Oldenburg in Oldenburg

Kongreßsaal der Weser Ems Halle in Oldenburg

Manchmal gibt es ja recht witzige Ortsnamen. Oldenburg in Oldenburg zum Beispiel. Was von Oldenburg in Holstein zu unterscheiden ist. Die zwei liegen nämlich rund 290 Kilometer auseinander. In der Stadt im Oldenburger Land gibt es die Weser Ems Hallen, ein Komplex mit mehreren Messehallen, von denen zwei unterschiedlich große auch für Konzerte genutzt werden. Wir sind heute in der Kongreßhalle, nachdem das Venue unseres örtlichen Veranstalters, die Kulturetage, doch etwas zu klein war.

Kongreßhalle in Oldenburg

Den von uns genutzten, etwa 1.700 besucher fassenden Kongreßsaal kannte ich bisher nicht, bislang war ich immer in der Messehalle, in die ungefähr das Dreifache an Zuschauern paßt und die ich Euch hier zumindest mit Bildern auch mal eben vorstellen möchte.

Messehalle der Weser Ems Halle in Oldenburg
Messehalle der Weser Ems Halle in Oldenburg

Während der Aufbau recht gut ablief hatte sich unsere Küchenabteilung in den ziemlich engen Backstageräumen verschanzt und saß während der Arbeitspausen aus Platzmangel an einem kleinen Tischchen auf dem Flur, was mich stark an Toilettenfrauen erinnerte. Spontan wurde ein Tellerchen für Geld und ein „Danke“ – Schildchen aufgestellt. Im Laufe des Tages kam so tatsächlich Geld zusammen, was sich unsere hervorragenden Leibköche auch wirklich verdient haben. Hanno & Nina versorgen uns sehr liebevoll und lecker, so daß jegliche Kaloriensparversuche scheitern müssen. Incl. so kleiner Details wie die natürlich selbstgemachte Kräuterbutter zum Kurzgebratenen.

Vor der Show kam dann Jann und brachte uns tatsächlich sechs Flaschen Rotwein als Nightlinerbestückung vorbei. Ich konnte die diese Nacht nicht verkosten, weil ich nach Hause fuhr, habe mir aber erzählen lassen, daß sie munden. Danke !

Eine große deutsche Boulevardzeitung pöbelte heute gegen Annett. Natürlich ist man wahrscheinlich erst mal erschrocken, wenn man sich unfair dargestellt in diesem Massenblatt sieht. Nach einem musikalisch hervorragenden Soundcheck hat sich Annett wohl gedacht: Ihr wollt mich fertigmachen ? Da lache ich doch drüber !“ und hat eine dermaßen coole Show abgeliefert, daß wir alle begeistert waren. Ich war wirklich berührt; was für eine professionelle Einstellung.

Beim Abbau dann ein etwas weniger professionelles Erlebnis: ich schicke einen örtlichen Helfer los, er solle mal bitte die beiden Notenständer zusammenlegen. Das hat er wohl etwas zu wörtlich genommen. Nachdem er den ersten kaputtgebrochen hatte, konnte ich ihn gerade noch aufhalten. Sein Kommentar: „So groß war der Widerstand aber gar nicht.“ Depp.

Peter beim Abbau

Eine positive Überraschung: Peter, der eigentlich gar nicht auf- und abbauen muß, kümmert sich ja immer schon um den Frontplatz (und baut sogar den Lichtplatz für Dennis). Heute, ich weiß nicht, ob er was gutzumachen hatte, sammelte er sogar eigenhändig das Tonmulticore (dickes Kabel, mit dem alle Mikros auf der Bühne mit dem Mischpult im Saal verbunden werden) ein, eine eher unbeliebte Arbeit. Das hatten wir bisher noch nie und darum mußte ich das natürlich festhalten. Vielleicht wollte er aber auch nur, daß seine noch recht neuen Arbeitshandschuhe ein wenig Patina ansetzen :mrgreen:

Nach Abbauende dann noch schnell mit ’nem Mietwagen nach Hamburg gedüst und im eigenen Bett geschlafen. Herrlich.

Stadthalle Soest

Stadthalle Soest

Unsere kleine Deutschlandrundfahrt führt uns heute in die Stadthalle Soest, dem kleinsten Saal unserer Tour, bei der die Bühne witzigerweise fast genau so groß ist wie der Publikumsbereich, was uns genug Platz zum Bauen beschert.

