Vor ein paar Tagen habe ich schon die Geschichte vom Callboy Torsten kurz angerissen. Heute lese ich, daß sich Udo Vetter, bloggender Fachanwalt für Strafrecht, eine Anzeige von eben diesem Herrn eingefangen hat. Das ist mutig realitätsfern. Kann nicht irgendjemand diesen Mann mal zu einem Gläschen Prosecco zur Seite nehmen und ihm gut zureden ? Der reitet sich ja noch selbst in den Tod. Nicht, daß ich jetzt ernsthaft Mitleid mit ihm hätte (eher mit dem Kollegen Vetter, weil er sich ja damit herumärgern muß). Aber das ist doch Wahnsinn.
Autor: Markus Sorger
Ohne Worte
Ich bin gerade hintenüber gekippt. Nachdem ich dann Eis auf meine Beule am Kopf gehalten hatte, habe ich folgende eMail an die Telekom geschrieben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit einiger Zeit warten wir schon auf die Rufnummern und die Bestätigung des Anschlußtermins für die unter der Kundennummer XXX beantragten Zeitanschlüsse für die Veranstaltung WMsuperlive im Eisstadion Adendorf. In dieser Zeit bin ich zu mehreren Sachbearbeitern weitergereicht worden, es wurde bei Ihnen intern geprüft und abgestimmt, getan und gemacht, letztlich für mich aber mit keinem sichtbaren Ergebnis. Heute, zwei Tage vor dem Installationstermin, bekomme ich nach meiner wiederholten Rückfrage die Auskunft, daß ein Anschluß erst in frühestens zwei Wochen möglich sei. Wohlgemerkt: nicht Sie haben mich, sondern ich habe Sie angerufen. Dies ist in keiner Weise akzeptabel.
Im Eisstadion Adendorf wird während der Fußballweltmeisterschaft laut Landespolizei Niedersachsen die größte Veranstaltungsreihe Niedersachsens außerhalb Hannovers stattfinden. Sie werden verstehen, daß dies allein aus Sicherheitsgründen Kommunikationswege benötigt, zumal polizeiliche Überwachungstechnik installiert wird und wir bei der Eröffnungsgala internationale sportliche und diplomatische Gäste erwarten.
Im Vorfeld der Veranstaltung gibt es mehrere Pressekonferenzen. Ich bin durchaus gewillt, der deutschen überregionalen Presse die Leistungsbereitschaft Ihres Unternehmens zu schildern.
Wir erwarten, wie vom ersten Tag an kommuniziert, die Installation der Anschlüsse am 02.06., 11:00 Uhr, damit nachfolgende Gewerke ebenfalls fristgerecht ihre Arbeiten abschließen können. Weiterhin benötigen wir die Nummern der aufgeschalteten MSN heute im Laufe des Tages, weil wir sie weiterkommunizieren müssen.
Mit deutlich verärgertem Gruß
Markus Sorger
Hamburg liegt in Griechenland
Als die Olympiade in Griechenland ins Haus stand, da lästerten alle, daß die Griechen nie fertig würden und die Spiele wohl auf einer Baustelle stattfinden werden. Weit gefehlt, pünktlich zur feierlichen Eröffnung war alles fertig. Wenn ich heute so durch Hamburg fahre und an die in neun Tagen beginnende Fußball WM denke, dann wird mir etwas anders. Hamburg ist eine gigantische Baustelle. Nicht nur da, wo’s sowieso keiner sieht, sondern (vor allem) dort, wo die erhofften erwarteten Touristenströme langlaufen. Jungfernstieg, Elbufer. Wenn das mal noch alles fertig wird.
Ich hatte es ja befürchtet….
….daß ich mir mit dem Verschicken des Kaffeetassenstöckchens direkt wieder eins einfange. Und dabei — ich schrieb es ja schon gestern — finde ich die Fragereien eigentlich ziemlich doof. Na gut, Gerhard, weil Du Deine Kaffeetasse (wobei ein Beck’s – Glas ja eher nicht so die klassische Kasseetasse ist) brav gezeigt hast, will ich ausnahmsweise (!!!) mal mitmachen.
Lieblingsbier: Beck’s oder Jever
Ab wieviel Gramm ist ein Steak ein Steak: muß echt nicht so groß sein
Welche Sauce kommt auf Dein Steak: Kräuterbutter
Dein Lieblingsactionfilm: puh, keine Ahnung; ich konsumiere sie, klar, aber ich habe jetzt nicht DEN Film
Autokauf. Wieviel PS sind akzeptabel: so viel, daß das Auto ohne zu lärmen 180km/h fährt
Bevorzugtes Magazin im Zeitschriftenladen: Mare
Steh- oder Sitzpinkler ?: ganz klar Sitzpinkler so lange es die hygienischen Umstände irgendwie zulassen. Ist viel gemütlicher.
