Unterwegs

Heute ging es schon früh los. Morgens um 09:00 war ich schon in Lüneburg, um mit Herrn Heil, das ist der Chef der Eishalle, zu besprechen, welche Teile der Bande wir jetzt entfernen, um die Fluchtwege zu realisieren.

Dann direkt weiter ins Theater am Aegi in Hannover. Dort werden wir im Juni mir Max Raabe spielen. Eigentlich ist die Bühne für die Palastrevue zu klein; speziell in der Tiefe fehlen uns ein paar Meter. Zusammen mit unserem Lichtdesigner Frank Kwiatkowski und den Kollegen vom Haus haben wir uns überlegt, wie wir das denn jetzt am besten realisieren. Es wird für uns sicher ein ziemliches Gebastel, aber wir werden es so hinbekommen, daß es für’s Publikum so aussieht, wie’s aussehen muß.

Danach direkt nach Hause und am Schreibtisch noch schnell ein paar Kleinigkeiten erledigt, bevor ich zu einem gigantischen Konzert bin….

Jena

Neben den normalen Tourterminen mit Annett gibt es natürlich auch alle möglichen Shows, zu denen „normales“ Publikum gar keinen Zutritt hat. Heute spielen wir beispielsweise im Planetarium Jena bei einer Veranstaltung der „Die Continentale“ Versicherung.

Vorschau Planetarium Jena

Nun wird man sich als Westdeutscher vielleicht wundern: in Jena, einer nicht wirklich großen Stadt, ein Planetarium ? Klar ! Denn in Jena haben Carl Zeiss und Ernst Abbe die Firma Zeiss gegründet. Das Unternehmen war während der Spaltung Deutschlands auch zweigeteilt, aber hier ist die Wiege und darum gibt es natürlich hier ein von Zeiss ausgerüstetes Planetarium.

Das Planetarium Jena von Außen

Beide, sowohl Zeiss, aber besonders Abbe waren überzeugte Sozialisten, hielten Kontakte zu Karl Marx und Friedrich Engels und führen ihr Unternehmen in eine Stiftung, bei der alle Erlöse den Angestellten und dem Betrieb zugute kommen mußten. Was die Verstaatlichung des Unternehmens zu DDR – Zeiten besonders pikant machte. Beide Stiftungen, die ostdeutsche Ernst Abbe – Stiftung, als auch die in Westdeutschland damals neu gegründete Carl Zeiss – Stiftungen existieren übrigens bis heute; auch wenn man um die Originalfirmen moderne GmbHs geflochten hat, damit man wenigstens Teile der Gewinne nach kapitalistischen Gesichtspunkten abschöpfen kann….

Sternenprojektor im Planetarium Jena

Während ich gestern Abend vor meinem Soulounge – Besuch die Backline im Peer – Studio eingesammelt habe, hat man hier in Jena nach der letzten Vorstellung alle Planetariumsstühle herausgeschraubt, damit man heute Platz für das Bankett hat. Ich bin heute Morgen um 08:00 in Hamburg los und war wegen dreier Staus erst um 13:20 Uhr in Jena. Nach einem zügigen Backline – Aufbau (die Technik, kleines Meyer LineArray, PM5D, ’ne handvoll 6er Bars, 4 MAC2000, HogIII, ist örtlich) gab es einen etwas längeren Soundcheck, da von den fünf Musikern drei nicht zur derzeitigen Originalbesetzung gehören. Zwar haben alle schon mal mit Annett gespielt, aber in dieser Besetzung noch nie. ist aber alles gut gelaufen und so blicken wir dem Auftritt sehr entspannt entgegen.

Soundcheck mit Annett Louisan im Planetarium Jena

Die Wartezeit verbringen wir mit sehr leckerem Essen aus einem 5 – Sterne Hotel…. so läßt sich’s leben :-)

Solche Versicherungsevents sind für außenstehende oft sehr langweilig. Jedenfalls dann, wenn es darum geht, sich selbst zu feiern. Wie heute Abend. Es wurden die besten Versicherungsvertreter 2005 geehrt. Intern bestimmt total spannend, gerade, wenn man mit im Ranking gekämpft hat. Aber für uns….. Um 22:00 Uhr war es auf jeden Fall soweit, nach dem letzten Block der Ehrungen stieg Annet auf die Bühne.

