Dezenter Abbau

Ein Photo habe ich dann doch noch und zwar vom Abbau. Während auf dem vorderen Teil der Bühne gewissermaßen die Nachband spielte und Marc natürlich noch brav Videobilder auf alle Schirme brachte, bauten wir hinter dem Vorhang schon ab — natürlich mit Vorwarnung an die Kapelle, damit sie dann später nicht in ein tiefes Loch fällt. Aber es ist schon lustig, wenn vor dem Vorhang noch alles feierlich glänzt, während dahinter einfach mal gar nichts mehr steht.

Noch mehr zum letzten Wochenende

Jetzt ist es schon wieder fast eine Woche her und ich will noch mal schnell die letzten Bilder vom Kastelruther Spatzenfest zeigen. Die junge Sängerin dieser Truppe hier, Oesch’s die Dritten aus der Schweiz, erstaunte uns schon beim Soundcheck: wer morgens um 08:00 Uhr schon aus vollem Halse absolut perfekt jodeln kann, der hat Respekt verdient. Melanie, so heißt die Sängerin, schlich zwar noch verschlafen auf die Bühne, aber was sie dann da ablieferte war richtig gut. Auch der Auftritt später am Morgen lief rund ab. Zwar nicht meine Musikrichtung, aber handwerklich so gut, daß ich das einfach anerkennen muß.

Zum weiteren Verlauf des Frühschoppens dann hier auch noch mal ein Bild, das ein wenig die Größe der Veranstaltung verdeutlicht; ich stehe etwa in der Mitte des Zeltes, die seitlichen Anbauten mit den Bars sind noch gar nicht zu sehen. 15.000 Zuschauer sind halt doch eine Menge.

Interessant finde ich auch, daß die Veranstaltungsleitung aufgrund der Menge der Menschen einfach aufgegeben hat, Kameras zu kontrollieren oder gar zu verbieten. Jeder kann hier mit egal welcher Kamera das komplette Konzert aufnehmen. Und dementsprechend viele Filme findet man auch bei Youtube und den Fanforen.

Für mich ist das Thema Spatzen für dieses Jahr durch, die Herbst- und Weihnachtstermine betreut mein Kollege Uwe, während ich mich ab Montag in einer Woche mit den Gregorian vergnügen werde. Auf die Tour bin ich wirklich gespannt, wird sie uns doch bis in den Ural führen.

Frühschoppen

Sonntagsmorgens ist beim Spatzenfest traditionell Frühschoppen. Der fängt um 10:00 Uhr an und ist ohne Eintritt. Darum ist das Zelt auch schon Stunden vorher umlagert und recht schnell voll, so daß der Zugang gesperrt werden muß. Es spielen eine handvoll Volksmusikkapellen sowie die Spatzen und natürlich fließ das Bier reichlich; somit ist zum Vorabend kaum ein Pegelabfall zu verzeichnen. Beim obigen Bild mag ich die Wortwahl.

Nachschubsorgen muß man sich nicht machen. Es gibt reichlichst Palletten wie diese hier mit jeweils 16 Fässern, die an allen strategisch wichtigen Stellen auf Leerung warten.

Das hier ist ein Suchbild; was ist falsch ?  Mutmaßungen bitte in den Kommentaren.

Beschiß

Für meinen Kastelruth – Aufenthalt kaufte ich mir eine italienische UMTS – PrePaid – Karte mit 100 Stunden Guthaben. Um die Übersicht nicht zu verlieren führte ich genau Buch über meine online – Zeiten. Interessanterweise war nach 79 Stunden die Karte bereits leer und so war ich den halben Sonntag und auch heute morgen offline. Die Zeit ohne Internet finde ich jetzt gar nicht sooooo schlimm, aber den Beschiß in der online – Zeit schon. Gehört die italienische Telekom dem Ministerpräsidenten ?

Doppelshow beim Spatzenfest

Durch den recht komplexen Ablauf beim Spatzenfest komme ich nicht richtig dazu, Photos zu machen; darum müßt Ihr Euch nun mit einigen wenigen zufriedengeben. Norbert Rier, der Sänger der Spatzen, hat die Massen auf jeden Fall voll im Griff.

Um Euch mal ein wenig die Dimensionen der Veranstaltung vor Augen zu führen, hier mal zwei Panoramen. Die Leute stehen und feiern wirklich komplett rund um die Bühne rum. Selbst ganz außen, wo man eigentlich nicht mehr wirklich was sieht, stehen noch Zuschauer — dort sind sie dann der Band wenigstens nah.

Ich finde, unsere 25 kommt auch wirklich gut zur Geltung, weil man sie so schön unterschiedlich beleuchten kann.

Und für Euch auch mal einen Blick hinter unter die Bühne in die Videoregie. Marc mischt hier aus vier Kameras und einem Zuspielrechner (arKaos) die Bilder für die beiden Ausspielwege, während über ihm die Musiker über die Bühne turnen.

Merke 2:

Auch mit maximalem Aufwand kann man Erfolg nicht erzwingen. Man sollte vielleicht auch bedenken, was das Publikum erwartet. Diese Erfahrung mußte gestern eine der Vorbands machen. Es tat schon ein wenig weh, einen Künstler, der es wirklich wollte, der mit aller Macht Erfolg wollte, doch deutlich gegen die Wand fahren zu sehen.

