Anner Küste

Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch in der Stadthalle Bremerhaven war es heute Morgen richtig nebelig und bisher klarte es auch nicht wirklich auf. Neben der Halle wird eine neue Eissporthalle gebaut, was dem Nightlinerschlaf nicht zuträglich ist. Ansonsten aber alles gut.

Mit diesem Plakat aus der Stadthalle möchte ich ganz herzlich Peter Schneekloth grüßen. Auch wenn Du ihn lange nicht gesehen hast, ich muß natürlich sofort an Dich denken, wenn ich das Gesicht sehe. Die Kombination Peter & Al ist gewissermaßen in meinem Schädel eingebrannt und ich bin sicher, da bin ich nicht der Einzige, bei dem Du diese Wunde hinterlassen hast…… :-)

Blitz

Letzte Woche in Holland photographierte das Publikum besonders doll, die hörten überhaupt nicht auf. Da kam mir die Idee, doch mal das blitzende Publikum abzulichten. Diesen Block habe ich also nun ein Stativ mit dabei, das ich an die Bühnenkante stellen kann. Die Göttinger sind heute deutlich zurückhaltender als die Zuschauer in Arnheim, aber fast noch interessanter als die Blitzerei finde ich die Tatsache, wie still einige Leute sitzen !  Die Blende war 15 Sekunden lang offen und es gibt Gesichter, die noch scharf sind. Da hätte ich bei einem Konzert im Leben nicht mit gerechnet. Dabei ist die Stimmung gut und die Leute singen mit. Sehr, sehr merkwürdig.

Anderer Song, weniger Geblitze, Belichtungszeit: 30 Sekunden. Und es sind immer noch Gesichter scharf. Wirklich beachtlich. Da werde ich in den nächsten Tagen noch mal mehr drauf achten.

Lokhalle Göttingen

Passend zur aktuellen politischen Lage spielen wir heute in der Lokhalle Göttingen. Beklagte ich mich in den letzten Hallen über fehlende Dachlastmöglichkeiten, so sind hier Einzelpunkte bis 5t und eine Gesamtlast bis 20t möglich. Das sollte für die meisten Produktionen in dieser Hallengröße reichen. Ansonsten kann man mit zwei Trucks trocken laden, es gibt genug Garderoben & Büros und sogar kostenloses W-LAN, was leider nicht selbstverständlich ist. Also alles bestens.

Erinnerung an alte Zeiten

Diese ganze Hallenumbenennerei macht einen manchmal ganz wuschig. Da sitzt man bei der Vorbereitung einer Show, freut sich darüber, daß es in Würzburg mit der S.Oliver – Arena wohl eine neue Halle geben soll — und dann ist es doch nur die alte Carl Diem Halle von jeher. Ob sich der Modehersteller mit dem Kauf der Namensrechte für diese alte Halle einen echten Gefallen getan hat, wage ich mal dezent zu bezweifeln, ist sie doch letztlich auch nur eine ganz normale Vierfeldschulsporthalle mit ein wenig Tribüne.

Ehrlicherweise hat sich seit meinem letzten Besuch hier vor etwa acht Jahren mit MOTD (Huhu Maddin) schon etwas getan. Immerhin gibt es jetzt auch Toiletten mit Klobrillen und nicht nur die vandalensichere Variante ohne. Außerdem existiert jetzt auch ein Cateringraum. Aber ansonsten… Mich wundert ja, daß es in Würzburg keine gescheite Alternative gibt. Auch tut mir immer der Boden leid. In der Halle liegt ein weicher Sportboden, in den schwere Cases tief einsinken, die dann durch die Halle geprügelt werden, weil natürlich der Ladezugang auf der gegenüberliegenden Seite liegt. Immerhin sind die Duschen sauber…

Es leben Vla, Hopjes und Stroop

Nachdem wir gestern in einem echten Hallenurgestein waren, sind wir heute in einem Bau, der sicher genau so alt ist, aber dann doch nicht mehr ganz so zeitgemäß. Die Rijnhal in Arnheim ist ein Gebäude mit Tonnendach und … nicht mehr ganz optimalen sanitären Einrichtungen. Um es freundlich zu formulieren. Der Großteil der Crew hat nicht geduscht. Wenn man dann noch richtig riggen könnte, dann wäre es hier gar nicht sooooo schlecht, denn immerhin gibt es reichlich Platz und akzeptable Loadingmöglichkeiten.

Großer Vorteil einer Show in den Niederlanden sind aber die Einkaufsmöglichkeiten. Dabei meine ich jetzt gar nicht die Rauchwaren, die dem ein oder anderen in  den Sinn kommen, sondern eher örtliche Delikatessen, die ich während meiner Segelei kennenlernen durfte und in Deutschland nur schwer zu bekommen sind. Konsequenterweise bin ich mit dem Runner auch zum nächsten Albert Heijn (Wikipedia) XL – Supermarkt gefahren um reichlich einzukaufen. Lekker.

Nachtrag 23:45 Uhr: Die Show war recht lustig; die Holländer feiern mehr als die Deutschen, trinken auch mehr und haben einen ziemlichen Spaß. Der Abbau geht jetzt extrem zügig; wir haben auch 650km bis nach Würzburg vor uns. Der einzige wirklich lange Trip auf der Tour und zum Glück schneit es nicht mehr.

