Achtung Baby !

So ein OpenAir in Kastelruth hat einen ganz eigenen Charme. Es ist die Mischung aus moderner Veranstaltungstechnik und sturem Südtiroler Kopp. So haben wir hier natürlich ein Ritchiephon, also ein Mikrophon mit Override – Funktion, mit dem der Veranstaltungsleiter jederzeit in angemessener Lautstärke Durchsagen machen kann. Was er auch tut. Gnadenlos. Der Hauptact hat gerade den letzten Ton einer herzergreifenden Ballade noch nicht ganz gesungen, da tönt es dann im Zweifelsfall: „Achtung, Achtung !  Der Fahrer des Wagens AB – CD 123 muß da wegfahren. Jetzt.“ Das Ganze in einem Ton, daß auch der Fahrer des Wagens mit der Nummer AB – CX 234 sicherheitshalber aufspringt und im Laufschritt zu seinem Wagen eilt, weil jedem klar ist, daß das Fahrzeug im Zweifelsfall per Manitou weggeräumt wird. Mit den Gabeln des Staplers in den Türen des Autos.

Maddin, unser Ton – SysOp, hat aus alten DDR – Beständen dieses Jahr einen Druckkammerlautsprecher mitgebracht, über den er Ritchies Stimme schickt. Klar, die Mica – Bananen feuern da noch was mit, aber das Horn hat einen eigenen Ausspielweg  und das Ritchiephon einen eigenen Eingang im Galileo bekommen. Und das Ergebmis hört sich auch äußerst überzeugend an. Ich glaube, da wurde auch der Frequenzgang der Micas dem der Tröte angepaßt.

Großer Spaß.

Schlern

Normalerweise bin ich mehr der Meer – Mensch, als der Berg – Mensch. Aber jedes mal wenn ich in Kastelruth bin, fängt mich diese Landschaft hier doch. Und mehr als den Blick auf den Schlern kann man ja auch wirklich nicht erwarten, wenn man morgens nach dem Aufstehen aus dem Fenster schaut. Und allen Vorhersagen zum Trotz ist das Wetter bisher sehr schön. Möge es bis Sonntag so um 16:00 auch so bleiben, denn dann sind die Trucktüren wieder zu.

Das OpenAir kann kommen

Nachdem der letzte Sommer ja wirklich eine Wucht war, traue ich dem diesjährigen nicht so richtig über den Weg und da ich ab morgen in Kastelruth das OpenAir betreue, habe ich erst mal in Gummistiefel investiert. S5. Mit Stahlkappe, Durchtrittschutz, säure- und laugenfest. Letzteres ist bei einer Kuhweide vielleicht auch von Nutzen. Nun hoffe ich, daß das eintrifft, womit man ja immer rechnet: wenn man optimal ausgestattet ist, braucht man’s gar nicht. Sonnige OpenAirs sind nun mal deutlich besser als verregnete.

St. Gallen

Nachdem wir in den letzten zwei Tagen mit den Spatzen in Hallen waren, die ich hier schon letztes Jahr vorstellte, gibt es heute eine fürs Blog neue Halle: die Sporthalle Kreuzbleiche in St. Gallen. Das ist eine Sporthalle, in der erfolgreich Handball gespielt wird und in der eben auch Konzerte veranstaltet werden. Im Gegensatz zum ersten Tag dieses Blocks, der ja doch etwas aufregend begann, und im Gegensatz zu gestern, bei der nun die Quote der Neulinge bei den Helfern etwas unglücklich hoch war, geht heute hier alles seinen gemütlichen Gang. Da es die nun endgültig letzte Show der „großen“ Tour ist, haben wir beim Aufbau schon die Kabelbäume auseinandergeschnitten und werden dann beim Abbau alles resetten, aber auch das läuft sehr ruhig und unspektakulär ab.

Vielleicht hier später noch mehr.

Sattel – Sachentransportanhänger

In der Schweiz benötigen wir für unseren LKW eine Nachtfahrgenehmigung, damit wir nach dem Abbau direkt in die nächste Stadt fahren können und nicht bis 05:00 Uhr warten müssen. Statt des deutschen „Auflieger“, „Anhänger“, oder des ebenfalls üblichen Lehnworts „Trailer“ wird hier das Wort „Sattel – Sachentransportanhänger“ genutzt. Sehr schön !

