Gitarren & Piano) und Hagen Kuhr (Cello)).

Stefan Gwildis und Christian von Richthofen in der Musikhalle Hamburg

Gäste gab es natürlich auch. Hier beispielsweise den langjährigen Weggefährten und Percussionisten Christian von Richthofen, den ich Euch schon mit seiner Show AutoAuto an anderer Stelle vorgestellt habe. Christians Instrument war eine Eisverkäufer – Kiste, auf der er einen groovigen Rhythmus vorgab. Später gab’s dann noch ein Duett für Mülltonne und Eiskiste — auch sehr schön.

Stefan Gwildis in der Laeiszhalle Hamburg

Manche Musiker mögen vielleicht ein Problem damit haben, gut 2.000 Menschen mit so einer kleinen Formation in Stimmung zu bringen. Diese Formation ganz sicher nicht. Auch wenn das nicht so richtig nach Soul aussieht, die drei haben den Soul gefressen und brachten den Saal mit jeder Nummer hinter sich. Langjährige Profis eben, die ihren Spaß nicht verloren haben, sondern für ihre Sache, für den Soul leben.

Fjarill beim Stefan Gwildis - Konzert in der Musikhalle Hamburg

Supportacts werden ja normalerweise vor der eigentlichen Show „abgefrühstückt“. Auch das war gestern anders. Fjarill, südafrikanisch – schwedisches Duo aus Hamburg, eröffnete die Show nach der Pause und berührte sicher das ganze Publikum mit ihren sphärischen, elfengleichen Stücken. Am Ende des Artikels könnt Ihr einen kleinen Teaser hören und auf der Webseite der Band gibt es noch weitere Stücke zum Probehören.

Der Auftritt war so dicht, so eindrucksvoll, daß die Mädels später am Merchandisingstand ein wahres Verkaufsfest ihrer CD feiern konnten, die ich an dieser Stelle wärmstens empfehlen möchte. Ich habe sie ja erst seit einem Tag, aber schon drei Mal gehört. Toll. Sobald ich Gelegenheit habe, mal die ganze Show zu sehen, werde ich das ganz sicher tun und dann auch hier berichten. Jedenfalls seht Ihr mich begeistert und ich möchte einen NDR – Redakteur zitieren, der gestern sagte: „Ich bin spontan tief verliebt. Ich weiß noch nicht, in welche der beiden Mädels, aber das ist auch egal. Die Musik haut einen einfach um.“

Wie’s beim Stefan – Konzert weiterging lest und seht Ihr nach dem Break.

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Silvester im Schmidt Theater, Hamburg

Sleepless Night im Schmidt Theater

In den letzten Tagen ist so viel passiert, daß ich gar nicht mehr mit dem Bloggen nachkomme, darum jetzt mal kurz zusammengefaßt, was so geschehen ist. Silvester habe ich, wie ja angekündigt, im Schmidt Theater auf’m Kiez verbracht. Nach einem üppigen Buffet gab es ab 21:00 Uhr Programm, das durch das Euch schon bekannte Traumpaar Emmi und Herr Willnowski führte, denen ich auch meine Einladung zu verdanken hatte. Neben den liebenswürdigen Haßereien dieses Paares gab es wieder zahlreiche Gäste, so auch das Tissue – Duo Sleepless Night, das eine sehr romantische Luftakrobatik – Nummer zeigte.

Emmi und Herr Willnowski im Schmidt Theater

Aber auch die beiden Gastgeber musizierten. Hinter Herrn Willnowski steckt ja nicht nur ein nerviger Tastenrusse, sondern ein ganz ernsthafter Musiker, der es bis zum Dirigenten des St. Pauli Kurorchesters gebracht hat. Daß die Darbietung hier jetzt nicht ganz ernsthaft war, liegt halt an den Rollen, die die zwei hier spielen.

Cindy aus Marzahn im Schmidt Theater

Weiterer Gast des Abends war die unter Alzheimer Bulimie (den ganzen Tag fressen und Abends das Kotzen vergessen) leidende Cidny aus Marzahn, die sehr mitreißend aus ihrem bewegten Leben als Harz IV – Empfängerin und Star der Band „Die Plattenbau – Pussies“ erzählte.

Coole Barkeeper im Schmidt Theater

Ziemlich umwerfend waren auch diese beiden Barkeeper. In einer unglaublich schnell getanzten Show kreierten die zwei mehrere Cocktails, die den Gesichtern der später probierenden Gästen nach durchaus zu genießen waren. Wilde Jonglage – Aktionen waren natürlich Teil der Choreographie.

Finale der Silvestershow im Schmidt Theater

Am Finalbild seht Ihr, daß es noch viele weitere Gäste gab, selbst einen Tenor der Staatsoper, der toll gesungene seriöse Kunst in den ansonsten sehr lustigen Abend brachte. Es hat auf jeden Fall Spaß gebracht.

Natürlich gab’s auch Sekt und Berliner und Frikadellen um 0:00 Uhr. Der Abend ging dann noch lang — kein Wunder auf dem Kiez.

Ihr seid hoffentlich auch gut ins neue Jahr gekommen und ich wünsche Euch Glück; Gesund waren die Passagiere der Titanic alle.