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Heute Abend habe ich mal ein wenig im Internet gestöbert, denn die Zeit ist ja nicht mehr fern, in der man ohne größere Probleme keine Glühleuchtmittel mehr bekommt. Theoretisch wäre es mir als professionellem Anwender tatsächlich noch weiterhin möglich, an all‘ die verbotenen Schätze zu kommen; praktisch ist es jetzt schon schwer, überhaupt noch Lieferanten für etwas exotischere Leuchtmittel zu finden. Was ich deutlich bedauere. Ich will jetzt gar nicht über den energiepolitischen Unsinn der Energiesparlampenentscheidung nachdenken (wer sich damit ein wenig auseinandersetzt, dem werden sich die wenigen Haare, die man sich nicht ausgerauft hat, aufstellen), sondern über einen weiteren Verlust von realem Komfort.
Wer Beleuchtung als mehr betrachtet als nur hell machen, wer Licht als Teil unserer Kultur begreift, der wird ob der Entwicklung schwer depressive Zustände bekommen. Natürlich ist mir klar, daß Beleuchtung in großem Stil in jeder Hinsicht wirtschaftlich sein muß. Aber genauso wie wir in unseren Wohnungen Kerzen aufstellen, um es gemütlich zu machen (und über die Energieeffizienz von Kerzen brauchen wir uns ja wohl nicht unterhalten; die gehörten nach EU – Logik sofort per Todesstrafe verboten), genauso muß es uns möglich bleiben, richtiges, schönes, lineares, (fast hätte ich geschrieben: analoges) elektrisches Licht zu genießen — und nicht ein Feuerwerk von Sparks.
Jedem Zweifler, jedem, der sich mir entgegenstellte und etwas von „gleichwertigem Licht“ faselte, welches moderne Energiesparlampen zu erzeugen in der Lage seien, würde ich eine auf 50% gedimmte Linestra (diese Lampe da oben auf dem Bild) entgegenhalten, wie ich ein Kreuz dem Teufel entgegenhielte. Weiche von mir, Satan.
Und so habe ich heute im Großhandel bestellt. Aufdaß ich in der zukünftigen hellen Finsternis noch immer werde ein Licht entzünden können.