Wer meint, auf diese Fragen auch antworten zu wollen, der nehme sich das Stöckchen doch hier weg.
Bandenwegflexen
Unsere Vorbereitungen für die Veranstaltung zur Fußball – Weltmeisterschaft gehen weiter. Heute wurden in der Eishalle in Lüneburg Adendorf die Banden an den Stellen weggeflext, an denen später die Fluchtwege entstehen. Die komplette Bandenkonstruktion ist nämlich zu einem massiven 30m x 60m großen Stück verschweißt. Das kann natürlich so nicht bleiben. Immerhin sollen über 2.000 Menschen hier mal feiern können. Ich glaube sowieso, daß die Lüneburger ihr Eisstadion nicht wiedererkennen werden, wenn wir nächste Woche Freitag eröffnen.
Die FußballWM scheint die Telekom auch komplett zu überfordern. Obwohl vor Wochen beantragt und mehrfach angemahnt haben wir immer noch keine Informationen über unsere Telephon- und Internetanschlüsse. Allmählich wird’s aber doch Zeit, denn wir müssen die Nummern und IP – Adressen ja noch in Richtung Polizei weitervermitteln. Immerhin müssen auch die ihre Systeme so einrichten, daß sie sich dann in unser Kameraüberwachungssystem einlinken können. In knapp 1, 5 Wochen steigt bei uns für vier Wochen die größte WM – Veranstaltung Niedersachsens außerhalb von Hannover. Da wollen wir auch für die Sicherheit unserer Gäste sorgen.
Anna Depenbusch in der Fabrik
Nachdem ich in den letzten Wochen hier, da und dort Werbung für das heutige Anna – Konzert gemacht hatte, war ich natürlich auch da; klar, oder ? Die Fabrik ist ein schon wirklich alteingesessener Club. Auch Nichthamburger kennen ihn vielleicht aus dem grandiosen Film „Gegen die Wand“ (und wer den Film bisher noch nicht gesehen hat, sollte das ganz schnell nachholen; nicht nur wegen der Szenen in der Fabrik). Es ist ein Holz – Fachwerkgebäude mit Ständerwerk überall im Raum und einer Galerie, die einmal rund um den Raum geht. Ein tolles Venue mit einer wunderschönen Atmosphäre. Darum kommen auch regelmäßig die ganzen Größen der Jazz & Soulszene hierher. Maceo Parker, Bill Evans, Jerry Lee Levis, alle spielen sie hier. Und heute Anna mit ihrem ersten eigenen richtigen großen Konzert. Und was wirklich toll war: der Saal war voll. Richtig knacke voll, auch oben die Galerie. Überall standen, saßen Menschen. Was für ein schönes Geschenk.
Anna und ihr Management haben keinen Aufwand (und bestimmt auch keine Kosten) gescheut, um dieses „Heimatkonzert“ zu einem wirklichen Erlebnis zu machen und direkt mal eine zwölfköpfige Band auf die Bühne gestellt: Drums, Baß/Kontrabaß, Gitarre, Flügel/Keyboards, 2x Violine, Bratsche, Cello, 2x Sax/Klarinette/Querflöte, Posaune, Baßposaune.
Nach einem tollen Opening war Anna dann wirklich ergriffen von der ganzen Szene, den vielen Menschen wirklich überall um sie herum und hat erst mal ein paar Rührungstränchen vergossen. Schön, daß Künstler nicht abgefuckt auf der Bühne stehen und sich in Posen ergehen, sondern die Situation so an sich heranlassen.
Das Konzert dauerte mit einer Pause deutlich über zwei Stunden und bot alles von ganz ruhigen und intimen Stücken bis zum feurigen Tango. Anna und ihre Band hatten ganz sichtlich Spaß und konnten sie auch ans Publikum vermitteln. Allein die Tonkollegen schienen zeitweilig ein wenig überfordert; schade.
Und da sind wir auch schon bei der Technik: es gab vier Scanner (Technobeam) und ansonsten PARs und eine handvoll Profiler, gesteuert durch den Scan-/Lightcommander – Klassiker. Beim Ton hing eine Sechserbanane EV – Linearray als Centercluster, gespeist von einem Soundcraft MH3; es gab noch ein extra Monitorpult, das ich mir aber nicht angesehen habe.
Der NDR war mit einem Ü-Wagen da und hat den Ton aufgezeichnet. Laut Regisseur, soll das Material im August/September ausgestrahlt werden. Da melde ich mich natürlich vorher noch mal. Außerdem standen im Saal einige Kameras; mal seh’n was mit dem Videomaterial gemacht wird.
