Im Beitrag zu unserem Konzert in Osnabrück habe ich geschrieben: „Schall hat eine Geschwindigkeit von etwa 333m in der Sekunde. Warum ich da jetzt drauf komme ? Sagt’s mir ! Ich will Eure Antworten.“ Und ich hab‘ noch keine Antwort bekommen. Was ist los ? Zu feige ? Zu faul ? Es gibt keine Ausreden, denkt Euch was aus !
Kategorie: Touren
alles rund um Touren
Braunschweig
Die heutige Etappe führt uns in die Stadthalle Braunschweig, gewissermaßen zur großen Schwester der gestrigen Stadthalle in Osnabrück, denn der selbe Architekt hat sie gezeichnet, was man in einigen Details auch sieht. Heute ist aber alles etwas luxuriöser, der Ladelift ist größer (nämlich die Vorbühne), die Garderoben geschmackvoller und die Duschen verdienen den Titel „sexiest shower alive“. Ich bin nicht der einzige, der bei diesen aus Glas und Spiegeln gebauten Duschen sofort an wilden Sex denkt.
Ladesituation über die verfahrbare Vorbühne
Das Arbeiten mal wieder gemütlich; zwar müssen wir heute tatsächlich mal das komplette Rigg bauen, können es aber an hauseigene Motoren hängen, die auch noch auf 10 Kilo genau wiegen, was denn so ein Punkt wiegt. Gut zu wissen. Wir liegen knapp unter 500Kg/Punkt und sind damit in allen Hallen auf der sicheren Seite. Etwas ärgerlich ist nur, daß die Nutzung eines einzelnen Hauslautsprechers, den wir als Delayline für den Rang brauchen, ganze 180,00€ plus MwSt. kostet. Da kann man sie ja fast für kaufen….. na ja…. gut…… fast. Ohne Delay kommt man aber leider in diesen verwinkelten Seitenrang mit der FrontPA nicht rein. Doof.
Der Aufbau wurde dann leider dadurch getrübt, daß Uli, einer der drei Lichtleute, sich seiner sich seit Tagen anbahnenden Grippe ergeben und dringend ins Bett gehen mußte. Der Arme wäre uns fast zusammengeklappt, so beschissen blaß sah er aus. Dennis und Micha haben dafür um so mehr Gas gegeben. Danke !
Flo, der örtliche TL, hat uns extra W-LAN installiert, mit dem alle kostenlos schnell surfen können. Das ist nett und wird fleißig genutzt. Zumal das im Haus auch installierte t-online – Netz wieder richtig teuer geworden wäre.
Die heutigen Hands sind mal wieder richtig gut, schnell, motiviert und können sogar rechnen ;-) Grüße an die local Crew. Etwas irritiert bin ich allerdings über den Getränkeautomaten…..
Direkt neben dem Bühneneingang liegt ein sehr schöner alter Friedhof, auf dem man in einer freien Minute gemütlich spazieren gehen kann. Heute leider nur kurz, weil es immer mal wieder regnet, aber immerhin kommt man mal raus und hat nicht nur die trockene Hallenluft.
Braunschweig liegt recht nah an der Heimat von Rock’n Roll Trucking, der Firma, die unseren LKW und den tollen Fahrer stellt. Henning und Heike aus dem Büro haben die Chance genutzt und uns mal besucht. Auf diesem Wege noch mal Grüße an Euch.
kurz vor Acht, die Spannung steigt
Heute während der Show gab es zwei kleine Begebenheiten, die erzählenswert sind: Mirko, unser zweiter Gitarrist, wollte heute mal die Show mit seiner schwarzen Ersatzgitarre spielen, aber nach ein paar Nummern kam er zu mir auf die Seitenbühne gerannt und wollte wieder seine „Blonde“ haben. Schon witzig, während der Show plötzlich ’nen Musiker bei sich zu haben.
Bei „Die Dinge“ gibt es die Textstelle „….aber er ist gut im Bett“. Annett zeigte auf Hardy, Hardy und Mirko zeigen auf Christoph, dem Drummer und Dennis reagiert an seinem Lichtpult schnell und macht Christoph richtig hell. Sehr schön. Dennis‘ „Licht am Finger“ – Philosophie ist da mal wieder aufgegangen.
Um kurz nach 01:00 auch hier mit dem Laden fertig, obwohl Uli ja während des Abbaus fehlte; wir haben wieder unsere „zwei Mann sortieren die Kisten“ – Idee eingesetzt und so werden wir das jetzt jeden Abend machen. Ein Offday in Dresden wartet auf uns…. wir kommen !
