Putsch

Nach der Show war klar: ich bin abgesägt. Der Neue sitzt schon an meinem Rechner und ändert alle Paßworte. Ich kann meine Tasche packen und gehen. Nur aus Interesse blieb ich noch etwas um zu sehen, wie er sich einarbeitet.

Als erfahrener Mann verschafft er sich erst mal einen Überblick…

… spricht mit den Kollegen …

… überwacht, ob alle Motoren noch aktuellen TÜV haben …

… und springt auch mal eben ein, wenn mit dem Steiger ein paar Hängepunkte aus dem Dach geholt werden müssen.

Ich muß zugeben, daß er wirklich einen hellen Eindruck macht und auch bei Details sofort Bescheid weiß.

Dabei schreckt er auch nicht vor der Deko zurück …

… und springt als Staplerfahrer ein. Wirklich ein Tausendsassa.

Beim Truckladen zeigt er Trucker und Hands, wie schnell sowas zu machen ist…

… und verheimlicht auch nicht, warum er so schnell arbeitet: damit er eher im Bus bei Bier und Chips ist.

Kurz bevor ich dann aus dem Bus gekickt wurde, lag er auch schon im Bett, in meinem Bett, Kraft für den morgigen Tag tanken. Ich muß jetzt durch die verschneite Nacht laufen. Einsam durch die Finsternis. Aber ich werde kämpfen, zurückkommen zu dürfen.

Der neue TL

Die Kollegen haben meinen Nachfolger auf der Tour installiert. Ich kann gehen, werde nicht mehr gebraucht.

Hier in der Eisarena gibt es etwa 90cm hohe Pinguine und Eisbären, mit denen sich kleine Kinder wahrscheinlich das erste Mal auf das Eis wagen sollen. Ein Pinguin wurde auf die Videoregie neben der Bühne gesetzt, bekam ein Headset auf und gibt jetzt alle Cues für die Show.

Ich bin mir nicht sicher, was die Kollegen mir damit sagen wollen………

Mal so unter uns

Kaum schlägt man die Zeitung auf, muß man schon wieder vom Chaos, von der Katastrophe lesen. Bei uns hier in Deutschland. Wegen des Schnees. Dabei kann man doch ganz einfach mal festhalten: es ist Winter. Und im Winter ist verstärkt mit Schneefall zu rechnen. Das gehört gewissermaßen mit dazu. Klar, in den Ämtern verdrängt man sowas gern und es ist ja auch sowas von praktisch, Salzbunker wegzurationalisieren und dann die Daumen zu drücken, daß man im Notfall noch Streusalz bekommt. Ähnlich ist es am Flughafen Frankfurt, wo die LKW mit den Auftauflüssigkeiten  auf der Autobahn festsaßen, weil man sich dort für eine Just-In-Time – Liefervariante entschieden hatte, statt selbst ausreichend Tanks zu bauen. Das das mit dem pünktlich liefern im Winter auch mal schwierig werden könnte, hat man am warmen Schreibtisch glatt vergessen. Wir sind hier in Deutschland sowas von weit weg vom echten Leben, daß viele schon beim ersten Schneefall glatt überfordert sind. Wenn es dann aber mal ein paar Jahre nicht schneit, dann wird natürlich auch gemeckert. Früher seien die Winter ja viel besser gewesen. Ts.

Ich find‘ Schnee toll.

Mußte mal gesagt werden.

Derweil sitzen wir mit unserer Tour in der Ingolstädter Saturn – Arena, die Toiletten sind im selben Zustand wie letztes Jahr, das scheint also ein systemimmanentes Problem zu sein.

Unser Videonaut Marc hat zwischenzeitlich seinen Laptop aufgeschraubt und fuhrwerkt mit dem Ledermann darin herum. Ich bin nicht sicher, ob das bei seinen Rechnerproblemen wirklich weiterhilft. Ansonsten alles normal. Kalt ist es in der Halle. Es ist halt Winter.

Ich muß die Kollegen gleich mal zu einer Schneeballschlacht motivieren.

Ciao Amore

Ich finde es jeden Abend aufs Neue erstaunlich, daß bei den letzten Nummern der ganze Saal steht und mitgeht. Dabei ist das Set ja nicht besonders knallig, eher ruhig. Aber spätestens zu „Eine weiße Rose“ toben alle. Hier läuft gerade der letzte Song „Ciao Amore“, alle winken, alle singen mit und am Ende des Abend geht das Publikum glücklich nach Hause.

ohne Ton

Gerade direkt zu Konzertbeginn sah einer meiner Kollegen im Publikum einen Zuschauer, der filmte. Er machte mich darauf aufmerksam und ich bin dann dorthin, es zu unterbinden.

ich: Guten Abend, es tut mir leid, aber das Filmen ist leider nicht gestattet. Würden Sie bitte ihre Kamera wegpacken ?

Zuschauer: Hm, schade. Darf ich denn photographieren ?

ich: Klar, ohne Blitz so viel Sie wollen.