Es war heute meine dritte Anna – Show, die ich sehen durfte, es war wie die beiden Male zuvor einfach toll und ich freue mich schon auf die Nächste. Nach dem Break noch drei Konzertphotos, vorher aber noch eins, zwei, drei Teaser zum Reinhören.
Stöckchen: Tassen
Ich, der Stöckchen eigentlich nicht so sehr mag, bekam durch Jan ein Stöckchen zugeworfen. Erst wollte ich ja nicht mitmachen. Dann habe ich mich natürlich der Bloggertugenden entsinnt und außerdem ist es ja nicht einer der 10.000 Fragenkataloge, sondern ein Bild. Und da mußte ich dann doch mitmachen. Gefragt war das Photo der Lieblingskaffeetasse. Nun. Ich trinke gar keinen Kaffee. Ja, sowas gibt’s. Ich trinke Milch. Schöne frische kalte Vollmilch. Und am liebsten aus einer dieser Tassen (ich habe 12 Stück davon). So, und jetzt dürfen mir die folgenden Leute mal bitte ihre Tasse zeigen: Dirk, Steffi, Thorsten, Gerhard und Julia.
Telefunken
Bevor ich ins Bett steige habe ich noch mal schnell meine Runde durch meine Lieblingsphotoblogs gemacht, wieder viele ganz tolle Bilder gefunden (Julia, das mit dem Ballon am Handlauf ist wirklich ganz, ganz wunderschön) und das hier von Moritz paßt wieder so schön zu meinem Thema Technik, daß ich’s hier auch an die Öffentlichkeit zerren muß.
Danke, daß Ihr mir meine Tage immer wieder auf’s Neue mit Euren Ansichten verschönt.
Michael Buble im Stadtpark Hamburg
Eins erst mal vorneweg: meine Ixus 50 ist ein klassischer Fehlkauf. Es ist selbst bei Tageslicht beinahe unmöglich, mit ihr vernünftige, scharfe Bilder zu machen, weil sie in Konzertsituationen sehr gerne auf den Schädel des Vordermanns fokussiert, nicht aber auf die Bühne. Die tollen fünf Megapixel bringen da gar nichts und es ist einfach frustrierend, wenn man bei der Bilderauswahl nach den Konzert nicht nach Kriterien wie Showlicht und Gesichtsausdruck gehen kann, sondern von 150 Photos schon mal 140 unscharf sind. Es ist zum Kotzen. Meine Vorgängerixus, das Model V2, hatte das noch drauf, leider war sie nach einigen Jahren mechanisch hinüber; ich habe die Kamera immer dabei. Aber diese neue Kamera wird sehr, sehr bald in die Tonne gehen. Rausgeschmissenes Geld. Wenn ich mir ansehe, daß Leute mit Kameras, die die Hälfte gekostet haben, bessere, schärfere Bilder machen, dann ärgert mich das sehr. So. Mußte mal gesagt werden. Jetzt aber zum Konzert.
Stadtparkkonzerte sind immer wieder schön. Ich finde, das Erlebnis fängt schon beim Hinweg an. Natürlich gibt es nie genug nahe Parkplätze. Aber das ist gar nicht weiter tragisch, denn so läuft man wie viele hundert andere Menschen auch prozessionsartig durch den Park bis zum Konzertgelände. Das ist schön, man kann den Duft der Pflanzen einatmen und kommt so schon positiv eingestimmt dort an.
Vor dem Eingang hatte ich dann ein etwas merkwürdiges Erlebnis. Dazu muß man wissen, daß Menschen ab einer gewissen Behinderungsstufe bei Konzerten eine Begleitperson frei haben. Nicht der Behinderte hat freien Eintritt, sondern die Begleitperson, die der Behinderte benötigt, um auf dem Konzertgelände zurechtzukommen. Es spricht mich also vor dem Eingang ein etwa 35 jähriger Typ an, er hätte einen Behindertenausweis, ob ich ihn nicht mit in das Konzert nehmen könne, dann brauche er nichts zu bezahlen. Natürlich habe ich das nicht gemacht. Ich mag da vielleicht jobmäßig vorbelastet sein, aber der Junge hat das Prinzip nicht verstanden. Es geht darum, den Konzertveranstalter von seiner Führsorgepflicht bei Behindeten zu entbinden. Nur deshalb dürfen Begleitpersonen kostenlos mit. Es geht nicht darum, jemanden kostenlos die Show ansehen zu lassen. Und weil ich schon oft jobmäßig Diskussionen mit Behinderten hatte (warum dürfen wir nicht alleine kostenlos in die Show) reagiere ich da ganz strikt.