Stadthalle Soest

Zwar können wir mal wieder nicht alles originalgetreu bauen und auch unser Koch muß ein wenig improvisieren, aber die örtlichen Kollegen sind sehr entgegenkomment, bauen ihre halbe Z-Brücke (Beleuchtungssteg über dem Publikum) extra für uns um, damit wir unsere Sports dort plazieren können, was ganz sicher nicht selbstverständlich ist. Außerdem gibt es heute im Backstagebereich direkt neben dem Catering einen Innenhof, in dem man bei dem schönen Wetter hervorragend sitzen und essen kann. da ist es fast zu schade, arbeiten zu müssen.

Hier schlägt die sauerländische Ruhe dann doch durch und die Stimmung ist nicht ganz so stürmisch wie bei den drei vorangegangenen Shows. Es ist immer wieder witzig zu beobachten, wie unterschiedlich die Mentalitäten in den einzelnen Landstrichen tatsächlich ist und mich würde tatsächlich mal interessieren, ob es wirklich regional unterschiedliche Stimmungsgene gibt, oder woran das eigentlich liegt. Hat da jemand eine schlüssige Erklärung zu ?

Im Catering gab es heute zum Nachtisch nach der gestrigen grünen Götterspeise (Crewwunsch; schön mit Vanillesauce) ein Bananen – Tiramisu. Geiler Scheiß ! Sorry für die Wortwahl, aber mir fehlen etwas die Worte für diese geniale Kreation. Blöderweise habe ich mich daran etwas überfressen, so daß ich mich später wie zubetoniert fühlte :-)

Entspannen in Gera

Kultur und Kongreßzentrum Gera

Nachdem es gestern ja doch recht eng und nervig war, kam heute gewissermaßen das Paradies: das Kultur- und Kongreßzentrum Gera. Reichlich Platz auf und hinter der Bühne, nettes Hauspersonal, keinerlei Beschränkungen — da nimmt man den großen Ladelift doch mit einem Lächeln hin (normalerweise laden wir natürlich viel lieber ohne Lift direkt auf die Bühne). Vieles der Haustechnik ist noch aus DDR – Zeiten, was heißt, daß es spielt und nicht mit einer Allgemeinen Schutzverletzung im Bluescreen stehenbleibt.

Kultur- und Kongreßzentrum Gera

Ich war das letzte Mal vor knapp fünf Jahren hier und seit dem hat sich hinter der Bühne einiges getan. Die damals nur mit Schlucken akzeptablen sanitären Anlagen wurden genau wie die Garderoben einfach aber absolut sauber renoviert. Alles ist jetzt freundlich, hell und riecht auch nicht mehr komisch. Nach vorne raus war das Haus wie viele öffentliche DDR – Bauten schon immer gut in Schuß und daran hat sich Dank liebevoller Pflege nichts geändert. Auch wenn wir den Abbau noch nicht hinter uns haben kann ich schon mal sagen, daß ich sicher gerne hier noch mal hinkomme.

Die Show dann wieder sehr gut. Die Hallenleute hatten uns im Vorfeld erzählt, der Geraer sei eher ruhig und schwer zu begeistern. Von Ruhe war eher nichts zu merken. Katti, unsere Devotionalienverkäuferin, erzählte, daß sie hier heute den doppelten Umsatz von Berlin gemacht hat, obwohl die Halle 1/3 weniger Leute faßt.

Dank des Platzes und des schnellen örtlichen Personals trotz Lift ein schneller Abbau und um 00:30 gingen die Feierabendbiere auf. So muß es sein.

Annett in Bollywood

Gestern spielten wir mit Annett im Admiralspalast Berlin, den ich Euch ja bereits bei meinen zwei Vorbesichtigungen vorgestellt habe und der Tag war in mehrfacher Hinsicht nervig. Erst mal ist es halt nicht so doll, wenn auf der Bühne schon eine Produktion aufgebaut ist und man sich platzmäßig mit dem begnügen muß, was übriggelassen wurde. Dann haben wir ja deren Lautsprechersystem und in weiten Teilen auch Lichtanlage genutzt. Eben auch nicht so, wie wir es gewohnt sind. Erschwerend kommt hinzu, daß das Haus einfach noch mal ’ne fette Baustelle ist, in der bereits Theater gespielt wird. Es ist dreckig, laut, es stinkt teilweise bestialisch nach Zweikomponentenfarbe oder nach gerade geöffneten, jahrzehntealten Abwasserleitungen.

