Gerry Weber Event Center, Halle/Westfalen

In Halle (Westfalen) sitzt die Firma Gerry Weber, eine Modefirma für die eher etwas konservative Dame. Weil der Firmeninhaber ziemlich tennisbegeistert ist, hat er sich dort erst einen Tennisplatz, später eine Tennisanlage und noch später ein ganzes Tennisstadion hingebaut, das Gerry Weber Stadion, in dem jährlich auch ein ATP – Tournier stattfindet. Also nicht so die ganz kleine Anlage. Und da man die ganzen VIPs bei so einem Tennistournier auch vernünftig unterhalten und verköstigen muß, wurde statt der Zeltlandschaft, die in den vergangenen Jahren hier immer stand, eine feste Konstruktion hingestellt. Zugegebenermaßen auch auf Zeltbasis, aber schon recht stabil. Nun füllt ein großes und eine Hand voll kleine Tourniere so eine Anlage nicht aus und so finden hier auch zahlreiche Konzerte statt. Im Stadion und auch im Event & Convention – Center, wie man diese Anlage hier phantasievollerweise getauft hat.

Das Gerry Weber Event und Convention Center in Halle / Westfalen

Die Deko ist schon sehr bierzeltmäßig, die Bühne eine bessere Willy – Ausgabe. Außerdem — es ist letztlich immer noch ein Zelt — hört man Regen schon sehr deutlich, was Annetts Musik nicht unbedingt zuträglich ist. Also die dritte Bastelbaustelle in Folge. Aber ab morgen gibt’s ja erst mal zwei freie Tage und danach wird’s besser.

Das Gerry Weber Event und Convention Center in Halle / Westfalen

Heute ist das Konzert schon um 19:00 Uhr und dementsprechend hätten wir eine Stunde eher mit dem Aufbau beginnen müssen. Da Schlaf aber heilig ist (und wir hier doch nicht alles aufbauen können), entschlossen wir uns, trotzdem erst um 10:00 zu beginnen. Eine gute Entscheidung, finde ich.

Schon beachtenswert ist die Tatsache, daß wir es immer wieder schaffen, unser Set so aufzubauen, daß es doch noch was hermacht. Völlig egal, ob gestern auf einer sehr großen Bühne, oder heute auf einer 10m breiten Kleinbühne, egal ob der Raum 14m hoch ist, oder nur 4,5m. Ein echtes Lob da auch mal an unsere Lichtcrew, die unter den widrigsten Umständen da immer noch was hinzaubert.

Etwas richtig Gutes hat diese Location aber. Etwas, was meine ganz eigenen Bedürfnisse befriedigt: eine Dusche mit kräftigem Strahl. Treue Leser des Blogs kennen schon von anderen Touren, daß ich daran meine besondere Freude habe. So ein schön massierender Wasserstrahl auf dem Rücken ist etwas Herrliches und hier ist der Wasserdruck schön hoch.

Der Zaun um den FOH

Passend zum Ambiente des Venues hat man unseren Mischpulten eine Zaunverkleidung spendiert. Nicht nur am FOH (dem Mischpultplatz im Publikum, wo Licht und Ton für’s Publikum gemischt werden), sondern auch am Monitorplatz (an dem der Ton für die Musiker gemixt wird). Mal abgesehen davon, daß diese Version jetzt nicht mein persönlicher Favorit ist, könnte ich mir aber durchaus vorstellen, mal solche Zäune im Design der Bühne mit auf Tour zu nehmen.

Annett Louisan in Halle / Westfalen

Mittlerweile läuft die Show, hier kann ich auch mal ein wenig herumlaufen und so besteht die Möglichkeit, Konzertphotos zu schießen. Da seht Ihr dann auch mal, daß wir tatsächlich auch auf Bastelbaustellen noch ein optisch ansprechendes Ergebnis hinbekommen.

