Mir fällt die Decke auf’n Kopp

Die Decke im Treppenhaus der Oper Köln

Die Kollegen der Oper Köln erzählen ja seit dem wir hier sind, daß vieles im Argen läge und einiges dringend gemacht werden müßte. Da ich einige Berliner Häuser kenne, bei denen es ganz offensichtlich deutlich schlimmer aussieht als hier (eigentlich finde ich es in der Kölner Oper tatsächlich recht gepflegt), habe ich den Kollegen immer gesagt, sie sollen sich mal nicht so anstellen. Vielleicht muß ich meine Meinung dazu noch mal überdenken. Gestern kamen nämlich plötzlich während der Künstlerankunftsphase Teile der Decke im Treppenhaus runter. Plums.

Ich selber glaube ja, daß Birte, unsere Lichtgöttin, Schuld ist. Sie ist frisch verliebt und verstrahlt deshalb so viel Energie, daß ihre Umgebung das halt manchmal nicht aushalten kann. Und die Decke kam runter, gerade nachdem sie die Stelle passiert hatte. :mrgreen:

Zur Beruhigung: es ist niemandem etwas passiert, weitere lose Teile wurden abgeschlagen und jetzt scheint der Rest zu halten. Ansonsten gestern eine runde Show. Fast. Da paßt das Wort „verstrahlt“ wieder. Vincent, der Drummer, war zwischendurch so verstrahlt, daß er zum weißen Jackett des Italienblocks die graue Hose aus dem Amerikablock anzog. Wenn er auf seinem Schlagzeugturm sitzt, sieht man das ja nicht und irgendwann während des Spielens ist es ihm auch aufgefallen. Allerdings hinderte es ihn dann doch daran, zur Verbeugung nach vorne zu kommen. Hätte bestimmt lustig ausgesehen…. :-)

Sommerregen

Sommerregen auf'm Prenzel

Gerade hat es hier geregnet und weil ich wie in Hannover auch hier in Köln wieder ein Vordach habe, auf das ich steigen kann, habe ich mich bestimmt zehn Minuten lang in den warmen Sommerregen gestellt. Wunderschön.

Da fiel mir direkt wieder ein Bild auf dem Photoblog von Luzie ein, daß ich vor ein paar Tagen gesehen hatte und Euch bei dieser schönen Erfrischung nicht vorenthalten will.

Schock

Ich hatte ja schon davon berichtet, daß Fitness, Training und all dieser Kram absolutes Neuland für mich sind. Gestern war ich trotz des warmen Wetters auch wieder was gegen meine Plautze tun und war ganz stolz, daß ich grob 750 Kalorien verbrannt hatte. Das hörte sich für mich erst mal total toll an. Während der Show (die unberichtenswert glatt lief) schaute ich zufällig mal auf das Etikett der Apfelschorle, die ich gerade trank und habe sie fast fallengelassen: ein Liter Apfelschorle hat 250 Kalorien. Ich trinke knapp 3 Liter davon am Tag. DAS IST DAS, WAS ICH MIR MÜHSAM ABTRAINIERT HATTE.

Bei Bernds Geburtstagsfeier hatte ich knapp ’ne Tüte Chips gegessen (jajaja, mir war schon klar, daß das jetzt nicht so sonderlich förderlich war, aber Chipse sind halt ’ne Droge), Birte berichtete mir dann kauend aus dem Stellwerk, daß 100g Chips 550 Kalorien habe. ‚Ne Tüte hat 250g. Der halbe Liter Orangensaft, den ich zum Frühstück schlürfe, hat 220 Kalorien, warf Konte, unser Videomann, ein.

Mir ist natürlich klar, daß atmen, essen, verdauen ja auch schon Energie verbraucht und ich habe jetzt auch nicht vor, manisch Kalorien oder Punkte zu zählen. Dafür esse ich einfach viel zu gerne. Aber als Neuling in diesem Metier war ich doch schon ganz schön schockiert, wie viel Energie so in den Dingen steckt, die man zu sich nimmt und wie weit man dann mit dieser Energie kommt.

Boah

Nun ist der Einsendeschluß zum Türanhänger – Designwettbewerb überschritten und ich bin wirklich fast sprachlos, was mich hier alles erreicht hat. Jeder der Einsender hat sich seine Gedanken gemacht und so sind Entwürfe entstanden, die ich durchweg gut bis ganz toll finde. Ursprünglich hatte ich ja vor, regentengleich selbst einen Gewinner zu bestimmen. Zum Glück habe ich das nach wenigen Minuten schon abgewählt. Ich sähe mich jetzt nicht in der Lage, DEN Gewinner zu bestimmen. Ich kann schon mal sagen, daß es Mittwoch bis Freitag (26. bis 28.07.) zur Abstimmungsphase kommen wird; bis dahin möchte ich mir noch ein paar Dinge überlegen, auch was Preise angeht.

Wer sich noch mal alle Beiträge ansehen möchte, findet hier eine Übersicht, von der es dann auch zu den einzelnen Artikeln geht.

