Kreuz & Rose

Da jetzt die Karwoche beginnt ist es ja ein guter Moment zu zeigen, daß die Fans bei den Spatzen nicht nur (natürlich weiße) Rosen schenken, sondern auch vor echten Handwaffen, wie diesem schweren Eisengußkreuz, nicht zurückschrecken.

Die aktuelle CD und auch die Tour heißen „Ein Kreuz und eine Rose“, dabei geht es um ein Tattoo. Als ich das Motto hörte dachte ich natürlich erst an ein Gipfelkreuz und hatte dazu schon die ersten Bühnenbild – Ideen. Nach hören der CD zerschlug sich die Idee dann ganz schnell. Das Geschenk zeigt, daß da wohl einige andere Leute ähnliche Assoziationen hatten.

Congress Centrum Pforzheim

Nach dem sehr entspannenden Ausflug nach Luxemburg, bei dem nur die leichte Sprachbarriere etwas störte (französische Hands können einem in faktisch akzentfreiem und fließendem Englisch erklären, daß sie kein Englisch sprechen, Deutsch schon gar nicht), sind wir dann heute wieder in der harten deutschen Realität angekommen. Das Congress Centrum Pforzheim ist ein ganz typischer Vertreter seiner Zunft mit dem zusätzlichen Hindernis, daß es auf der Bühne keine (in Worten: keine) Riggingmöglichkeiten gibt. Alle zwei Meter findet sich ein Hauszug (zum Glück tatsächlich in 50er Rohr), that’s it.

Das Haus ist insgesamt etwas eng für unsere Produktion und so muß man sich halt ein Plätzchen für seinen Kram suchen. In diesem Fall führte das zu einem sofortigen Kleinkrieg mit dem Pförtner. Das Case hier steht in einer Nische, nicht in einem Fluchtweg. Trotzdem darf das da natürlich nicht stehen und damit das auch klar ist, wurde das „Herzlich willkommen“ – Schild direkt mal mit einem Verbot überklebt. Sowas macht auch schnell klar, wie willkommen man tatsächlich ist. Zum Glück ist das Bühnenpersonal des Hauses deutlich entspannter und entgegenkommender als der „Empfangschef“.

Mittlerweile stand der technische Leiter des Hauses bei mir im Büro, der wohl Leser des Blog ist (herzliche Grüße). Dem war der morgendliche Vorfall unangenehm und er beteuerte, daß wir selbstverständlich herzlich willkommen seien. Da das Verhalten der Bühnencrew sehr freundlich ist, glaube ich ihm das auch. Also ist alles gut.

Der Rest des Tages lief völlig unspektakulär und dann ging’s in die Osterpause.

Rockhal, Esch/Alzette, Luxemburg

Heute sind wir also in de Rockhal in Esch / Alzette in Luxemburg. Der Name verrät es schon: hier spielen normalerweise deutlich keine volkstümlichen Künstler. Ganz im Gegenteil: ein Hallenmitarbeiter frug mich, ob die Halle unserem Publikum überhaupt zumutbar wäre. Dabei ist sie ganz neutral in schwarz gehalten. Die Arbeitsbedingungen sind perfekt: Riggingmöglichkeiten bis zum Abwinken, Strom satt, mit dem Trailer kann man zum Entladen in die Halle fahren, Garderoben, Büros, Catering sind großzügig, es gibt genug Storage und motivierte Hausmitarbeiter. Mitlesende Booker mögen diese Halle bitte gern in ihr Portfolio aufnehmen, sie verdient eine gute Auslastung. Solche Hallen bräuchten wir in Deutschland; dann müßte man nicht immer durch die Stadt- und klassischen Konzertsäle der Republik krüppeln.

Beim Aussteigen aus dem Nightliner steht man erst mal fast auf einem Güterbahnhof. Die luxemburgischen Prellböcke finde ich ganz schön marzialisch. Auf der anderen Seite bleibt so immer der Fluchtweg frei, wenn man einen ankommenden Zug erst sehr spät sieht ;-)

Vor der Halle ein mir aus dem heimatlichen Ruhrgebiet vertrautes Bild: ein stillgelegter Hochofen. Das scheint hier also sowas wie der Duisburger Landschaftspark Nord zu sein. Die Halle und Umgebung wird mir direkt noch sympathischer.