Später wieder einen zügigen Abbau und dann schön gemütlich mit dem Nightliner nach Hause gefahren; wir haben jetzt zwei Tage frei. Im Bus gab’s einen Nightlinerklassiker: Spinal Tap, eine Persiflage des Rock ’n‘ Roll Business‘. Der Film ist ein echtes Paradoxum: außerhalb der Szene kennt ihn kein Mensch, aber innerhalb der Musikerszene ist er DER Film schlechthin. Zu Recht. Die DVD gibt’s regelmäßig günstig zu kaufen und ist auf jeden Fall eine lohnenswerte Investition.

Philharmonie Essen

Die Philharmonie Essen mit Blick auf die Bühne

Die Philharmonie Essen ist ein Gebäude, an dem man mal wieder sehr gut sehen kann was passiert, wenn man Architekten und klassische Musiker eine Halle bauen läßt. Sie ist für alles außer klassische Konzerte eigentlich unbrauchbar. Zugegeben, es sieht hier schon imposant aus. Und wenn die Produktion eingebaut ist, dann kann sich das wirklich sehen lassen. Aber bis es soweit ist, vergehen Blut, Schweiß & Tränen. Da gibt es einen offiziellen Ladeweg, bei dem es zwei Lifte nacheinander zu nutzen gilt, die im Schnachtempo fahren, obwohl man natürlich auch treppen- und liftlos von der Parkseite durch’s Foyer laden kann. Muß man aber erst mal drauf kommen. Da gibt es Hängepunkte, die im Vorfeld angeblich mit 750kg/Punkt belastbar sind, vor Ort sind’s aber nur 250kg/Punkt……wenn die Anlage überhaupt fährt. Allein für’s Hochfahren der Traversen haben wir 1,5h benötigt, weil die Elektronik sponn.

Die Philharmonie Essen mit Blick ins Publikum

Im Tonbereich sieht’s nicht besser aus. Zwar gibt es ein Mayer M1D – Array, das auch mal richtig eingemessen war. Nur hat man die Meßwerte gelöscht und sich was Eigenes eingestellt. Das klingt bei einer Sprachbeschallung so na ja, bei Musik muß man das schon mögen. Auch weiß eigentlich niemand präzise, wie hoch die Lautsprecher denn hängen müssen, damit wirklich alle Sitzplätze bestmöglich beschallt werden. So ganz optimal geht’s sowieso nicht, es gibt immer Löcher.

Ihr seht, es sind nicht die Bedingungen, die einem das Lachen auf die Lippen treiben. Trotzdem haben wir natürlich das Beste gegeben und Nachmittags stand dann auch eine Produktion auf der Bühne, die sich sehenlassen kann. Sogar Peter, unser Tonmann, war entspannt. Halbwegs. Grund für die Kleinigkeiten, die nicht funktionieren und einen leicht in den Wahnsinn treiben, soll die Firmenstruktur sein, die hinter diesem Haus steht. Es gibt zwei verschiedene Betriebsgesellschaften, die dann auch noch Unterverträge abgeschlossen haben. Und weil auf das ganze Haus 10 Jahre Garantie vom Ersteller geleistet werden sollte, setzt sich ja auch keiner hin und repariert mal eben etwas, was kaputtgegangen ist. Da wird dann ein Garantiefall draus gemacht und die Bearbeitung dauert dann.

Die Show später mit sehr guter Stimmung und rund. Ruhrgebietler sind ja fast Rheinländer und sie verstehen zu feiern. So gibt es ein gegenseitiges Anfeuern zwischen Künstlern und Publikum, was in frenetischem Beifall und vielen Zugaben endet. Was will man mehr, will man meinen. Wenn da nicht der Abbau wär‘ ;-)

Der lief deutlich runder als der Aufbau, nur beim Laden des LKW dann wieder Irritation. Eigentlich ist Truckladen ganz einfach. Unsere Kisten sind durchnummeriert. Die Nummer 111 wird als erstes geladen, dann 110, danach 109, usw.. Ich verstehe nicht, wieso dann plötzlich statt 89 die 74 in den Wagen kommt. Das kann doch eigentlich nicht so schwer sein, oder ? Dadurch dann bei den letzten Kisten Gewürge, weil’s halt doch nicht ganz optimal paßt. Also ab sofort ein Crewmitglied als zahlenlesenden Babysitter mit an den Laster.