Wie immer eigentlich sah und roch es aber dann zur Vorstellung so wie es sein soll. Eigentlich erstaunlich, daß solche Situationen fast nie zur Katastrophe führen, sondern daß man es doch wieder hingelogen bekommt. Immerhin so gut, daß es tobendes Publikum und stehende Ovationen gab (wenngleich auch nicht ganz so wie in Karlsruhe, wo das Konzert wirklich auf unglaubliche Resonanz stieß). Aber für’s verwöhnte Hauptstadtpublikum schon tolle Reaktionen.

Beim Abbau dann noch ’ne kleine Überraschung: mitten beim Truckladen steht die Polizei auf der Matte. Ein Nachbarin des Theaters hat uns wegen nächtlicher Ruhestörung angezeigt. Na super. Wir waren im Admiralspalast überhaupt erst der erste richtige Nachtabbau und wenn’s da schon zu einem Polizeieinsatz kommt, dann stehen dem Haus ja rosige Zeiten bevor. Die Rückseite, auf der sich die Lademöglichkeiten befinden liegt aber direkt an Wohnhäusern, so daß es dort sicher regelmäßig zu Beschwerden kommen wird. Ich bin mal gespannt, wie man das auf Dauer lösen will.

sportlich fit in Karlsruhe

Der Brahmssaal der Stadthalle Karlsruhe

Nach einem erholsamen Tag waren wir heute im Brahmssaal der Stadthalle in Karlsruhe. Wie bei so vielen Sälen auf dieser Tour haben wir hier mal wieder eine mehreckige Geometrie auch der Bühne und ein weit um die Bühne herumsitzendes Publikum, so daß wir uns entschlossen, seitlich keine Vorhänge zu hängen, sondern nur hinten unseren Sternenvorhang. Auch die Ladesituation war mal wieder abenteuerlich: quer durch’s Foyer, das wegen weiterer Veranstaltungen im Gebäude auch durch Besucher genutzt wurde, in einen Fahrtstuhl und mit dem dann faktisch auf die Bühne.

Stadthalle Karlsruhe

Leider gibt es dort oben keine echten Lagermöglichkeiten, so daß fast alle Kisten nach dem Aufbau wieder mit dem Lift ins Foyer gefahren und dort gelagert werden mußten, was jetzt nicht soooo doll aussieht. Dafür halten wir uns aber hier sportlich fit. Während der Tour kann ich ja leider nicht trainieren gehen und darum hat unser Tourmanagement wohl auch diese Halle gebucht. Das Catering ist gefühlte 3 Kilometer plus zwei Wendeltreppenstockwerke weit von der Bühne entfernt, so daß man sich Zwischenrationen einpacken muß, um zwischendurch nicht zu verhungern.

Die nächste Woche beginnende Tour von Ina Müller wirft bei uns ihre Schatten voraus. Hardy Kayser, unser MD, arbeitet schon seit Jahren für Ina und ist somit seit heute nicht mehr bei uns auf Tour. Statt dessen ist ab sofort Jürgen Kumlehn mit an Bord, der uns ja auch schon bei der ersten Annett – Tour vor 1,5 Jahren beehrt hat. Und Jürgen hat echt Glück. Ich weiß nicht, welche Drogen dem Publikum vor Konzertbeginn verabreicht wurden, aber sie müssen gut gewesen sein. Die Stimmung war umwerfend; es war mit Abstand deutlich die beste Show der Tour bisher. Die Karlsruher schienen wie ausgehungert nach Annetts Musik. Das klingt jetzt ganz schön bescheuert, das weiß ich selbst, aber anders kann ich mir diese Stimmung hier nicht erklären. Klasse !

Der Abbau dann für die Verhältnisse (eng, Ladelift, lange Wege) erstaunlich zügig. Während die Crew schon mit dem Nightliner nach Berlin fährt bleibe ich noch eine Nacht in Karlsruhe, weil ich morgen zu einem Familientreffen hier in der Gegen düse.

