So sieht es übrigens aus, wenn man mal unsere komplette Tour in einen Routenplaner eingibt. Einige Strecken kennen wir schon mit jedem Schlagloch auswendig. Dabei hat sich im Laufe der letzten Jahre einiges verschoben: waren früher die Straßen im Osten schlafraubend, so sind sie dort heute meist in Ordnung; dafür gibt es einige Stellen im Westen, die man deutlich spürt.
Kategorie: Jobs
rund um meine Arbeit
Dopingstation
Der absolute Renner bei uns im Catering ist diese Getränkestation. Mittels der beiden Entsafter werden die besten Säfte frisch mal eben selbstgemacht. Unsere beiden Köche Martin und Patrick von Delico verwöhnen uns eben nicht nur durch leckeres Essen, sondern auch durch geballte Vitaminladungen. Meine Lieblingsmischung ist Birne, Apfel, Orange, Banane.
Bastelwoche
Diese Tourwoche ist geprägt von Hallen, die etwas anspruchsvoller als sonst sind. Es fing an mit der Rudolf Oetker Halle in Bielefeld, die zwar ein wunderschöner Bau ist (ich werde da noch drauf zurückkommen), aber mit einem etwa 1,5m x 1,2m großen Fahrstuhl nicht gerade ideale Ladebedingungen hat (beispielsweise so ein Flügel im Case in die erste Etage geschleppt muß man nicht unbedingt haben) und außerdem auf der Bühne über fest eingebaute Stufen verfügt, so daß wir das Set nicht bauen konnten. Daß es keine Riggingmöglichkeiten gibt — egal, da gibt es dann einen Groundsupport. Wir haben zum Glück eine Crew, die es jeden Tag echt schick machen will und so gab es auch dort natürlich eine schöne Show.
Weiter ging es in Stuttgart mit dem Beethovensaal, der absolut unsymmetrisch ist, keine echte Mitte hat, an der man sich orientieren könnte und in dem die Tonkollegen gut zu tun hatten, bis sie in die Unsymmetrie einen gleichmäßigen Sound gebastelt hatten. Hier muß ich mal speziell unseren Systemtechniker Florian Zander rühmen. Was der jeden Tag leistet ist wirklich beachtlich !
In Limburg verbrachten wir dann einen Tag in der Puppenstube. Auf eine 12m breite Bühne ein 13,5m breites Set zu bauen… geht natürlich auch. Und es sah zumindest so gut aus, daß sich hinterher eine Zuschauerin bei uns mit den Worten bedanke: „Oft sieht man hier ja lieblos reingezimmerte Shows. Sie haben sich richtig Mühe gegeben; das finde ich schön.“ Gern geschehen.
Auch der gestrige Gig in Karlsruhe war nicht ganz einfach. Das Publikum sitzt hier an drei Seiten der Bühne. Fast alles, was man irgendwo hinstellt, erzeugt dann Sichtbehinderungen für die Zuschauer. Der Ladelift landet faktisch auf der Bühne, es gibt kein Storage für leere Kisten, sie müssen also wieder runtergefahren werden. Und dann blieb der Lift auch noch eine Stunde lang stecken. Egal. 20:00 ist Showtime und auch hier war es so gut, daß zwei Berufskollegen begeistert waren. Was will man mehr.
SchnickSchnack
Wenn man schon moderne Technik wie unseren 15.000 Lumen – Beamer mit dabei hat, dann muß man sie auch sinnvoll nutzen. Beispielsweise, in dem man seinen WII daran anschließt und sich sportlich betätigt, so lange die Musiker noch nicht da sind. Golf, Tennis und … Angeln steht bei meinen Kollegen hoch im Kurs. Ich selbst bin wegen der zu einer heftigen Erkältung dazugehörenden Gliederschmerzen froh, wenn ich mich überhaupt bewegen kann und verzichte vorläufig.
Ganz eindeutig auch in das Kapitel SchnickSchnack gehört die neue Bestuhlung des Rosengartens in Mannheim. Die Nummerierung der Stühle und Reihen erfolgt durch LCD – Displays am Stuhl. Wenn man die Stühle richtig miteinander verbindet, nummerieren sie sich komplett selbstständig. Wenn die Verbindung nicht ganz ok. ist, hat man fluchende Hallentechniker und unnummerierte Stühle.
Kein SchnickSchnack, sondern gerade bei einer Erkältung äußerst wohltuend ist diese Regendusche, die zu meinem Produktionsbüro gehört. Sowas sollte es in viel mehr Hallen geben !
besonderer Service in Braunschweig
Heute haben wir einen freien Tag und den will ich unter anderem dazu nutzen, mal ein wenig von den letzten Tagen zu erzählen. In der Stadthalle Braunschweig war ich schon ganz oft und immer wieder klasse ist das hauseigene Motorensystem. Die Decke der kompletten Halle (also nicht nur über der Bühne) hängt voller Motoren und man kann sich einfach aussuchen, wie man’s haben will. Da die Steuerung weniger Kontrollmöglichkeiten hat, als es Motoren in der Decke gibt, wurde dieses Steckfeld gebaut, mit dem man sich seine Riggingsituation einfach patchen kann.
Äußerst praktisch ist weiterhin, daß man immer genau sieht, wie schwer die einzelnen Punkte sind. Unsere Backtruss wiegt beispielsweise knapp 3x 250kg (und ist an der Seite des Kabelpicks natürlich schwerer). Allerdings fehlen die ganzen Vorhänge, da wir sie in Braunschweig nicht hängen mußten. Die mittleren Balken sind die PA (mit Centercluster) und ganz rechts seht Ihr, daß die Fronttruss recht leicht ist.
