‚Tschuldigung

Da habe ich Euch ja ganz schön hängen lassen. In den vergangenen Tagen hatte ich einfach keinen Internetzugang oder einfach keine Zeit zu bloggen. Das sollte sich in den nächsten Tagen ändern. Es besteht also Hoffnung.

Morgens um vier …

… ist die Welt noch in Ordnung — sollte ich jetzt eigentlich einen Filmtitel variieren und fast stimmt das auch. Wenn man sich mal aus dem Bett herausgeselbsthypnost hat, dann ist es zumindest um diese Jahreszeit tatsächlich ganz schön um diese Zeit. Kapitän Mike hatte verkündet, daß er um 05:00 Uhr losfahren wolle, um die optimale Tiedenströmung der Elbe mitzunehmen und da es mich mit dem Brötchenholen getroffen hatte, machte ich mich um 04:15 Uhr auf den Weg, um einen Bäcker zu suchen. Was mir Dank einer alten Dame (was macht so eine Frau um diese Uhrzeit auf der Straße) auch gelang.

Um fünf zum Ablegen schaute die Sonne auch vorbei und wir waren bereit für einen perfekten Tag.

Ein großes Monument an der Brunsbütteler Schleuse erinnert daran, daß dieser Kanal mal Kaiser Wilhelm Kanal hieß, denn dieser gab den Bau dieser fast 100Km langen Strecke in Auftrag.

Das Schleusentor sieht im Licht der aufgehenden Sonne schon sehr schön aus, finde ich.

Wie es sich für einen anständigen Schichtwechsel gehört, übergab der Mond den Tag an die Sonne mit einer gemeinsamen Ubergabebesprechung; er war also auch noch gut zu sehen.

Und dann schlossen sich die Tore zum Kanal ……

…… wir wurden um gut 2,5m angehoben und die Tore zur Elbe gaben den Weg frei.

Am Ende der Elbe kommt man dann an der Cuxhavener Kugelbake vorbei und das sollte es dann mit Deutschland für uns gewesen sein. Theoretisch. Wie es dann tatsächlich kam, erfahrt Ihr hier. Morgen.

Der Kanaltag

Gestern sind wir also durch den Nord-Ostsee-Kanal von Kiel bis nach Brunsbüttel. Zeit genug, mal ein paar Detailbilder zu schießen, denn segeln darf man im Kanal nicht und mit Ölsegel segeln ist nicht sooo spannend.

Wichtig bei einem Schiff ist ja die Sicherheit. Hier könnt Ihr sehen, daß für alle Notfälle gesorgt ist: bei Seenot gibt es Rettungsinseln, bei Biernot ausreichend Proviant. Das gibt einem ein sehr beruhigendes Gefühl.

Auf dem Vordeck gibt es zwei sehr gemütliche Sitzecken mit bestem Blick.

Das ist eines der acht Fenster zur Messe, so nennt man den Aufenthalts- und Essensraum auf einem Schiff.

Die Beleuchtung vorne auf einem Niedergang.

Blöcke dürfen auf einem Segler natürlich nicht fehlen. Davon gibt es heir reichlich.

Auch das hier ist ja gewissermalen ein Standard – Motiv, sicher schon 100.000 Mal photographiert.

Aufm Kanal gibt es auch genug Ruhe für solche idyllischen Bilder.

Abends dann Ankunft in Brunsbüttel; hier der Blick auf die Schleuse, die wir dann heute recht früh morgens passierten.

Die Stimmung ist gerettet

Wir hatten ja heute vor dem Fußballspiel große Angst, daß wir in Brunsbüttel von Bord müssen, aber es ist alles gut ausgegangen, die Niederlande haben 2:1 gewonnen und damit ist die Laune vom Chef bis zum Wochenende gerettet. Ich hoffe nicht, daß es zu einem Duell Deutschland vs. Niederlande kommt. :-)

Wir legen gleich in Brunsbüttel an und morgen um 05:00 Uhr geht es weiter. Wir wollen die Tiede ausnutzen und da ist es die beste Zeit. Insider hätten nicht gedacht, daß ich ausgerechnet im Urlaub freiwillig so früh aufstehe, oder ? ;-)

Los geht’s

Wir sind an Bord und unterwegs, zur Zeit schippern wir von Kiel über Rendsburg (wo wir noch drei Mann Besatzung an Bord nehmen werden) nach Brunsbüttel durch den Nord-Ostsee-Kanal, von wo wir uns dann in Richtung Teschelling aufmachen werden. So wird für die nächsten knapp zwei Wochen meine Aussicht sein und ich freue mich schon sehr auf diese Zeit.

Hier seht Ihr den Thiessenkai in Kiel – Holtenau, direkt am Eingang der Schleusen zum Kanal. Bei der Firma Thiessen hatte ich vor einigen Jahren, als ich selbst auf Großseglern arbeitete, mein Postfach und der Thiessenkai war sowas wie mein Zuhause. Mittlerweile ist der alte Thiessen tot und seine Firma gibt es leider auch nicht mehr.