Offday in Karlsruhe

Blick über Karlsruhe

Gestern hatten wir einen freien Tag, den wir in Karlsruhe verbracht haben. Über unser Hotel, dem Best Western Queens Hotel in Karlsruhe, kann ich gar nicht viel sagen, weil ich es nicht bewußt wahrgenommen habe. Ich war nur in meinem Zimmer, von dem aus ich obige Aussicht hatte. Weitere Dinge habe ich nicht genutzt. Es ist ein Viersternehaus, kann also so schlecht nicht sein. Jedenfalls hat der Parkplatz mit Strom für den Nightliner geklappt und die Leute an der Rezeption waren nett.

Mein Hotelzimmer im Best Western Queens Hotel in Karlsruhe

Vormittags brachte ich Hardys Verstärker zum Rock Shop, wo er endlichg mal in einer anständigen Werkstatt gecheckt und repariert wurde. Ganz herzlichen Dank für den spontanen Service; Reparaturen haben nämlich zur Zeit eigentlich eine Wartezeit von 1,5 Wochen. Nun spielt er wieder einwandfrei.

Abends wollten wir Techniker zusammen mit der Band essen gehen. Auf Empfehlung des Hotels gingen wir ins Restaurant Santa Lucia, Badenwerkstraße 1, Ecke Hermann Billing Straße, einem Edelitaliener. Dort waren vielleicht 16 Gäste, als wir mit 12 Leuten einfielen. Im Laufe der folgenden Dreiviertelstunde hat man uns erst durch geflissentliche Nichtbeachtung, später dann auch ganz offen gesagt, daß unser Besuch nicht wirklich erwünscht sei und daß wir in einem anderen Haus sicher besser bedient wären. Man sähe sich leider nicht in der Lage, uns zu bewirten. Natürlich wollte man die bis dahin bereits servierten drei Flaschen Mineralwasser auch bezahlt haben. Was für eine Arschlochsnummer.

Herzlich willkommen waren wir dagegen im Krokodil am Ludwigsplatz. Supernette Bedienung, die auch bei später 14 Leuten nie die Übersicht verlor, leckeres Essen, lockere Stimmung. Es wurde dann doch noch ein lustiger Abend, der beim ein oder anderen so um 03:30 Uhr geendet haben soll. Prost.

Viel Spaß in der Stadthalle Gersthofen

Die Hands beim Ausladen

Man möge mir die Vorurteile verzeihen. Aber wenn morgens statt der „normalen“ Hands eine Rentnergang am Ladedock einer Halle steht, dann denkt man erst mal das Schlimmste. Und wenn dann aus Versehen drei dieser Herren fast von einem Geschirrcase des Caterings erschlagen werden, weil sie es nicht richtig angefaßt haben, dann denkt man mit Grauen ans nächtliche Laden. Aber es sollte alles ganz anders kommen. Das Case ist halt aus der Hand gerutscht, passiert jedem mal, und natürlich geht der Atem der heutigen Helfer etwas schneller als bei den mindestens 30 Jahre jüngeren üblichen Kollegen, aber ansonsten haben wir hier ’ne echte Proficrew. Irgend was müssen auch Stagehands im Alter machen. Hier arbeiten sie in Gersthofen (direkt neben Augsburg) in der Stadthalle.

Zwar ist es komisch, wenn man sich überlegt, ob man die örtlichen Helfer nun siezen oder duzen soll (da sie sich alle mit Vornamen vorstellen ist das schnell geklärt), die Monivation dieser Leute wiegt aber die nicht mehr ganz so strotzenden Muskeln locker wieder auf. Klasse. Auch der Runner, ein schmales, älteres Männchen, weiß genau, wo’s was gibt (auch das Wort „Casebauer“ ist kein fremdes für ihn, wir haben nämlich eine defekte Kiste, die mal schnell repariert werden muß). Wir sind begeistert.

Stadthalle Gersthofen

Der Teil Gersthofens, in dem die Stadthalle und das Rathaus steht, sieht ein bißchen so aus, als ob er irgendwann Angfang der 90er Jahre einfach vom Himmel gefallen ist, alles ist neu und die Halle ist sogar um einen großen Baum herumgebaut. Schon witzig. Der Halle sieht man deutlich an, daß sie eben nicht nur für den Ort, sondern auch für’s benachbarte Augsburg mitgebaut wurde. Sie ist ganz anständig ausgerüstet, nur der Ton ist etwas mager, aber den haben wir ja selbst mit dabei.