Mundschenk

Wir sind heute in der Philipshalle Düsseldorf, einem Venue, den ich seit meiner Jugend mit Kiss, AC/DC und Motörhead verbinde. Diese Bands sind ein guter Anlaß, mal unsere Leibköche vorzustellen, läuft doch stilistisch diese Musik in der Küche. Matze und Maik sind als Köche für die Laune auf Tour wichtiger als alle anderen Faktoren des Tages — und zum Glück tragen sie diese Verantwortung locker und mit Bravur. Kaum hat man einen Wunsch mal in einem Nebensatz geäußert, schon steht das Gewünschte auf dem Tisch. Dabei müssen sie selbst den widrigsten Umständen trotzen: im Berliner Friedrichstadtpalast beispielsweise ist das Kochen grundsätzlich verboten, so daß sie draußen auf der Laderampe brutschelten. Anfang März. Kalt. Dafür auch hier noch mal danke.

Die beiden sind so ehrgeizig, daß in den meisten Städten der Frühstückstisch schon gedeckt ist, wenn wir Techniker um kurz nach 09:00 in die Halle stolpern. Kann man mehr verlangen ?  Nein !

Saarlandhalle Saarbrücken

Nachdem geklärt ist, wo wir heute sind, kann ich Euch ja auch Bilder aus der Halle zeigen. In der Saarlandhalle war ich mal eine ganze Zeit lang häufiger und jetzt auch ein paar Jahre nicht. In dieser Halle hatte ich mal eine Schwarzarbeiter – Kontrolle der BfA; sehr lustig. Das ganze Gelände wurde von einer Hundertschaft umzingelt, damit keiner abhauen konnte und dann wurde jeder kontrolliert. Alle Räume, auch Toiletten und abgelegene Lager, wurden abgesucht. Die ganze Geschichte war insofern spannend, weil neben Deutschen auch Niederländer, Kanadier, Amis und Franzosen mit dabei waren, was die Beamten deutlich ins Schleudern brachte. Von den über 80 örtlichen Helfern waren damals zwei beim Amt mit dem großen A gemeldet; das war natürlich ärgerlich für sie.

Kampfspuren

Hier mal ein kleines Rätsel an alle Tourenden: in welcher Halle sind wir heute ?  Und bitte: nicht im Internet auf den Tourplan schauen, sondern nur auf das Photo.

Nachtrag um 18:00 Uhr: Gut… da das zu schwer zu raten scheint, hier ein zweiter Tip mit einem Photo aus dem Treppenhaus zwischen Bühne und Garderoben. Nun muß es aber einfach sein, oder ?

Nachtrag um 19:10 Uhr: da habe ich wohl nicht richtig aufgepaßt und der Name war auf einem der Plakate zu erkennen. Es stimmt, wir sind heute in der Saarlandhalle Saarbrücken, die, man sieht es am Dach des Eingangs, auch schon in die Jahre gekommen ist. Tatsächlich aber wie immer ist die Zufahrt zum Ladedock. Ich möchte nicht wissen, wie viele Trucker in den letzten Jahrzehnten sich da die Nase blutig gefahren haben.

Fernsehgottesdienst in Regensburg

So sah also heute der Blick vom Altar in Gemeinderichtung aus. Zwei Kameras sind ja vorne zu erkennen, auf der Orgelempore gab es noch einmal zwei und die fünfte war eine SteadyCam.

Diese größerklickbare Aufnahme entstand während des Aufbaus. Unsere Traversen stehen schon, rechts hängen die Kollegen des ZDF gerade ihr Licht, geradeaus sieht man die Gitterboxen mit Teilen des Materials.

In den beiden Seitenschiffen befinden sich jeweils drei Altäre, die erst einmal sehr ähnlich wirken, aber doch ihr ganz individuelles Design haben. Was wie teures Marmor ausieht ist übrigens bemaltes Holz, also Kulissenbau at it’s best.

Das selbe Seitenschiff, nur mit einer anderen Perspektive photographiert. Hier sieht man jetzt auch die weiß verkleideten Steher unserer Konstruktion. Unter der Verkleidung befinden sich auch die Antennen für die SteadyCam. Soll ja alles schick aussehen.

Ganz hinten in der Kirche, hinter einem Gitter, haben sich die Tonkollegen mit den Empfängern und auch die SteadyCam – Techniker aufgebaut. So sehen sie noch genug vom Geschehen, sind aber etwas dezent aus der Sicht.

In der Sakristei der Kirche ist auch ein Regieplatz untergebracht, an dem man auch ganz gut Biathlon schauen kann, wenn man am Vortag auf die Proben wartet. Wirklich sehr schön finde ich in diesem Raum die Möbel. Auch die ganze Elektronik der Kirche ist in einen solchen Schrank eingebaut.

So sah es dann während des Gottesdienstes aus. Kann man mal anbieten, finde ich. Auch im Fernsehen kam die Kirche gut rüber, die Arbeit hat sich also gelohnt. Dann nach der Messe direkt Abbau, um 14:30 saß ich schon im Truck.