Brückenforum Bonn

Dennis Nähr beim Lichtdesignern

Nach kurzer Nightlinerfahrt ging’s dann heute im Bonner Brückenforum weiter. Eine Bastelbaustelle, in die unsere eigentliche Produktion nicht so ganz hineinpaßt. Und so stellte sich Dennis Nähr, unser Lichtdesigner, mal eben hin und entwarf ein Konzept, wie’s denn von der Lichtseite heute funktionieren könnte. Die Hälfte der Lampen blieben mal direkt in den Cases.

Das Brückenforum in Bonn

Ihr seht selbst, daß der Raum nicht besonders groß ist und die Bühne keine echte Höhe hat. Außerdem sind die Riggingmöglichkeiten (also die Chance, Dinge an die Decke zu hängen) mit 250kg/Punkt sehr gering. Trotzdem zauberten wir hier was ganz Schönes hin.

Mit den örtlichen Stagehands (Helfern) läuft heute übrigens heute eine Wette. Sie behaupten, sie wären das ultraschnelle Team beim Abbau. Nun. Ich lobte drei Kisten Bier aus für den Fall, daß der Truck heute um 00:00 zu ist. Persönlich bin ich der Meinung, daß das nicht zu schaffen ist, weil wir unsere leeren Cases mangels Stauraum alle wieder in den LKW packen mußten. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

Die Show läuft heute auch intern runder als gestern, was mich doch beruhigt. So habe ich nämlich im Gegensatz zu gestern mehr Zeit zum Bloggen :mrgreen:

Mittlerweile ist’s nach der Show und ich kann sagen, daß die Veränderungen doch Wirkung gezeigt haben. Die Show ist jetzt insgesamt deutlich besser und man merkt, daß selbst Kleinigkeiten unbewußt auch vom Publikum wahrgenommen werden. Es freut mich, daß es jetzt so gut läuft. Die Hands bauen gerade voller Energie ab und maß muß sie manchmal etwas bremsen, damit sie im Bestreben, besonders schnell abzubauen, nicht über’s Ziel hinausschießen und es dadurch letztlich länger dauert. Aber es herrscht gute Stimmung und so macht das Arbeiten hier trotz der etwas unhübschen Location doch richtig Spaß.

Es geht wieder los: Tourauftakt Annett Louisan in Hagen

Nachdem ich bei Annetts ganzen OpenAir – Terminen im Sommer ja durch Max verhindert war, fängt dann jetzt wieder die Annett – Zeit an. Auftakt der Herbsttour mit einigen Wiederholungskonzerten in größeren Städten und Shows auch in kleineren Orten war in der Stadthalle Hagen. Immer wenn der Name eines Saals mit „Stadthalle“ anfängt, kann man sich schon mal innerlich darauf vorbereiten, daß es ein irgendwie vieleckiges Gebäude vornehmlich mit den Innenfarben Orange, Grün oder Braun ist. So auch in Hagen.

Die Stadthalle Hagen nach dem Annett Louisan - Konzert

Wir haben recht früh um 09:00 Uhr mit dem Aufbau begonnen, weil es von der Deko und Ausstattung zwar genau so abläuft wie bei den Frühjahrsterminen, das Material aber frisch aus dem Lager kommt und für uns erst eingerichtet werden muß. Pulte müssen programmiert und Kabelbäume geklebt werden. Da fängt man besser mal ’ne Stunde eher an. Dabei ging dann jedoch alles erschreckend schnell; wir sind halt doch ein eingespieltes Team. Und so war alles bereit, als um 16:00 die Künstler ankamen.