Osnabrück
Die Stadthalle Osnabrück ist ja gewissermaßen eine alte Bekannte und auch der heutige örtliche technische Leiter, Rolf Jobski, hat mich schon häufiger ertragen müssen. Es ist wieder entspanntes Arbeiten angesagt. Wir hängen fast alles an Hauszüge, nur die Backtruss wird geflogen. Aber auch eher aus optischen Gründen, weil wir den Sternchenvorhang besser zur Geltung kommen lassen wollen. Wenn wir faul gewesen wären, hätte man das auch mit Hauszügen machen können.
Die Ladesituation heute mit Lift, der aber ausreichend groß ist. Nur neben der Bühne, da wo der Lift hochkommt, ist es ein wenig eng, aber letztlich haben wir mehr Platz als gestern, also alles gut. Dafür ist die Küche heute im gleichen Raum, in dem auch gegessen wird. Das ist nur suboptimal. Außerdem muß ich dringend daran denken, mich zusätzlich zu meinem jetzigen Beruf als W-LAN – Anbieter selbstständig zu machen. Für acht Stunden W-LAN muß man hier 25,00 (in Worten: fünfundzwanzig) Euro zahlen. Die spinnen, die Römer. Also doch wieder analoge Einwahl über’s Telephon.
Julia hat mir heute 180 Technikbilder geschickt, die ich mir aber erst anschauen werde, wenn ich vernünftigen Internetzugang habe. Ansonsten würde ich ja Jahre brauchen. Eine Übersicht war auch dabei, und was ich da gesehen habe, war so, wie die ersten Teaser es vermuten ließen: klasse.
Das Schlagzeugpodest hat jetzt endlich die finale Höhe; etwas höher als die anderen beiden, aber ’n Tacken niedriger als die „Bande“. So sieht’s schön aus. Außerdem ist mir aufgefallen, daß ich bisher auf der Tour eine alte Tradition von mir vernachlässigt und noch keine Ansichtskarten geschrieben habe. Der Runner hat mich drauf gebracht. Ich bin bei einigen Runnern schon dafür berüchtigt, daß ich jeden Tag zwei „möglichst häßliche Ansichtskarten dieser wunderschönen Stadt“ haben will, die ich dann an Freunde und Familie verschicke. Private Veränderungen und vielleicht auch dieses Blog haben mich das irgendwie vergessen lassen. Aber nicht hängenlassen. Ich fange also wieder damit an.
Das Catering ist auf dieser Tour mal wieder so lecker, daß ich schon meinen Gürtel ein Loch weiter machen muß. Das ist insofern ok., als daß ich in den letzten Wochen ziemlich abgenommen hatte, aber jetzt muß ich mich echt zusammenreißen, damit ich nicht wieder eine Plautze bekomme. Das ist so unsexy. Ganz schön privat heute, der Herr Sorger.
Teddy Götz und Corinna Gerschewski von Tour Service waren heute hier um mal zu begutachten, ob wir auch alles richtig machen. Natürlich haben wir die Chance genutzt, unsere doppelten 50er Schellen gegen 60er zu tauschen und noch ein paar andere Kleinigkeiten (Gaffa (!), Marleytape, Kabelbinder, kurze Pipes) zu bestellen. Ist alles brav mitgekommen. Dann habe ich vergessen, mein nächstes Mitarbeiterinterviev zu machen. Hole ich morgen nach. Sorry.
Schall hat eine Geschwindigkeit von etwa 333m in der Sekunde. Warum ich da jetzt drauf komme ? Sagt’s mir ! Ich will Eure Antworten. Auflösung in zwei bis drei Tagen hier im Blog.
Alle Fans, die keine Karten bekommen haben, sollten sich übrigens den Oktober mal freihalten, denn da gibt’s ’n Nachschlag. 10.10. (Hannover) und 11.10. (Frankfurt) stehen schon fest und sind frisch im Vorverkauf, weitere Termine werden kurzfristig folgen. Darüber hinaus gibt es am 12.03. ein fünftes Konzert in Berlin; auch hier ist der Vorverkauf eröffnet.
Der Abbau dann wieder in der schon gewohnten Geschmeidigkeit. Wir haben extra zwei Hands abgestellt, die die Kisten vorsortieren, damit alles in der richtigen Reihenfolge mit dem Lift runterkommt und direkt verladen werden kann. Wir wollen ja den schnellen Feierabend, der auch um 0:45 winkte. Für die Ladesituation mit Lift eine schöne Zeit.
