Hurra, ich hab‘ ’n Klavier. Ein richtiges, echtes, tolles, eigenes Klavier. Schon vor ein paar Wochen bei eBay ersteigert, hatte ich dann heute endlich die Zeit, es in Berlin abzuholen. Ich hatte mich für 14:00 Uhr mit dem bisherigen Besitzer verabredet und war auch pünktlich da. Nicht ganz so toll ist, daß ich mir wohl die Nacht einen Hexenschuß oder was weiß ich eingefangen hatte, jedenfalls tat (und tut) jede Bewegung weh. Aber egal, Autofahrt und Einladen habe ich überlebt, das ist doch die Hauptsache. Später habe ich mich dann noch mit Alice, einer Berliner Freundin, getroffen und wir sind zusammen an die Krumme Lanke, ein wenig sonnen und baden (sie; ich war leider echt zu verspannt dazu). Außerdem hat sie meinen Rücken massiert. Das hat jetzt zwar letztlich nicht richtig geholfen, tat aber trotzdem ganz gut.
Um 18:00 bin ich dann wieder in Richtung Heimat aufgebrochen, war um 21:00 zuhause und um 21:30 kam Niels um mir zu helfen. Das fand ich wirklich total lieb, denn eigentlich hatte er sich heute Morgen seinen Fuß komplett aufgeratscht und humpelt mehr, als daß er läuft. Aber so haben wir zwei lädierten Kerls eben die zwei Teile, aus denen dieser Flügel besteht, hochgezerrt. Und da steht er jetzt…. freu.
Für die Laien unter Euch: ich weiß, daß dieses Instrument erst mal gar nicht so richtig wie ein klassischer Flügel aussieht. Dieses Instrument wurde in den 70ern, bis Mitte der 80er gebaut, als es noch keine vernünftigen Klaviersounds auf den Synthies gab. Wenn man auf einer Tournee, die jetzt nicht gerade Klassik war, einem halbwegs brauchbaren Flügelklang haben wollte, dann nahm man eben ein CP-70 mit (gibt es auch noch mit ein paar Tasten mehr, dann heißt es CP-80). Um das Instrument in Würde transportieren zu können, kann man es in zwei Teile (Spieltisch und Harfe) auseinandernehmen, so daß man die Einzelteile zu zweit tragen kann. Das CP70 hat keinen Resonanzkörper, klingt also unverstärkt sehr leise; was für eine Mietwohnung ja klasse ist. Praktischerweise ist ein Tonabnehmensystem direkt eingebaut, so daß es ganz einfach ist, den Klang zu verstärken. Durch die relativ kurzen Saiten (es ist halt schon ein ziemlich gestutzter Stutzflügel) sind gerade die tiefen Lagen recht percussiv im Klang, aber eben doch natürlich. Mein Instrument ist aus den letzten Produktionsjahren und hat zusätzlich noch einen MIDI – Ausgang, mit dem man Keyboards und andere Klangerzeuger ansteuern kann. Sehr praktisch. Ihr dürft also jetzt alle ganz neidisch sein.