Friedrich Paravicini beim Soundcheck zum Annett Louisan - Konzert

Hier seht Ihr Friedrich Paravicini, unseren Multiinstrumentalisten beim Soundcheck mit seiner BluesHarp. So wie er haben sich auch die anderen Musiker auf der Bühne häuslich niedergelassen; es wurden neue oder neu arrangierte Songs noch mal geprobt, damit vor allem auch die Techniker sich darauf einstellen können. Immerhin müssen Sound und Lichtdesign ja zu den Stimmungen der Lieder passen. Auch hier der Umgang echt familiär und vertraut. Schön, mit dieser Truppe wieder unterwegs zu sein.

Später dann die vom Publikum gefeierte Premierenshow. Ehrlicherweise gab’s intern schon ein paar Haker, aber die hat draußen wohl keiner gemerkt… Machen wir dann ab sofort besser.

Traumhaft allerdings der Abbau. Knackig – schnell, obwohl’s der Truck das erste Mal geladen wurde. So muß es sein. Um 00:30 waren die Trucktüren zu und das erste Bier auf. Prost.

Freitags in Basel

Nach gemütlichem Ausschlafen und Frühstücken bin ich mit Melanie, unserer Lichtdompteuse, durch Basel und später auch kurz durch Weil am Rhein, gewissermaßen dem deutschen Teil Basels. Basel hat sehr schöne Ecken, tolle Gebäude und auch ein paar genz nette Geschäfte jenseits der üblichen Verdächtigen. Unter anderem den ultimativen Brillenladen für Freunde des hart deutsch gesungenen Rocks.

Optik Ramstein

Gegen Abend dann wieder ins Theater und dort dann mit leichtem Schaudern festgestellt, daß gestern nicht der Brenner der Lampe kaputtgegangen war, sondern irgendwas Grundlegenderes. Der Dimmerkanal oder ein Kabelweg im Lastcore (ein Mehrfachkabel für Lampen). Na toll. Zu Musicalzeiten wurde hier Das Phantom der Oper gespielt und dieser Geist scheint hiergeblieben zu sein. Also so lange herumgeschraubt, bis Max‘ Position wieder hell war (dafür tanzt das Ballett heute etwas dunkler). Da werden wir dann noch mal in Ruhe dranmüssen.

Die Show dann glatt, ohne Zwischenfälle, bei allseits guter Laune und fantastischem Publikum. Schon bei der Annett – Tour war uns ja aufgefallen, daß man in der Schweiz tolle Konzerte haben kann und das wiederholt sich jetzt hier wieder. Schön.

Nach der Show hatte uns der örtliche Veranstalter noch zum Pasta – Essen ins Acqua eingeladen. Eine von der Einrichtung her sehr schöne und wohl auch recht angesagte Restaurant/Club – Kombination, die mir als Restaurant jedoch zu laut und vom Essen enttäuschend war.

Der Tag nach dem Desaster

Um 08:00 Uhr kamen die ersten Lichtkollegen, die komplette Anlage auf den Kopf stellen, um 10:00 waren alle, die irgendwie hätten weiterhelfen können, im Theater und gefunden haben wir — nichts. Die Anlage lief komplett ohne Probleme. Das ist äußerst ärgerlich, weil nur ein gefundener Fehler ein lösbares Problem darstellt. Und so haben wir verschiedene Vorsichtsmaßnamen getroffen, von denen wir freilich nicht wissen, ob sie auch greifen werden. Außerdem haben wir die Zeit genutzt, die üblichen kleinen Fehler, die einem bei einer ersten Vorstellung auffallen, zu beseitigen.

Eins aber muß man dem Baseler Publikum ja mal lassen: schon gestern und auch heute waren sie richtig mit dabei, lachten an den richtigen Stellen, tobten, wenn’s was zu toben gab. Sehr schön ! Die Show verlief dann auch tatsächlich fast problemlos. Nur ein Brenner in einer Lampe, die Max von vorne bescheint, ging irgendwann durch. Aber da hat dann der Spotfahrer ein wenig nachgeholfen und schon sah’s wieder gut aus.