Göttingen
Nächste Show also in der Stadthalle Göttingen. Von außen ein 70er Jahre – Bau, von innen eine typische Stadthalle. Sehr kurzer Ladeweg direkt auf die Bühne, was toll ist wegen des kurzen Weges, aber nervig, weil man dann alle 120 Kisten direkt auf der Bühne stehen hat und sie im Weg sind. Also erst mal mit der fahrbaren Vorbühne in den Publikumsbereich gefahren, damit man Platz zum Arbeiten hat.
Nachdem wir ja in den letzten Tagen unglaublich schnell waren, haben wir heute eine Stunde später, also um 10:00 Uhr mit dem Aufbau angefangen; durch das spätere Anfangen und den Offday waren alle besonders entspannt. Erleichtert wurde die Arbeit hier durch die komplett nutzbaren Hauszüge, so daß unser komplettes Trussing und alle Motoren nicht gebraucht wurden. Sehr schön.
Ab kurz nach 11:00 Uhr stand übrigens der erste Fan vor dem Bühneneingang und wartete auf Annett, um sich ein Autogramm abzuholen. Bei diesen Temperaturen tun mir so Leute dann doch schon leid. Darum mal an dieser Stelle: vor 16:30 Uhr kommt Annett bei einer 20:00 Uhr – Show nie ! Ihr holt Euch doch den Tod.
Nachdem sich die Musiker das Schlagzeugpodest höher als bisher gewünscht hatten, haben wir es heute 40cm statt bisherigen 20cm hoch gebaut. Ehrlicherweise sieht das aber nicht so doll mit der Blende (Arbeitsbezeichnung „Bande“) davor aus, so daß ich die 40er Beine abflexen und das Podest dann 35cm hoch bauen werde. Dann wird das bestimmt ganz schön.
Krischan, der hier im Blog ja schon angekündigt hatte, daß er in Göttingen zum Konzert kommen würde, war da und saß direkt vor Dennis‘ Lichtpult. Witzig, Leute dann mal real zu sehen. Ihm und seiner ziemlich schnuckeligen Freundin hat das Konzert jedenfalls gefallen. Wie auch dem restlichen Publikum. Eigentlich dachten wir ja, daß es ein eher ruhiges Konzert werden würde. Die Halle ist halt sehr konservativ vom Bau her, wir waren das erste Mal in Göttingen. Aber nach den regulären Zugaben — das Publikumslicht war schon lange an — gab es immer noch Standing Ovations, so daß Annett und Band noch mal raus mußten, um eine zusätzliche, nicht geplante Zugabe zu spielen. Klasse.
Um 00:22 Uhr waren die Trucktüren zu und die Feierabendbierflaschen auf. Laderekord.
Damit kein Gemecker kommt, findet Ihr zwei Konzertphotos nach dem „Weiterlesen“ – Link.
Kassel
Gestern waren wir mit unserer Tour in der Stadthalle Kassel. Hier gab es direkt mehrere Hürden zu meistern. Über der Bühne kann man nicht riggen, es gibt nur mit 300kg belastbare Hauszüge mit 60mm Durchmesser. 60mm ist das klassische Maß für Züge in Theatern, im Tourgeschäft sind 50mm Standard. Eigentlich dachten wir, daß wir für unsere Lampen auch 60er Klammern dabei haben. Dachten wir. Es stellte sich heraus, daß in dem Karton noch mal ein Satz 50er Klammern war. Da hat beim Packen wohl jemand geschlafen etwas mißverstanden. Also haben wir unsere Truss unter zwei gekoppelte Hauszüge geschnallt und da unsere Lampen drangehängt. Ähnliches für den Ton, der wiegt auch mehr als 300kg. Also auch hier zwei Züge gekoppelt. Ging dann schon.
Der Ton war sowieso gut beschäftigt. Nach den Ausfällen vorgestern haben sich Sascha und Peter mal alle 24 Boxen vorgenommen, sie durchgemessen und leider wieder Ausfälle gefunden. Natürlich konnte alles in Ordnung gebracht werden und für die Show bedeutete es keinerlei Beeinträchtigung. Trotzdem nervt das. Montag wird da erst mal ganz ernst mit dem Hersteller gesprochen. Es muß eine Lösung her, denn auf Dauer kann man diesen Mehraufwand keinem Techniker zumuten. Auf dem Monitor seht Ihr zwei Referenzlinien und dann eine gelbe, die plötzlich nach unten geht…… da fehlt der Hochtöner. Friede seiner Asche. Wenn wir bösen Punk spielen würden, na ja, da kann das mal passieren. Aber bei Annett ? Das ist quasi Zimmerlautstärke !