Für Leute, die früher mal im Stadtpark waren: die klassische Stadtparkbühne gibt es seit einigen Jahren nicht mehr, nachdem die Bauaufsicht erst freundlich und dann auch recht nachdrücklich auf Mängel der alten Bühnenkonstruktion hingewiesen hatte. Mittlerweile baut Johny Lechner jedes Jahr eine amtliche Layher – Bühne, in die man auch mal richtig was reinhängen kann. Riggen war ja früher nicht so doll. Konkret: das heutige Set wäre bei der alten Bühne so sicher nicht möglich gewesen. Für mich sichtbar gab es die folgende Technik: vier Trussen mit ’ner Menge Vorhängen und drei fahrbaren Dekoteilen, 18 StudioColours, 16 MAC2000, 8 EightLights mit Farbwechslern, 12 StudioPARs mit Farbwechslern und 8 Profiler (!) als Publikumslicht, alles angesteuert von einer GrandMA. Darüber hinaus gab’s zwei Trooper von vorn und einen als Topbacklicht – Trußspot. Ton wurde durch zwei siebener Vdosk – Bananen mit je drei Bässen und ein paar ARCSen als Nearfill, durch eine Heritage angesteuert, versorgt. Obwohl es ja ein LineArray war, gab es auch bei Wind kaum Phasing; klasse.
Das Wetter ist ja seit Tagen nicht so richtig prickelnd, aber auf dem Hinweg schien noch die Sonne. Natürlich zog es sich dann pünktlich um 19:00 Uhr (offizieller Showbeginn) zu und es begann zu regnen. Da zeigte es sich dann, daß das Michael Buble – Publikum nicht so richtig OpenAir – erfahren ist: sicher 50% der Leute holten ihre Regenschirme (!) heraus. Pussies ! Da sieht doch kein Mensch mehr was. Zum Glück hörte es sehr bald wieder auf und später kam sogar die Sonne noch mal raus.
Um 19:30 Uhr kam Jann Arden als Vorband auf die Bühne. Jann kommt wie Michael aus Kanada, spielt Akustikgitarre und hatte noch einen Akustik- und einen E-Gitarristen mit dabei. Dabei war ihr sehr klar, daß sie eigentlich keiner sehen wollte und sie begann ihr Set mit den Worten: „Ich weiß, daß Ihr uns nicht sehen wollt, sondern Michael. Ich verspreche Euch daher, wir machen’s kurz.“ An dieses Versprechen hielten sie sich auch; es gab vier nette, ruhige Songs, ehrlicherweise eher live gespielte Einlaßmusik, denn wirklicher WarmUp.
Mit Schlag 20:00 Uhr fing dann Michael Buble an und es wurde ein richtig schön amerikanisches OldSchool – Entertainment – Konzert. Selbst das Mikrophon kam verdrahtet und nicht drahtlos. Michael ist nicht nur ein wirklich guter Sänger, sondern auch ein begabter Entertainer. Knapp 1/3 des Konzerts war Moderation. Ich kann mich an Whitney Housten – Konzerte erinnern, bei denen alle immer die Augen verdreht haben, wenn sie so viel quatschte. Hier war das anders. Die Moderationen waren gut gemacht, locker und witzig. So begrüßte er besonders all‘ die Kerle, die eigentlich gegen ihren Willen von ihren Freundinnen mitgeschleift wurden. Auch war ihm durchaus bewußt, daß viele der Mädels, die heute ihm „I love you“ zurufen, morgen schon Helmut Lotti das Gleiche versprechen würden. Darüber hinaus kannte er sogar Schnappi und baute es in einen seiner Songs ein.
Getragen wurde Michaels klasse Gesang von einer exzellenten Band (Drums, Kontrabaß, Gitarre, Flügel/Keys, je ein Alt-, Tenor-, Baritonsax, drei Trompeten, zwei Posaunen) und einem wirklich begnadeten Soundmann. Dabei spielte er sich quer durch die Standarts und einige eigene Songs, alle sehr gut und mit Seele interpretiert.
Bei seinem letzten Song (A song for you, „fast“ so schön interpretiert wie seinerzeit Donny Hathaway) verzichtete Michael komplett auf’s Mikro und beendete das Stück unverstärkt; eine gute Leistung bei einer 5.000er OpenAir – Location. Leider endete die Show um 21:17 Uhr meiner Meinung nach deutlich und viel zu früh.
Fazit: wieder ein Konzert, das richtig Spaß gemacht hat und ein Künstler, den ich mir sicher noch mal ansehen werde.
Hollywood ruft
In den letzten Tagen habe ich einen regelmäßigen Leser in Hollywood. Das freut mich natürlich. Und wenn Ihr mich da drüben braucht, laßt es mich ruhig wissen; da das Wetter bei Euch besser ist, als hier derzeit, würde ich gern rüberkommen ;-)