Zu Besuch bei Gericht

Wie bereits angekündigt bin ich heute etwas früher losgefahren, um mir vor meinem Vorbesprechungstermin noch das bloggerweltweit angekündigte Gerichtsverfahren anzusehen. Als Ruhrgebietler kommt man von Hannover kommend ja an all den Stationen vorbei, bei denen man früher so ein komisches Ziehen im Arsch hatte. Der Name Helmstedt sagt den Jüngeren unter Euch wahrscheinlich nichts mehr, aber für mich (und viele andere in meinem Alter) bedeutete das immer Schikane an der Deutsch – Deutschen Grenze. Dreilinden konnte man dann wieder aufatmen.

Das Gerichtsgebäude von außen

In einer wirklich trostlosen Gegend steht das Gerichtsgebäude, alles ist ruhig, ich scheine bisher der einzige Besucher, also gehe ich doch mal rein. Saalnummer stimmt, der Aushang kündigt die Verhandlung an.

Das Saalaushang

Der Kläger ist mittlerweile per Fahrrad eingetroffen, hat ein „Dein Callboy“ – T-Shirt an und scheint allein, außer mir sind mittlerweile noch drei Neugierige aufgeschlagen. Ich bin mir nicht sicher, was die Persönlichkeitsrechte des Klägers angeht und schieße deshalb erst mal kein Photo. Eventuell mitlesende Juristen mögen mir da doch mal schnell per Kommentar einen Tip geben.

Das Verfahren fängt mit fünfminütiger Verspätung an und das direkt mit leichter Pöbelei Seitens des Callboys. Der Richter ist sehr ruhig und besonnen und versucht zu vermitteln. Der erste Punkt, die Abbildung Torstens im Blog, hat laut Richter keine Aussicht auf Erfolg, da der Beklagte das Bild wieder vom Blog genommen hat und der Kläger das Photo auf seiner eigenen Seite veröffentlicht. Der zweite Punkt, das Video, wird kurz angeschnitten, dann aber auch ad acta gelegt.

Allerdings bemerkt der Richter, daß ggf. durchaus leicht beleidigende Sätze im Blog gefallen sein können. Auf Anraten des Richters schließen beide Beteiligten einen Vergleich. MyBigMouth verpflichtet sich bei Meidung eines Ordnungsgeldes von 500,00€ pro Fall, Beleidigungen in Zukunft zu unterlassen und Kommentare kritisch durchzusehen (wobei keine Reaktionszeit festgelegt wurde). Torsten verzichtet im Gegenzug auf alle Rechte in diesem Streit. Der Streitwert wird auf 500,00€ festgesetzt, die Gerichtskosten geteilt, das Verfahren geschlossen.

Interessant finde ich, daß beide Prozessbeteiligte hier ohne anwaltlichen Beistand aufkreuzen. Der Richter äußert sich sehr eindeutig über Zusammenhang und Orthographie des Schriftsatzes, vertritt aber auch die Meinung, daß in diesem Stadium eines Verfahrens auch ungebildeten Menschen Gelegenheit gegeben werden muß, ihr Anliegen ohne anwaltliche Hilfe vorzutragen.

Auf mich macht Callboy Torsten auch im realen Leben einen deutlich renitenten Eindruck. Er versucht mehrfach, Reden an den Saal zu halten, wird aber vom Richter sehr souverän gestoppt. Auch versucht er, mitschreibende Leute an der Mitschrift zu hindern („Im Gerichtssaal darf man nicht mitschreiben.“), aber der Richter macht Torsten klar, daß das hier der Saal des Gerichts sei und mithin der Richter bestimme, was hier passiere.

Ich selbst hatte von einem Callboy ja bisher immer das Bild eines gepflegten Begleiters. Dem entspricht Torsten sicher nicht. Aber letztlich muß es ja in jedem Niveau Angebote geben.

Nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei, alle gehen nach Hause, ich gebe zurück in die Funkhäuser.

Und aus leider gegebenem Anlaß habe ich die Kommentarfunktion zu diesem Artikel abgeschaltet. Weitere Erläuterungen dazu gibt es dort.