Flo, einer meiner Lieblingsörtlichen, hatte wie immer nicht nur alles perfekt vorbereitet, sondern auch noch für einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem alten Friedhof hinter der Stadthalle gesorgt. In diesem Zusammenhang fällt mir mal wieder auf, daß meine Kamera Rottöne nicht so wiedergibt, wie sie eigentlich waren. Das Rot im Original war deutlich tiefer, kräftiger.
Das ist immer wieder eine meiner liebsten Stellen im Programm: „Ende Dezember“, ganz klein, ganz intim und mit Flügel und Cello wunderschön instrumentiert.
Sternenhimmel
Bei der letzten Tour hatten wir ja einen Sternenvorhang mit dabei, der immer beim „Liebeslied“ leuchtete. Dieses Mal ist das Design ganz anders, aber wenn es in der Halle einen gibt — dann nehmen wir den doch gern. Wie im Stadeum. Wir wollten Annett damit überraschen und hatten ihr nichts vorher gesagt. Während des Stücks hat sie dann nicht ein Mal nach hinten geschaut und ich glaube, sie hat’s nicht bemerkt. Dann wenigstens für’s Publikum.
In der Stadthalle Cottbus gab es dann einen Sternenhimmel als fest eingebaute Beleuchtung über der Publikumstribüne. Leider war der nicht so ohne weiteres dezent ansteuerbar, so daß wir auf den Einsatz während der Show verzichtet haben. Wäre sonst sicher auch ein schöner Effekt gewesen.
Tourstart im Vamos!
Nachdem wir uns alle gut von Weihnachten erholt hatten, ging es dann vor drei Tagen im Lüneburger Vamos! mit unserer Tour weiter. Wie überall in deutschen Landen gibt es auch hier ja jetzt ein Rauchverbot; was ich als Nichtraucher schon komisch finde. Es gehört doch eigentlich zu einem Club dazu, daß geraucht wird. Ich weiß gar nicht, wie die das jetzt beispielsweise in Läden wie das Molotow machen. Da gehörte doch die rauchgeschwängerte Luft zum Clubdesign. Bei klarer Luft müssen die dort wohlmöglich sogar mal sauber machen. Komisch bis befremdlich, wofür es mittlerweile alles Regeln gibt.
Wie nicht anders zu erwarten war es im Vamos! sehr schön. Ich mag den Laden. Er hat eine tolle Atmosphäre und die Leute hier sind einfach klasse; ich berichtete ja schon davon (1, 2, 3, 4). Liebe Grüße dorthin.
Drehnachlese
Eigentlich hatte ich ganz vergessen zu berichten, was denn jetzt aus dem Videodreh von Roger Cicero geworden ist. Zum Glück gibt es aufmerksame Leser, die einen daran erinnern. Zumindest beim Video zu „Die Liste“ kann ich das Geheimnis lüften, denn das Video steht ja schon eine ganze Zeit lang auf Rogers Seite. Die Szenen in der Halle (es ist das eWerk (1, 2) in Berlin) und auf dem Dach (auch das ist auf dem eWerk) waren die, an denen ich als Backliner mit beteiligt war. Das Video seht Ihr unten.
Nebenher: das Mikro, das Ihr da für Roger seht … gehört eigentlich zur Ausstattung von Max Raabe. Wir hatten uns das mal eben unter Kollegen ausgeliegen. Danke dafür an Bernd.
Stefan Gwildis in der Laeiszhalle
Manche alljährliche Traditionen mag ich; beispielsweise das Jahresanfangskonzert von Stefan Gwildis in der Laeiszhalle / Musikhalle Hamburg. Seit einigen Jahren schon darf ich das als örtlicher TL und Bühnenmeister betreuen. Nachdem letztes Jahr nur drei Musiker auf der Bühne waren (plus einige Gäste und einem Überraschungschor), gab es dieses Jahr die komplette Breitseite: Band, BackingVocals, Bläser. 14 Musiker plus Stefan.
Dabei hatte Stefan sein Publikum richtig in der Hand: bereits nach der Hälfte der ersten Nummer standen alle — so muß das sein. Das Konzert ging dann auch bei bester Stimmung bis 23:25 Uhr.
Als Special Guest mitten in der Show hatte sich Stefan die Band Ruben Cossani eingeladen. Daß da Michél van Dyke eine erhebliche Rolle spielt, hört man schon deutlich. Die Songs klingen wie eine Mischung aus Beatles und Echt. Mal schau’n, wie sich das entwickelt.
Nach der Show gab’s noch eine Goldverleihung für Stefan; seine erste. Und dementsprechend stolz war er.
Wir bauen jetzt noch ein wenig ab und in wenigen Tagen geht’s für mich dann ja auch wieder auf Tour.
nähen
„Du kannst nähen ?!?“ frug mich mein Kollege aus dem Lager. Klar; meine Mom ist immerhin ausgebildete Schneiderin und Stickerin, da liegt das gewissermaßen in den Genen. Und so schwer ist das ja auch nicht. Es ging um eine Tasche für die Opera (Projektionsfolie) bei Annett, die zur Zeit noch immer in Molton eingewickelt von Stadt zu Stadt reist. Bevor die Folie mal ernsthaft Schaden nimmt, wollte ich da halte eine Verpackung für haben, die es aber im Lager nicht gibt. Also schlug ich vor, daß ich da schnell ’ne Tasche für mache.