Phönixhalle Mainz

Heute sind wir mit den Spatzen in der Mainzer Phönixhalle. Das ist eine alte Waggonbauhalle, die man irgendwann zu einer Veranstaltungsfläche umgebaut hat. Geriggt wird im Wesentlichen an zwei alten Kränen, die jeweils 20 Tonnen tragen dürfen. Darüber hinaus gibt es noch mal Träger im Dach, die weitere großzügige Lasten aufnehmen. Für uns erweist sich eher die Hallenbreite als kleines Handikap, es fehlen zwei Meter, um PA und Video sauber bauen zu können. Aber natürlich bastelten wir uns was Schickes hin.

Nicht ganz so schick sind die klimatischen Verhältnisse in der Halle. Bei unserer Ankunft war es a….kalt, auch das Duschwasser war nicht in einladender Temperatur. Das änderte sich auch nur sehr langsam im Laufe des Tages. Um 17:00 Uhr war es im Catering beispielsweise noch nicht echt einladend warm. Das Gebäude hat halt faktisch keine Wärmedämmung. Auch für unseren Kabukivorhang wurde es spannend, weil doch ein recht kräftiger Wind von hinten nach vorne geht. Der Vorhang landete etwa 1,5m vor der Abwurflinie und verfehlte die Mikroreihe zum Glück knapp. Auf der anderen Seite kann man bequem innen laden, was bei Schnee und Regen natürlich klasse ist.

Ansonsten gibt es bis jetzt keine besonderen Vorkommnisse und ich hoffe auch, daß das so bleibt.

Tonobst

Tontechnik ist ja heute einfacher und komplizierter als früher. Während man vor einigen Jahren große Burgen an Lautsprechern links und rechts der Bühne auftürmte, sind die Systeme heute viel kleiner und leistungsfähiger geworden. Dafür muß man aber genau berechnen, wie die Lautsprecher gewinkelt werden müssen, damit es überall gleichmäßig gut klingt. Bei uns ist Stefan „Stöpsel“ Meurer für den Frontton zuständig. Hier seht Ihr ihn, wie er mit MAPP Online, einem Berechnungsprogramm, den Winkel der heutigen Banane genau auf die Hallengegebenheiten anpaßt. Und Ihr seht auch, wie klein und leistungsfähig moderne Lautsprecherbananen heutzutage geworden sind.

Show in Würzburg

Heute dann ein im Grunde recht ereignisloser Tag in der heute S.Oliver – Arena genannten Carl Diem Halle. Die ist in manchen Dingen nicht ideal, aber da kann man eben nichts dran ändern. Ändern muß ich allerdings was an meiner Plauze. Durch dieses Raster muß man hindurchklettern, wenn man auf die Midtruss will, um den Kabuki einzurichten. Es ging so gerade. Hm.

Der gestern in Berlin gewonnene Echo stand heute natürlich auch auf der Bühne. Ehrlicherweise sieht das Ding von nahem ganz schön billig nicht ganz so hochwertig wie im Fernsehen aus und ich kenne aus der Vergangenheit durchaus einen Künstler, dem der Preis auf dem Weg nach Hause schon zerbrach und der ihn wieder hat schweißen lassen müssen.

Saarbrücken

Vor einiger Zeit zeigte ich Euch schon mal die „Kampfspuren“ an der Truckeinfahrt zur Saarlandhalle in Saarbrücken. Hier mal ein Photo, damit Ihr seht, warum die da hinkommen: es ist wirklich sehr eng. Die Photos entstanden bevor es ganz eng wurde, weil ich dann mit schauen beschäftigt war und keine Bilder mehr machen konnte. Klaus kam aber ohne Schrammen rein.

Nicht ganz ohne Schrammen, jedenfalls im Sinnbild, kamen wir heute beim Riggen davon. Es tut mir ja leid, daß ich jetzt direkt zwei Tage hintereinander über die örtlichen Seilhelden schimpfe, aber der Kollege heute hat wohl vor Arbeitsbeginn eine Überdosis Valium zu sich genommen. Etwa 10 Minuten vor Einlaß waren dann alle Punkte oben und gesichert. Wer die Saarlandhalle kennt weiß, daß es da durchaus auch C1 – Hauspunkte gibt, die wir auch nutzten. Es war unfaßbar, zumal der Kollege beim Safen auch noch den Kabuki herunterholte. Beim Abbau werde ich mit hochgehen, damit wir vor morgen Mittag hier raus sind.

