There’s a place for us

Genau zu dem Zeitpunkt, in dem auf der Bühne „Somewhere“ aus der West Side Story geprobt wurde, machte ich dieses Photo vom FOH (Mischpultplatz) in der Tribüne. Das sieht auf den ersten Blick viel wilder aus, als es tatsächlich ist. In Wirklichkeit ist der Platz perfekt von der Einsicht, gut vom Hören und so, daß das Publikum einem nicht immer auf die Finger schaut und dumme lästige interessierte Fragen stellt. Zugegeben: die Planenkonstruktion strotzt jetzt nicht vor Eleganz, dafür ist der Platz aber auch bei Starkregen trocken. Und das ist auch ein immenser Vorteil dieser Konstruktion.

Nein, ich will jetzt keine besondere Werbung für diese Boxen machen, sondern etwas über die Konstruktion an sich erzählen. Und dafür (also dafür, daß es in die Box im Zweifelsfall reinregnet) ist sie perfekt geeignet. Die Tonkollegen in Regensburg haben sich nämlich gedacht, daß so eine normale OpenAir – Beschallung nicht das Konzerterlebnis bietet, wie man es in einem richtigen Konzertsaal hätte. Und darum schallern sie Raumklanganteile von unterhalb der Tribüne gegen das Gebäude und von da aus reflektiert es in Richtung Publikum. Dadurch ergibt sich ein richtig guter Raumklang, der mir auch in einer privaten Vorführung im direkten an/aus – Vergleich vorgeführt wurde. Das war schon absolut überzeugend. Gerade für klassische Konzerte (am Abend vor Anna Maria spielte beispielsweise David Garret) ist das eine überzeugende Erfindung.

Anna Maria Kaufmann beim Schloßfest in Regensburg

Am Samstag hatte ich nach vielen Jahren mal wieder einen Termin mit Anna Maria Kaufmann. Unser Unternehmen wird auch die anstehende Tour im Herbst übernehmen ich darf sie disponieren und so war es sehr praktisch, mit kleiner technischen Besetzung zum Schloßfest nach Regensburg zu fahren, das in wunderschöner Umgebung und mit gelungener technischen Umsetzung stattfindet.

Bekannt wurde Anna Maria Kaufmann als Premierenbesetzung der Christine beim Phantom der Oper in Hamburg. Die männliche Hauptrolle spielte damals Peter Hofmann. Seit dem gehört sie zu den Musicalstars in Deutschland. Auch wenn sie hinter der Bühne eine äußerst freundliche und zurückhaltende Persönlichkeit ist, so ist sie auf der Bühne aber natürlich eine echte Diva — im positiven Sinne. Und so heißt ihr aktuelles Programm auch „Musical – Diva“.

Auch als Evita war sie schon oft zu sehen und weil es auf der Bühne durch die Archtitektur des direkt dahinterliegenden Schlosses einen Balkon gab, durfte diese Nummer natürlich auch nicht fehlen.

Neben einer neunköpfigen Kapelle (Drums, Baß, Gitarre, 3x Keyboards, Violine, Bratsche, Cello) stand auch Franco Leon als Duettpartner mit auf der Bühne. Gerade seine Queen – Stücka aus dem Musical „We will rock you“ fand ich ziemlich überzeugend.

Zu einem echten Musical – Abend gehören natürlich auch Tänzer. Diese Damen und Herren des Deutschen Showballett Berlin machten schon optisch echt was her. Eine der Damen kannte ich übrigens; sie war auch bei Max Raabes Palastrevue mit dabei.

Außerdem weiß ich jetzt auch, daß man Frauen letztlich wie ein Instrument spielen muß. Bei einer Nummer hatten die Mädels Gitarrenkostüme an und die Jungs gaben wilde Soli auf ihnen. Das sah schon sehr witzig aus.

Ihr seht: bei diesen Zutaten konnte es einfach nur ein schöner Abend werden. Und auch das Wetter spielte mit, es gab nicht einen Regentropfen. Im Herbst werden wir dann zwar ohne Balkon, aber dafür mit eigenem Tourset unterwegs sein. Ich selbst kann die Tour leider nicht fahren, aber für die Kollegen wird es sicher eine schöne Zeit.