Konzert zum Wochenanfang

Das Palastorchester im Theater am Aegi in Hannover

Gestern war wie immer am Montag frei und heute hatten wir demnach unser erstes Konzert dieser Woche. Und die Woche fing auch direkt viel besser an, als die letzte. Keine groben Schnitzer, sondern einfach mal ’ne runde Show. Etwas ärgerlich war allerdings, daß ich in den Katakomben nun mal überhaupt gar keinen Fernsehempfang hatte und somit wieder den Musikern keine Infos zum Stand des Spiels England gegen Schweden geben konnte. Und so haben wir uns die letzten Minuten noch eben in der direkt neben dem Theater liegenden Kneipe „Kulisse“ angesehen. Ich weiß gar nicht wie das werden soll, wenn Deutschland mal spielt. Da drehen mir die Musikanten ja dann komplett ab.

Oben mal wieder ein Bild aus meiner seitlichen Perspektive, dieses Mal aus der ersten Etage des Turms geschossen. Deshalb habe ich glatt ’n Cue verpaßt, aber Konte und Birte scheinen sich untereinander geeinigt zu haben. Jedenfalls gab es keinen unsauberen Übergang.

Jetzt aber schnell ins Bett, ich muß morgen ja früh wieder aufstehen….. Berlin ruft !

mal wieder…

Konzertphoto von Existenzminimum

Als Ausgleich zu den Bildern vom ausgefallenen Konzert zeige ich Euch hier mal wieder ein tolles Konzertphoto, das Adrian geschossen hat.

Herzlichen Dank übrigens an Adrian, der mir extra eine Spezialversion des Photos in den Bildmaßen meines Blogs gemailt hat, damit’s noch besser aussieht.

Hin und her…

… ging es bei mir gestern und heute. Gestern nach Hamburg, um mir das ja dann leider ausgefallene Jerry Lee Lewis – Konzert anzusehen. Statt dessen mal bei WMsuperlive vorbeigeschaut. Da steht noch alles :-)

Heute wieder zurück. Auf dem Rückweg, pünktlich zum Spielbeginn der Deutschen, bei Ikea gewesen. Toll ! Den ganzen Laden (fast) für mich allein. Und tollen Service: um 16:06 schallte durch den Laden „Liebe Kunden, beim Fußballspiel Deutschland gegen Ecuador steht es nach vier Minuten 1:0 durch Klose.“ Die wenigen Kunden waren zudem ausschließlich Frauen. Ideal, oder ?

Aus Hamburg habe ich meine DVB-T – Karte für den Laptop mitgebracht, damit wir ab sofort auch während der Show informiert sind. Ich hatte mir in den vergangenen Tagen mehrere böse Tadel des Orchesters eingehandelt, da ich meiner Informationspflicht nicht nachkommen würde. Das kann ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen.

Passend zum Thema habe ich mal wieder bei Miguel was gefunden….

WM - Ball

Aua

Momente, in denen man nicht StageDiven sollte

Es gibt ja doch Momente, in denen man nicht versuchen sollte StageDiving zu betreiben….

Leider kann ich mich nicht mehr daran erinnern, wo im Web ich dieses Bild gefunden habe. Es war in irgendeinem von mir normalerweise nicht regelmäßig besuchten Blog an einem sehr hektischen Tag so vor andertalb Wochen…. Sollte sich die Autorin (ich glaube sie hieß Susann) hier wiederfinden, dann möge sie sich doch bitte melden.

Update zu Callboy Torsten

Da ich das Thema hier schon mal hatte, möchte ich natürlich ein kurzes Update geben: am Mittwoch wird unser Lieblingscallboy den ersten Blogger in Berlin vor Gericht zerren. Die von ihm verfaßte Anklageschrift ist hier, der Rest dort und in Folgeseiten nachzulesen. Unter anderem beantragt er ein Berufsverbot für Udo Vetter, Fachanwalt für Strafrecht. Wenn ich die Meldungen in den zahlreichen sich mit diesem Thema befassenden Blogs richtig interpretiere, dann ist bei dem Verfahren mit einem erheblichen Besucherstrom zu rechnen. Auch ich überlege ja, dort vorbeizuschauen. Nachmittags habe ich sowieso einen Vorbesprechungstermin in Berlin und da müßte ich nur etwas früher aufstehen. Es wurde schon geulkt, daß die Sitzung kurzfristig wegen des erheblichen Interesses ins Olympiastadion verlegt werden muß….