Stadthalle Gersthofen

Erfreulich ist auch das Entgegenkommen des Haustechnikers. Wenn Zugstangen mit hauseigenem Licht belegt sind, wir sie aber gerne nutzen würden, dann werden sie halt eben leergemacht. Das ist in vielen Häusern nicht selbstverständlich und man muß lange verhandeln. Hier wird’s uns sogar angeboten.

gemütlicher Lichtpultplatz

Daß die Gemütlichkeit in Bayern nicht zu kurz kommt, wissen wir ja alle sowieso. Dennis hat sich hier ein Sofa aus dem Foyer entliehen und einen äußerst ansprechenden Frontplatz gebaut. So läßt’s sich leben.

Für alle, die bei den Saalphotos irritiert schauen: der Zuschauerraum wird nach Aufbauende noch in Stufen bis zu 90cm tiefer gefahren, so daß dann tatsächlich eine richtige Bühne entsteht. Zum Zeitpunkt des Photos ist ja noch alles auf eine Ebene gefahren.

Auch hier kam nach der Show die Band begeistert von der Bühne und der Abbau ging knackig vonstatten. Es war schon witzig, die Herren dann nachts den Truck beladen zu sehen. Ich hatte extra die Kollegen gebeten, doch mal mit an den Laster zu gehen (normalerweise läd der Trucker mit den Hands mehr oder weniger allein, nur einer schaut noch mit, daß die Kisten wirklich in der richtigen Reihenfolge kommen) und ich war zwischendurch auch mal da. Aber kaum faßte ich eine Kiste an, wurde sie mir auch schon freundlich aber bestimmt aus der Hand genommen. Berufsstolz. 00:28 Uhr war der Truck trotz Lift zu. Wunderschön.

Mal wieder in der Alten Oper Frankfurt

Auch die Alte Oper in Frankfurt kennt Ihr schon von der Frühjahrstour. Am Ladeweg hat sich nichts verändert, nur hängt hier seit sechs Wochen eine niegelnagelneue PA, so daß wir uns entschossen, statt unserer Nexo GeoS das dVDOSC vom Haus zu nehmen. Eine logische Wahl eigentlich. Beim Einhören fiel Peter, unserem Tongott allerdings auf, daß die Delayzeiten im Array wohl so nicht korrekt sein könnten, obwohl die Anlage durch ein renomiertes Unternehmen eingebaut wurde und so hat er „mal eben“ die Anlage neu eingemessen — sehr zur Freude der Haustechniker, die jetzt noch zufriedener mit ihrem Frontholz sind. Allerdings schon komisch, daß da ja schon Veranstaltungen mit der alten Einstellung gelaufen sind, ohne daß jemand was gemerkt hat.

Olafs Baß hielt uns auch heute noch in Atem. Es war wohl doch nicht der Verstärker des Monitorweges, der manchmal den merkwürdigen Klang machte, sondern eher der Tonabnehmer des Kontrabasses. So ein Underwood – Pickup ist nur leider gar nicht so einfach zu bekommen. Hier in Frankfurt war jedenfalls keiner aufzutreiben und die üblichen Technikversender haben auch keinen auf Lager. Ärgerlich.

Parallel zu unserer Veranstaltung war im kleinen Saal noch Konrad Beikircher. Wir konnten mit unserem Überwachungsfernseher am Bühnenrand auch auf die kleine Bühne sehen. Schon witzig, eine andere Show während der eigenen zu verfolgen. Nicht ganz so witzig war, daß der superedele Röhrenkompressor in Annetts Gesangsweg während der Show laut krachend seinen Geist aufgab. Manchmal ist es schon fast beängstigend, was alles gleichzeitig so kaputt geht und ich hoffe, daß die Serie jetzt mal zu Ende ist !

Das Publikum war heute wirklich sehr, sehr gut und dadurch war es trotz des Zwischenfalls mit Annetts Mikro ein supertoller Abend. Der Abbau geht jetzt auch recht zügig (zumal für die örtlichen Verhältnisse hier), so daß wir dann bald im Nightliner sitzen werden. Gestern Nacht gab’s da übrigens einen Zeltinger – Konzertmitschnitt, mal sehen, was wir uns heute anschauen.