Schild fünfzehn

Das letzte Schild, das mich innerhalb der Abgabefrist zum schenk-mir-Ruhe – Wettbewerb erreichte, ist eine Idee von Klaus, der sich extra erst heute Abend drangesetzt hatte, weil er unter Druck immer am besten arbeitet. Hier nun sein Design:

Der fröhliche Entwurf von Klaus

Weil er „schon“ zwei Stunden vor Abgabeende fertig war, konnte er seine Gedanken zum Schild noch genau dokumentieren: Ich sehe das Zimmermädchen nicht als Feind, den es zu bekämpfen gilt, sondern als bedauernswertes Geschöpf — überarbeitet, unterbezahlt und von unerwiderter Liebe zum Nachtportier gequält. Ein Geschöpf, daß halt manchmal unaufmerksam ist. Und die Aufmerksamkeit dieses Wesens gilt es zu erregen, wenn sie des Morgens durch die Gänge tapert, die Gedanken in den Wolken. Wie kriegen wir nun diese Aufmerksamkeit?

1. Rot ist als Alarmfarbe abgegriffen, alles mögliche Unwichtige kommt in Rot und so ein rotes Dingens wird übersehen. Darum Blau als dominierende Farbe. Nachteil: Geht in einem blauen Hotelflur natürlich unter, für diesen Fall würde ich ein Exemplar in Orange nachliefern.

2. Beleidige sie nicht — wenn sie das Schild sieht und sich selber dort karikiert, dann ignoriert sie es aus Rache.

3. Bedrohe sie nicht — niemand lässt sich gerne was befehlen und auch das dümmste Zimmermädchen weiss, dass ‚Kopf ab‘ nur symbolisch gemeint ist.

4. Nutze den ’niedlich-Effekt‘. Kindchenschema geht immer. Speziell bei Frauen. Darum glubschäugige süße Tierchen.

5. Ungewohntes Format — ich würde das Schild etwas größer als DIN A5 machen, das Loch ist an der Seite und so sollte es gut an die Klinke passen. Kann man auch noch anpassen, wenn ich mich verschätzt habe. Auf die Rückseite das gleiche in einer Version für Türklinken auf der anderen Seite.

6. Blickfang an der richtigen Stelle. Das STOP über der Klinke fällt ins Auge, wenn sie nach der Klinke greift, der nächste Blick gilt dann dem ganzen Schild und Madame geht mit einem Lächeln zum nächsten Zimmer. Und der Gast schläft weiter.

So, wenn die Zimmermädchen jetzt so denken, wie ich mir das vorstelle, muss das Schild eigentlich funktionieren. Ich bin gespannt, was die Jury dazu sagt.

Die Jury sagt auf jeden Fall, daß die Abgabefrist nun abgelaufen und die Zeit für neue Ideen vorbei ist. Ich möchte mich an dieser Stelle schon mal ganz, ganz herzlich für die vielen tollen Vorschläge bei allen bedanken. Von Quantität und Qualität der Einsendungen bin ich wirklich positiv überrascht. Ich würde mich nicht in der Lage sehen, hier einen eindeutigen Gewinner zu küren. Ich weise schon mal darauf hin, daß die Abstimmung durch meine Leser hier von Mittwoch, 00:00 Uhr, bis Freitag, 23:59 Uhr, laufen wird.

Schild vierzehn

Gewissermaßen fast vom „Feind“, also vom Hotelmitarbeiter und Hotelblogger Christian ist diese Idee zum Thema Bleib-draußen-Wettbewerb:

Christians Schildvorschlag

Sein Schild ….ist unter folgenden Prämissen entstanden:
1) Ah, ich muss los zum Dienst!!!
b) Gott, zeichnen kann ich ja nun echt nicht.
III) Merkt man, dass ich letzte Nacht bis 4 Uhr fürs Studium Filme gerendert habe?
4) Schon für die Klausur heute konnte ich kaum lernen.
e) Hätte ich mehr Zeit, wären die Titten von der Kleinen noch größer!
F) SEX SELLS!

Für neue Vorschläge ist’s jetzt echt ein wenig knapp….

Schild dreizehn

Kaum bin ich von der Show zurück und öffne mein Postfach, da werde ich ja fast erschlagen von Entwürfen zum Designwettbewerb, die kurz vor Einsendeschluß noch eingehen. Toll !  Der erste der Last-Minute – Entwürfe ist von Michael, der ja schon ein Schild kreiert hatte.

Michaels zweiter Schildentwurf

Dabei verfolgt der Formgebungsansatz eine ganz eigene Idee: Die Diskussion über das Format brachte mich auf die Idee ein Schild für die oft üblichen Kartenleser an der Tür zu entwerfen, also nicht die übliche „an die Klinke anhängen“-Form. Das hat den Vorteil, dass erstens der Schlitz schon belegt ist und zweitens die Information näher zur Augenhöhe ist. Ansonsten besticht dieses Schild durch die Schlichtheit der eindeutigen Information. Natürlich können Seite des Türanschlages und Sprachen noch variieren. Eigentlich hatte ich noch eine Variante mit blinkenden LED vorgesehen, die wird aber nicht mehr fertig.
Noch knapp ’ne halbe Stunde ist Zeit; wenn Du jetzt noch ’n tollen Vorschlag hast, dann hau‘ rein und schick‘ ihn schnell los.

