…..waren die ersten Worte Annetts, als sie heute Morgen hier eintraf. Und das ist ja das schönste Lob für die Arbeit der letzten Tage, oder ? Nach ein paar bestimmten Stücken, die noch mal probiert wurden, läuft gerade der erste Durchlauf. Das ist eine Probe, bei der alle Songs in der geplanten Reihenfolge durchgespielt werden, bei der es aber noch Unterbrechungen und Anmerkungen gibt. Die, die sich die Show in den nächsten Wochen ansehen werden, dürfen sich schon mal auf ein paar neue Versionen von bekannten Songs freuen. Hier noch ein kleiner Eindruck:
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Feierabend….
….für heute. Das Licht steht grob. Morgen, heute, gleich wird es zwei Durchläufe geben, bei denen man dann mal schauen kann, wie alles zu den Songs aussieht. Gute Nacht.
Probenaufbau Annett Louisan
Morgens um 07:00 Uhr aufstehen ist ja nicht so mein Ding. Trotzdem mußte es sein, denn als technischer Leiter einer Tour sollte ich ja Vorbild und um kurz vor acht in der Halle sein. Dort wartete auch schon unser Truck, den wir mit Hilfe der örtlichen Hands ausgeladen haben. Zur besseren Orientierung haben wir unser Zeug erst mal großzügig in der Halle verteilt und das sah dann so aus:
Normalerweise ist unsere Produktion dafür ausgerichtet, daß das Rigg (die Aluminiumkonstruktion, an der das Licht aufgehängt wird) geflogen, sprich: an der Decke aufgehängt, wird. Dies ist in dieser Halle nicht möglich und so mußte ein sogenannter Goundsupport, also eine Konstruktion mit Ständern, gebaut werden, den wir nur hier und später noch in Kiel brauchen. Das nimmt erst mal etwas Zeit in Anspruch, dann müssen Kabelbäume gebaut werden und alles ausprobiert, die Produktion hat es ja so noch nicht gegeben. Auch gibt es Dekoteile, von denen wir noch gar nicht wissen, ob sie überhaupt eingesetzt werden. Wie beispielsweise drei Kerzenleuchter.
Alles lief eigentlich ganz gut; mal abgesehen von den üblichen zeitlichen Verzögerungen. Außerdem haben wir festgestellt, daß es beim Licht doch noch ein paar kleine Veränderungen geben muß und darum Material nachkommt. Das ist zwar jetzt ärgerlich, daß man nicht direkt alles fertig machen kann, aber halt nicht zu ändern.
Leider darf ich natürlich noch nicht allzuviel erzählen oder gar zeigen — bei der Premiere übermorgen soll es für alle ja noch eine Überraschung sein, wie es aussieht. Aber mir gefällt es sehr gut. Ich selbst würde tatsächlich auf der Bühne noch etwas Material kürzen, mir sieht es zu voll aus. Und ich bin ganz optimistisch, daß ich die verantwortlichen Designer da noch lange genug belatschern kann, bis sie entnervt aufgeben ….. Viele Grüße an Thomas & Dennis ;-)
Nachmittags nervte dann Peter Schneekloth, unser Tonmann, mit stundenlangem Al Jarreau. Er hat einen ganz bestimmten Song, den schon keiner mehr hören kann, mit dem er die Anlage einhört. Um 17:00 schlugen die ersten Musiker auf und seit etwa andertalb Stunden ist Soundcheck. Jedes der Instrumente wird sorgfältig eines nach dem anderen im Sound eingestellt und seit etwa 10 Minuten spielt die Band zusammen. Angedacht ist, daß noch bis etwa 22:30 hier ohne Annett geprobt wird; sie kommt erst morgen früh.
In der Nacht wird Dennis, unser Lichtdesigner, noch einige Stunden programmieren, damit man morgen früh Annett schon mal ein paar Lichtstimmungen anbieten kann. Zwar gibt es das ganze Lichtdesign schon im Kopf von Dennis, aber das muß man mal dem Lichtpult erklären :-)
Hier noch ein paar Bilder vom Soundcheck — Ihr versteht, daß ich keine Totalen zeigen kann….
So, jetzt werde ich erst einmal wieder etwas tun.
Der Ladetag ist überstanden
Der Tag ist überstanden, ich sitze gemütlich in Lüneburg im Hotel und gönne mir mein Feierabendbier. Dabei fing es gar nicht so doll an. Pünktlich um 09:00 Uhr war ich bei Europcar an der Holstenstraße, um den Transporter abzuholen. Die Scheiben des Fahrzeugs waren vereist, er war weder von innen, noch von außen saubergemacht und hinten auf der Ladefläche lag noch Müll des Vormieters. Ein Hinweis meinerseits an einen Stationsmitarbeiter hat ihn aber nicht sonderlich interessiert, so daß ich dann mit der dreckigen Schüssel losgezogen bin. Wie heißt doch so schön der Werbeslogan: you rent a lot more than a car…..