Heute werden wir erleben, wie eine Kapelle (Baß, Gitarre, Akkorxdeon, also 3x DI, plus 2x Gesang) mit minimalem Aufwand maximalen Erfolg erzielen wird. Einfach weil sie nicht nur handwerklich perfekt sind, sondern vor allem genau den Publikumsgeschmack treffen werden.

25 Jahre Kastelruther Spatzenfest

Das Kastelruther Spatzenfest ist immer eine mächtige Veranstaltung. An drei Tagen werden vier Shows mit jeweils 15.000 Besuchern gespielt und diese Veranstaltung gibt es mittlerweile zum 25. Mal. Da ist es klar, daß das ausgibig gefeiert werden muß.

Ich kam gestern Abend nicht dazu, die Stargäste des Abends zu photographieren, aber insgesamt war es ein über vierstündiges Programm allein rund um die Spatzen; dazu kam natürlich noch eine Vorband. Außerdem heimsten die Künstler zwei goldene Schallplatten ein und wurden zu Ehrenbürgern Kastelruths ernannt.

Im Laufe der 25 Jahre gab es einige Besetzungswechsel und Erweiterungen. Ursprünglich waren es mal fünf Musiker, mittlerweile sind es sieben. Außerdem verließen Mitglieder die Band, beispielsweise, weil sie einen Hof erbten und darum nicht mehr so viel reisen wollten. Südtiroler halt. Zur Feier des Tages stehen an diesem Wochenende im Laufe der Show alle sieben Besetzungen chronologisch auf der Bühne, was auch zeigt, daß man sich bis heute versteht.

Frühstück auf’m Berg

Immer freitagmorgens vor dem Spatzenfest ist das traditionelle Technikerfrühstück irgendwo auf ’ner Alm und weil das Wetter heute eher mau war, ging es nicht hoch auf die Seiser Alm, sondern zur Marinzenhütte. Aufgrund des Nebels gab’s leider gar nicht so viel zu photographieren.

Nur eben ein paar Kühe und Pilze. Alles was weiter weg war, erschien nur grau und fad. Trotzdem war der Ausflug natürlich eine schöne Abwechslung zum Leben im Festivalzelt.

So ein Abstieg geht für Ungeübte wie uns ganz schön in die Knie und so nutzten wir gerne zwischendurch eine Bank zur Rast. Auch wenn die Erschöpfung natürlich nicht ganz so stark war, wie von Robert gespielt.

So sieht übrigens das Zelt aus, in dem das Kastelruther Spatzenfest veranstaltet wird. 15.000 Leute gehen rein und natürlich sind wir ausverkauft; heute eine, morgen zwei und Sonntag noch mal eine Show. Die ganzen Wohnmobile werden heute im Laufe des Tages noch mal deutlich mehr.

Hohe Kunst am Berg

Kastelruth ist ja nur ein kleiner Ort und so ist die Verkehrsführung auch recht simpel: es gibt eine Hauptstraße, die durch das Dorf führt und im Dorfkern eine große Kreuzung mit mehreren Straßen auf kurzer Distanz und zahlreichen Zebrastreifen. Da muß man schon ein wenig aufmerksam sein. Und wie das in den Bergen halt so ist — immerhin ist man auf elfhundert Metern — sind die Straßen nicht eben, sondern haben auch Steigungen. Ausgerechnet diese Hauptkreuzung zeichnet sich durch so eine Steigung aus.

Gestern um etwa 18:00 Uhr stand der komplette Verkehr im Ort still. Dies nicht etwa wegen einer Großdemo, oder weil die Spatzen auf offener Straße gespielt hätten. Nein, auf den ersten Blick war es eine typische „Frau am Steuer“ – Situation: die Fahrerin eines Golfs verreckte minutenlang beim Wiederanfahren am Zebrastreifen. Immer und immer wieder bockte der Wagen nur kurz und ging wieder aus. Anfahren am Berg war wohl nicht die Stärke der Fahrerin. Menschen jubelten, einige versuchten, durch Anschieben zu helfen, aber es half alles nichts, der Wagen soff jedes Mal auf’s Neue ab. Die ersten Neugierigen schlossen bereits Wetten ab, wie lange es noch dauern würde, fliegende Händler eilten herbei, Würstchenbuden, CNN – Übertragungswagen und Riesenräder wurden aufgebaut …… nein, sorry, das ist natürlich übertrieben; aber trotzdem tat sich etwa 5 Minuten lang nichts. Irgendwann nahm sich ein Passant ein Herz, öffnete die Fahrertür und gebot der Fahrerin, doch bitte auszusteigen; er würde den Wagen wegsetzen. Was er auch mit aufheulendem Motor schaffte.

Direkt hinter dem Golf stand die ganze Zeit ein Mercedes – Kombi. Der männliche Fahrer dieses Fahrzeugs zeichnete sich durch besonders kräftiges Kopfschütteln und besonders verständnislose Gesten aus. Endlich war der Golf weg und er konnte weiterfahren. Man mag es kaum glauben, aber auch er schaffte es, den Wagen sicher zwölf Mal abzuwürgen, bevor er endlich mit quietschenden Reifen losschoß. Köst – lich !