Beim Aufhängen der frisch vermessenen Boxen hat sich Sascha dann noch böse die Hand geklemmt. Immerhin so, daß er dann später doch noch ins Krankenhaus ist, um es klammern zu lassen. Von hier aus mein Mitgefühl. Zum Glück ist ja heute off, da kann er sich ein wenig ausruhen. Ausruhen habe ich gesagt, Sascha ! (Seine Freundin und das Kind sind da….)
Dann gab es gestern einen anderen Schlagzeuger, weil Christoph, unser normaler Drummer, einen anderen Termin hatte, den er schon lange vorher zugesagt hatte. Statt Christoph spielte Helge Zumdieck. Auch ein cooler Drummer. Während er seinen Soundcheck hatte, entwickelte sich im Catering eine fröhliche Barmusiksession der anderen Musiker. Das ist eigentlich klasse und sollte jeden Tag so sein: man sitzt gemütlich, ißt und hat gepflegte Tischmusik. :-) Von der Show habe ich heute keine Bilder gemacht. Nach den tollen Photos Julias traue ich mich das gerade nicht…. ;-)
Beim Abbau dann plötzlich etwas Aufregung: die Hauszüge, an denen ja unsere Technik hingen, waren ausgefallen und konnten nicht abgelassen werden. Suuuuuper. Die Haustechniker etwas überfordert. Nach einer halben Stunde dann konnten wir die Züge langsam nacheinander von Hand ablassen. Schöne Kurbelei. Ihr seht vorne einen Haustechniker und hinten Dennis, unseren Lichtdesigner, die zwei gekoppelte Züge zusammen ablassen. Eine Umdrehung macht einen halben Zentimeter Strecke….. die Trussen hingen 8m hoch.
In Dortmund hatte ich über die Hands geschimpft, darum muß ich direkt mal hinterherschieben, daß es auch anders geht. Gestern zum Beispiel und auch die Tage vorher. Muß ich einfach mal zur Ehrrettung der Helfer sagen. Oft klappt das sehr, sehr gut.
Heute ist off, frei, nix tun. Das tut gut und darum mach‘ ich jetzt hier auch Schluß.
Dortmund
Gestern waren wir mit unserer kleinen Tour dann in Dortmund in der Westfalenhalle….. nein, leider nicht in Halle 1, der Legende unter den deutschen Hallen, sondern „nur“ in Halle 3. Halle 1 ist nächstes Jahr dran :-)
Als ich aus dem Nightliner stieg, war ich erst einmal irritiert und mein erster Gedanke war, daß Andreas, unser Fahrer, uns vor die falsche Halle kutschiert hat. Ich stand in einer Art Tiefgarage. Als ich dann suchend umherirrte sah ich plötzlich Gebäudeteile, die mir bekannt vorkamen und nach kurzer Zeit auch das „U“ auf der Kuppel der Halle 1. Da hatte man seit meinem letzten Besuch in Dortmund vor andertalb Jahren doch glatt mal eben eine neue Halle gebaut. Wir waren durchaus richtig, Andreas hatte sich nicht verfahren, alles gut.
Als ich dann in die Halle kam, direkt die nächste Überraschung: die Hausmitarbeiter fugen, warum wir denn erst jetzt, also um 09:00 Uhr aufkreuzen würden. Das Rigg solle doch seit 07:00 gebaut werden. Hmmm, da hatte wohl eine Kette in der Kommunikation nicht funktioniert. Ich hatte Tags zuvor mit dem örtlichen Veranstalter vereinbart, daß wir Aufgrund unseres schnellen Aufbaus auf eine frühere Zeit für’s Prerigg verzichten. Prerigg…. wenn die Möglichkeiten der Halle, Lichttechnik aufzuhängen, nicht mit unseren Anforderungen übereinstimmen, dann muß man sich eine Behelfskonstruktion ins Dach hängen, damit die notwendigen Hängepunkte genau dort sind, wo wir sie brauchen. Das ist das Prerigg. Na ja. Dafür fingen wir halt pünktlich um 09:00 an.