Annett Louisan in Jena

Das Publikum war beachtenswerter Weise sehr aufmerksam. Oft ist es gerade bei solchen Firmenveranstaltungen so, daß die Leute so mit sich selbst beschäftigt sind, daß sie während Showacts auch unaufhörlich quatschen. Hier hörten die Leute echt zu. Fand ich toll.

Annett Louisan in Jena

Während unserer Tour hatten wir ja einen LED – Sternenhimmelvorhang dabei. Und es ist doch klar, daß man, wenn man schon in einem Planetarium spielt, die Sternenhimmelprojektion nutzen muß, oder ?  Eigentlich war der Einsatz ja nicht vorgesehen. Aber die Haustechniker ließen sich bequatschen, das Showlicht wurde ganz dunkel gefahren und bei „Chancenlos“ gab es dann einen wunderschönen Himmel; leider sieht man das auf dem Photo nicht ganz so gut. Aber: Hej Dennis, die Latte hängt, da mußt Du bei der nächsten Tour Dir mal was richtig Gutes einfallen lassen, wenn Du das toppen willst ;-)

Nach der Show dann schnell abgebaut und ins Hotel.

Siegerlandhalle Siegen

Nach einer kurzen und unspektakulären Fahrt von Köln sind wir heute zum wirklich finalen Tourabschluß in der Siegerlandhalle in Siegen. Diese Halle ist schon ziemlich alt, ehrlicherweise auch sichtbar alt und wird in wenigen Wochen geschlossen und danach renoviert…. sprich: in weiten Teilen abgerissen und neu gebaut. Die Siegener scheinen sich von ihrer Halle schon verabschiedet zu haben, denn heute gibt es das mit Abstand am beschissensten verkaufte Konzert der Tour. Während die meisten Shows (wie ja auch gestern) seit Wochen ausverkauft waren, ist hier noch gut Platz — warum auch immer. Wer also Zeit und Lust hat, kann noch Karten an der Abendkasse bekommen.

Vorschau der Siegerlandhalle Siegen mit Blick ins Publikum
Vorschau Siegerlandhalle Siegen mit Blick auf die Bühne

Der Aufbau läuft fröhlich vor sich hin, wir bauen noch mal unseren kompletten Kram mit allem was wir haben auf. Zwei der Hands scheinen heute ihren ersten Tag zu haben, aber da alle recht nett dabei sind, und die „Neuen“ auch brav fragen, bevor sie irgend einen Unsinn machen, ist das auch völlig ok. so.

Motor, mit dem die Spots hochgehoben wurden

Eine ganz witzige Konstruktion gibt es, um die Spots an ihre Position zu bekommen: sie werden mittels eines Motorkettenzuges hochgehoben. Dennis schaut etwas skeptisch, aber es ist alles gutgegangen.

Nach dem Soundcheck dann ein Novum für Annett: Radio Siegen hat in Annetts Garderobe ein live gesendetes Interview gemacht. Dafür wurde per ISDN eine Leitung in die Sendezentrale geschaltet. Zwischendurch gab es natürlich auch Musik aus Annetts aktuellem Album.

Die Show…. nun…. es ist ja Tradition, daß die letzte Show, die Derniere, schon etwas anders ist, als normale Shows. Und so hat es doch einige Überraschungen gegeben. Bei „Das Gefühl“ spielte die Band zum Ende hin langsam aber sicher immer weiter tonal auseinander, so daß sich das am Ende schon ziemlich schief anhörte. Aber die Kollegen Musiker schauten ganz seriös drein, als ob das so sollte…. In der Pause wurde dann auf der Bühne ziemlich umgebaut. Eine Torwand kam mit auf’s Podest und noch ein paar andere Überraschungen wurden eingebaut. Die zweite Hälfte war dann doch sehr anders; incl. Eisverkäuferin, die zwischendurch die Musiker versorgte.

Friedrich Paravicini beim Konzert von Annett Louisan in Siegen

Friedrich hatte ja heute Geburtstag. Nicht nur, daß er einen neuen Cellostuhl bekam (vorne im Bild), bei seinem Solo sorgte Mirko auch für SpecialEffekts, in dem der die ganze Zeit Seifenblasen um Friedrich fliegen lies. Sah schon wirklich sehr schön aus.

