Nach einem erholsamen freien Tag verbringen wir heute unsere Zeit im Kulturpalast Dresden. Wie in vielen Ostbauten gibt es hier eine sehr breite Bühne — weil zu DDR – Zeiten ja der komplette Parteivorstand darauf Platz finden mußte. Für uns ist das nicht ganz ideal, weil unser Bühnendesign auf eine 12m breite Guckkastenbühne konzipiert ist und nicht auf eine 36m breite Bühne, auf der auch das ZK Platz findet. Wir haben dann unseren Aufbau etwas verändert, so daß es doch noch ein wenig kuschelig aussieht, die Plätze im Seitenrang aber auch was sehen.
Die Ladesituation heute mit Außenlift. Das heißt, daß unsere Cases draußen auf den Lift geschoben werden, dann nach oben fahren und oben auf die Hinterbühne kommen. Ich glaube, es liegt an meinem schlechten Karma, aber jedes Mal, wenn ich hier im Haus bin, regnet oder schneit es. Heute Schneeregen. War klar.
Der Aufbau dann ganz ok., hinten wird alles an Hauszüge gehängt, nur die Fronttruss müssen wir an eigenen Motoren fliegen. Blöderweise gibt es nur 150kg – Punkte, so daß wir für die eigentlich nicht schwere Traverse vier Punkte hängen müssen. Interessanterweise gibt es im Dach durchaus richtig fette Träger — an die darf man aber, nur Walter himself weiß warum, nicht dran. Ansonsten sind die Hausleute aber sehr nett und helfen uns auch mit Vorhängen aus, damit wir die Bühne ein wenig zugehängt bekommen. Das wird uns morgen ja noch einmal blühen.
Damit Ihr einen kleinen Größenvergleich habt, hier mal ein Photo von unseren Stromsteckern. Rechts den Stecker kennt Ihr alle, da darf man 1x 16 Ampere (A) mit anschließen. Links der Stecker ist der unseres Dimmerracks. Da sind dann 3x 125A mit möglich. Mit diesem Stecker könnte man ein ganzes Vierfamilienhaus anschließen. Und das brauchen wir auch für unser Licht; Ton kommt mit einem „Einfamilienhausanschluß“ dazu….. wir haben halt keine Energiesparlampen ;-)
Peter hat sich in den vergangenen Tagen immer mal wieder darüber geärgert, daß die Boxen, die wir für zusätzliche Beschallungen nutzen nach oben hin ziemlich viel Höhen abstrahlen. Heute hatten wir eine kleine Bastelstunde und das Ergebnis kann sich hören lassen. Er jedenfalls ist fast gekommen vor Glück.
Jetzt gerade entscheide ich mich, den Tagesbeitrag „dynamisch“ zu machen. Das heißt, ich stelle ihn jetzt schon mal ein und er wird sich im Laufe der Nacht noch verändern, erweitern. Davon verspreche ich mir etwas Arbeitserleichterung, denn hauptberuflich mache ich ja tatsächlich etwas anderes, als Blogschreiben. Mal seh’n, ob das auch funktioniert.
Das heutige Konzert war eigentlich für den Alten Schlachthof in Dresden terminiert. Wegen der großen Nachfrage wurde es dann in den Kulturpalast verlegt. Immerhin fast 2.000 Menschen sind heute zu uns gekommen (in den Schlachthof gehen bestuhlt knapp 1.000 rein). Damit Leute, die die Verlegung nicht mitbekommen haben, eine reelle Chance haben, auch die komplette Show zu sehen, haben wir heute 15 Minuten später angefangen. Für mich eine gute Gelegenheit, mal ein Panoramaphoto zu machen, was man so nicht jeden Tag machen kann.
Dafür komme ich heute während der Show für Photos nicht so richtig an die Bühne ran. Dort wo ich stehe ist es viel zu weit weg, um gute Bilder zu machen und in den Saal komme ich auch nicht, ohne halb über die Bühne laufen zu müssen. Darum keine Showphotos.
Unfaßbar, sie hat es gesagt ! Bei den Proben wurde ja schon länger mit dem österreichischen Begriff für Mundharmonika geulkt, aber daß sie’s vor Publikum sagt…. „…und Friedrich Paravicini am Fotzenhobel.“ Wir sind alle zusammengebrochen ! Das erinnert mich an die Premiere in Lüneburg, wo wir als letzte Zugabe „Was hast Du vor ?“ hatten und sie den Titel mit den Worten „Jetzt kommt die richtige Begleitmusik für den Geschlechtsverkehr“ ansagte. Dieter Semmelmann, unser Tourneeveranstalter, stand neben mir und fragte mich: „Hab‘ das jetzt nur ich gehört, oder hat sie das tatsächlich gesagt ?“ Unglaublich.
Ich weiß jetzt gar nicht, wie ich darauf komme, aber heute waren sehr viele wirklich sehr schöne Frauen im Publikum. Auch gestern in dem Laden, in dem ich zwei der drei Shirts kaufte, war ein Mädel…. ‚Tschuldigung. Das Wetter.
Die Hands kamen übrigens sehr gutgelaunt zum Abbau. Sie waren zwischendurch im Stadion; Dynamo Dresden gegen 1860 München. Dynamo hat 2:0 gewonnen. In knietiefem Morast, weil es seit Tagen geregnet hat und der Unterboden aber noch gefroren ist. Aber das ist eben echter Sport. Abbau geht dadurch sehr schnell, weil die Jungs noch feiern wollen. Soll mir recht sein. Wir haben bis Chemnitz die Nacht auch nicht weit zu fahren und es würde reichen, wenn wir hier um 07:00 Uhr loskommen. Da könnte man doch….
Nach dem Abbau bei meiner Idiotenrunde bin ich dann noch mal am Schnürboden der Seitenbühne vorbeigekommen und konnte nicht daran vorbeigehen, ohne noch ein Photo zu schießen.
Wir sind dann entgegen dem ursprünglichen Plan doch nicht mehr feiern gegangen, sondern direkt nach Chemnitz gefahren. Bei dem Wetter weiß man nie… Aber ist alles gut gelaufen.