Ein Tag im Aegi

Das Aegi brauche ich Euch ja nun wirklich nicht mehr vorzustellen. Sowohl mit Annett, als auch mit Max war ich ja ausreichend schon in diesem Theater. Es ist ein für uns schönes, problemloses Haus mit sehr nettem Personal. Ich komm‘ also gerne hierhin. Darum gibt’s eigentlich nicht viel zu erzählen.

Beim Soundcheck gab es aber direkt zwei akustische Probleme. Zum einen klingelte Hardys Verstärker bei höheren Lautstärken, als ob da jemand mit ’ner leeren Flenskiste nebensteht und sie schüttelt. Das ist natürlich ein ganz netter Effekt, aber leider nicht gewollt. Da ist wohl eine der Verstärkerröhren kurz vor’m Nirvana. ‚Ne neue gematchte Serie ist schon bestellt und soll Freitag da sein. Dann klang Olafs Baß im Monitor sehr komisch; dumpf angezerrt. Hier ist’s wohl der Monitoramp. Schon merkwürdig.

Außerdem muß ich beichten. Ich bin fremdgegangen. Bei einer anderen Frau. Renate, die Inhaberin von „ume Ecke“, einer Kneipe direkt neben dem Theater, macht so leckere Frikadellen. Da mußte ich natürlich hin und habe statt dessen unser Catering verschmäht. Ich hoffe, man wird mir verzeihen.

In der Show hat Annett versucht, durch die Reihen zu gehen. Also nicht die Gänge lang, sondern wirklich durch die Reihen. Vielleicht hätte sie sich vorher mal die Reihe anschauen sollen, durch die sie laufen wollte. Da saßen zwei „fest gebaute“ Menschen. „Oh, hier komm‘ ich wohl nicht weiter.“ war Ihr Kommentar. Stimmt :-)

Der Abbau dann zügig und ohne weitere Vorkommnisse. Bernd, der Bühnenmeister des Aegi, erzählte, daß ein neuer Mieter eines Nachbarhauses gerade ganz fürchterlich Streß macht, das Theater mit Anzeigen wegen Lärmbelästigung überzieht und sie deshalb wohl ein geschlossenes Ladedock bauen müssen. So ein Schwachsinn, oder ? Wenn ich neben ein Theater ziehe, dann kann ich doch nicht erwarten, daß um 20:00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden. Was machen eigentlich Leute, die neben Bahngleise ziehen ? Können die durch Klagen auch erreichen, daß die Strecke zwischen 22:00 und 06:00 Uhr stillgelegt, oder aber alternativ komplett als Tunnel gebaut wird ?

zwei freie Tage

Sonntag war erst mal ausschlafen, waschen und ähnliches angesagt, bevor ich Abends ins Cinemaxx am Dammtor wollte, um Sönke Wortmanns Fußballfilm zu sehen. Dort war das Computersystem der Kassen ausgefallen und man sah sich außerstande Tickets zu verkaufen. Die Folge: Chaos, bürgerkriegsähnliche Zustände, schreiende Kinder, weinende Frauen, Bombenalarm und Erste Hilfe – Einsatzbodentruppen. Das wollte ich mir nicht geben und darum sind wir direkt gegenüber in die Milk Bar, leckeren Cocktails fröhnen, was sicher eine gute Entscheidung war.

Montag bin ich dann noch einmal in den Admiralspalast in Berlin, den ich ja schon mal vor ein paar Wochen besichtigt hatte. Ursprünglich dachte ich, daß wir dort mit Annett leichtes Spiel haben würden. Nun ist als Herausforderung hinzugekommen, daß wir dort am spielfreien Tag der dort zur Zeit fest installierten Show „Bollywood“ unser Gastspiel haben werden. Das macht es … nun … nennen wir’s anspruchsvoll. Und darum wollte ich mir die sich uns nächste Woche bietende Szenerie mal im Vorfeld besichtigen. Wie immer gibt es natürlich Lösungen. Die werden dem ein oder anderen unserer Crew mehr (die „einfachen“ Ton- und Lichtleute, die weniger aufbauen müssen, weil wir vorhandene Technik nutzen) oder weniger (unserem Lichtoperator, weil er das Licht komplett neu programmieren muß) schmecken, aber da müssen dann jetzt alle durch.

Botox to go

Später noch ein wenig in der Stadt unterwegs gewesen und diesen Laden gesehen. Da fällt einem doch echt gar nichts mehr zu ein, oder ?