ausZeit in Dortmund

Ich liebe die Westfalenhallen Dortmund. Ehrlicherweise mehr die Halle 1 und nicht so sehr die Halle 3, in der wir heute spielen, aber besonders mag ich einen Service, den es seit einiger Zeit dort gibt, nämlich die Massagen, die man ohne große Vorbestellung bekommen kann. Svenja von ausZeit ist ausgebildete Physiotherapeutin und kommt bei Veranstaltungen mittags irgendwann rum, um ihren Service anzubieten. In der Halle 1 hat sie ihren eigenen Raum, in den anderen Hallen sucht sie sich eine freie Garderobe und richtet ihr kleines Massagestudio ein. Für einen Euro pro Minute knetet sie einen dann sehr gekonnt durch. Danach fühlt man sich direkt wie neu geboren und kann mit doppelter Energie weiterarbeiten, weshalb die Massagezeit sich nicht negativ auf den Arbeitsablauf auswirkt.

Svenja oder einer Ihrer Kollegen ist bei Veranstaltungen meist automatisch in der Westfalenhalle, kommt aber auch gerne in andere Venues des Ruhrgebiets und angrenzender Städte, wenn man sie vorher anfragt. Natürlich konnte ich wie schon bei der Gregorian – Tour nicht widerstehen und kann sagen, daß sie ihre Arbeit wirklich toll macht. Freut Euch also, wenn Ihr nach Dortmund kommt.

Schmerzgrenze

Bei der heutigen Abrechnung der örtlichen Kosten mußte ich doch etwas zucken. Daß der örtliche Rigger 350,00€ für seinen Arbeitstag berechnet, ist soweit ok. Dann jedoch sieht es eher aus wie bei der Zuschlagliste beim Autokauf. Ich mailte im Vorfeld ein Mal mit ihm und gab ihm durch, welche Hängepunkte des Hauses mit Supporttrussen verbunden werden müssen. Für diese Vorbereitung, Gesamtdauer insgesamt maximal 15 Minuten, erscheinen zusätzliche 100,00€ auf der Abrechnung. Dann sollte er hier nicht nur unser Rigg hängen, sondern auch noch vier zusätzliche Punkte für das Sidemasking; dafür fallen aber vier Punkte Video weg, weil es in der Halle 3 an den notwendigen Stellen keine Hängepunkte gibt. Wieder werden 100,00€ zusätzlich fällig. Und dann stehen da noch 25€ Cateringpauschale, die wir seiner Meinung nach zu bezahlen haben. Macht also zusammen 575,00€. Das, meine lieben Freunde der örtlichen Riggingfirma, ist eine Schweinerei und hindert mich zukünftig daran, Eure Dienste in Anspruch zu nehmen.

Der Rigger bekommt eine Tagespauschale. Das Wort Tagespauschale heißt Tagespauschale, weil es pauschal für einen Tag gilt. Und wenn ich zu Thyssen, Mannesmann oder Krupp auf Schicht fahre, dann muß ich auch meine Stullen schmieren und mitbringen. Ich sehe also noch nicht mal ansatzweise ein, warum ich bei örtlicher Crew Verpflegungspauschalen zahlen soll. Dazu kommt, daß der Kollege Rigger heute morgen verschlief, dadurch das Prerigg nicht wie bestellt um 10:00 Uhr fertig war, sondern erst eine Dreiviertelstunde später, was Helfer band, die am Truck fehlten.

Mal abgesehen davon, daß ich da an die Abrechnung nicht meinen Haken mache und es jetzt großes Sprechen gibt, mich regt das richtig auf. Richtig.

Ilsenburg im Harz

Bevor ich nun über diese Woche schreibe will ich erst mal die letzte abschließen. Wir waren am Freitag in Ilsenburg im Harz. Das wichtigste zuerst: trotz Schneesturm kamen wir gut hin und zurück. Und das, obwohl zwischendurch alle wichtigen Straßen wegen Unfällen und Schneeverwehungen gesperrt waren.

Der Schnee spielte nicht nur beim Parken, sondern auch beim Riggen eine Rolle. Er senkte nämlich die legal einzubringenden Lasten deutlich. Wir kamen aber mit ein wenig Bastelei trotzdem hin. Trotz Schnees gab es aber einen kleinen Zwischenfall: Kollege Basti arbeitete so sehr, lief so sehr hin und her, daß seine Schuhe in Flammen aufgingen. Seht selbst:

Wenn man nicht alles selbst macht…

Ja, natürlich ist man selbst schuld, wenn man den Helfern aufträgt, einen Kabelbaum zu verlegen, ohne die Richtung eindeutig vorzugeben……

Ansonsten hoffen wir, daß wir hier heute überhaupt wieder wegkommen. Wir sind in Ilsenburg, das ist im Harz, es schneit wie hulle und rundum sind schon mehrere Straßen wegen Verwehungen gesperrt.