Unsere technischen Proben sind durch, alles Material ist gepackt und wenn wir uns den Haufen so anschauen, sind wir uns nicht ganz sicher, ob das wohl in zwei Gliederzüge paßt …… was meint Ihr ?
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rund um meine Arbeit
Probenimpressionen
Seit knapp einer Woche stehen wir nun bei uns im Lager und schrauben an der kommenden Gregorian – Tour. Seit Mittwoch werden auch die ersten Lichtstimmungen programmiert und darum stehen sich die Mönche hier ihre Beine in den Bauch. Es soll ja später schön werden und so muß eben jedes Opfer gebracht werden.
Neben dem üblichen Licht haben wir dieses Mal 40 Sharpies mit dabei. Die prägen den Look der Show schon recht deutlich. Insgesamt sind über 100 Movingheads am Start, darunter auch einige der nagelneuen Robe Robin MMX WashBeams, eine echte Waffe. Philipp & John setzen die Lampen sehr geschmackvoll ein und ich bin sicher, daß es eine richtig gute Show wird.
Etwas gespannt bin ich, wie denn bei den in diesem Jahr auch anstehenden Terminen im fernen Ausland, zu denen wir dann fliegen, die Sicherheitskontrollen im Flughafen bei diesem kleinen Handkoffer hier ausfallen werden. Ob ich direkt zu Boden geworfen werde, wenn die Sicherheitsbeamten die acht Handzünder sehen ?
schön ordentlich
Zur Zeit laufen die Vorbereitungen für die kommende Gregorian – Tour schon auf Hochtouren; unter anderem baue ich gerade extra Steuerungen für Showbestandteile. Mir machen solche Bastelaktionen immer wieder großen Spaß, da kommt der Handwerker in mir durch. Außerdem darf ich da wieder Techniker sein und nicht nur Tastenquäler. Wobei …… wenn wir ehrlich sind, dann hat sich unser Beruf in vielen Bereichen doch so verändert, daß auch die Techniker kaum noch an den Geräten herumschrauben. Vor 25 Jahren war es an der Tagesordnung, daß man entweder selbst baute, oder bestehende Geräte optimierte. Und wenn etwas nicht mehr spielte, dann wurde es vor Ort eben wieder in Ordnung gebracht. Das ist heute so in vielen Fällen einfach gar nicht mehr möglich.
Danke an Jeanette für das Bild und an Annette für das so wunderbar passende Shirt.
Spanienausflug
4.840,8 Kilometer in neun Tagen mit einem Sprinter, 50 Stunden und acht Minuten Fahrzeit am Steuer, zwei Fährpassagen á neun Stunden, 96km/h Durchschnittsgeschwindigkeit und 12,31l/100km Durchschnittsverbrauch sind meine persönlichen Zahlen zu den letzten Tagen. Wir waren mit den Gregorian für drei Shows in Spanien, in Palma de Mallorca, Benidorm und Barcelona gab es Auftritte. Es war schon ziemlich obskur, bei Schnee & Eis in Hamburg loszufahren und dann auf Malle bei strahlendem Sonnenschein im T-Shirt mit einem streusalzverkrusteten Fahrzeug zu stehen. Um dorthin zu kommen mußte ich erstmal mit der Fähre von Barcelona aus übersetzen. Ich war bislang Fähre nur als Passagier, maximal mit einem PKW gefahren. Mein Sprinter galt schon als LKW und wie eng es in der Truckabteilung der Fähre zugeht, kann man ein wenig auf dem Photo erahnen. Ich jedenfalls habe großen Respekt vor den Fahrern, die mit ihrem Sattel rückwärts die Rampe zum Schiff hochfahren, um dann in einem engen Slot abzuparken, ohne das halbe Schiff und den Hänger zu Klump zu fahren.
Auf Malle wurde ich jedenfalls bei bestem Wetter empfangen und das entschädigt ja schon ein wenig für den Ritt bis dorthin. Ehrlicherweise ist aber dieses Bild eher nicht typisch für Palma. Aber das wissen ja die Meisten von Euch eh selbst.
In Palma hatten wir dann Proben und auch die erste Show; gespielt wurde im Grunde das letztjährige Weihnachtsprogramm, nur halt im wesentlichen mit örtlicher Technik und ohne große Deko — ich war ja nur mit ’nem Sprinter unterwegs und nicht mit einem 18 – Tonner.
Außerdem hatte dort Anselm seine Gregorian – Premiere als Gitarrist und er hat das erstaunlich gut gemacht, dafür daß er so ein Jungspund ist ;-)
Lustig ist auch, daß das Wirken unseres Chefs auch nach vielen, vielen Jahren auf den Inseln durchaus seine Spuren hinterlassen zu haben scheint. Ich jedenfalls war ziemlich amüsiert, diese Dönerbude zu sehen.