Premierentag Max in Basel

Der Premierentag gestaltete sich extrem anstrengend. Während alle anderen Gewerke planmäßig liefen, machte die Lichtabteilung wirklich Sorgen. Viele ungewöhnliche Fehler, deren Ursachen teilweise gar nicht nachvollziehbar waren. Wenn ein Fehler auftritt und man die Ursache findet, dann ist der Fehler zwar ärgerlich, aber man kann ihn beheben. Findet man die Ursache nicht und plötzlich ist der Fehler wieder weg, dann ist das extrem beunruhigend, weil er ja später wieder auftreten kann. Und so war es dann auch. In der Show gab es plötzlich mehrere Lampen, die auch in Blacks mit etwa 25% leuchteten. Sehr ärgerlich. Da half nur Stecker zieh’n und Max vertrösten.

Sowas macht ja auch nervös. Wenn man beim Drücken jeden Cues Angst haben muß, daß die nächste Katastrophe passiert, macht das einfach keinen Spaß.

In der Pause hektische Fehlersuche. Plötzlich der Fehler wieder weg, alles spielt wie es soll.

Nach der Show Krisensitzung. Morgen werden wir um 08:00 beginnen, den Fehler suchen (wir vermuten irgendeinen DMX (Lichtsteuerprotokoll) – Fuck) und dann haben wir ggf. noch genug Zeit, um uns um Ersatzmaterial zu kümmern, damit Abends sicher alles spielt.

Danach relaxed genug für ein kurzes Premierensektbesäufnis und frühes Schlafengehen.

Aufbau Max Raabe im Musical – Theater in Basel

Gestern begannen wir mit dem Aufbau der Palastrevue im Musical – Theater in Basel. Das Haus ist technisch gesehen ein leerer Raum, es gibt kein Licht, keinen Ton, alles muß mitgebracht werden. Wie bei so vielen Häusern aus der Musicalboom – Ära hat man sich hier verkalkuliert und nach kurzer Zeit mußte der Spielbetrieb aufgegeben werden. Eigentlich schade, denn es sind ja immer neue, großzügig gebaute Häuser, die heute ihr Dasein als Miettheater fristen.

Das Musical Theater in Basel

Theater haben normalerweise viele Angestellte und bei allen eventuell anfallenden Problemen gibt es kompetente Ansprechpartner, egal ob man Schlosser, Schreiner oder Kostümschneider braucht. Hier gibt’s zwei Leute, die das Haus führen. Die zwei sind supernett, auch immer bemüht zu helfen und so klappen fast alle Dinge so, wie man sich das vorstellt. Dafür steht halt den beiden der Schweiß auf der Stirn ;-)

Das Musical Theater in Basel

Um 09:00 begannen wir also mit dem Einbau unseres Lichts, um 12:00 sollte der Truck mit Kulissen, Tontechnik und Kostümen ankommen. Sollte. Aufgrund eines Staus an der Grenze (in den Kommentaren des vorangegangenen Artikels erzählte ich ja schon darüber) kam der Truck aber deutllich später, so daß wir erst um 15:30 mit dem Entladen beginnen konnten.

Ein glücklicher Trucker

So sieht dann ein Trucker aus, der nach über vier Stunden Wartezeit endlich den Schweizer Zoll hinter sich gebracht hat. Während der LKW ausgeladen wurde, mußte unsere Lichtabteilung feststellen, daß das angelieferte Lichtpult nicht ganz den Anforderungen entspricht. Ein größeres Modell war leider kurzfristig nicht aufzutreiben, so daß dann doch die Micro – Version der Großmutter spielen mußte. Lichtkollegen werden Melanie bedauern, weil sie mit diesem Minipult arbeiten muß.

St. Pauli in der Ferne

Schön ist aber, daß man auch im heimatfernen Basel hereinkommt und heimatliche Symbole findet. Wer immer das in der Vergangenheit hier aufgehangen hat, war sicher ein Mensch guten Geschmacks.

Um 00:00 dann erst mal Feierabend; gerade im Lichtbereich blieb aber noch viel zu tun.