Annett Louisan in Siegen

Auf diesem Bild sehr Ihr auch die Torwand, die wir in der Pause auf die Bühne gebaut hatten. Dies hat übrigens nichts mit der anstehenden WM zu tun, sondern mit der Begeisterung, die unsere Musiker diesem Sport entgegenbringen.

Der Abbau dann recht zügig, alles wurde komplett auseinandersortiert, die Produktion ganz aufgelöst. Morgen muß ich mit der Backline und der Deko nach Hamburg und dort auch alles verteilen. Die nächsten Annett – Termine sind ja erst im Mai. Bis dahin werden mich viele andere spannende Dinge beschäftigen.

Philharmonie Köln

Nach ein paar Tagen Annettpause geht’s dann heute in der Philharmonie Köln weiter. Die Anfahrt heute morgen ist wegen einer Baustelle und Straßensperrungen für ein Radrennen nicht ganz einfach. Speziell unser Truck mußte ein ganzes Stück einen extra wegen ihm für den Verkehr gesperrten Tunnel rückwärts reinfahren. Von der Straßenebene aus geht es dann zwei Etagen in den Keller. Der Lift ist groß genug, es gibt genug Platz, alles fein.

Vorschau Philharmonie Köln blick ins Publikum
Vorschau Philharmonie Köln mit Blick auf die Bühne

Bei den beiden Panoramabildern kann man wie immer draufklicken und erhält dann eine große Ansicht.

Hier in diesem Saal sitzt das Publikum wieder recht weit um die Bühne herum, vorne gibt es fast so etwas wie einen Steg ins Publikum (da wo normalerweise der Dirigent steht). Aus diesem Grund bauen wir heute wieder nur eine Backtruss und nehmen das Frontlicht vom Haus. Das ist zwar ein wenig Gestricke für Dennis, weil unsere Lampenadressen mit denen vom Haus abgeglichen werden müssen, aber nach dem Gebastel in Österreich und der Schweiz kann ihn ja gar nichts mehr schocken. Dafür hat Dennis heute ein für meinen Geschmack recht witziges Shirt an; vielleicht empfinde ich das aber auch nur, weil ich zu lange keinen Sex hatte….. ok., vielleicht too much information…

Dennis Nähr mit Shirt

Auch beim Ton haben wir uns für recht viel Material vom Haus entschieden, weil es einfach perfekt hängt und das System ja auch ganz amtlich ist. Nach dem Konzert loben übrigens die Haustontechniker die Arbeit von Peter. Sie hätten selten so guten Sound gehabt. Ist schon ein Guter, unser Peter.

Der Aufbau lief so glatt und reibungslos ab, daß wir sehr frühzeitig fertig waren und niemals so was wie Streß aufkam. Sehr schön.

Bei der Show kam dann das berühmte reinländische Naturell unseres Publikums durch. Tolle Stimmung, ein nahtloser Anschluß an die guten Shows in Österreich und der Schweiz. So woll’n wir’s haben.

Annett Louisan in Köln

Der Abbau ging dann zügig — wir hatten ja wenig eigenes Material. Außerdem waren die Hands ziemlich angespornt, weil ich bei den Konzerten in Dortmund und Düsseldorf hier im Blog ja nicht ganz so begeistert war (ohwohl sich Düsseldorf eher auf die Ladewege des Hauses und nicht auf die Hands bezog) und sie nicht schon wieder hier erscheinen wollten. Jetzt erscheinen sie doch, aber positiv ;-)

Nach dem Abbau dann ins Hotel, denn in der Bar wartete schon Friedrichs Geburtstag auf uns…..

DIT – Tagung, Frankfurt

Heute spielt Annett 20 Minuten im Abendprogramm der 50 Jahre – Feier der Firma DIT. Um 09:00 Uhr war ich schon dort, die Backline ausladen und aufbauen, um 10:30 war Soundcheck. Auf solchen Veranstaltungen ist immer alles sehr straff organisiert, die Instrumente wurden auf ein Rollpodest gebaut, damit man sie später schnell rein- und rausfahren kann. Geplante Umbauzeit ist nämlich nur 3 Minuten. Interessant ist auch, wie unterschiedlich zu normalen Konzerten heute die Alte Oper aussieht. Riesige Projektionsflächen sind gehängt, die natürlich klasse aussehen, die Akustik des Raums aber erheblich verändern. Der Soundcheck lief trotzdem knackig, um 11:30 Uhr war ich schon wieder draußen in der Sonne und muß erst heute Abend wieder in der Halle sein.