Dann ging es wieder mit der Fähre zurück ans Festland und von da nach Benidorm. Jetzt mal ganz, ganz ehrlich: wie man da Urlaub machen kann (und das machen ja jedes Jahr Millionen) erschließt sich mir nicht. Gar nicht. Gar überhaupt nie nicht. Benidorm hat den Charm der Bronx, bevor sie wiederentdeckt und wiederbelebt wurde. Mit anderen Worten: Benidorm ist grottenhäßlich. Aber hat den Benidorm Palace und da spielten wir.
Der Benidorm Palace ist an vier Tagen in der Woche sowas wie der Friedrichstadtpalast oder das Lido für Arme. ‚Tschuldigung. Also, es gibt ein buntes Revueprogramm, im letzten Set tanzen die Mädels auch topless und drumherum gibt es zirzensische Kleinkunst, eine wirklich sehr geil gemacht Lasernummer und eine Partyband mit Jahresvertrag, die zum Tanz der Gäste aufspielt. Während & zwischen der Show bekommt man ein vielgängiges Menü serviert. Das Etablissement gibt es nun seit über 30 Jahren und hat sich so im Laufe der Zeit durchaus einen gewissen Ruf erarbeitet.
Sonntags, Montags und Mittwochs ist spielfrei und da entern dann andere Künstler die Bühne. Am Sonntag wir. Etwas ungewohnt war, daß auch während der Show Getränke serviert wurden. Auf der anderen Seite muß ich an dieser Stelle auch mal ganz generell eine Lanze für die Techniker in allen spanischen Venues brechen: ich hatte während meiner Fahrt schon die schlimmsten Befürchtungen entwickelt. Die Abwicklung der Fährformalitäten beispielsweise waren so langwierig und kompliziert, wie es in Deutschland nichtmal echte Beamte hinbekommen hätten. Und am Schalter des privaten Fährunternehmens saßen ja ganz normale Angestellte. Meine Rückschlüsse waren aber falsch. Die spanischen Techniker waren alle wirklich sehr nett und sehr hilfsbereit, es war eine große Freude, dort zu arbeiten.
Klar, in Spanien spricht man Spanisch (wer hätte das gedacht). Trotzdem mußte ich ziemlich grinsen, als ich dieses Filmplakat sah. „El Hobbit“ klingt für meine Ohren mehr nach einem Western als nach dem, was es nun mal ist. Meine Vision war jedenfalls ein typischer Italowestern, der in Mexiko spielen soll und in dem dann der gefährliche mexikanische Gangster „El Hobbit“ heißt.
Und in Spanien wachsen un-glaub-lich viele Orangen. Wir sind auf der etwa 500km langen Strecke zwischen Benidorm und Barcelona quasi ausschließlich durch Orangenplantagen gefahren. Vor den Toren Hamburgs ist ja das Alte Land und dort rühmt man sich, mit das größte Obstanbaugebiet Europas zu sein. Ähem. Ich glaube, die Bauern des Alten Lands waren noch nie in Spanien. Ich fand das auf jeden Fall beeindruckend und nun weiß ich, woher die ganzen Milliarden Früchte kommen, die man allein für die vielen Liter Orangensaft braucht, die täglich durch unsere Kehlen fließen (jaja … tagsüber. Wieviel Hopfen braucht man eigentlich für einen Liter Bier und wo wächst der ganze Hopfen eigentlich ?).
Die letzte Show dann in Barcelona in einem tollen, neu renovierten Theater. Es war ein guter Abschluß unserer Minitour. Ich durfte dann wieder den ganzen Weg zurückgurken und ab Frankreich fing es dann auch wieder an zu regnen.
Hm.
Vielleicht doch mal für einen Alterswohnsitz in Spananien sparen.
Schnee !
Zur Zeit sind wir mit den Gregorianern in Spanien, wo wir ein paar Weihnachtstermine spielen. Ein absoluter Höhepunkt sind unsere Schneemaschinen. Schon mittags beim Einrichten drehen die Hausmitarbeiter komplett frei, wenn wir die Schneemaschinen testen. Jeder will Photos machen, auf dem er dann im Schneegestöber zu sehen ist, alle dreamen von einer white Christmas. Es ist schon lustig anzusehen, wie so ein kleiner Effekt so sehr die Leute euphorisieren kann.
