Annett bei KulturPur

Annett Louisan bei KulturPur

Gestern Abend gab es das erste öffentliche Konzert Annetts seit der Tour im Winter. Alle waren froh, mal wieder zusammen auf der Bühne stehen zu können und ein wenig Nervösität war auch dabei: wird noch alles perfekt sitzen ?  Immerhin laufen ja schon die ersten Gedanken zur nächsten Platte.

Annett Louisan bei KulturPur

Die Ängste waren aber unbegründet, denn die Show im Rahmen des Festivals KulturPur lief perfekt und mit viel Spaß. In mancherlei Hinsicht war Annett nach wenigen Minuten sogar lockerer, als während der Tour. Das mag auch am perfekten Wetter gelegen haben.

Mirko Michalzik beim Auftritt von Annett Louisan bei KulturPur

Und nicht nur auf der Bühne gaben alle alles (wie hier Mirko bei einem Solo), auch hinter der Bühne lief alles extrem freundlich und kooperativ ab. Immerhin mußten wir uns die Bühne mit den Kollegen von Schandmaul teilen, die mit ihrem Set später am Abend dran waren. Das erforderte eine gute Organisation der örtlichen Kollegen, damit es dann so war wie es war: perfekt.

Schandmaul bei KulturPur

Nach unserer 90minütigen Show dann ein schneller Umbau: Publikum & Bestuhlung raus, unsere Backline auf Rollrisern hinter die Bühne, die Schandmaul – Instrumente nach vorne gerollert, Crashbarriers vor die Bühne, neues Publikum rein und 60 Minuten nach dem letzten Annett – Ton startete das nächste Konzert in komplett anderer Atmosphäre. Auch bei den Kollegen die Stimmung ab dem ersten Ton sehr gut. Also ein Festival, zu dem man gut noch mal fahren kann.

Abschlußkonzert Roger Cicero in Hamburg

Roger Cicero in der Color Line Arena Hamburg

Gestern war das Tourabschlußkonzert der Roger Cicero – Tournee und natürlich mußte ich hin. Nicht nur, weil ich durch meine Krankheitsvertretung für Jens im Sommer die Band und Crew kennengelernt hatte, sondern auch, weil wir mit unserem Unternehmen um die Tour gepitcht und verloren hatten. Da mußte ich doch mal sehen, was die Mitbewerber für den ausgeschriebenen Etat auf die Beine stellen.

Die Halle war gut verkauft, viele wollten Roger sehen und man kann sagen, daß völlig zu Recht so viele gekommen waren: die Show war wirklich klasse. Roger ist nicht nur ein begnadeter Sänger (eine Prince – Coverversion hat mir gesonders gefallen), sondern auch ein toller Entertainer. Und so wurde es ein toller Abend.

Roger Cicero in der Color Line Arena Hamburg

Toll fand ich, daß Lutz bei zwei Songs nicht nur seinen Flügel, sondern auch eine Hammond mit Leslie spielen durfte. Daß man diesen Aufwand für zwei Songs betreibt, ist nicht selbstverständlich. Schön, daß die Produktion mittlerweile so groß ist, daß man sich solch einen Luxus erlauben kann.

Da es die letzte Show war, gab es natürlich auch einen Gag, den sich die Kollegen hinter der Bühne ausgedacht hatten: zu einem Song standen plötzlich zwei brasilianische Tänzerinnen auf der Bühne und Roger war sichtlich verdattert. Sehr schöner Moment.

Unserem Mitbewerber muß ich (leider) bescheinigen, daß er den Etat gut eingesetzt hat. Klar, … natürlich :-) … ist seine Idee nicht so gut wie unsere, aber die verfahrbaren Videoelemente mit aufgesetzten Mac700 gaben die Möglichkeit, das Set effektvoll zu verändern. Allerdings wirken die Macs zwischendurch etwas schwachbrüstig und 1200er wären in diesem Kontext sicher besser gewesen.

Später klang der Abend dann mit einer Aftershowparty im Angie’s aus; hier hatte Roger vor einigen Jahren eine Zeit als Sänger und von daher war es ein guter Ort für eine Party, wenngleich es zwischendurch dann doch echt voll war.

Admiralstage

Hauptstromverteilung im Admiralspalast Berlin

Über den Admiralspalast in Berlin habe ich schon oft berichtet. In diesen Tagen bin ich mal wieder dort; Max Raabe hat dort seine Premiere des diesjährigen Konzertprogramms. Zwar ist es nicht so aufwendig wie die Revue, aber doch deutlich größer als die bisherigen Konzertprogramme und so gab es nach Proben gestern eine Previev und heute dann die Premiere.

