Weiß – Gold

An diesem Wochenende verbringe ich mal wieder meine Tage in einer Kirche. Die Alte Kapelle in Regensburg stellte ich Euch ja schon kurz bei der Vorbesichtigung mit einigen Panoramen vor. Es ist ein wirklich opulent verzierter Bau. Bis in die letzte Ecke ist er mit kleinen Details ausgeschmückt, die einen auf den ersten Blick erst einmal fast erschlagen. Man muß sich schon in Ruhe durcharbeiten.

Wie schon in Langenzenn ist auch die Alte Kapelle ein ehemaliges Kloster mit vielen, vielen Nebenräumen. Den Kreuzgang, geschmückt mit zahllosen Grabplatten, finde ich jetzt aber tatsächlich nicht so photogen, so daß ich mich auf ein paar Detailblicke in die Kirche begnügen möchte. Schön finde ich erst einmal, daß durch die vielen Fenster und die weiße Farbe schon ohne künstliche Beleuchtung eine helle, freundliche Stimmung herrscht. Nicht so düster und dunkel wie der benachbarte Dom.

Es gibt in der ganzen Kirche nur zwei Figuren, die nicht weiß als Grundfarbe haben (selbst Mohren werden sehr überzeugend in weiß dargestellt), eine davon ist diese Taube, die im Dach der Kanzel fliegt. Zweidimensionale Photographie kann diesen Vogel leider nicht in seiner ganzen Pracht darstellen; er gefällt mir sehr.

Weil jetzt doch recht viele Bilder folgen, geht es nach dem Break weiter.

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Ein Abend mit Annett

Am Dienstag Mittwoch Abend hatte ich endlich die Gelegenheit, mir eine Show der aktuellen Annett Louisan – Produktion anzuschauen. Das war ehrlicherweise kein ganz normales Konzert für mich, immerhin hatte ich knapp vier Jahre lang das Vergnügen und die Ehre, für sie und ihre Band arbeiten zu dürfen. Das spiegelt sich ja auch schon hier im Blog wieder: sortiere ich diesen Beitrag ganz normal unter „Konzerte“ ein, also dort, wo er ehrlicherweise hingehören würde, oder unter „Jobs/Touren/Annett Louisan“ ?  Ich entschied mich aus alter Verbundenheit zu … beidem.

In den letzten Wochen hatte ich von über einem Dutzend Kollegen sehr unterschiedliche Kritiken gehört; von „langweiliges Licht“, „Schlagerdeko“ und „lieblos gemacht“ bis zu „tolle Band“, „schönes Programm“ und „gute Show“ war alles dabei. Dazu kommt natürlich die ganz egomäßige Frage: „Läuft es ohne mich in meinen ganz subjektiven Augen besser oder schlechter als mit ?“. Ich war also sehr gespannt wie es denn werden würde.

Das Konzert begann mit Martin Gallop, der ja auch schon bei der letzten Tour als Support mit dabei war. Martin redet fast mehr als er musiziert und auch wenn er kein typischer Einheizer ist, so schafft er doch ein gutgelauntes Publikum — das ist ja auch eine Grundlage. Der Übergang zwischen Martin und Annett dann fließend: er geht ab, ihre Band beginnt hinter dem Vorhang zu spielen, der Vorhang öffnet sich, Annett tritt auf. Das hat mir schon mal sehr gut gefallen; kein Loch entstehen lassen, keine Umbaupause, kein blendendes Saallicht, nein, die gute Stimmung mitnehmen und weitermachen. Geschickt. Wie es denn dann nun war … erfahrt Ihr mit vielen Bildern nach dem Weiterlesen – Link.

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Ich will zurück !

Nicht nach Westerland (wobei Urlaub an der See immer schön ist), sondern nach Frankreich. Wir sind heute im Beethovensaal der Liederhalle in Stuttgart, ein absolut unsymetrischer Bau mit 250kg – Hängepunkten. Ein klassischer Konzertsaal eben, in dem man auch verstärkte Konzerte spielen kann. Die Fronttruss hängt schräg vor der Bühne, was es unseren Videokollegen unmöglich macht, die drei Projektionen vernünftig hinzuzaubern. Wir haben schon scherzeshalber überlegt, ob wir die Show nicht einfach canceln und geschlossen rüber zur Schleyerhalle gehen. Da spielt heute P!nk.