Schild zwölf

Auch am letzten Tag trudelt hier noch ein Beitrag zum Geh wech – Wettbewerb ein. ker0zene, der ja bereits schon zwei Entwürfe ins Rennen geschickt hatte, hat noch eine dritte Idee, die völlig ohne Worte auskommt:

Der dritte Vorschlag ker0zenes

ker0zene schreibt dazu: Die nette Schabe wird für den Einsatz im wirklichen Leben dann natürlich auf transparente Folie gedruckt, um vor jeder Tür bestehen zu können. Hab den Hintergrund jetzt – passend zu dem in Deinem Blog – auf weiß gesetzt und mit etwas Schatten die Umrisse des Schildes angedeutet. Als Alptraum jedes Zimmermädchens sollte eine Schabe wohl erstmal abschrecken und Dir die Nachtruhe verlängern. Hauptsache, Du bist ausgeschlafen, wenn der Kammerjäger dann mit schwerem Gerät anrückt.

Du bist der Meinung, Du hättest eine noch viel ausgefallenere Idee ? Dann nicht labern, sondern flugs eingereicht; der Wettbewerb endet heute Nacht.

mixed pickels

Der gestrige Tag war geprägt von Trägkeit. Es war superschwül, zwischendurch mal kurze Abkühlung durch Regen, danach nur noch schwerere Luft. Puh. Zwischendurch der Versuch des Shoppens. Ich hatte in den vergangenen Tagen Abends mal ein paar nette Klamotten in ’nem Schaufenster gesehen, aber es gab sie entweder nicht in meiner Größe oder sie waren, wenn man sie dann mal in die Hand nahm, von so minderer Qualität, daß ich da auch keine Lust drauf hatte. So bin ich dann ohne Einkauf wieder ins Hotel.

Abends bei der Show hat Uli, unser Gitarrist, bei einem Auftritt im Dunkeln erst mal ’n Stuhl umgeschmissen. Ein Höllenlärm in absoluter Stille. Und ein Totalschaden. Unsere Stühle sind einfach nicht dafür gebaut, von 1,2m herunterzufallen :-)

Das Publikum war komisch. Erst kamen sie so richtig gar nicht aus dem Quark und man hatte den Eindruck, die Hälfte der Leute wäre einfach weggerazt. Zu den Zugaben hin tauten sie dann voll auf und haben tatsächlich, trotz bereits eingeschalteten Saallichts, die fünfte Zugabe noch erklatscht. Hätte keiner mit gerechnet.

Nach der Show hatte Baß – Bernd zur Geburtstagsreinfeierparty ins Goldfinger auf der Friesenstraße geladen. Hinter der eigentlichen Bar gibt es noch einen sehr gemütlich eingerichteten Hinterhof, in dem wir es uns bei Tischfäßchen Kölsch und Prosecco auf Eis haben gutgehen lassen. Beim polnisch vorgetragenen Geburtstagsständchen unserer Ballettmädels haben wir in kleiner Runde erst mal gelästert, daß sie jetzt natürlich auch viele böse Dinge singen könnten, weil es eh keiner verstehen würde. Aber sie versicherten glaubhaft, daß dem natürlich nicht so gewesen, sondern es ein bekanntes polnisches Geburtstagslied sei.

Später, als ich frühmorgens dann auf mein Zimmer kam, fand ich noch einen verbalen Beitrag zum Türschildcontest bei meinen eMails: Wenn ich Zeit hätte würde ich ja einen Entwurf basteln: Türschild üblicher Art, dahinter eine Batterie und zwei Drähte zur Klinke…. Nein, ich bin nicht gewalttätig, aber obwohl ich mich für einen ungeheuer toleranten Menschen halte, kann ich’s gar nicht leiden, wenn man mich im Hotelzimmer in meiner Privatsphäre stört oder mir meine Sachen vermeintlich wieder aufräumt. Dazu muß man wissen, daß die Freundin, die mir dies schrieb, selbst aus der Hotelbranche kommt. In dem Zusammenhang: liebe Grüße nach Berlin.

Kungfu

Wenn ich unterwegs bin habe ich ja nicht meine ganze CD – Sammlung mit dabei. Aber eine mit über 5.000 Titeln recht gut ausgebaute und tatsächlich legale MP3 – Sammlung meiner CDs auf dem Rechner, die ich im Zufallsprinzip abspiele. Vorhin war der Titel „Hallo Gott“ aus dem Album glasperlensammelbehälterkasten von kungfu an der Reihe, der mir ganz großen Appetit auf Musik der Nationalgalerie gemacht hat, die hier seit dem läuft. Ich hab‘ keine Ahnung, was Niels gerade so treibt; habe lange nichts mehr von ihm gehört. Aber die Musik war wirklich genial.