Bei jedem Besuch in diesem Haus wundere ich mich immer wieder, wie wenig sich eigentlich hinter der Bühne tut. Im Laufe des letzten Jahres sind zwar die gröbsten Zuglöcher in der Bühne geschlossen worden und auch der Boden ist frisch gestrichen, aber ansonsten warten doch noch viele Arbeiten auf Abschluß. Immerhin lerne ich jedes Mal neue Seiten des Hauses kennen. Hier beispielsweise die Stromzentrale des Hauses. Da geht doch schon einiges durch, wie man sieht.

geplanter Club im Keller des Admiralspalasts Berlin; Bild größerklickbar

Auch interessant: in diesem Keller soll einmal ein Liveclub entstehen. Parkettboden und Säulen mit Glasfliesen sind schon fertig und das Fundament für die Bühne ist auch schon gelegt. Bin mal gespannt, wann das denn fertig wird.

Über die neue Show kann ich sagen, daß sie wieder richtig gut geworden ist. Man hat mich gebeten, keine Photos einzustellen, weil man die Überraschungen des neuen Sets nachfolgenden Besuchern nicht nehmen möchte. Das ist zwar schade, aber ich kann’s verstehen. Es ist beachtlich, wie viele Songs Max und das Team immer noch ausgraben und arrangieren können und es macht großen Spaß, die feine Ironie in den Moderationen zu hören. Natürlich weiß ich, daß viele meiner Leser nicht zur normalen Zielgruppe dieses Programms gehören, aber gerade den Jüngeren möchte ich empfehlen, mal ein Max Raabe – Konzert zu besuchen. Ihr werdet garantiert begeistert nach Hause gehen und habt ein wenig von der Musik gehört, zu der Eure Groß- und Urgroßeltern knutschten.

Im Gegensatz zu bisherigen Shows gibt es sogar „moderne Technik“: Movinglights, LED – Fluter und auch ein DMX – gesteuerter Motorbügel für Deko kommt zum Einsatz. All‘ dieser Aufwand hat zur Folge, daß die Termine erstmals als richtige Tour mit Nightliner, zwei Trailern und Catering gefahren werden. Aber natürlich ist der Eindruck trotzdem noch sehr 20er Jahre – getreu.

Rückfahrt

Aussicht während der Heimfahrt

Was bleibt einem nach dem letzten Konzert ? …… Genau, 1.100 Kilometer Heimfahrt. Das ist auch der Grund, warum ich die letzten beiden Nächte nicht mehr am Hotelbarprogramm teilnahm. Ich wollte nicht im Sekundenschlaf an der Leitplanke enden. Notwendig wurde die Fahrt, weil Instrumente wie der Kontrabaß weder im Truck, noch im Flieger gut reisen. Also nahm ich sie im Crewfahrzeug mit nach Hamburg.

Blick auf die Berge während der Heimfahrt

Die ersten paarhundert Kilometer gab es immer mal wieder die schöne Aussicht zu genießen. Dabei war ehrlicherweise schon befremdlich, daß man Mitte/Ende Februar auch auf 850m Höhe eigentlich keinen Schnee mehr hat. Nur die ein oder andere Skiabfahrt schlängelte sich kunstschneebeschneit so weit herunter. Insgesamt kam ich aber sehr gut durch; 11 Stunden brauchte ich mit ausgiebiger Pause bis nach Hause.

McCafe

Ich bin kein Freund amerikanischer Fastfoodketten. Wahrscheinlich gerade weil ich sehr gerne Burger esse. Auf einer Raste geriet ich dann doch hinein und war erstaunt: da versucht McDonalds sich ein zweites Standbein aufzustellen, in dem man nun auch in den Kaffeevertrieb mit einsteigt. Und das zugegebenermaßen gar nicht so schlecht. Immerhin sogar mit bequemen Sesseln vor einem echten (gasbetriebenen) Kamin. Das hatte fast Stil und zumindest für eine Autobahnpause könnte ich mir weitere Besuche vorstellen, zumal der Kuchen echt lecker war.

Auch die nächsten zwei Tage verbrachte ich im Wesentlichen im Auto: der VW – Bus wurde gegen einen 7,5 – Tonner eingetauscht (vor der Nutzung eines Mitsubishi Canter sei in diesem Zusammenhang eher gewarnt; kein schönes Auto, das können andere deutlich besser), die komplette Backline auf dem Hof von Rock’n Roll – Trucking abgeholt und den Musikern vor die Haustüre geschaukelt. Nach drei Tagen mehr oder weniger komplett im Auto habe ich jetzt für die nächsten Tage erst mal genug…

The show is over, say good bye !