Kastelruther Spatzen OpenAir, Tag 2

Bei der Berichterstattung über den zweiten Tag fange ich mal hinten an, bei den Spatzen. Normalerweise ist das OpenAir nicht ganz so gut verkauft wie das Spatzenfest im Herbst, wo pro Show 15.000 Leute ins Zelt strömen und vier Shows gespielt werden. Normalerweise regnet es aber auch traditionsgemäß während des OpenAirs. Das war dieses Mal anders. Und während sich der Platz schon während des Vorprogramms gut füllte, war es während des Hauptacts plötzlich brechend voll. Da hatten sich wohl noch ein guter Schwung spontan überlegt, nach Kastelruth zu fahren, weil sie keine Angst haben mußten, naß zu werden.

Ihr könnt Euch also vorstellen, daß die Stimmung perfekt war: ein lauer Sommerabend, ein richtig volles OpenAir – Gelände, kühles Bier vom Faß und eben eine Band auf der Bühne, die viele Fans hat.

Marion Rier, Tochter des Sängers Nobert, kam zu einem Duett vorbei; auch das gefiel natürlich den Fans.

Auf dem Photo kann man es sehen, der Platz ist komplett bis hinten durch gefüllt und die Leute feiern. Nach dem Konzert gab es dann noch ein Abschlußfeuerwerk und die berüchtigte Schnapszeltparty, während wir schon mit dem Abbau begonnen.

Das Vorprogramm seht Ihr nach dem Break.

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Backstageperspektive

Manchmal kommt es bei den Künstlern zu recht lustigen Szenen. Sobald sie jemanden mit Kamera in der Hand sehen, schmeißen sie sich in Pose …… und übersehen dabei leicht, daß die Umgebung vielleicht nicht ideal ist. Aber so kommt mit Klo im Hintergrund halt echte Backstageatmosphäre auf.

Kastelruther Spatzen OpenAir, Tag 1

Nach den ganzen Einzelbildern will ich Euch auch mal einen Überblick über die gestern aufgetretenen Künstler geben. Den Anfang machten die Salten Oberkrainer, die schon auf dem Spatzenfest zu sehen waren. Die fünf Jungs machen einfach richtig gute Oberkrainer Musik. Auch wenn das nicht meine Lieblingsmusik ist, so kann ich mir das gut anhören, weil es eben handwerklich perfekt und mit echter Spielfreude gemacht ist. Zum OpenAir kamen sie mit zwei Mädels Verstärkung, die bei einigen Liedern mitsangen.

Patrick war der zweite Gast und mit ihm schwenkte der Musikstil deutlich in Richtung volkstümlichen Schlager. Patrick ist auch aus Kastelruth und ist noch ein junger Nachwuchssänger.

Auch Alex bedient eher den Schlagerbereich, peppte seinen Auftritt aber mit drei urigen Alphornbläsern auf, die mir auch hinter der Bühne mit ihrem trockenen Humor gefielen.

Mit der nächsten Truppe ging es wieder hart zurück in Richtung Volksmusik, auch wenn der Kontinent dann ein ganz anderer war. Dithaga tsa Africa (Die Finken Afrikas) waren ein toller und stimmgewaltiger Kontrast zur alpenländischen Musik. Das fand ich schon richtig gut.

Mit Einbruch der Dämmerung betraten dann die Kastelruther Spatzen die Bühne und sogten 2,5 Stunden lang für gute Stimmung beim Publikum. Das Ganze vor wirklich schöner Südtiroler Kulisse.

Speziell Sänger Norbert sorgt immer wieder für träumende Frauenaugen.

Um 23:00 Uhr war das Konzert zuende, danach folgte eine der legendären Kastelruther Partynächte. Auf dem OpenAir – Gelände selbst, aber auch auf umliegenden Höfen gab es einige Parties, die bis zum Morgengrauen dauerten. Auch einige meiner Kollegen sahen heute morgen nicht mehr ganz frisch aus…

cooler than the heat

Eine der Vorbands am gestrigen Tage war die Formation Dithaga tsa Africa. Das Motiv paßt sehr schön zu den Fahnenschwenkern im Beitrag zuvor. Hier finde ich den Kontrast zwischen den ausgelassen feiernden Sängern auf der Bühne und den obercoolen Secus wunderschön, die da symetrisch vor der Treppe stehen.

Die Fahnen hoch

Gerade die Zeit des Sonnenuntergangs und der Dämmerung birgt immer wundervolle Stimmungen. Und wenn dann die Fans noch mitmachen, entstehen tolle Momente, wie hier, wo Fahnen geschwenkt und dazu getanzt wurde.

Kulisse

Das Gute am OpenAir ist, daß man die Kulisse, die man während der Hallentour wochenlang als schwere Holzkonstruktion mit sich herumgeschliffen hat, nun in Realität neben der Bühne stehen hat. Ganz umsonst und ohne daß man sich Gedanken über den Truckspace machen muß.