Die Veranstaltung….. ja….. an dieser Stelle muß ich noch mal auf einen ganz wichtigen Satz in meinem Impressum zurückkommen. Dieses Blog stellt meine ganz persönliche Meinung dar. Nichts Offizielles von niemandem. Neben den üblichen 3 Reden gab es die Sopranistin Nataliya Kovalo mit einigen Stücken, die wirklich klasse war und auch beim Publikum ankam. Es gab ein großes Orchester, das gewissermaßen anspruchsvolle Tischmusik spielte. Zwischen den Gängen sang Annett sechs Stücke, auch sie paßte ganz gut in den Rahmen, wobei „Fettnäpfchenwetthüpfen“ schon ganz witzig war in diesem Zusammenhang. Auch eine Tanzgruppe paßte recht gut in den Anspruch des finanzjonglierenden Publikum.

Melanie C in Frankfurt

Warum man aber ausgerechnet Melanie C für ein einstündiges Programm engagiert hatte, erschloß sich mir nicht. Ich mag Melanie. Und genau deshalb tat sie mir echt leid. Ein Saal voll Bänker, seriöse Typen, die kaum ohne Spreadsheets ins Bett gehen und dann eine rockige Kapelle auf der Bühne. Einige sind ohrenzuhaltend rausgegangen, andere schauten sich den Act fast studienmäßig an. Erst ganz am Ende des Sets, bei der letzten Nummer, kam dann sowas wie Stimmung auf. Echt schade.

Melanie C in Frankfurt

Nach Mel C gab es dann noch ’ne Coverband, die habe ich mir aber nicht angesehen, sondern bin ins Hotel.

Kaufleuten Zürich

Nachdem es gestern ja T-Shirt – Wetter gab, traute ich heute morgen beim Aufstehen meinen Augen kaum: es schneite ! Die Strecke Bern / Zürich ist ja eigentlich nicht so lang, aber bei dichtem Schneetreiben haben wir dann doch noch ein wenig gebraucht, bis wir da waren. Das heutige Konzert findet im Kaufleuten in Zürich statt. Das Kaufleuten ist eine Restaurant/Club/Bar/Lounge – Kombination mitten im Herzen der Stadt, das seit 13 Jahren besteht. Hier gibt es jeden Tag um 23:00 den Club, auch heute nach unserem Konzert.

Vorschau Zürich Kaufleuten

Das Kaufleuten hat die kleinste Bühne unserer ausländischen Konzerte, es geht alles wirklich eng zu und auch bei Ton und Licht muß man deutlich Kompromisse machen. Es wird heute Abend sicher wieder ein tolles, unbestuhltes Konzert , aber vom Originallichtdesign ist hier wenig übriggeblieben. Das muß der Charme des Saales wieder wettmachen. Der Aufbau gestaltet sich zusätzlich ein wenig frickelig…. incl. Stromausfall zwischendurch.

Das Konzert dann: packed ! Es ist einfach unmöglich, auch nur 3m voranzukommen, unglaublich. Darum keine Bilder aus Publikumsperspektive heute, sorry. Aber wieder eine supertolle Stimmung.

Annett Louisan in Zürich
Annett Louisan in Zürich

Der Abbau dann sehr schnell, fast hektisch, weil hier anschließend ja noch Clubnacht war.

Bern Bierhübeli

Erst mal das gestern versprochene Bild von Bern. Zwar scheint heute wirklich die Sonne — es ist T-Shirt – Wetter — aber es ist leider etwas diesig; darum kann man die weißglänzende Bergkette im Hintergrund auf dem Photo schlechter erkennen, als mit dem bloßen Auge in sommerlicher Realität. Aber Hauptsache, ICH habe Aussicht & Sonne genossen ;-)

Vorschau Panorama Bern

Da es ja in den letzten Tagen doch einige neue Leser gegeben hat, hier noch mal die Erklärung, daß man bei Panoramabildern draufklicken kann und dann eine größere Ansicht erhält.

Unser heutiges Konzert ist im Bierhübeli Bern, einer wirklich traditionsreichen Stätte, denn dieser Club wurde bereits 1870 als Tanz- und Vergnügungslokal mit Liveband eröffnet. Weil damals auch unverheiratete Frauen als Besucher zugelassen waren, hatte es nicht immer einen einwandfreien Ruf. Völlig zu unrecht natürlich.