Auf diesem Photo ist klar ersichtlich, warum wir heute Nachmittag in einem Bereich mit gutem Fernsehempfang sein müssen. Nachdem Kapitän Mike gestern der deutschen Mannschaft die Daumen gedrückt hat, erwartet er von uns das Gleiche natürlich auch für seine Mannschaft. Wir haben schon besprochen, daß wir eventuell unsere Reiseroute ändern müssen. Mit einer deutschen Besatzung werden wir in englischen Häfen wohl zur Zeit nicht so richtig herzlich willkommen sein.

Mal sehen, ob ich vor Verlassen des deutschen UMTS – Netzes noch mal blogge, ansonsten wird’s dann ab jetzt längere Pausen geben.

Harley Days

Bevor ich dann tatsächlich in Richtung Urlaub verschwinde, möchte ich Euch doch noch meine Impresionen des heutigen Tages zeigen. Ich war nämlich bei den Hamburger Harley Days, meines Wissens nach das größte Harley – Treffen außerhalb der USA. Und völlig egal, ob dem nun so ist oder nicht, jedenfalls war die Atmosphäre dort wirklich gigantisch.

Es gab nicht nur …… ich möchte schätzen mehr als 10.000 …… Motorräder, sondern eben auch die Menschen drumherum, Infostände, Verpflegung und alles, was man rund um so ein Treffen eben erwartet. Interessanterweise sah ich keine Vertreter der großen und kiezbestimmenden Clubs, dafür herrschte eine wirklich sehr entspannte Atmosphäre bei strahlendem Sonnenschein. Da hatte es sich wirklich gelohnt, jeden Chrom auf hochglanz zu polieren.

Das Treffen fand dieses Jahr zum neunten Male statt; nächstes Jahr soll es nicht stattfinden dürfen, weil Hamburg ja 2011 Umwelthauptstadt ist. Laut Politikermeinung passe das nicht zusammen. Wie Hinterwäldlerisch. Der Hamburger Tourismusverband hat allerdings jüngst ausgerechnet, daß durch die Tage etwa 25 Millionen Euro in die Stadt fließen, von denen ja ein erheblicher Teil versteuert werden muß. Bei der klammen Haushaltslage bleibt zu hoffen, daß der Kämmerer seinen Oberen noch eine andere Richtung vorgibt und 2011 das zehnte Jubiläum gefeiert werden kann. Die Location am Großmarkt ist jedenfalls ideal geeignet für dieses Treffen.

Dort startete auch die 35 Kilometer lange Parade quer durchs Stadtgebiet. Ich fand es wirklich schon sehr erstaunlich, wie viele Maschinen dort am Start waren und habe mir fest vorgenommen, bei einer folgenden Veranstaltung deutlich mehr Zeit auf dem Gelände zu verbringen, weil es einfach unfaßbar viele tolle Motive gibt.

Neben Harley Davidsons gab es auch einige wenige andere Motorräder zu sehen. Hier etwa eine Rotte Bonsai – Harleys, die mit großem Spaß zwischen den großen Maschinen herflitzten.

Außerdem gab es auch ein paar Trikes. Dieses hier gehört aber meiner Meinung nach eher auf den Hamburger Dom, als auf ein Motorradtreffen, aber die Geschmäcker sind ja verschieden.

Weil es dieses Mal so viele in meinen Augen tolle Bilder gibt, könnt Ihr alle Photos nicht hier im Blog, sondern dort sehen. Viel Spaß dabei.

Ich bin dann mal wech

Es ist Sommerzeit, Sommerzeit ist Urlaubszeit und dieses Jahr auch für mich. Ab morgen fahre ich mit der SS Stortemelk in knapp zwei Wochen von Kiel aus durch den Nord-Ostsee-Kanal, die Elbe hinab, vorbei an Deutschland, Niederlande, Belgien mit Abstechern nach England und den Kanalinseln bis nach Frankreich, wo ich am 09.07. in Cherbourg von Bord gehe. Da ich noch gar nicht weiß, ob und wie ich zwischendurch mal Internetverbindung haben werde, wird die Berichterstattung zumindest ab dem 30.06. eher bruchstückhaft sein. Macht Euch deshalb keine Sorgen, wir gehen schon nicht unter und ich werde dann im Zweifelsfall im Nachgang berichten.

Auch Euch einen schönen Sommer.

Für jeden Tag ein Gedicht

Seit einiger Zeit stehen überall hier in der Gegend solche gelben Figuren an den Straßenrändern, an denen mit ein wenig Dekoration Gedichte hängen. Urheber sind Schüler, die zusammen mit dem Bürgertreff Altona diese Aktion ersonnen und durchgeführt haben.

Zu lesen sind dann so romantisch – schöne Dinge wie auf dieser Figur hier, aber auch härte Reime, die eher an Rap erinnern. Ich finde es eine wirklich tolle Idee, von der alle etwas haben: die Schüler, weil sie sich mit dem Reimen und mit ihren eigenen Gedanken beschäftigen, weil sie lernen, sich auszudrücken. Und wir alle, weil wir im Alltag immer wieder auf diese Gedanken stoßen können.