Annett Louisan im Orpheum Graz

Da sind wir nun, bei den letzten Konzerten. Über Linz gibt es gar nicht viel zu berichten. Entgegen unseres letzten Aufenthalts im Brucknerhaus war alles gut, die Technik so wie besprochen, das Konzert ein Erfolg (man wird schon etwas verwöhnt, wenn man jeden Tag eine ausverkaufte Bude und tobendes Publikum hat). Wenden wir uns also der letzten Show der Tour in Graz zu. Wie bei den vorangegangenen Besuchen technisch im Orpheum alles fein, die Stimmung aber eben doch sehr, sehr speziell.

Annett Louisan im Orpheum Graz

Nicht nur, daß es für uns alle nach drei Monaten Tour Abschied bedeutete und schon allein deshalb das ein oder andere Tränchen in den Augenwinkeln steckte. Die Grazer bereiteten uns einen Empfang, wie er besser für einen Tourabschluß nicht sein konnte. Man, what a night !  Da kann man noch so sehr daran gewöhnt sein, daß das Publikum euphorisch ist; hier erlebten wir, daß man euphorisch noch steigern kann: eben das Orpheum in Graz.

Annett Louisan im Orpheum Graz

Natürlich hat beispielsweise ein Kölnarena – Konzert, eine Show in der Freiheit, oder in der ein oder anderen weiteren Location auch ihren Reiz. Aber was Jahr für Jahr die Grazer hier stimmungsmäßig ab dem ersten Song auf die Beine stellen ist nicht zu toppen; sorry, liebes Publikum in den anderen Städten, aber da müßt Ihr noch ein wenig nachlegen. Und so gingen dann alle mit einem extrem breiten Grinsen von der Bühne und mir bleibt nur ein ganz großes Danke !

An Annett & die Musiker für 52 tolle Shows und die persönliche Wärme, die während der Tour immer wieder entsteht.

An die Kollegen für immer gute und professionelle Zusammenarbeit auch in schwierigen Situationen; für den Spaß zusammen.

An die vielen, vielen örtlichen Beteiligten: bis auf wenige Ausnahmen war das Zusammenarbeiten sehr schön. Ich weiß, daß gerade die örtlichen Partner und Helfer sehr oft vergessen werden, aber ohne Euch würde es eine Tour, eine Show im Leben nicht geben.

Und ans Publikum. Eure Begeisterung ist unser Lohn … na ja … den Scheck nehmen wir hinterher natürlich auch. Aber der Job würde deutlich weniger Spaß machen, fühlte man nicht jeden Abend auf’s neue, wofür man das eigentlich macht.

Danke also an alle, die — wie auch immer — Teil der Tour waren. Ich hoffe, wir seh’n uns wieder.

Lady in red

Über die Halle F der Stadthalle Wien schrieb ich schon (1, 2, 3). Heute sind wir wieder hier und es gibt nur wenig zu erzählen. Wir spielen mit großem Set, die Bühne ist ja groß genug und ausverkauft ist’s auch. Nur dem Hauspersonal muß man mal die Valiumtabletten abnehmen, die sie bei Dienstbeginn nehmen. Gerade nach dem hochmotivierten Clubleuten in den letzten Tagen fällt es extrem auf, wie bocklos das Stadthallenpersonal ist.

Annett Louisan in der Halle F in Wien

Trotzdem bekamen wir natürlich eine schöne Show hin. Sowohl Dennis als auch Peter kamen zwar zwischendurch gut ins Schwitzen, aber das Ergebnis ist dann auch wieder Bestätigung für die Arbeit.

Annett Louisan in der Halle F in Wien

Annett Louisan in der Halle F in Wien

Kofmehl – Show

Das Kofmehl in Solothurn von außen

Nachdem wir in Bern ja ermahnt worden waren, nicht von einem Clubgig zu sprechen und das Casino Herisau kein Club war, kann mir aber jetzt keiner erzählen, daß das Kofmehl (Hintergrundinfos bei Wikipedia) in Solothurn kein Club sei. Schon von außen ist die Richtung klar und mit Annett sind wir ganz sicher am äußersten Rand des angebotenen Musikspektrums.