Nachtrag: es ist beschlossen, ich werde morgen mir den Spaß gönnen, dort vorbeifahren und falls irgend möglich auch allen Daheimgebliebenen via UMTS live berichten.

abgesagt

Ich hatte mich ja tierisch gefreut, daß das Konzert von Jerry Lee Lewis ausgerechnet an einem Offday bei Max stattfindet und ich Gelegenheit habe, es mir anzusehen. Und jetzt das:

Absage der Deutschlandkonzerte von Jerry Lee Lewis

Sehr ärgerlich. Auf der Webseite des Veranstalters Jazz & More liest sich das Ganze dann sehr anders:

Mitteilung von Jazz and More

Völlig egal, ob Jerry keine Lust hatte, oder der Veranstalter nicht pünktlich zahlte, es ist schon sehr schade, daß ich ihn mit seiner „Killer Band“ nicht sehen kann. Schließlich ist auch er einer der lebenden Legenden, die man echt mal erlebt haben sollte.

Sonntagsshow

Kaum haben wir angefangen, schon winkt auch schon wieder der erste freie Tag. Die sonntägliche Show ist immer besonders entspannt, weil sich alle auf den spielfreien Montag freuen. Trotzdem gab es auch heute wieder ein paar unerfreuliche Patzer. Wir müssen uns nächste Woche echt zusammenreißen, sonst wird Max (völlig zurecht) richtig pissig. Ich kann ihn verstehen, denn er ist derjenige, der vorne steht und fröhlich in Richtung Publikum lächeln muß, während hinter ihm wieder irgendwas Ungeplantes abgeht.

Max und Hanne von hinten

Für mich ist es bei der Revue sehr schwer, Showphotos zu machen, denn ich komme von meiner Position nicht weg. Mein Job heißt hier offiziell „Inspizient“. Ich bin also derjenige, der die Show callt, die Einsätze an Licht, Video, Schnürboden, Kulissen und manchmal sogar an die Musiker gibt. Da kann ich nicht mal eben nach vorne in den Saal laufen, um ein paar Bilder zu schießen. Aber ich hab‘ schon Kollegen gefragt uns so wird es in den nächsten Tagen trotzdem Bilder geben. Das obige Photo entspricht übrigens meiner Perspektive auf die Bühne…. wenn ich dann mal den Kopf durch den seitlichen Vorhang stecke. Denn eigentlich bin ich gut versteckt und beobachte alles über Monitore. Die haben dann den Vorteil, daß ich auch in absoluter Dunkelheit noch etwas sehen kann, weil die Kamera infrarotempfindlich ist.

Der Spiegel

So sieht es übrigens bei uns hinter der Bühne aus. Ihr seht den Videoplatz, den großen Spiegel, mit dem die Projektion umgelengt wird, um sie größer zu bekommen, jede Menge Kulissenteile und hinten auch zwei Musiker, die sich gerade hektisch umziehen.

Michél hinter der Bühne

Das hier ist Michél, einer der vier Bühnenleute. Sie sorgen immer für die Umbauten und helfen den Musikern. Michél betreut zusammen mit Konte die rechte Bühnenseite, Micha und Paule die linke.

Bitte Eure Tips

Ich hab‘ ja schon berichtet, daß ich mit meiner Canon Ixus 50 sehr unzufrieden bin, weil sie latent unscharfe Bilder macht. Jetzt, nach einem dreiviertel Jahr, ist bereits der Akku platt, nach maximal 20 Bildern ohne Blitz ist er leer. Ich werde versuchen, sie zu reklamieren, trotzdem mache ich mir Gedanken über eine neue Kamera. Bitte gebt mir doch mal ein paar Tips. Ich habe die Kamera wirklich immer dabei, sie sollte also halbwegs klein und robust sein. Ich photographiere fast immer ohne Blitz, viel bei Konzerten, Lichtempfindlichkeit ist daher gefragt. Schöne Bilder soll man durchaus printen können, eine Auflösung von mindestens 4 Megapixeln wäre also hilfreich.