Wie schon vor ein paar Tagen angekündigt, war Julia Kappus heute hier und hat Photos geschossen. Zum einen Technikphotos für meine „kommerzielle“ Internetseite und dann Abends natürlich auch Showphotos. Sie hat Unmengen tollen an Bildern gemacht. Die Technikphotos kommen später in einen eigenen Beitrag, Showphotos könnt Ihr nach dem „Weiterlesen“ – Link sehen und auch das Portrait von Sascha Merle ist ein von ihr gemachtes Bild.
Im Betrag über Sascha hatte ich schon angedeutet, daß er gestern gut zu tun hatte. Wir haben nämlich ein Lautsprecherproblem. Die Spulen der Hochtöner unserer Lautsprecher sind mit dem Konus mit einem Kleber verklebt, der wohl nicht einwandfrei ist. Das ist leider ein bekanntes Problem dieser Lautsprecherserie. Gestern sind dann leider direkt mehrere Hochtöner ausgefallen und Sascha mußte sie alle austauschen, während die systeme schon an der Decke hingen. Er ist also fröhlich mit dem Steiger rauf und runter gefahren. Wir vermuten mal, daß es vielleicht an den großen Temperaturunterschieden tagsüber in den Hallen und Nachts im Truck liegt, aber keiner weiß nichts genaues nicht. Jedenfalls war zur Show alles wieder in Ordnung und Sascha fertig.
Die Show dann noch besser als die zwei zuvor. Suuuuperpublikum. Spontan und ungeprobt wurde im Zugabenteil dann noch „Die Dinge“ gespielt, wobei 1/3 des Textes gar nicht von Annett, sondern von den Leuten im Saal gesungen wurde. Sehr schön. So Sachen kann man nur mit einer wirklich guten Band machen — eben mit unserer.
Der Abbau dann ein wenig nervig. Wir haben sehr teure und/oder seltene Instrumente auf der Bühne; ’ne Gitarre kann dann mal eben 3.500,00€ kosten, von den alten Instrumenten wollen wir mal gar nicht reden. Darum gehen die ersten Minuten immer erst sehr langsam, eben bis alle Saiteninstrumente von der Bühne sind. Die Hands (örtlichen Helfer) moserten rum, das solle mal schneller geh’n, wir wüßten ja nicht, was wir tun, bei anderen Produktionen hätten sie ja sowas noch nie erlebt…. Wie gestern Abend schon kurz geschrieben, kotzen mich solche Kommentare an. Wir wissen schon genau, was wir tun und warum wir was tun. Dann haben Hands noch ’n Scharnier vom Orgelcase abgerissen, aber trotzdem waren wir kurz vor 01:00 Uhr fertig.
Hands
Wenn ich eins hasse, dann sind es Hands, die den Rock ’n‘ Roll erfunden haben und besser wissen als die Produktion, wie’s funktioniert ! Nur mal eben nebenher.
Hannover
Gestern war ein guter Tag. Nicht nur wegen meines Geburtstages, sondern weil wir echt schnell waren. Erschreckend schnell. Fast zu schnell….
Normalerweise ist es so, daß man schon ein paar Tage braucht, bis sich alles eingespielt hat. Darum haben wir auch um 09:00 Uhr mit dem Aufbau angefangen. Im Laufe der Zeit wird man dann eingespielter und kann später anfangen. Gestern hatten wir den zweiten Showtag, mithin also den ersten regulären Aufbau — und waren so schnell und eingespielt, daß man meinen könnte, wir wären schon seit Wochen unterwegs. Unglaublich. Da wird man schon fast mißtrauisch, was uns denn in den nächsten Tagen negatives passieren wird. Jedenfalls waren wir um 15:00 fertig. Geplant war 17:30. Wir können also morgens später anfangen und das werden wir ab Göttingen auch tun.
Gestern ist auch unser Tourcatering angekommen. In Lüneburg wurden wir vom Vamos – Team versorgt, aber ab sofort haben wir eine komplette eigene Küche und zwei Köche mit dabei. Das klingt jetzt erst mal nach supertollem Luxus, ist es aber gar nicht. Es ist nicht teurer, als wenn man jeden Tag einen örtlichen Partyservice kommen lassen würde und hat den unschlagbaren Vorteil, daß die mitreisenden Köche sich auf das Team einstellen können. Wenn das Essen örtlich kommt, bekommt man jeden zweiten Tag Geschnetzeltes und nach einer gewissen Zeit kann man das einfach nicht mehr seh’n. Unserm Koch kann man sagen: „Mach doch mal bitte Milchreis mit Kirschen zum Nachtisch“ und spätestens am nächsten Tag steht es auf dem Tisch. Das ist wie bei Muttern, nur ohne die nervigen Lebensermahnungen (‚tschultigung Ma). Also, seit gestern sind sie da und werden natürlich auch noch vorgestellt werden. Erste Testessungen haben auf jeden Fall ergeben: es ist lecker.
