Notausgang für Taschenmesserträger

Vor ein paar Wochen war ich auf einem Industriejob, von dem ich bislang keine Freigabe darüber habe, daß ich ihn hier erwähnen darf, darum also keine Details. Ein Teil dieser Veranstaltung fand in einem Zelt statt. Der Zeltbauer hatte auch brav Notausgangsleuchten über die Notausgänge gehangen. Der Messebauer …… verschob diese Leuchten dann halt dahin, wo seiner Meinung nach ein viel besserer Platz wäre, weil es nämlich in das Raster seiner Messewände paßt. Dummerweise war da aber dann kein Ausgang mehr, was dem Messebauer herzlich egal war.

Hm.

Für mich persönlich wär’s ja egal gewesen, ich hatte ja einen Leatherman dabei — aber für die hochkarätigen Gäste ……

Wettergott

Heute telephonierte ich mit Bösi, einem unserer Lagerkönige, und der erzählte mir, daß das OpenAir der Kastelruther Spatzen am Pfingstwochenende ein Regendesaster gewesen sein soll. Alles sei komplett eingesaut zurückgekommen.

Hihi.

Ich möchte ja nicht in den Wunden der teilnehmenden Techniker puhlen, aber bei den OpenAirs, zu denen ich mit war, gab es immer hervorragendes Wetter mit maximal zwei Stunden Regen bei Auf- oder Abbau. Dieses Jahr durfte ich ja nicht mit. Dieses Jahr regnete es Katzen und Hunde. Selbst schuld :-P

Fernsehgottesdienst in Nürnberg

Am Sonntag war also wieder ein Fernsehgottesdienst, dieses Mal in der Freien Evangelischen Gemeinde Nürnberg. Ich schrieb ja schon, daß diese Kirche mit moderner Technik hervorragend ausgestattet ist und so gab es für uns gar nicht so viel zu tun. Wir bauten nur ein Trusstor im Altarraum, das sich, wie ich finde, hervorragend ins Bild einfügte. Auch die Gemeindeleitung sah es wohl so, denn wir wurden nach der Messe gefragt, ob wir nicht alles einfach stehenlassen wollten. Die Technikgruppe der Gemeinde war außerdem an den Kamerazügen interessiert, aber weder wir, noch das ZDF ließen sich erweichen. Wir sind halt ein hartherziges Volk :-)

Auffällig für mich war der ungewöhnlich hohe Anteil junger Menschen in der Gemeinde und der sehr offene und nette Umgang miteinander. Das habe ich in dieser Form bisher nur in einer einzigen anderen Gemeinde so erlebt und empfand es als sehr angenehm. Würde mein Glaube nicht inhaltlich in eine ganz andere Richtung gehen, so würde ich mich hier zumindest menschlich sicher sehr wohlfühlen.

Ich finde es auch immer wieder beachtlich, wie viel Energie die einzelnen Gemeinden in diese Fernsehgottesdienste stecken. Seit Februar wurde mit Chor und Band geprobt. Die Posaunisten bekamen extra einen Coach und die Solosängerin Gesangsstunden. In beiden Fällen hat sich der Aufwand sicher gelohnt, denn die Bläser spielten für eine Amateurtruppe ziemlich genau auf den Punkt und die Solistin überzeugte mit toller Stimme und richtig guter Interpretation; das hatte schon Klasse. Mir gefiel auch, daß es in dieser Kirche keine Orgel gibt, sondern einen Flügel. Zusammen mit Drums, Bass & Gitarre und eben dem Gebläse ergab das einen satten, modernen Sound. Dann wurde natürlich an der Liturgie gefeilt, klar. Und an unserer Versorgung. Wir konnten uns alle nicht beklagen.

So war es also ein angenehmes Arbeitswochenende und ich bin gespannt, wie der nächste Fernsehgottesdienst wird, der voraussichtlich in fünf Wochen auf mich wartet.

Herzlich Willkommen

Dieses Wochenende bin ich mal wieder für den ZDF – Fernsehgottesdienst unterwegs, der diesmal aus der Freien Evangelischen Gemeinde Nürnberg kommt. Dort wurde wir sehr herzlich begrüßt, wie ja leicht zu erkennen ist.