Er, grinsend: Super, dann mache ich jetzt einfach 25 Photos in der Sekunde.

ich, ebenfalls grinsend: Kein Problem; aber bitte ohne Ton.

Er, leicht enttäuscht aber freundlich: Na gut, dann laß‘ ich’s eben sein.

Ich fand diese Diskussion mal ganz erfrischend, denn oft wird man nur beschimpft, wenn man die Leute auf das Filmverbot hinweist.

Campushalle Flensburg

Heute ging unsere Reise ganz in den Norden, in die Campushalle Flensburg. Der Name verrät es schon: die Halle gehört zum Unikomplex und im Gebäude sind nicht nur die Handball- und Mehrzweckhalle, sondern auch der unieigene Fitnessclub untergebracht. Der Ladeweg ist erst mal sehr einfach und kurz, das ist gut. Beim Riggen hapert es allerdings. Über der Bühne selbst gibt es genug Punkte, vor der Bühne hört es aber auch schon ohne Prerigg ganz schnell auf. Dazu kommt, daß man mittels eines Treckers dieselbetriebenen Steigers ins Dach muß, der nicht nur nervig laut ist, sondern auf Dauer ganz schön stinkt. Da der örtliche Rigger und der Steiger auch noch keine dicken Freunde sind, dauert alles auch recht lang. Nach dem Konzert muß man erst mal die Backstagesituation wegräumen, um das Gerät wieder in die Halle zu bekommen; somit dauert es also auch eine halbe Stunde, bevor der erste Punkt wieder frei ist. Was bei einer langen Fahrt in die nächste Stadt auch nicht ideal ist. Dafür sind die Hausleute nett und auch die sonstigen Räumlichkeiten ok.

Daß die Räume ganz gut sind finden auch die hier ein uns aus gehenden Studenten. In unserem Technikerraum zogen sich plötzlich eine Horde Mädels um, die zum Sport wollten. Nicht, daß wir ganz grundsätzlich was dagegen hätten, jungen und teilweise durchaus auch gutaussehenden, weiblichen Besuch zu haben. Aber in eindeutig beschriftete Räume einzudringen ist dann doch nicht soooo doll.

Kurz vor Showbeginn stand dann ein aufgeregtes Joga – Mädchen neben der Bühne. Sie hätte unsere Musik in ihrer Anlage, wohl durch das von ihr genutzte Funkmikro eingefangen. Wir hätten jetzt sofort, aber so-fort unsere komplette Anlage abzuschalten. Schließlich seien wir nur Mieter und sie immer da. Ich mußte ihr erklären, daß wir durch unsere teure Miete ihr Om subventionieren und daß gerade deshalb wir überhaupt nix abschalten, sondern sie. Ihrem Argument, das sei ja Kapitalismus konnte ich nur entgegnen, daß Subvention genau das nicht sei, sondern soziale Marktwirtschaft, wenn nicht sogar Sozialismus. Sie trollte sich unwillig und wurde dann später durch die Hausverwaltung gezwungen, auf gekabelte Mikrophonierung umzusteigen, weil nämlich dann ihr „Ihr fühlt Euch ganz schwer, gaaaaaaaanz schweeeeeeeeer“ im InEar des Bassers zu hören war.

Scheiß Sozialismus.

Ausschnitt

Gestern waren wir mit der Tour in meiner Heimat, im CCH, einer Hamburger Halle, in der ich schon viel arbeitete. Der Ladelift ist für unseren Dekodolly ein wenig zu klein und so mußte er unten ausgeladen werden, aber sonst paßte alles gut. Ewas Irritation gab es bei unserer Ankunft mit dem Nightliner morgens um 04:00 Uhr: der Pförtner behauptete, den Nightlinerstrom nicht freischalten zu dürfen, das würden erst die Elektriker ab 06:00 Uhr machen, ihm sei das ausdrücklich verboten. Da Per, unser Fahrer, nicht weiterkam, wurde ich geweckt. Nach kurzer, knackiger Diskussion gab es dann Strom. Später im Laufe des Tages frug ich dann mal die Hausverantwortlichen, was das denn für eine Regel sei und erntete nur fragende Gesichter. Pförtner……

Ansonsten seht Ihr, daß wir gerne alle Klischees bedienen, auch das des Edelweißtattoos, welches natürlich gerade in Hamburg besonders gut ankommt.

Berlin, Berlin, wir waren in Berlin

Am gestrigen Montag waren wir dann im Berliner Friedrichstadtpalast. Den Kronleuchter zeigte ich Euch schon bei der Gregorian – Tour, dieses Mal habe ich das Photo so geschossen, daß die Dimensionen wirklich klar werden. Das unten ist ein richtiges, fahrbereites Auto.

Sehr schön finde ich auch den Klotürspruch „Beware of the limbodancer“. Bei den ganzen talentierten Tänzern hier im Haus ja gar nicht sooooo unwahrscheinlich.

Ansonsten eine glatte Show in einem ausverkauften Haus.