Dann also zu mir, das Officecase und mein Toolcase eingeladen und natürlich meine Klamotten für die nächsten drei Wochen. Und hurtig in Richtung Ossy. Ossy hat sein Lager in Scheeßel, einer kleinen Stadt zwischen Hamburg und Bremen, in der jedes Jahr das Hurrican – Festival stattfindet. Ossys Spezialität ist der Verleih von Backline, also allen erdenklichen Musikinstrumenten, aber auch von Cases (Kisten) zum Transport von Instrumenten. Nun haben unsere Musiker alle Instrumente, die sie benötigen, nur eben die Kisten nicht.
Auf dem Weg von Ossy zu Teddy Götz, dem Verleiher unserer Lichttechnik, kommt man am Heide-Park vorbei. Ich war dort erst vor wenigen Wochen und jetzt, da der Park geschlossen ist, herrscht dort eine ganz merkwürdige Atmosphäre. Von weitem konnte man die riesige Holzachterbahn sehen und die sieht verschneit schon sehr witzig aus. Blöderweise habe ich vergessen, ein Photo zu machen. Zeitgleich mit mir kam auch Hammer, unser Trucker, bei Teddy am Lager an. Er war vorher schon bei Sound Linear, unserer Tonfirma, und hatte dort das Tonmaterial eingesammelt. Die Speditionsfirmen, die Tourneen betreuen, sind mit normalen Speditionen, die Gemüse, Computer, oder sonstige Dinge transportieren, nicht zu vergleichen. Es gibt deutschlandweit nur eine knappe handvoll Firmen, die das wirklich können. Und so stehen kurz vor dem Laden unser großer Tourtruck und mein kleiner Transporter einträchtig nebeneinander
Drinnen im Lager werden noch die letzten Kabel zusammengepackt und Material geprüft, das heute morgen erst von einer anderen Tournee zurückgekommen ist. Alles was wir mitnehmen soll ja auch in Ordnung sein. Und so kommt da ein ganz schöner Haufen zusammen — wir sind nicht ganz sicher, daß das auch alles in den LKW passen wird.
Zum Glück ist Hammer ein echter Profi, schon seit vielen Jahren im Rock ’n‘ Roll unterwegs, und so sieht es am Ende recht entspannt aus. Die in Lüneburg und Hannover noch zusätzlich kommenden Cases vom Catering (unserer mitreisenden Küche) und Merchandising (dem Fanartikelverkauf) werden auch noch passen. Schön. Auf dem Photo seht Ihr Hammer noch mitten in Action.
Nach dem Schließen der Trucktüren sind wir nun nach Lüneburg gegondelt (immer wenn ich auf der A7 an der Ausfahrt „Hodenhagen“ vorbeikomme, muß ich ja ziemlich grinsen) und da sind wir jetzt. Morgen um 08:00 geht dann der Aufbau los.
Los geht’s
Heute geht’s nun langsam los mit der diesjährigen Tour von Annett Louisan. Für mich heißt das, daß ich jetzt einen Transporter hole, meine Sachen dort hineinpacke und dann eine kleine Tour durch den Norden Deutschlands mache. Als erstes geht’s zu Ossy Ostendorf in Scheeßel, einem Backlineverleih. Dort hole ich Cases (Transportkisten) ab, in denen Teile der Backline und die Bühnenklamotten Annetts während der Tour transportiert werden. Dann geht’s nach Bielefeld zu Teddy Götz ins Lager. Dorthin kommt auch der 38-tonner LKW mit dem unser Equipment während der Tour transportiert wird und wir werden schauen, daß alle Technik auch dort hinein paßt. Das wird ganz schön eng werden und ich hoffe, daß nicht eine Kiste im Lager bleiben muß :-) Wenn der Truck geladen ist, geht’s dann nach Lüneburg, denn dort ist morgen um 08:00 Uhr Aufbaubeginn für die Proben.
Promogig in Ulm
Nachdem gestern das W-LAN – System im Hotel abgestürzt war, gibt es den Bericht über das Konzert halt erst heute.
