Minden

Gestern verbrachten wir unseren Tag in der Kampa – Halle in Minden. Das ist eigentlich die Sporthalle einer Berufsschule, die aber so ausgerüstet ist, daß man darin auch Konzerte spielen kann. Eine typische Mehrzweckhalle eben. Die Bedingungen sind erst mal ok, die Riggingmöglichkeiten sind unsymetrisch, die lichte Höhe einen Meter niedriger, als wir das benötigen, aber wie immer basteln wir was Schönes rein.

Auch die Backstagesituation ist für eine Sporthalle in Ordnung. Die Garderoben, Duschen und Toiletten sind in erstaunlich gutem Zustand, gegessen wird auf der Tartanbahn. Die ist ein wenig lustig. Nicht nur wegen des Schildes, das verhindert, daß die Läufer einfach weiterlaufen, auch wegen der Unterzüge an der Decke, die leider so niedrig hängen, daß man richtige Hürden nicht stellen kann, weil man sich sonst beim Darüberspringen den Schädel einrennt.

Nachts beim Laden komme ich an den Cases vorbei, da hatte irgend ein Spaßvogel Motoren- und Schäkelkisten [jede von denen wiegt etwa 70kg] übereinandergestapelt. Als ich frug, wer das denn gewesen sei, bekam ich die abgebildete, wortlose Antwort. Die Leute sind einfach nicht ausgelastet… ;-)

Giraffe

Die Firma Messerschmitt-Bölkow-Blohm, kurz MBB, steht für HighTech. Sie war an der Entwicklung von Tornado, Eurofighter, Transall und Airbus mit beteiligt, sie entwickelte das Spacelab und die Ariane 1 – 4 genauso wie den ICE 1 und den Transrapid. Und sie entwickelte die Giraffe. Einen Personensteiger mit einer gefühlten, raketenartigen Hubgeschwindigkeit von etwa 4cm/h. Ein Gerät, das unglaublichen Rawall in minimale Hubhöhe umsetzt. Man könnte fast schon glauben, daß der Antrib nicht hydraulisch, sondern mittels Schall erfolgt …… was dann schon wieder eine technologische Meisterleistung und damit dem Unternehmensruf gerecht wäre.

Der Rigger in der Mindener Kampa – Halle ist auf jeden Fall unglaublich stolz, mit diesem Gerät arbeiten zu dürfen. ;-)

Nachtrag: schön finde ich diesen (übrigens berechtigten) Warnhinweis. Voll ausgefahren bleibt oben nur ein recht pissig aussehender Stempel, mit dem man tatsächlich ganz gut schaukeln könnte …… aber das habe ich natürlich nicht ausprobiert, sondern bei der Arbeit nur zufällig mitbekommen.

Wilkommen in Deggendorf

Wie schon letztes Jahr, so spielen wir auch dieses mal wieder in der neuen Halle in Deggendorf. Der örtliche Veranstalter gehört mit zur zuverlässigen und herzlichen Sorte, wie man schon hier sehen kann. Der Karneval hat so dann auch Einzug in unsere Welt gehalten. Draußen vor der Halle wieder Berge von Schnee — ich bin fast etwas beruhigt. Ansonsten alles so wie’s sein soll.

Fachpersonal

Wir spielen heute in der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe, eine Halle, die man ohne zu übertreiben einen fleischglasgewordenen Hallraum nennen kann. Auch wenn ich die Architektur durchaus schön finde (hier mehr), ist die Riggingsituation etwas eigenwillig. Aber wir basteln uns da dann auch rein. Um kurz vor zehn heute morgen besprach ich mit dem örtlichen Rigger, wie wir’s denn machen, danach wurden die Punkte hochgezogen und um spätestens 12:00 Uhr war für jedermann klar zu sehen, wo was wie hängen wird.

Um 16:00 Uhr kommt der zuständige Bühnenverantwortliche des Hauses und will noch zwei Video – Punkte umgehangen haben, weil er das so nicht verantworten kann. Meine erste Reaktion: Aufbaubeginn war um 10:00 Uhr und laut BA hätten Sie hier sein müssen. Nun soll also ein 80kg wiegender Rigger noch mal hoch und Punkte um 50cm verschieben, die vielleicht 60kg wiegen, weil die Stahl(!)truss das an der Stelle angeblich nicht trägt. Eigentlich müßte ich jetzt dem Rigger verbieten da hochzugehen und statt dessen einen Steiger anfordern; die Traverse trägt das ja nicht. Aber man will sich ja nicht aufs selbe Niveau begeben.

Nachtrag 23:15 Uhr: passend zum Riggingsachverstand bot uns übrigens der Hauselektriker diesen nicht ganz fachgerechten Adapter 32A auf 16A an. Eingeweihte wissen schon……

Augsburg

Heute dann also ein Gig in der Schwabenhalle Augsburg, von der ich nur mäßig begeistert bin. Das Catering steht in der Halle, in der Auswahl der Gerichte ist man also ein wenig eingeschränkt. Ansonsten ist aber Rigging halbwegs vernünftig möglich, auch Strom gibt es genug und mit dem Truck kann man in die Halle fahren, was warmes Arbeiten auch bei Schneefall ermöglicht.

Wie es sich gehört sind alle Maschinen hier akkubetrieben; sowohl Steiger als auch Stapler sind angenehm leise, haben auch kein PIEP und stinken nicht. So ist wirklich entspanntes Arbeiten möglich. Nur die Mietnebenkosten sind ganz schön hoch und ärgern den Veranstalter.

Auch wenn die Halle recht groß ist, so ist man doch beim Bühnenstandort durch die beiden dicken Pfeiler in der Gebäudemitte ziemlich eingeschränkt. Mit der Bühnenvorderkante kann man nicht weiter nach hinten gehen, weil es sonst Sichtbehinderungen gibt. Den eigentlichen Zweck der Halle merkt man dann auch ganz schnell: während sie bei Konzerten Schwabenhalle heißt, ist sie bei Messen ganz einfach die Halle 1.

Ansonsten nichts … berichtenswertes hätte ich fast geschrieben. Das stimmt so nicht. Manchmal bedauere ich schon, daß man über manche Dinge einfach nicht so öffentlich tratschen kann ;-)

So geht es nicht

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Tourtechniker sind ja leidgeprüfte Menschen. Sie machen fast alles mit, stehen fast alles durch; nur bei einem Punkt kann man es sich mit ihnen richtig übel verscherzen: beim Catering. Genau da landete unser Supermanpinguin eine Bruchlandung. Es wollte das komplette Catering auf Hering und alle Getränke auf Lebertran umstellen. Ein Versuch, der scheiterte. Kläglich.

Nachdem ich mich in der Nacht und am Morgen durch Schnee & Eis zu Fuß und per Anhalter bis nach Augsburg durchgeschlagen hatte, die Pflichterfüllung meinem Arbeitgeber gegenüber hatte mich dazu gezwungen (hust), wurde ich dort wieder aufgenommen. Mit dem Pinguin sei es letztlich noch schlechter als mit mir. Ich dürfe also vorerst wieder mitfahren. Nun denn.

Caterer, mach das beste Essen, das Du kannst ;-)