Das Kofmehl in Solothurn von innen; Bild größerklickbar

Schon beim Betreten des Ladens kann man beim Einatmen sicher sein, daß hier a) Bier ausgeschenkt wird und b) (noch) geraucht werden darf. Letzteres wird sich gezwungenermaßen zum 01.01.09 wohl auch ändern. Das Konzept dieses Ladens ist ganz einfach: es gibt im wesentlichen freiwillige, ehrenamtliche Helfer, die den kompletten Laden schmeißen und mit den Einnahmen aus den „großen“ Konzerten werden die Konzerte unbekannter Bands und die Jugendarbeit finanziert. Klar, daß wir da unsere technischen Forderungen auf ein Mindestmaß zurückschraubten.

Annett Louisan im Kofmehl Solothurn

Auf der Bühne ging es sehr eng zu, aber unsere Musiker mögen das im Grunde ja sehr, wenn sie ein wenig „kuscheln“ können. Auch im Publikum war es … packed und so kam sehr schnell diese ganz typische, dichte Clubatmosphäre auf.

Annett Louisan im Kofmehl Solothurn

Auch Dank der wirklich sehr liebevollen Betreuung fühlten wir uns im Kofmehl sauwohl, so daß wir dann später auch die Einladung zur Aftershowparty nicht ausschlagen konnten. Von der gibt es nur folgendes zu berichten:

Casino Herisau

Annett Louisan im Casino Herisau; Bild größerklickbar

Nachdem ich ja vor einiger Zeit lernte, daß man den schwäbischen Ort Künzelsau „Kün-zels-au“ spricht, kann man beim schweizerischen Herisau ganz hemmungslos „Heri-sau“ sagen, ohne daß jemand ungehalten wird. Der Saal sieht aus, wie halt so ein Saal in kleineren Städten aussieht, die Leute sind supernett und so basteln wir unsere kleine Show dort mühelos rein. Fast mühelos. Wenn da nicht Teile der Crew in der letzten Nacht nicht etwas länger gefeiert hätten und dementsprechend minimal indisponiert wären… ;-)

Annett Louisan im Casino Herisau

Letztlich sind wir aber natürlich alle Profis und so ist dann nachmittags selbstverständlich alles so, wie es soll. Ehrensache. Außerdem sind wir deutlich angespornt: wenn in einem Ort mit 17.000 Einwohnern 1.280 Besucher kommen, dann will man doch alles geben. Diese Quote in Berlin wäre eine kleine Folge von Olympiastadion – Konzerten.

Annett Louisan im Casino Herisau

Und so war auch diese Show ein voller Erfolg: ein ausverkauftes Haus, das sich komplett begeistern läßt — was will man mehr. Danach sehr schneller Abbau und schon um 24:00 war ich im Hotel; perfekt.

Ein Prost auf’s Bierhübeli

Annett Louisan im Bierhübeli Bern; Bild größerklickbar

Während wir gestern noch „ganz gesittet“, wie Martin das heute formulierte, in einem Kongreßhaus spielten, sind wir dann heute so richtig in der Clubszene angekommen. Das Bierhübeli in Bern mag ich sehr; es ist seit 1870 eine Musikkneipe und das spürt man. Natürlich findet auf so einer Clubbühne kein Flügel mehr Platz, dafür aber ganz dichtes Musizieren und das wiederum merkt auch das Publikum und geht noch mehr mit.

Heute ist hier das Durchschnittsalter deutlich geringer als bisher auf der Tour; das liegt sicher an der Location und der Tatsache, daß es natürlich eine unbestuhlte 21:00 Uhr – Show ist. Uns Technikern gefällt das natürlich sehr…

Nachtrag: wir haben dann noch gestern einen auf den Deckel bekommen. Einfach zu behaupten, wir würden ein Clubkonzert spielen…… Das Bierhübeli sei immerhin der zweitgrößte Saal in Bern und würde 1.000 Leute fassen. Da könne man nicht von Club sprechen. Hm. Wahrscheinlich haben die Berner Recht. Ich rege mich ja auch auf, wenn Amis bei der Sporthalle in Hamburg von ’nem kleinen Saal reden, weil sie nicht in der Arena spielen.

Gastgeschenk

Annett Louisan in Zürich

Wenn man in die Fremde zieht soll man Gastgeschenke mitnehmen. Das hat sich Annett gestern Abend in Zürich wohl auch gedacht und sich zu den Zugaben das Schweizerkreuz auf ihren Hintern kleben lassen. Nachdem man auch vorher schon deutlich den Eindruck hatte, daß es den Zürichern gefiel, war das gewissermaßen die Krönung. Außerdem bemerkte Annett sehr begeistert, daß das öffentliche Rauchen in der Schweiz noch nicht so eingeschränkt ist wie in Deutschland und genoß eine Zigarette während der Show. Insgesamt auch für uns Techniker ein runder Tag mit netten Leuten.