Diese Gemeinde ist technisch ziemlich modern ausgestattet. Man hat bis zu 20 Funkstrecken zur Verfügung, der Gottesdienst wird simultanübersetzt (Persisch, Arabisch, Türkisch und Gebärdensprache), es gib eine Induktionsschleife für Hörgeräte und wer möchte kann sich die Messe hinterher als Aufnahme auf USB – Stick, Cassette, CD oder sogar DVD mitnehmen. Das habe ich in dieser Form noch nie erlebt.

Im Laufe des Wochenendes werde ich Euch im Detail zeigen, wie es hier aussieht.

Videoeinführung

Copyright: Saskia Buch / Media Resource Group

Unser Unternehmen darf recht häufig für die Firma Würth arbeiten und so gibt es auch in das Umfeld recht enge Kontakte, so auch zur Reinhold Würth Hochschule in Künzelsau. Dort kann man unter anderem Eventmanagemet studierten. Damit die Studenten mal einen praktischen Einblick in die technischen Möglichkeiten bekommen, waren etwa 20 von ihnen heute bei uns in der Firma. Wir hatten im Lager Technikstationen aufgebaut, an denen wir Infos zu verschiedenen Themen gaben. Ich mußte durfte kurzfristig das Thema Video übernehmen.

Es war ganz interessant die Reaktionen der Studenten auf die modernen Möglichkeiten des Videos zu erleben. Über viele Dinge die für uns Techniker mittlerweile Alltag sind haben sie bisher noch nie nachgedacht und so ist es ganz gut einmal zu zeigen, daß die Grenzen des Machbaren eher in der Phantasie des Planers (und manchmal leider auch im Budget) liegen, als in der technischen Umsetzbarkeit. Mir hat diese Runde auf jeden Fall großen Spaß gemacht.

Geraffel

Neben Neubauten gibt es seit Kurzem auch ein sehr großes Lager an fertigem Dekomaterial, das bei Veranstaltungen eingesetzt werden kann. Seit einem Monat stehen nun beispielsweise verschiedene Figuren bei uns herum …

… Monster hängen an den Wänden …

… und selbst in den Schraubenkästen blüht einem gerade der Frühling entgegen.

Firmenfarbtor

Was ich an unserer Firma so klasse finde ist die Tatsache, daß wir eben nicht nur Technik haben und Kabel, sondern auch eine ziemlich gute Dekoabteilung. Wenn also ein Industriekunde für sein Event eine Torwand in Firmenfarbe haben möchte, dann wird das Ding halt gebaut. Es wird nicht eine bestehende Wand eben umgespritzt, sondern von der Pike auf komplett gebaut. Thor ist da der Held über Säge, Flex und gerade Pinsel und Spritzpistole.

Robe Robin 600 – Serie

Bei der Gregorian – Tour gab es bei der Planung recht schnell den Punkt, an dem die Wünsche des Produzenten an das Lichtdesign und die Riggingmöglichkeiten in einigen der für die Tour gebuchten Hallen nicht zusammenpaßten; bei der ausgeschriebenen Lampe, der Martin Mac 700 – Serie, wurde das Rigg einfach zu schwer. Dazu muß man wissen, daß in einigen Hallen der Stadthallen – Größe nur Hängepunkte bis 500kg zur Verfügung stehen. Also standen wir vor der Frage, wie wir mit diesem Problem dieser Herausforderung umgehen wollen. Aus der Erfahrung der vorangegangenen Tour wußte ich, daß der Produzent Cut – Shows (also reduzierte Shows) nicht gut findet; von daher stand eher nicht zur Diskussion, in einigen Hallen einfach Technik wegzulassen. Und das Licht insgesamt etwas einzudampfen war auch keine echte Alternative.