Dann haben wir jetzt auch die Deko auf dem Stand, auf dem sie bleiben wird. Die Kerzenleuchter sind rausgeflogen. Sie sahen einfach störend im Rest des Sets aus, paßten nicht. Außerdem haben wir so drei Kisten im Truck weniger und das ist bei diesem vollen Auto schon eine Erleichterung. Dafür gibt es jetzt schwarze Aschenbecher für alle Raucher und die Handtücher sind auch schwarz und nicht mehr weiß (oder rot wie bei der Premiere). So haben wir ein total unauffälliges Set und die Band und das Licht wirken um so besser.
Daß das Licht gut wirkt merkt man übrigens immer bei „Das Spiel“: bei beiden Konzerten hatten wir am Anfang ein lautes „Ooohhhh“ im Publikum. Schön, daß geplante Effekte wirken ;-)
Gerade merke ich, daß ich bisher noch gar nicht geschrieben habe, wo wir waren: im Theater an der Aegi in Hannover. Ein stillgelegtes Theater mit schnuckeliger Bühne, knackigkurzem Ladeweg, nettem Hauspersonal, aber etwas merkwürdiger Garderobenlösung (Schließfächer) im Publikumsbereich. Während des Truckladens konnte ich die Zeit direkt nutzen, um noch Vorbesprechungen für ein weiteres Gastspiel in diesem Theater zu machen. Im Sommer bin ich nämlich zwei Wochen mit Max Raabes Palastrevue dort. Praktisch.
Im „Weiterlesen“ – Link weitere Bilder
Tourpremiere Annett Louisan
Gestern Abend um 20:00 Uhr war es dann soweit: unsere Tour hatte Premiere. Eigentlich war es ja schon nach den Proben klar, daß der Abend ein Erfolg werden würde — und so war es dann auch. Wenn ich mir den Unterschied bewußt mache zwischen der Tourpremiere vor 11 Monaten in genau der gleichen Halle und dem gestrigen Konzert, dann liegen da Welten zwischen. Annett ist in diesem Jahr ein echter Profi geworden; und das meine ich ganz positiv. Sie kann heute ganz locker mit dem Publikum umgehen, das Konzert selber genießen und hat sichtbar Spaß. Außerdem muß man mal sagen, daß das Vamos – Publikum wirklich klasse ist. Sehr textsicher :-) Überhaupt mag ich die eher clubbige Atmosphäre. Bei den meisten anderen Konzerten spielen wir ja in Theatern und Stadthallen. Das sieht sicher schön aus, aber die Leute sind glaube ich lockerer drauf, wenn man zwischendurch mal eine rauchen kann (das sage ich als Nichtraucher), oder ’n Bier holen.
Die Show läuft dieses Jahr ohne Vorband, Annett spielt zwei Hälften mit einer Pause zwischendrin. Um 22:30 war die Show vorbei, wir haben kurz gefeiert und dann abgebaut. Zugegebenermaßen etwas chaotisch. Das können wir noch besser. Es lag aber vielleicht auch daran, daß wir unsere ganzen Kisten nicht in der Halle lagern konnten und sie dann auf einmal in die Halle rollten. Trotzdem waren um 01:45 die Trucktüren zu und es war Feierabend. An dieser Stelle auch noch mal ganz, ganz lieben Dank an die örtlichen Kollegen in Lüneburg, speziell an Julia & Nele, die wirklich rund um die Uhr für uns da waren. Toller Service !
Um 00:00 haben mich die Künstler noch mit einem Geburtstagsständchen und einem Kuchen überrascht. Ich werde nämlich heute 41. Auch Euch ganz herzlichen Dank, es war eine schöne Überraschung.
Wieder nach dem „Weiterlesen“ – Link gibt es noch ein paar Bilder von der Premiere.
Photos vom Probentag
Jetzt ist es soweit, ich kann Euch ein paar Bilder von den Probentagen zeigen. Oben seht Ihr ein Photo vom Einleuchten der Lampen. Weil ich Rücksicht auf die Leute nehmen möchte, die per Modem unterwegs sind, findet Ihr sechs Photos der Proben, wenn Ihr auf „weiterlesen“ klickt.