Im Foyer hängt ein explodierender Musiker – PKW an der Deck, der nicht nur abends beim Einlaß beleuchtet gut aussieht, sondern auch tagsüber, wenn er von innen noch nicht strahlt.

Besonders loben muß ich mal wieder unsere Cateringabteilung. Heute gab es sogar Überraschungseier !  Aber natürlich nur vormittags. Bei anderen Kombos wird ja erst richtig aufgetischt, wenn die Gaukler kommen.

Zu guter Letzt noch mal ein Blick auf die Stromstation hinter der Bühne: Ihr seht, ich habe nicht zuviel versprochen. Allein an Powerlock gibt es 1x 400A und 3x 250A dreiphasigen Strom. Dazu kommen dann noch reichtlich CEEs.

Ich komme gern wieder !

Leider wahr

Dieses Schild hängt in unserer heutigen Halle, der Rockhal in Luxemburg. Nicht nur an dem Schild merkt man, daß wir mit unserer Musikrichtung nicht zum Hauptfeld des Venues gehören. Ansonsten hängen hier noch Plakate von Placebo und Draft Punk. Sehr angenehme Rock ’n‘ Roll – Halle. Nur die Englisch- und Deutschkenntnisse der französischen Hands lassen etwas zu wünschen übrig.

Rittal – Arena, Wetzlar

Heute sind wir in Wetzlar. Da ist alles einfach: der Ladeweg ist super, Rigging geht gut und auch die Helfer sind gut, sie haben die Produktion schon mal gebaut. Was will man mehr ?!

Das trifft sich insofern gut, als daß heute tolles Wetter ist. Dadurch daß der Aufbau so zügig ging, hatten wir schön viel Zeit, um uns noch in die Sonne zu setzen. Die Produktionskasse gab sogar ein dickes Eis für alle her. Danke dafür an die Chefetage.

Heute während der Show gab es eine sehr lustige Situation: als (geplant) die Bühnenvorderkante brannte, standen die beiden Feuerwehrmänner mit offenen Mündern am Hallenrand, als hätten sie im Leben noch kein Feuer gesehen. Es war leider zu dunkel, um es zu photographieren. Gestern in Heilbronn gab es einen schlafenden Mann im Publikum. Der mußte wohl mit; die Frau neben ihm schaute begeistert zur Bühne. Das Photo gelang mir, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das hier im Blog veröffentlichen kann, ohne mir rechtlichen Ärger einzuhandeln.

Sonst alles wie immer.

UV – Licht

In der heutigen Halle, der Harmonie in Heilbronn, gibt es eine gigantische UV-Licht – Anlage, deren Hauptschalter Ihr hier sehen könnt. Ihr erinnert Euch: UV – Licht, das sind diese Schwarzlichtlampen, die in der Disko für leuchtende Zähne und Fussel auf den Klamotten sorgen. Hier schlucken diese Lampen 315A. Mit 63 A bekommt man ein Zweifamilienhaus locker versorgt. Es ist also Party angesagt heute.

Ansonsten muß ich mich bei Euch entschuldigen. Da habe ich vollmundig einen BossHoss – Bericht angekündigt und nun kommt der nicht. Das ist doof, das gebe ich selbst zu, aber nicht zu ändern. Ich komme nicht dazu, die Bilder zu sortieren, weil ich beruflich gerade gut zu tun habe. Hier liegen auch noch Photos von der Pop Life – Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle und von einem Besuch im Wildpark Schwarze Berge, die durchgesehen und zu Artikeln verwurstet werden wollen. Alle drei werden wohl noch ein paar Tage warten müssen. Sorry.

