Was für ein Tag !

Daß wir uns gestern stundenlang zu unserem nächsten Tourort stauten, deutete ich ja schon an. Letztlich waren wir um 14:30 in Cottbus, also mal locker 4,5 Stunden später, als der normale Aufbaubeginn ist. Und das alles nur, weil sich zu schnell fahrende Autofahrer um irgendwelche Leitplanken wickeln mußten. Zum Glück ist die Stadthalle Cottbus eine für uns einfache Halle. Bei unserer Ankunft waren alle Hausmotoren schon auf Position und Arbeitshöhe und der Truck (der genau die halbe Stunde, die er Nachts früher losgefahren ist, weil wir noch duschen und Glühweintrinken waren, früher in Cottbus ankam) fast ausgeladen. Dazu kommt, daß die Lehmann – Crew ja zu den besseren Stagehands zählt und so haben wir in rasantestem Tempo die komplette Show gebaut. Danke auch an dieser Stelle an die Kollegen, die alle richtig klasse reingehauen haben, um das zu ermöglichen.

Kurz vor Show, wir saßen gerade im Catering, um uns die erste warme Mahlzeit des Tages zu gönnen, kam dann doch nochmal etwas Hektik auf. Die Hälfte der Band steht noch in einer Vollsperrung und wird sicher nicht pünktlich zum Showstart da sein. Ich glaube, das ist ja immer der Horrormoment sowohl für den der raus muß, um der Masse zum Fraß vorgeworfen zu werden, als auch für das Publikum, das ja genau weiß, daß irgendwas ist, wenn einer ohne Lederhosen auf die Bühne tapert. Aber die Zuschauer trugen es mit Fassung und waren dann hinterher doppelt froh, als die Spatzen auf die Bühne kamen. Sollte man eigentlich immer so machen, wenn sich die Leute dann so doll freuen ;-)

Als wir noch im Stau standen bekam ich übrigens von jemandem gute Tips, wie wir denn gegebenenfalls fehlende Zeit beim Aufbau wieder wettmachen könnten: „Ihr könnt ja eine Verlosung unter dem Publikum machen, wer während der Show beim Dekoaufstellen helfen, oder wer Weihnachtsbaum spielen darf. Ihr hängt ihnen zur Not einfach Schilder um den Hals auf denen steht: Tannenbaum, Schneemann, Haus, Kirche, … und dann breitet einer die Arme aus und ist ein Tannenbaum und ein anderer faltet die Arme über dem Kopf und ist ein Haus und der Nächste bläst die Backen auf und ist ein Schneemann … wird super !“ Ich fand’s eine sehr schöne Vorstellung und konnte mir gerade unser Publikum damit sehr schön vorstellen……

Stauerparty

Wenn man morgens im Nightliner aufwacht, der Bus steht und nur die Standheizung ein wenig vor sich hin bollert, dann denkt man natürlich, daß man ordnungsgemäß vor der Halle steht. Weit gefehlt, wir stehen auf der A2, schon seit Stunden und die Halle ist noch gute 300km entfernt. Es wird also ein lustiger Tag heute.

Leise rieselt der Schnee

Nicht nur draußen, auch in der Halle schneit es bei uns — wobei mir während einer Tour der Schnee in der Halle deutlich lieber ist als der draußen. Ich finde Schnee und Winter wirklich toll und ich hoffe sehr, daß dieser wieder so knackig und kalt wird wie letztes Jahr, aber bitte nur, wenn ich nicht unterwegs bin. Vereiste Straßen sind mit dem Nightliner kein Spaß und leider sagt die Erfahrung, daß nachts die Schneeräummenschen schlafen. Vielleicht kann ich ja mit Petrus einen Deal schließen: Stefan (unser SFX – Mann) macht jeden Abend etwas mehr Schnee als geplant und dafür schneit es draußen bis zum 10.12. nicht. Mal seh’n, ob der große Wolkenschieber sich darauf einläßt.

Tourpremiere

Gestern war also nun die Premiere zur Weihnachtstour der Kastelruther Spatzen in Erfurt und weihnachtlich sieht’s ja doch aus. Ich finde es ehrlicherweise eine Woche zu früh, Weihnachtstouren sollte man erst mit oder nach dem ersten Advent anfangen. Aber wer vor Weihnachten noch viel vor hat, der muß halt dementsprechend früh anfangen.

Wir haben dieses Jahr zwei recht große Kerzenleuchter auf der Bühne stehen, die mir sehr gefallen. Sie machen auf jeden Fall optisch gut was her.

Wie immer gefällt mir auch der Konstrast zwischen schöner, heimeliger Welt nach vorne und der harten, sandsackbeschwerten Realität hinter der Bühne. Dem Publikum gestern hat’s jedenfalls gefallen, sie wollten auch nach der Zugabe gar nicht nach Hause.

Die Tour kann kommen

Alles ist geprobt, die Deko stimmt, Kabelbäume sind geklebt, Setlisten gedruckt, Videos geschnitten, Kostüme abgestimmt, Bühnenanweisungen besprochen …… dann kann es ja jetzt losgehen. Heute Abend ist Premiere. Und unser Tourleiter Peter muß bei einem Stück auch auf die Bühne; die Künstler haben ihn genötigt, Posaune zu spielen. Ein Glück, daß ich keine Blasinstrumente spiele und nicht ranmuß.

Winterweihnachtsstart

Heute begann der Aufbau zu Proben und Premiere der diesjährigen Kastelruther Spatzenweihnachtstour in Erfurt. Von Crailsheim aus kommend mußte ich über den Rennsteig, der passend als Einstimmung auf die Tour schon ganz weiß beschneit war. Ich kam aber trotzdem gut durch.

In Erfurt bekam ich schon Angst; hatte der Tourveranstalter am Catering gespart ?!?!?!!  Ehrlicherweise würde das mir nicht schaden; ich habe in den letzten Wochen acht Kilo abgenommen und würde nur ungern direkt wieder zunehmen. Auf der anderen Seite ist ein gutes Catering einfach die Seele jeder Tour. Und so war es dann auch. In der Küche warteten schon Chris und Co. auf uns mit einfach perfektem Essen. So muß es sein.

Natürlich ist die Jahreszeit auch nicht an meinem Schreibtisch vorbeigegangen. Wenn man schon auf Weihnachtstour ist, dann muß man das auch mitmachen. Ich bin mal gespannt, wann der erste Hausmensch mich darauf aufmerksam macht, daß das mit den Kerzen…… Na ja. Ich habe jetzt einfach mal unser Feuerlöschercase daneben gestellt.