Zufällig sah ich bei einer anderen Produktion, bei der ich Kollegen besuchte, die Robe Robin 600 – Lampen. Kleine, leichte (22 kg !!!), unglaublich helle Movingheads, die alles zu können schienen, was wir auf der Tour brauchen. Also besorgte ich mir bei LMP, dem deutschen Vertrieb, alle Lampen der Serie und stellte sie in einem ShootOut gegen die Mac 700s Produzenten und Lichtdesigner vor. Es wurde ein längerer Abend. Tatsächlich haben die Robe – Spots kein Animation – Wheel (das ist eine Effekteinheit, mit der man bewegte Dinge wie Feuer und Wasser sehr gut simulieren kann). Dafür wiegt sie aber auch 13kg weniger, ist kleiner, unauffälliger … und tatsächlich mindestens genauso hell bei geringerem Stromverbrauch. Nach einiger Diskussion entschied man sich dann ehrlicherweise eher etwas widerwillig für die Robes. Das Riggewicht lies uns keine Wahl. Und so kauften wir als Technikdienstleister eine größere Stückzahl dieser Lampen. Wir wollten gerade sowieso in Licht investieren :-)

Während der Tour schlug dann die Widerwilligkeit in echte Begeisterung um. John Davis, der Lichtdesigner, hatte sehr schnell raus, wie man bei den Spots mit den beiden Goborädern das fehlende Animation Wheel … quasi ersetzen konnte und ab da kam niemals auch nur der Ansatz eines Zweifels auf, daß die Entscheidung gegen Mac 700 und für Robin 600 die richtige gewesen ist. Die Lampe ist in allen Punkten unfaßbar schnell. Auch massive Farbwechsel mit der CMY – Einheit sind mit dem Auge nicht mehr zu verfolgen; die neue Farbe ist einfach da. Das geringe Gewicht entspannte nicht nur die Riggingsituation, sondern auch den Rücken der Techniker. Eine Robin 600 hängt man auch allein bequem auf.

Interessant ist auch das Verhalten der neuartigen Brenner, die Robe einsetzt: nicht nur die extrem hohe Lichtausbeute aus einem 575er Leuchtmittel, das einen Output ermöglicht, der einen Vergleich mit 700er Brennern nicht zu scheuen braucht, auch die Konstanz der Farbtemperatur im Laufe der Brennerzeit ist beachtlich.

Am Ende der Tour saß ich mit John zusammen, um kurz über ein anderes Projekt zu sprechen und sein erster Wunsch: bitte wieder diese Lampe. Dem kann ich mich anschließen. Die Robins sind ohne große Macken die Tour durchgelaufen und es war eine gute Entscheidung sie mitzunehmen.

Nicht mit auf Tour, aber in der Robe Robin 600er – Serie auch noch verfügbar sind ein Beam – Scheinwerfer und ein in meinen Augen wirklich beachtenswerter LED – Washer.

Der gesunde Pultschlaf

Meine Oma behauptete immer, der Schlaf vor Mitternacht sei der gesündeste ……

Und direkt auch noch die beliebte Standardfrage: warum ist der Rand vorne am Pult immer gepolstert ?  — Damit man sich beim Einschlafen nicht den Schädel aufhaut.

Ja, zugegeben, dieses Bild ist schon ziemlich gemein. Aber es ist tatsächlich in völlig unverfänglicher Situation entstanden: zwischen Soundcheck und Show. Nach dem Abendessen also, wenn der Verdauungsschlaf einen übermannt. Außerdem war der Tag anstrengend, die Tage vorher sowieso und der Offday dringend nötig. Also war es völlig ok, daß der Kollege da im Tiefschlaf dezent vor sich hin sägte. Aber photographieren mußte ich es ja schon :-)

Fast ein Wunder

Bei diesem Photo schreien wahrscheinlich fast alle Gitarristen unter Euch laut auf: der Sorger bohrt mit einem Akkuschrauber am Kopf einer Telecaster herum !  Sakrileg !  Ja, das habe ich tatsächlich gemacht und das Tolle an der Sache ist: ich durfte und wurde nicht erschlagen. Ganz im Gegenteil: ich wurde sogar darum gebeten !

Bei diesem Bild sieht man dann schon besser, worum es bei dem Umbau ging: ich habe die Gitarre pyrofiziert. In dem schwarzen Kästchen ist ein 9V – Block, ein Schalter, ein Taster und eine LED; das Ganze so verdrahtet, daß man damit den darüber sichtbaren „Jet“ (so heißt eine kurze Fontäne in Pyromanensprache) zünden kann, was natürlich einen krönenden Abschluß eines Gitarrensolos ergibt.

Und jetzt höre ich ganz plötzlich einige der eben noch schreienden Gitarristen laut darüber nachdenken, ob sie das nicht auch haben wollen :-)