Bierhübeli Bern von vorne

Beide Konzerte in der Schweiz sind richtige ClubKonzerte, unbestuhlt, knallvoll ausverkauft und auf für uns recht kleinen Bühnen von etwa 6m x 6m. Vorgestern war’s ja auch schon clubbig, heute ist es zwar kleiner, aber das ganze Drumherum läuft sehr gut und entspannt ab, alles ist vorbereitet. Da mach das Arbeiten direkt doppelt Spaß — auch wenn es natürlich eigentlich eine Schande ist, bei diesem tollen Wetter in einer Halle abzuhängen ;-)

Vorschau Bierhübeli Bern

Unser Bühnendesign konnte natürlich nicht 1:1 aufgebaut werden, wir haben alles ein wenig eingedampft und es sieht trotzdem sehr schön aus. Auch im Licht gibt es ein paar Kompromisse, es gäbe gar nicht genug Platz, um alles aufzuhängen; aber auch hier ist es wirklich schick geworden.

Da es ein unbestuhltes Konzert ist, stehen Peter und Dennis heute das erste mal hinter Crashbarriers. Bislang saßen sie ja immer möglichst unauffällig im Publikum. Peter haben wir extra ein kleines Podest gebaut; er ist von der Körpergröße ja gewissermaßen der Bruder Annetts und stünde er auf dem Boden, würde er nicht soooo viel von der Bühne sehen.

Unsere Musiker waren vom engen Aufbau schon sehr angetan. Es sind ja eigentlich alles Jazzer, die es lieben, wenn sie auf der Bühne „kuscheln“. Der Soundcheck war dementsprechend entspannt und locker.

Die Show jetzt sehr, sehr geil. Tolle Stimmung, feierndes und mitsingendes Publikum und wirklich ein knallvoller Saal. Mir war es nicht so richtig möglich, durch’s Publikum zu laufen, um Photos zu machen. Das macht hier richtig Spaß.

Annett Louisan in Bern

Weitere Bilder nach dem „Weiterlesen“ – Link.

Mittlerweile ist alles abgebaut und ich sitzte schon im Hotel. Danke noch mal an das Team vom Bierhübeli für die tolle Betreuung und an das Publikum für den geilen Abend !
„Bern Bierhübeli“ weiterlesen

Posthof Linz

Heute erst mal wieder eine kleine Urlaubsreise. Nachdem wir alle etwas verschlafen in unsere Autos gestiegen sind (ich hörte, die Party ging noch bis 04:30 Uhr….) und etwas verpeilt eine Tanke überfallen haben (ich glaube, die Verkäuferin war ein wenig belustigt über drei etwas verstrahlte Typen) ging es dann auf einer wirklich traumhaften Strecke von Graz nach Linz. Die Fahrt tat mir wirklich gut. Nicht das Gegurke durch die zahlreichen Tunnels — Tunnelfahren ist echt langweilig — aber die Landschaft, die Berge, die Sonne. Zum Ende hin zog es sich leider ein wenig zu und es regnete sogar, aber zwischendurch sind wir durch sonnige und teilweise noch verschneite Landschaften. Ich möchte jetzt gar nicht mit meinen privaten Emotionen der letzten Tage kommen, aber diese Fahrt war gewissermaßen ein guter, schöner, sonniger Abschluß von Abschied.

Fahrt von Graz nach Linz

Noch vier „Urlaubsbilder“ nach dem „Weiterlesen“ – Link.

In Linz spielen wir heute im Posthof. Ich hatte beim Begriff „Posthof“ ja ein altes Gebäude vor meinem geistigen Auge, aber das ist es nicht. Entgegen meiner Phantasie ist es ein halbwegs modernes Gebäude mit zwei Mehrzweckhallen unterschiedlicher Größe. Wir spielen im größeren Saal, der gut 600 Leute faßt; für unsere Verhältnisse also eher klein.

Vorschau Posthof Linz

Der Aufbau im Detail nervig. Ton- und Lichtkollegen schon sehr nett, aber einige im Vorfeld mit dem Haus besprochene Sachen klappen dann doch nicht direkt, weil sie einfach nicht weitergegeben wurden. Insgesamt vom Feeling her ein etwas rotziger Rock ’n‘ Roll – Schuppen. Licht ist zwar nicht genau das, was wir haben wollen, aber soweit ok., Ton schon sehr clubbig; gestellte PA, altes Martin Monitoring (Lautsprecher für die Musiker). Letztlich klappt natürlich wie immer alles.

