Frühjahrsputz

Die ordentliche Hausfrau entfernt Staub und Flusen auch da, wo sie nicht drankommt. In diesem Fall bedient sich Carola, unsere Dekobeauftragte, einer mit doppelseitigem Klebeband getuneten Einleuchtstange, um gröbere Fussel von den Vorhängen zu entfernen. Zwar sind OpenAirs natürlich immer etwas rock ’n‘ rolliger als Indoorkonzerte, aber hübsch soll’s natürlich trotzdem sein.

Achtung Baby !

So ein OpenAir in Kastelruth hat einen ganz eigenen Charme. Es ist die Mischung aus moderner Veranstaltungstechnik und sturem Südtiroler Kopp. So haben wir hier natürlich ein Ritchiephon, also ein Mikrophon mit Override – Funktion, mit dem der Veranstaltungsleiter jederzeit in angemessener Lautstärke Durchsagen machen kann. Was er auch tut. Gnadenlos. Der Hauptact hat gerade den letzten Ton einer herzergreifenden Ballade noch nicht ganz gesungen, da tönt es dann im Zweifelsfall: „Achtung, Achtung !  Der Fahrer des Wagens AB – CD 123 muß da wegfahren. Jetzt.“ Das Ganze in einem Ton, daß auch der Fahrer des Wagens mit der Nummer AB – CX 234 sicherheitshalber aufspringt und im Laufschritt zu seinem Wagen eilt, weil jedem klar ist, daß das Fahrzeug im Zweifelsfall per Manitou weggeräumt wird. Mit den Gabeln des Staplers in den Türen des Autos.

Maddin, unser Ton – SysOp, hat aus alten DDR – Beständen dieses Jahr einen Druckkammerlautsprecher mitgebracht, über den er Ritchies Stimme schickt. Klar, die Mica – Bananen feuern da noch was mit, aber das Horn hat einen eigenen Ausspielweg  und das Ritchiephon einen eigenen Eingang im Galileo bekommen. Und das Ergebmis hört sich auch äußerst überzeugend an. Ich glaube, da wurde auch der Frequenzgang der Micas dem der Tröte angepaßt.

Großer Spaß.

Schlern

Normalerweise bin ich mehr der Meer – Mensch, als der Berg – Mensch. Aber jedes mal wenn ich in Kastelruth bin, fängt mich diese Landschaft hier doch. Und mehr als den Blick auf den Schlern kann man ja auch wirklich nicht erwarten, wenn man morgens nach dem Aufstehen aus dem Fenster schaut. Und allen Vorhersagen zum Trotz ist das Wetter bisher sehr schön. Möge es bis Sonntag so um 16:00 auch so bleiben, denn dann sind die Trucktüren wieder zu.

Das OpenAir kann kommen

Nachdem der letzte Sommer ja wirklich eine Wucht war, traue ich dem diesjährigen nicht so richtig über den Weg und da ich ab morgen in Kastelruth das OpenAir betreue, habe ich erst mal in Gummistiefel investiert. S5. Mit Stahlkappe, Durchtrittschutz, säure- und laugenfest. Letzteres ist bei einer Kuhweide vielleicht auch von Nutzen. Nun hoffe ich, daß das eintrifft, womit man ja immer rechnet: wenn man optimal ausgestattet ist, braucht man’s gar nicht. Sonnige OpenAirs sind nun mal deutlich besser als verregnete.

St. Gallen

Nachdem wir in den letzten zwei Tagen mit den Spatzen in Hallen waren, die ich hier schon letztes Jahr vorstellte, gibt es heute eine fürs Blog neue Halle: die Sporthalle Kreuzbleiche in St. Gallen. Das ist eine Sporthalle, in der erfolgreich Handball gespielt wird und in der eben auch Konzerte veranstaltet werden. Im Gegensatz zum ersten Tag dieses Blocks, der ja doch etwas aufregend begann, und im Gegensatz zu gestern, bei der nun die Quote der Neulinge bei den Helfern etwas unglücklich hoch war, geht heute hier alles seinen gemütlichen Gang. Da es die nun endgültig letzte Show der „großen“ Tour ist, haben wir beim Aufbau schon die Kabelbäume auseinandergeschnitten und werden dann beim Abbau alles resetten, aber auch das läuft sehr ruhig und unspektakulär ab.

Vielleicht hier später noch mehr.

Sattel – Sachentransportanhänger

In der Schweiz benötigen wir für unseren LKW eine Nachtfahrgenehmigung, damit wir nach dem Abbau direkt in die nächste Stadt fahren können und nicht bis 05:00 Uhr warten müssen. Statt des deutschen „Auflieger“, „Anhänger“, oder des ebenfalls üblichen Lehnworts „Trailer“ wird hier das Wort „Sattel – Sachentransportanhänger“ genutzt. Sehr schön !