Glückstag

Seit heute sind wir wieder mit den Kastelruther Spatzen unterwegs, diese Woche in der Schweiz und der Block steht unter keinem guten Stern, wenn ich das mal vorsichtig anmerken darf. Nightlinertreffpunkt war um 00:00 Uhr in Würzburg, leider stand der Bus in einer Autobahnvollsperrung und pickte uns daher erst um 06:00 Uhr auf. Sechs Stunden an einer Autobahnraste sind nicht sooooo spannend. Durch die Verspätung waren wir dann natürlich nicht um 10:00 Uhr pünktlich zum Aufbaubeginn in der Halle, sondern erst um 12:50 Uhr. Zum Glück haben wir mit Klaus einen fähigen Trucker, der den Wagen schon mal leergemacht und zusammen mit dem Rigger & den Helfern die Trussen an die Decke band und alle Movinglights aufhing. Super !  So können wir das eigentlich ab sofort immer machen ;-)

Beim Aufbau dann zwei weitere Überraschungen: unser Lichtpult, eine Hog iPC, will nicht mehr, auch eine komplette Neuinstallation der Software hindert das Gerät nicht daran, sich aufzuhängen. Es wurde kurzfristig ein anderes Pult eingeflogen. Und ein Expander unseres Keyboarders ist stumm.

Solche Tage braucht doch kein Mensch.

Kleinigkeiten

Auch noch letzte Woche waren wir im Beethovensaal der Liederhalle Stuttgart. Während des Tages fielen zwei Lifte aus: der Ladelift der Seitenbühne und der Personenlift. Beides kein echtes Problem, aber etwas lästig. Dafür gibt es auf der frisch renovierten Backstagetoilette des 1956 gebauten Hauses immer noch diesen Seifenspender, der mich heutzutage eher einen Parmesanraspler erinnert.

Über die begrenzten Riggingmöglichkeiten der Stadthalle Kassel erzählte ich ja schon. Unsere Traversenbox hingen wir an sechs Hauszüge, die hier auf Arbeitshöhe des Riggs zu sehen sind und die erstmal nicht so hochfahren wollten, wie wir es uns vorstellten. Erst gemeinsames Om – Sprechen war erfolgreich. Durch die Energie unserer Gedanken klappte es dann doch noch und das Konstrukt bewegte sich nach oben. Hurra.

Hallen der letzten Woche

Während ich also noch nichts über diese Woche erzählen kann, trage ich einfach mal ein paar Dinge der letzten Woche nach. Zuerst waren wir in der Stadthalle Lichtenfels. Das liegt in Bayern Franken und wenn man sich die vergangenen Veranstaltungen hier anschaut, dann scheint Lichtenfels echte Rock ’n‘ Roll – Hauptstadt zu sein. Es gibt regelmäßig sogar kleine Festivals mit gut lauter Stromgitarrenmusik. Möchte man erst mal gar nicht meinen. Die Hallentechniker sind nett und motiviert, die Halle selbst leider nicht so richtig hoch und riggen kann man gar nicht, es muß ein Groundsupport gebaut werden, was leider zusätzliche Höhe kostet.

Am nächsten Tag spielten wir in der Donauarena Regensburg. Hier ist die Hallenhöhe kein Problem. Das Raster im Dach liegt 6m auseinander, Punkte dazwischen muß man sich basteln. Insgesamt viel Platz, auch Backstage. Dafür aber weniger „Seele“; man kann halt nicht alles haben.

Noch zu haben ?

Als ich eben meine allmonatliche Runde durch die Serverstatistiken machte (immer am ersten schaue ich mir an, wie viele Besucher denn im letzten Monat das Blog angeschaut haben), fiel mir diese sehr schöne Google – Suche auf. Ich weiß ja nicht, wer gemeint ist, Stöpsel oder Michel, aber ich beglückwünsche denjenigen zu seinen ganz offensichtlichen Chancen. Ich habe mich jedenfalls köstlich amüsiert.

Michel

Copyright: Marc Nesselhauf

Es ist an der Zeit, mal wieder einen Kollegen aus dem Spatzen – Team vorzustellen; heute Michel Beckerle, unseren Monitormann. Ich schätze Michel sehr, weil er konstant und zuverlässig seinen Job macht, dabei gleichbleibend gut gelaunt ist und stets die Gesamtshow im Auge hat und nicht nur sein eigenes Gewerk. Was ich aber ernsthaft an ihm bewundere ist die Tatsache, daß er es geschafft hat, sowas wie ein Fan zu sein und sich dabei als Punker treu zu bleiben.

Michel ist schon seit vielen Jahren mit dabei und betreut nicht nur wie ich die „großen“ Termine, sondern auch zusammen mit Stöpsel (FOH) und Michi (Licht) die zahlreichen kleineren Shows im Laufe des Sommers.