Abwechslungsreicher Tag

Der gestrige Tag war angefüllt mit vielen recht unterschiedlichen Dingen. Erst mal eine ausnahmsweise nachmittägige Palastrevue, bei der in der Pause bei uns hinter der Bühne passend zur Uhrzeit Kaffee & Kuchen gereicht wurde. Danke Maike. Danach Teilabbau, damit für die Theaternacht genug Platz für die drei unterschiedlichen Aufführungen war. Nachdem in der ersten Vorbereitungsphase erst von recht umfangreichem Abbau die Rede war, konnten wir das letztlich doch sehr reduzieren und so waren wir nach knapp ’ner Stunde fertig. Sehr schön.

Die Theaternacht selbst habe ich dann im Royal – Theater am Holstenwall verbracht, in dem sechs mal hintereinander Ausschnitte aus dem derzeitigen Programm Jukebox liefen. Das Programm kennt Ihr ja schon hierher. Mit jedes Mal bis zum letzten Platz besetztem Haus (es mußten mehrfach Leute draußen bleiben, weil der Andrang so groß war) konnte man sehr schön sehen, daß das Konzept der Show aufgeht. Es herrschte eine tolle Stimmung, die es den Schauspielern überhaupt erst ermöglichte, diesen Marathon ohne Sauerstoffzelt zu überleben.

Später bin ich dann zu Revue – Kollegen gestoßen, die meine Empfehlung Blaues Haus ausprobiert hatten und leckere Cocktails bei guter Musik schlürften. Nach zwei Caipies wollten wir dann was essen und noch weitere Kollegen treffen, darum fuhren wir in die Schanze. Von unserer unangenehmen Begegnung dort berichtete ich ja bereits. Es ist mir auch ausgeschlafen völlig unverständlich, welchen Sinn die von der Polizei veranstaltete Aktion in dieser Art haben sollte, als zusätzlichen Ärger zu provozieren. Keine Ahnung, was da alles im Vorfeld gelaufen war, bei unserer Ankuft waren die einzigen Agressoren jedenfalls die uniformierten. Nach dem Besuch des Grills International dann kurz ins Zoe 2, auch bekannt unter Sofabar, am Neuen Pferdemarkt und danach ins Mandarin Casino / Mojo.

Dort hatte gestern der Hamburg Homerun das Zepter in der Hand und schwang es äußerst groovy. DJ Marc Hype legte einen Mix auf, der mir sehr zusagte, dazu spielte Jim Dunloop live Keyboard. Alles sehr tanzbar und insgesammt ein sehr gelungener Abend. Einen ungefähren Eindruck der gespielten Musik könnt Ihr Euch dann jetzt hier machen:

Herzlich willkommen

Gestern Abend, etwa 1 Minute vor Showbeginn, wir stehen startbereit auf der Bühne und Max sieht auf dem Monitor, daß in der ersten Reihe die mittleren vier Plätze noch frei sind. So kommen wir darauf, wie man zu spät kommende Besucher empfangen müßte und ich erzähle, wie es zu meinen Zeiten André Rieu gemacht hat: er hörte mitten im Stück auf zu spielen, wartete bis die Leute saßen und sagte dann: „Ich bin aus Holland angereist und pünktlich.“ Max meinte daraufhin, daß er das ein wenig stillos fände, er würde es meistens ignorieren (ich habe ihn tatsächlich noch nie Zustpätkommer kommentieren hören). Die Besucher aus der ersten Reihe kamen dann aber noch wenige Sekunden vor Showstart.

Einige Minuten später, gerade ist das vierte Lied verklungen, kommen zwei Leute aus der dritten Reihe zu spät. Max: „Guten Abend. Wir spielten bereits „Mach‘ mich glücklich“, gefolgt von „Ich brech‘ die Herzen“ und danach „Erstens küß‘ ich nicht“. Gerade verklungen ist „Bel Ami“. Als nächstes möchten wir Ihnen ein Stück von Fred Raymond zu Gehör bringen.“ Lacher und tosender Applaus. „Aber seien Sie unbesorgt; mir sind Zuschauer die später kommen deutlich lieber als diejenigen, die früher gehen.“