Löten unter Palmen
In diesen Tagen habe ich einen äußerst angenehmen Arbeitsplatz: ich baue zusammen mit vier weiteren Kollegen in der entstehenden Badewelt Sinsheim LED – Beleuchtung ein. Das ist ehrlicherweise kein typischer Job für mich, macht aber Spaß und ist mal was anderes. Endlich mal wieder mit den eigenen Händen arbeiten und nicht nur am Rechner und Telephon sitzen.
Hier sehr Ihr mal so Flächen, die wir mit LED ausstatten und vor die dann dünne, durchscheinende Steinplatten gesetzt werden. In den letzten Tagen war ich im Wesentlichen mit Löterei beschäftigt; das mache ich tatsächlich quasi seit Kindheitstagen sehr gern.
Aber auch Schaltschränke werden von uns gebaut, denn schließlich wollen die ganzen Chips ja auch angesteuert werden. So haben wir hier abwechslungs- und arbeitsreiche Tage in einem sehr angenehmen Team.
Gregorian im Fernsehen
Copyright: Martin Riesch
Gestern Abend waren die Gregorian in der ARD zu sehen. Es gab eine Boxnacht und die Truppe spielte den Walk-In – Song eines der Boxer. Ich war mit Tidji dort und wir kümmerten uns ein wenig um das Feuer. Die Zusammenarbeit mit den Fernsehleuten war sehr nett und entspannt (ein großes Dankeschön an Martin und seine Kollegen), außerdem war es ein Heimatjob, denn die ARD berichtete aus der Alsterdorfer Sporthalle. Abends nach der Arbeit ins eigene Bett fallen zu können, ist auch mal ganz schön.
Bei Youtube gibt es den Livemitschnitt aus der Sendung zu sehen.
Feuer !
Gestern abend hörte ich auf der Fahrt von Hamburg nach Crailsheim unter anderem die neue Gregorian – CD. Da sind ja wieder ein paar schöne Stücke dabei und ich bin mir sicher, daß wir eine tolle Show damit nächstes Jahr haben werden. Und wenn ich mir das so anhöre …… und wenn ich darf, wie ich will …… dann wird bei „Live and let die“ die Bühne unfaßbar brennen. Jesus, kann man auf den Song die Bühne toll in Brand stecken. ;-)
Petra III
Nun will ich auch mal noch ein paar Bilder von mir zeigen, die ich bei der DESY – Veranstaltung schoß. Die DESY ist eine Forschungsanstalt, die Teilchenpysik betreibt. Dort hat man zum Beispiel Lasermikroskope, schlappe 2,6km lang, mit denen man Prozesse auf Atomebene verfolgen kann. Und eine dieser Forschungshallen wurde nun letzte Woche getauft. Oben seht Ihr unsere Videoregie, sie mit ganz irdischen Problemen zu kämpfen hatte, nämlich damit, bei einer OpenAir – Veranstaltung unter bewußt vom Kunden hell, luftig und freundlich ausgesuchten Zeltdächern überhaupt etwas auf den Vorschaumonitoren zu erkennen. Aber was gute Techniker und Forscher eben auszeichnet ist die Tatsache, daß man eben doch eine Lösung findet. Und wenn es ein RegenSonnenschirm ist.
Die Festrednerschar war prominent besetzt. Neben einer Nobelpreisträgerin und dem Leiter der DESY hielt auch der Hamburger Oberbürgermeister Olaf Scholz eine Rede.
Ja, und wie schon vorher zu sehen, war auch unsere Kanzlerin zu Gast. Die fühlte sich als studierte Physikerin natürlich schon ziemlich wohl in dieser Einrichtung, obwohl sie zugeben mußte, daß die vielen Jahre in der Politik schon auch ihre Spuren an ihr hinterlassen hätten. Es sei nicht mehr ganz so einfach wie früher, Fachliches zu verstehen. Sie habe doch schon einiges ihres physischen Wissens vergessen. Was man ihr nicht verübeln kann, muß sie sich heute doch mit anderem herumschlagen.
Insgesamt fand ich das Veranstaltungsdesign schon recht schön. Besonders gefiel mir das Bühnendach ohne vordere Steher. Das sieht bei solch einer Veranstaltung schon ziemlich schick aus.
Mutti & ich
Copyright: Tidji
Manchmal gelingen Kollegen wunderschöne Photos. Dieses hier gefällt mir zum Beispiel sehr. Es entstand letzte Woche beim DESY – Job, bei dem die Dame im lila Blazer die Festrede hielt. Und auch wenn ich im ersten Teil der Veranstaltung ein wenig verspannt war, weil ich die ganze Zeit die Daumen drücken mußte, daß der Kabuki im Wind nicht eher runterkommt als er soll, so war es doch unterm Strich ein schöner Job.