Das Essen für die Crew kommt so spät, daß wir beschließen, in Ruhe zu essen und dafür fünf Minuten später anzufangen. Eben weil es den ganzen Tag immer leicht nervig war, habe ich heute auch keine Lust, Photos zu schießen, sorry.

Das Konzert von Kempf wieder ganz gut; sie spielen ja heute das letzte Mal mit uns und sind zu diesem Zeitpunkt jetzt auch schon weg. Auch wenn ein Supportact ja immer Mehrarbeit bedeutet, waren das doch sehr angenehme Kollegen; sie dürfen gerne wiederkommen ;-)

Bei der Show von Annett ist mir aufgefallen, daß wir doch schon fast in Deutschland sind. Das Publikum ist lange nicht so euphorisch wie in Wien oder Graz. Es ist ein gutes deutsches Konzert, keine Frage, aber nicht so mitgehend, wie wir das in den letzten zwei Tagen erleben durften.

Oben habe ich geschrieben, daß ich keine Lust auf Photos hatte. Eins gibt’s trotzdem. Eigentlich haben wir kopfbewegte Lampen gefordert. Die gab es heute nicht, statt dessen Scanner. Die machen ein ganz besonderes Licht, eben anders als Kopflampen, und darum mußte ich dann doch noch ein Bild schießen, weil es mir gefallen hat:

Annett Louisan in Linz

Der Abbau dann knackig und schnell und gut. Schön ! Danach noch ein wenig in die Hotelbar, Prosecco auf Eis trinken.

„Posthof Linz“ weiterlesen

Orpheum Graz

Die fünf Termine im Ausland sind nicht nur mit örtlicher Technik, sondern auch als Selbstfahrer – Tour konzipiert. Das heißt, daß wir Techniker nicht mit einem Nightliner durch die Gegend geschuckelt werden, sondern nach dem Abbau ins Hotel gehen und dann am nächsten Morgen selbst in die nächste Stadt fahren. Das ist auch soweit ok., weil die Fahrstrecken nicht so richtig lang sind und wir — eben weil wir keine eigene Technik mit dabei haben — für Auf- und Abbau nur kurze Zeit benötigen.

Fahrt von Wien nach Graz

Fahrten im Nightliner sind natürlich sehr luxoriös, weil man faul sein kann, Abends in der Hotelbar abhängen hat natürlich auch seinen Reiz. Wenn man dann noch bei tollem Wetter und schöner Aussicht fahren kann, ist doch allen gut, oder ?

Das Orpheum in Graz ist ein altes kleines Theater, in dem eigentlich nur noch Konzerte stattfinden. Ein schöner Club eben. Und mit fetter, wallofsoundmäßiger PA. Für uns eine wenig overdone, aber geht schon. Weil das Haus mit zu den städtischen Bühnen gehört, ist man gut ausgestattet und obwohl die Bühne relativ klein ist, wird heute noch alles sehr original (das wird sich in den nächsten Tagen noch ändern).

Vorschau des Orpheums in Graz

Aufbaubeginn war um gemütliche 13:00 Uhr und seit dem daddeln wir hier ein wenig herum. Während des Aufbaus dann zwischenzeitlich etwas Verwirrung: in unseren Unterlagen steht, daß wir wie immer eine 20:00 Uhr – Show haben, der örtliche Veranstalter erzählt, daß auf den Karten 19:30 Uhr steht. Auf den Plakaten ist dann wieder 20:00 Uhr aufgedruckt. Da scheint irgendwas schiefgelaufen zu sein. Der Fairness halber werden wir erst um 20:00 Uhr anfangen. Den Gastronomen wird’s freuen ;-)

Shirts der Band Kempf

Eben war ich auch mal eben an unserem Merchandisingstand, an dem zur Zeit nicht nur die Artikel von Annett, sondern auch Shirts der Supportband Kempf verkauft werden. Was ich toll finde: jedes Shirt ist ein Unikat. Die Band läßt sich die Shirts einzeln von Hand durch eine behinderte Künstlerin fertigen.