Nachtrag 23:45 Uhr: mich wundert ja, daß es keinen lauten Aufschrei bei diesem Artikel gab. Natürlich steht das UV hier nicht für Ultraviolett, sondern für Unterverteilung. Wollte ich nur mal richtiggestellt haben. Aber es sah einfach zu verführerisch aus ;-)

Unihalle Wuppertal

Gestern waren wir in der Unihalle Wuppertal. Wieder eine Sporthalle mit Konzertsekundärnutzung. Die Arbeitsbedingungen sind erst mal soweit ok, allein der als Küche nutzbare Umkleideraum ist recht weit vom Essensraum entfernt und die Publikumsführung von Rollstuhlfahrern geht komplett durch den Backstagebereich. Die Riggingmöglichkeiten sind ausreichend und haben erstaunlich hohe Belastbarkeitsangaben. Etwas ärgerlich ist die Tatsache, daß seit Jahresbeginn absolut keine Pyro mehr genehmigt wird. Da bin ich mal gespannt, wie lange man das durchzuhalten gedenkt.

Das Hauslicht wird in der Unihalle nicht mit Dimmern geregelt, sondern mit einer großen Stelltraffo – Anlage, aus der Ihr hier einen Ausschnitt seht. Die Traffos werden motorisch mittels Fernsteuerung bedient. Mich wundert, daß sowas überhaupt noch eingesetzt wird, immerhin ist die Anlage von 1987, da gab es schon locker Thyristoren und Triacs. Platzbedarf und Verlustleistung der Stelltraffoanlage sind viel größer als bei einer Halbleiterlösung.

Und weil die PA aus Koblenz so viele Freunde fand zeige ich Euch auch die HausPA in Wuppertal, die zugegebenermaßen nicht ganz so spektakulär aussieht.

Drop your pants

Daß Carola, unsere Dekoverantwortliche, da freiwillig mitten während des Aufbaus die Hose eines örtlichen Helfers flickt macht mich schon nachdenklich …… Wollte sie ihn als wohlproportionierten Kerl einfach mal stippen sehen, hat sie ihm im Zweifelsfall sogar die Hose vom Leib gerissen ?  Ich werde ihr Verhalten in den nächsten Tagen wohl mal beobachten müssen.

very flat screen

Manchmal bedauere ich schon, daß ich hier keine 3D – Bilder darstellen kann. Sonst könnte man viel besser zeigen wie ein Rechner aussieht, der von einem Truck überrollt wurde. Ich hatte da gestern meine Tasche beim Truckladen an den Rand der Ausfahrt gestellt und als ich nach dem Trucktürenschließen vom Händewaschen zurückkam……

Ich arbeite dann jetzt erst mal mit meinem Netbook weiter.

Es ist ja klar, daß sowas nicht ungestraft bleibt. Mir singen die Kollegen „Hinter einen Vierzigtonner stellt man keinen Laptop ab“ [zu singen auf den Spatzen – Hit „Hinter jedem Regenbogen“] hinterher, und auch Klaus wurde heute schon als Laptopwalzenfahrer betitelt. Der Arme.

Düren – Arena

Heute sind wir in der Düren – Arena in — man ahnt es schon — Düren. Eine Halle ohne Vorkommnisse. Das ist ja äußerst positiv. Jaaaaa, man könnte jetzt darüber lamentieren, daß man nachts aus Anwohnerschutzgründen nicht ganz so komfortabel laden kann wie morgens, aber das ist bei unserer Eintrailerproduktion jetzt nicht sooo tragisch und auch mit zwei Autos wäre es noch gut machbar. Ansonsten schaue ich gleich während der Show erst mal das Finale von „Unser Star für Oslo“. Da bin ich sehr gespannt. Ansonsten schauen wir mal, daß wir die Show noch gut über die Bühne bekommen.

Was übrigens auf Dauer deutlich nervig ist, ist das völlig überzogene Sparbewustsein des Hausmeisters. In den Bädern und Klos sind Bewegungsmelder fürs Licht, bei den Toiletten nur im Vorraum, nicht im Toilettenraum selbst. Die Schaltzeit ist so kurz, daß das Licht ausgeht, wenn man gerade sitzt. Also Türe auf, winken, das Licht geht an. Nach wenigen Versuchen läßt man dann die Türe direkt komplett offen. Ähnlich ist es mit der Laufzeit des Wassers bei Duschen und Waschbecken. Man ist mehr mit dem Drücken auf den Wasserknopf beschäftigt, als daß man wirklich dazu käme, sich zu reinigen. Ich würde sagen: übers Ziel hinausgeschossen.