Manchmal gibt es ja recht witzige Ortsnamen. Oldenburg in Oldenburg zum Beispiel. Was von Oldenburg in Holstein zu unterscheiden ist. Die zwei liegen nämlich rund 290 Kilometer auseinander. In der Stadt im Oldenburger Land gibt es die Weser Ems Hallen, ein Komplex mit mehreren Messehallen, von denen zwei unterschiedlich große auch für Konzerte genutzt werden. Wir sind heute in der Kongreßhalle, nachdem das Venue unseres örtlichen Veranstalters, die Kulturetage, doch etwas zu klein war.
Den von uns genutzten, etwa 1.700 besucher fassenden Kongreßsaal kannte ich bisher nicht, bislang war ich immer in der Messehalle, in die ungefähr das Dreifache an Zuschauern paßt und die ich Euch hier zumindest mit Bildern auch mal eben vorstellen möchte.
Während der Aufbau recht gut ablief hatte sich unsere Küchenabteilung in den ziemlich engen Backstageräumen verschanzt und saß während der Arbeitspausen aus Platzmangel an einem kleinen Tischchen auf dem Flur, was mich stark an Toilettenfrauen erinnerte. Spontan wurde ein Tellerchen für Geld und ein „Danke“ – Schildchen aufgestellt. Im Laufe des Tages kam so tatsächlich Geld zusammen, was sich unsere hervorragenden Leibköche auch wirklich verdient haben. Hanno & Nina versorgen uns sehr liebevoll und lecker, so daß jegliche Kaloriensparversuche scheitern müssen. Incl. so kleiner Details wie die natürlich selbstgemachte Kräuterbutter zum Kurzgebratenen.
Vor der Show kam dann Jann und brachte uns tatsächlich sechs Flaschen Rotwein als Nightlinerbestückung vorbei. Ich konnte die diese Nacht nicht verkosten, weil ich nach Hause fuhr, habe mir aber erzählen lassen, daß sie munden. Danke !
Eine große deutsche Boulevardzeitung pöbelte heute gegen Annett. Natürlich ist man wahrscheinlich erst mal erschrocken, wenn man sich unfair dargestellt in diesem Massenblatt sieht. Nach einem musikalisch hervorragenden Soundcheck hat sich Annett wohl gedacht: Ihr wollt mich fertigmachen ? Da lache ich doch drüber !“ und hat eine dermaßen coole Show abgeliefert, daß wir alle begeistert waren. Ich war wirklich berührt; was für eine professionelle Einstellung.
Beim Abbau dann ein etwas weniger professionelles Erlebnis: ich schicke einen örtlichen Helfer los, er solle mal bitte die beiden Notenständer zusammenlegen. Das hat er wohl etwas zu wörtlich genommen. Nachdem er den ersten kaputtgebrochen hatte, konnte ich ihn gerade noch aufhalten. Sein Kommentar: „So groß war der Widerstand aber gar nicht.“ Depp.
Eine positive Überraschung: Peter, der eigentlich gar nicht auf- und abbauen muß, kümmert sich ja immer schon um den Frontplatz (und baut sogar den Lichtplatz für Dennis). Heute, ich weiß nicht, ob er was gutzumachen hatte, sammelte er sogar eigenhändig das Tonmulticore (dickes Kabel, mit dem alle Mikros auf der Bühne mit dem Mischpult im Saal verbunden werden) ein, eine eher unbeliebte Arbeit. Das hatten wir bisher noch nie und darum mußte ich das natürlich festhalten. Vielleicht wollte er aber auch nur, daß seine noch recht neuen Arbeitshandschuhe ein wenig Patina ansetzen :mrgreen:
Nach Abbauende dann noch schnell mit ’nem Mietwagen nach Hamburg gedüst und im eigenen Bett geschlafen. Herrlich.