Zum österreichischen Publikum kann man allgemein sagen: Whow ! Wie gestern wieder tolle Stimmung, es wird viel mitgesungen, Annett und die Band lassen sich mitreißen und so ist es ’ne schöne Show mit viel Spaß. Durch die Stimmung muß Gerd (der gestern und heute Peter vertritt) die Show für unsere Verhältnisse recht laut fahren, das wiederum kommt ehrlicherweise der Stimmung zugute. Allein die Musiker haben etwas mit dem teilweise recht kräftigen Baß auf der Bühne zu kämpfen. Aber sie sind Profis und stehen das locker durch.

Nach dem „Weiterlesen“ – Link wieder ein paar Showbilder.

Der Abbau dann zügig und problemlos. Ich staune jeden Abend, daß wir unser ganzes Geraffel tatsächlich in den Transporter bekommen. Jetzt ganz schnell los und feiern. Gleich hat jemand Geburtstag.

Mittlerweile ist’s 02:30, ich muß dringend ins Bett, die Party war klasse. Mitreisende Musiker sind doch immer ein Joker….
„Orpheum Graz“ weiterlesen

Stadthalle Wien, Halle F

In Wien ist es richtig warm, man kann den Frühling ahnen und ich habe die erste Nacht seit Ende Oktober bei offenem Fenster geschlafen. Schön !

Heute also ausgeschlafen in die nagelneue Halle F der Wiener Stadthalle. Ab heute ist alles anders als bei der normalen Tour, denn wir haben die Technik nicht mit dabei, sondern arbeiten mit örtlich gestellter Technik. Heute in Wien ist eigentlich alles fein. Lu, der örtliche technische Leiter, hat alles gut vorbereitet und wir müssen nur kleine Kompromisse machen (für die Fachleute: statt CP61 ist CP62 in den PARs). Interessant ist auch, daß in gesamt Österreich und Schweiz die von uns favorisierten Bässe (cardioid, also nierenförmig abstrahlend) nicht zu bekommen sind. Wäre bei Cello und Kontrabaß auf der Bühne klasse, weil dann weniger Rückkopplungsgefahr (dieses fiese Pfeifen) besteht. Aber gibt’s halt nicht.

Vorschau der Stadthalle Wien, Halle F

Der Aufbau recht ruhig, selbst die Soundchecks sehr schnell. Ab heute haben wir für drei Konzerte einen Supportact, die österreichische Band Kempf. Eigentlich war geplant, daß wir bis 19:00 mit allem durch sein müssen, aber wir waren schon um 18:15 fertig. Super, oder ?

Die Verkabelung des Dimmers in Wien

Etwas speziell auch die Dimmerverkabelung der Stadthalle Wien…. normalerweise gibt es auf Bühnen keine Schukostecker, sondern Multistecker, wo immer sechs Lampen zusammen mit angeschlossen werden. Hier jetzt alles einzeln auf Mehrfachsteckdosen. Sehr witzig. Aber die Halle ist ja noch neu. Wenn wir im Herbst wiederkommen ist bestimmt alles fein.

Die Band Kempf in Wien

Kempf ist beim Wiener Publikum gut angekommen. Finde ich fair. Ehrlicherweise hat es eine Supportband ja nie leicht. Niemand will sie so richtig sehen. Aber das Set war gut (auch wenn in der letzten Nummer ein wenig über die etwas spröde Herzlichkeit der Wiener abgelästert wurde, was dann nicht soooo gut ankam), also haben sie auch Applaus verdient.

Annett Louisan live in Wien

Zum Wiener Publikum bei Annett kann man nur sagen: whow !  Frenetischer Empfang, super Stimmung, ein Konzert wie in Mannheim (und das war bisher das Beste) nur ohne negativen Beigeschmack wegen durchdrehender Fans. Der Saal war seit Wochen restlos ausverkauft und ich bin sicher, daß das Zusatzkonzert am 01.11. auch wieder voll wird. Eigentlich war es ja ein bestuhltes Konzert und die erste Stuhlreihe stand etwa 6m von der Bühnenvorderkante entfernt. Wie Ihr seht, ist da zum Ende der Show doch einiges passiert :-)  Wir kommen also gerne wieder.

Der Abbau dann schnell (wir mußten ja nur eben unser Zeug zusammenräumen) und dann ab in die Hotelbar. Dort gibt es Prosecco vom Faß….