Oranje boven

Unser heutiges Konzert führte uns nach Straßburg. Dort gibt es eine relativ große deutschsprache Fangemeinde, so daß wir im Zenith spielen konnten; immerhin in der 4.400er – Variante. Die Halle ist kaum zu übersehen und die orange Farbe zieht sich konsequent durch das ganze Gebäude. Ich war ja der Meinung, daß so etwas nur ein Holländer bauen könne, lag aber komplett daneben: der Architekt ist Italiener.

Wenn man in Frankreich in ein Zenith kommt, so heißen die großen Konzerthallen der Republik, dann kann man davon ausgehen, perfekte Arbeitsbedingungen vorzufinden. Amtliches Rigging, Strom satt, ausreichend Platz, gute Garderoben, durchdachte Ladewege. Unter’m Strich kann man sagen, daß die Zeniths natürlich auch ihre individuellen Macken haben, im Durchschnitt aber sicher besser sind als der deutsche Durchschnitt. Wenn man sich anschaut, was in Frankreich, Benelux oder Skandinavien in die Konzertsäle investiert wird und wie durchdacht diese Hallen oft sind, dann kommt man bei uns in der Heimat schon ins Grübeln.

Hier und nachfolgend dann mal ein paar weitere Eindrücke aus der Halle. Speziell die orangen Stühle haben es mir schon angetan, wie man deutlich sehen kann…

Zum Schluß dann noch mal die Halle nachts von außen. Wie man sieht ist die orange Hülle aus einer Art dicken LKW – Plane, was ich zumindest mal heizenergietechnisch nicht ganz korrekt finde. Aber: sieht gut aus.

Der Charme der Nachkriegsgeneration

Gestern zeigte ich Euch schon die alte Bedientafel der Saalbeleuchtuntg in der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe, heute schiebe ich noch Hallenbilder und ein paar weitere Details nach. Die Architektur gefällt mir schon sehr. Es riecht nach Wiederaufbau und gemütlichen Zeiten. Und da paßt auch eine lichtdurchflutete Halle wie diese hinein. Daß durch die ganzen Glasflächen Hallzeiten entstehen, die vielleicht für sakrale bis klassische Musik gut sind, für verstärkte eher nicht, war zum Bauzeitpunkt wahrscheinlich noch nicht so richtig interessant.

Zum Verdunkeln und auch zur positiven Beeinflussung gibt es überall Vorhänge, die mit mäßigem Erfolg ijre Arbeit verrichten; mir gefiel aber diese schön regelmäßige Deckenstrahlerreihe besonders gut.

In der Schwarzwaldhalle hat man alte Technik nicht einfach rausgerissen, wenn sie nicht mehr benötigt wurde, sondern sie zwar stillgelegt, aber hängenlassen. So ist dann neben dem Schaltpult von gestern auch noch eine alte Garderobenrufanlage und ein Komandotelephon übriggeblieben.

Die Kabel zwischen Bühne und Mischpultplätzen werden in der Schwarzwaldhalle durch den Keller gelegt. Das bedeutet etwas mehr Arbeit, beschert einem aber den Blick auf dieses Schild, das leider völlig unberechtigte Hoffnungen aufkommen läßt. Keine Ahnung, was sich früher mal im Biertunnel befand, heute ist dort nur noch Lagerfläche. Schade eigentlich……

ursprünglich

Viele Hallen sind ja schon älter und darum findet man in ihnen manchmal noch schöne alte Dinge, die irgendwo vor sich hinschlummern, aber gar nicht mehr genutzt werden. Wie diese Küche in der Meistersingerhalle in Nürnberg.

Diese Schalttafel für die Beleuchtung und Abdunklung in der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe hat auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel und ist mittlerweile durch eine moderne, computergesteuerte Anlage ersetzt. Vom Gefühl her finde ich die alte Variante deutlich schöner.

Blick vor die Türe

Ich glaube, ich war noch nie im Dresdener Kulturpalast bei schönem Wetter. So auch heute. Bislang verzichtete ich immer auf Bilder. Eben weil das Wetter bescheiden war, oder aber, weil es eben doch eine Dauerbaustelle ist. Insgesamt empfinde ich die Situation rund um die Frauenkirche etwas …… wie im Freilichtmuseum. Kaum ein Gebäude ist ja wirklich alt, fast alle wurden in den letzten Jahren auf alt getrimmt hochgezogen. Das ist auf der einen Seite schön anzusehen, auf der anderen aber etwas sureal.

Den Wiederaufbau der Kirche finde ich tatsächlich noch in Ordnung. Sie war ein Wahrzeichen Dresdens und da kann ich es verstehen, daß man auf Dauer nicht darauf verzichten will. Und sie sieht ja auch tatsächlich sehr gut aus.