Beim Betreten des Saals erst mal große Verwunderung: die Bühne war nur 4m breit und 3m tief. Das paßt nie und nimmer. Bei den „kleinen“ Shows gibt’s immer drei Musiker: Hardy (Gitarre), Olaf (Kontrabaß) und Friedrich (Wurlitzer – Piano, Cello, Akkordeon, Bluesharp). Und Annett muß ja auch noch irgendwo hin. Also habe ich erst mal noch zusätzliche Bütecs ankarren lassen, damit die Bühne wenigstens mal 6m breit wird. Dann stand das Tonpult neben der Bühne. Das ist für Tanzmusiker sicher akzeptabel, für ein vernünftiges Konzert aber nicht, weil der Tonmann ja nicht hört, was er mischt; bei der Besetzung wäre das schon mal von Vorteil. Und so mußte das Pult halt umziehen. Die örtlichen Techniker (die Firma möchte ich jetzt hier nicht nennen) waren nicht so richtig motiviert, sondern meinten, daß ich mich nicht so anstellen solle, es wäre doch nur ein kleiner Gig, da lohne sich der Aufwand nicht. Wer mich kennt weiß, daß ich ihnen sehr unmißverständlich klar gemacht habe, daß selbst ein 5 Minuten – Auftritt den Aufwand rechtfertigen würde; Annett hat 40 Muniten gespielt, da also erst recht. Daß das Licht dann auch nur extremst einfach war, spielte ja dann keine Rolle mehr.
Der Saal des Hotels hieß übrigens „Stadl“ und wenn jetzt optische Vorurteile kommen, so stimmten sie alle. Für eine Aufzeichnung der „Lustigen Musikanten“ bestimmt eine tolle Location. Für Annett….. aber die Akustik des Raumes war gut. Man soll ja auch auf die positiven Seiten achten. Jedenfalls haben wir gelästert, daß wir zur Show drei Dirndl für die Band und Lederhosen für Annett brauchen :-) Das Konzert war dann aber ganz ok. und die Musiker sind zufrieden in Richtung Bar. Um 22:00 hatte ich dann schon alles wieder im Kühlschrank ….. äähhh ….. Auto.
Beigefügt habe ich mal zwei Bilder von Friedrichs liebevoll topgepflegtem Equipment. Zum einen die beiden Verstärker (der extrem rare Suprem ist für die Bluesharp, der Fender für das Wurlitzer) und dann mal das Wurlitzer mit „Fahrradlampe“ (ein spezielles Mikro für die Harp) und Bluesharp.
Kraftwerk….
…. haben ja mal einen Song über den Hauptaufenthaltsort eines Technikers geschrieben. Im Winter weiß man nie (und gerade nicht bei den derzeitigen Temperaturen) wie’s auf den Straßen aussieht und weil ich für Annetts Promogig morgen spätestens um 14:30 in Ulm sein muß, bin ich heute nach dem Einladen der Backline (Instrumente, Verstärker, alles was Musiker so brauchen) im Studio schon mal bis Fulda gefahren — auf absolut freien und ungestauten Straßen; da hätte man doch in einem durch fahren können. Egal. Jetzt sitze ich im Hotel Rhön Therme, war in der Sauna und frage mich, wieso in einem EINZELzimmer eine derartige Spielwiese von Badewanne eingebaut ist. Zu zweit sicher geil, allein schwimmt man aber schon ein wenig weit raus.
Was mich ein wenig ärgert ist, daß Friedrichs (Multiinstumentalist in Annetts Band) Wurlitzer (ein siebziger Jahre Tasteninstrument, sehr schöner warmer Sound) unten im Auto über Nacht im Frost steht. Das findet die alte Lady bestimmt nicht so doll. Dabei ist sie doch gerade erst generalüberholt. Hm.
erster Eintrag
Moin zusammen,
da ist es nun, mein Blog. Nachdem mich mehrere Leute gedrängt haben, doch sowas mal zu schreiben, fange ich einfach mal an. Gerade laufen Vorbereitungen zur Tour von Annett Louisan. Probenbeginn ist nächste Woche Montag und gerade eben haben wir uns geeinigt, wie wir denn jetzt technisch überhaupt die relativ geringe Deko umsetzen. Da fängt in Bielefeld jetzt ein Schreiner an zu werkeln.
Außerdem habe ich heute erst mal die Arbeit der letzten zwei Wochen — „Shaolin – Mönche“ und „Das Phantom der Oper“ im Schiller Theater Berlin abgeschlossen. Da bin ich ja erst gestern von wiedergekommen. Und waschen muß ich auch ganz viel, denn Mittwoch haben wir mit Annett noch ’n Promogig in Ulm. Ich hoffe, daß das Wetter trocken bleibt, damit ich mit dem Transporter nicht dorthin schlittere.
Jetzt muß ich nur noch herausbekommen, wie ich hier auch Bilder veröffentlichen kann. Geht bestimmt.