Glückstag

Seit heute sind wir wieder mit den Kastelruther Spatzen unterwegs, diese Woche in der Schweiz und der Block steht unter keinem guten Stern, wenn ich das mal vorsichtig anmerken darf. Nightlinertreffpunkt war um 00:00 Uhr in Würzburg, leider stand der Bus in einer Autobahnvollsperrung und pickte uns daher erst um 06:00 Uhr auf. Sechs Stunden an einer Autobahnraste sind nicht sooooo spannend. Durch die Verspätung waren wir dann natürlich nicht um 10:00 Uhr pünktlich zum Aufbaubeginn in der Halle, sondern erst um 12:50 Uhr. Zum Glück haben wir mit Klaus einen fähigen Trucker, der den Wagen schon mal leergemacht und zusammen mit dem Rigger & den Helfern die Trussen an die Decke band und alle Movinglights aufhing. Super !  So können wir das eigentlich ab sofort immer machen ;-)

Beim Aufbau dann zwei weitere Überraschungen: unser Lichtpult, eine Hog iPC, will nicht mehr, auch eine komplette Neuinstallation der Software hindert das Gerät nicht daran, sich aufzuhängen. Es wurde kurzfristig ein anderes Pult eingeflogen. Und ein Expander unseres Keyboarders ist stumm.

Solche Tage braucht doch kein Mensch.

A 380

Gestern abend um 22:00 rief mich ein Kollege an; was ich denn die nächsten zwei Tage machen würde. Er bräuchte da noch jemanden für den Event der ersten Airbus A 380 – Auslieferung an die Lufthansa. Zufällig habe ich Zeit und so verbringe ich heute und morgen bei striktem Photographierverbot in Finkenwerder. Das ist schon ein ganz beeindruckender Vogel, später soll es ja auch noch eine längere Version davon geben.

Heute morgen holte ich dann schnell meinen Mietwagen ab, um auch zu den etwas … sportlichen … Uhrzeiten zur Werft zu kommen. Statt des bestellten Golfs bekam ich einen SLK. Auch beeindruckend.

Am morgigen Mittwoch kann man nicht nur ab 06:10 Uhr in verschiedenen Sendungen aller Fernsehanstalten Details rund um das Flugzeug sehen, ab 11:00 Uhr ist die feierliche Übergabe des Fliegers auch unter www.airbus.com, oder unter www.a380delivery.com/lufthansa/ live im Internet zu sehen.

Kulturprogramm

Zur Zeit bin ich sehr lustlos und so habe ich erst heute mal alle Bilder der Industrieveranstaltung des letzten Monats durchgesehen. Neben vielen Reden gab es auch reichlich Kulturprogramm. Leider konnte ich nicht alles photographieren, weil ich zu dem Zeitpunkt teilweise als Ablaufregisseur hinter der Bühne festsaß. So muß ich Euch Kathleen Battle, Justus Frantz und das Orchester der Nationen genauso vorenthalten wie das Quartett Pagagnini, oder Gonzo & friends, die alle schöne Shows boten. Es gab auch Künstler, die mir jetzt gar nicht zusagten, die verschweige ich hier mal.

Zeigen kann ich Euch beispielsweise Laith al Deen, den wir an zwei Abenden zu Gast hatten. Laith ist nicht nur ein sympathischer Mann, er lieferte auch eine wirklich tolle Show ab, bei der er nicht nur eigene Songs spielte, sondern auch Perlen anderer Künstler. So hörte ich seit vielen Jahren das erste Mal wieder „Evelyn“ von der Nationalgalerie (Niels spielt den Song ja leider nicht mehr). Großer Spaß.

Hier mal ein kleiner Überblick über das Tagungszelt A. Links war die Vortragsbühne, rechts die Showbühne, die mit einer 12m breiten, verfahrbaren Leinwand abgetrennt werden konnte, so daß wir schicke Umbauten hatten.

Samstags hatten wir unter anderem die Spider Murphy Gang zu Gast. Auch die gefielen mir sehr gut, weil sie auch nach so vielen Jahren noch mit Spielfreue auf der Bühne standen. Leider reduzierte das Publikum die Band doch etwas auf „Rosi“, dabei bietet sie viel mehr.

Das Mienenspiel des Sängers ist immer noch sehr beachtenswert. Es war nun das dritte Mal, daß ich die Kapelle sah: das erste mal vor geschätzten 27 Jahren, dann vor knapp fünf Jahren auf einem Festival, bei dem wir auch mit Annett Louisan waren und dann eben jetzt.

Sonntags war als einer von vielen Gästen Tom Astor bei uns auf der Zeltbühne. Neben unserer Bühne gab es zu diesem Zeitpunkt auch außen noch drei OpenAir – Bühnen mit Programm.

An zwei Abenden war in Zelt C außerdem „Björn Again“ zu sehen. Aus namensrechtlichen Gründen darf man sie nicht mit einer schwedischen Band aus den siebzigern in Verbindung bringen, aber wenn man sich das Outfit anschaut, dann weiß man trotzdem, welche Musik sie machten.

So, jetzt ist das Thema Industrieveranstaltung aber nun wirklich durch.