Annett in der Freiheit

Große Freiheit 36

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Unbestuhlte Clubgigs haben wir mit Annett ja nicht so häufig; gestern war es mal wieder so weit. Weil es ein echter Höhepunkt der Tour und zugleich auch das letzte Konzert vor der Weihnachtspause war, will ich mir heute mal die Zeit nehmen, ein wenig ausführlicher zu berichten. Die Panoramen sind wie immer größerklickbar.

Annett Louisan in der Großen Freiheit 36; Bild größerklickbar

Die Große Freiheit 36 ist in Hamburg eine echte Kiezlegende; auch wenn hier immer weniger Konzerte und immer mehr Discoabende stattfinden, so ist dieser Club doch ein Höhepunkt auf jeder Tour. Annett verriet gestern während des Konzerts, daß sie schon als Jugendliche hier immer rein wollte (und dafür notfalls auch ihren Schülerausweis frisierte); auch ihr Konzert war ein Wunsch und er ging in Erfüllung; ging seit Wochen rappelvoll ausverkauft in Erfüllung.

Annett Louisan in der Großen Freiheit 36, Hamburg

Das Publikum war so euphorisch, daß es für Annett & die Band sicher ein Leichtes war, eine tolle Show hinzulegen; sie wurden ja faktisch getragen. Im Publikum ist übrigens hier auch ein Kommentator dieses Blogs zu sehen. Hihi.

Annett Louisan in der Großen Freiheit 36; Bild größerklickbar

Dabei ging das Konzert gewissermaßen in die Analen des Hauses ein: Harald, seit über 20 Jahren Haustechniker, verriet uns, daß es in seinen Jahren bisher vielleicht vier Mal vorgekommen sei, daß ein Flügel auf der Bühne gestanden hätte und auch nur zwei mal, daß so ein Aufwand mit der Beschallung getrieben wurde (das letzte mal bei Schiller). Allerdings zeigte sich die Hauscrew nach anfänglicher Skepsis („Ob das hier der richtige Ort für die Künstlerin ist ?“) schwer begeistert („Das ist ja richtig gut !“, „Ich hätte nicht gedacht, daß das Publikum so abgeht.“).

Annett Louisan in der Großen Freiheit 36, Hamburg

Natürlich konnten wir nicht unsere komplette Tourproduktion hier reinprügeln; Ton & Backline wurden aber tatsächlich mitgenommen, bei Licht & Set verließen wir uns auf die Bestände des Hauses. Es war schließlich ein Clubgig. Und wir wurden perfekt und sehr motiviert betreut.

Annett Louisan in der Großen Freiheit 36, Hamburg

Ende vom Lied: alle hatten ihren großen Spaß und im Anschluß gab’s noch ’ne goldene Schallplatte für die aktuelle Scheibe und geselliges Weihnachtspausenabschiedstrinken. Übrigens: das zweite und letzte Clubkonzert der Deutschlandtour gibt es am 10.01. im Lüneburger Vamos ! Wer es dorthin nicht schafft, muß dann Ende Februar in die Schweiz.

Tourbilder

Olaf Casimir beim Annett Louisan - Konzert in Marburg

Beim Auftritt unseres Special Guests Martin Gallop, der nicht als Vorband spielt, sondern Teil der Show ist, gibt es einen Song, bei dem Olaf sich einen Kontrabaß nimmt und ihn wie eine Gitarre spielt. Eine sehr schöne Szene, die ich unbedingt festhalten mußte.

Annett Louisan im CCH Hamburg

Im CCH kommt man sehr gut, schnell und vor allem unauffällig von der Hinterbühne aus ins Publikum, so daß ich mal ein paar Photos schießen konnte, die mir sonst nicht gelingen. Hier sind sie ohne weitere Kommentare.

Annett Louisan im CCH Hamburg

Annett Louisan im CCH Hamburg

Annett Louisan im CCH Hamburg

Comin‘ home

CCH Hamburg Saal 1

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In diesem Saal habe ich vor 10 Jahren angefangen für Funke als örtlicher Produktionsleiter zu arbeiten, im Laufe der Jahre viele, viele, viele Shows betreut, zwischendurch in Raum 209 (dem Produktionsbüro, in dem ich heute auch wieder sitze) sogar mehrere Tage gewohnt (incl. Liege), weil es sich nicht lohnte, die halbe Stunde nach Hause zu fahren und heute bin ich nach längerer Zeit wieder hier. CCH, Saal 1. Und es ist, als ob ich erst letzte Woche gegangen wäre. Aus verständlichen Gründen gibt es heute auch keinen örtlichen TL. Schön, wieder hier zu sein.

Kompliment

Fast hätte ich’s vergessen zu schreiben: wir bekamen gestern mit unserer Produktion ganz beiläufig ein Lob, das wirklich groß ist; gerade wenn man die Abgefucktheit unserer Branche kennt. Bei den letzten Touren mit Annett spielten wir immer im Aegi, einem Theater in Hannover. Dieses Mal waren wir in der AWD – Hall, die deutlich mehr Zuschauer faßt. Nach der Show sah ich Mitarbeiter des Aegis — als Zuschauer. Ihnen hatte die Show in der Vergangenheit so gut gefallen, daß sie sich dieses Mal das Konzert auch ansehen wollten. Das will ja was heißen.

Eindrücke

Annett Louisan im Tempodrom Berlin

Nachdem ich in den letzten Wochen kaum schreiben konnte, möchte ich den heutigen Offday dazu nutzen, Euch ein paar Hightlights unserer Tour zu zeigen. Wir sind alle schon ziemlich stolz, mit recht kompakten Mannschaft jeden Tag so eine Show auf die Beine zu stellen.

Annett Louisan in der Stadthalle Rostock

In unterschiedlichen Foren habe ich lesen können, daß es einigen Besuchern so gut gefällt, daß sie sich direkt Karten für eine weitere Show besorgen mußten. Da lohnt also die Mühe.

Annett Louisan in der Stadthalle Rostock

Dennis, unser Lichtdesigner, hat mit seinen Lichtstimmungen tolle Arbeit geleistet, um die Musik bestmöglich zu unterstützen.

Martin Gallop in der Stadthalle Rostock

Zusammen mit den absolut genialen Musikern und auch mit dem Special Guest Martin Gallop haben wir jeden Abend eine Menge Spaß.

Theremin

Friedrich Paravicini am Theremin

Jeden Abend gibt es viele Rückfragen über eines der Instrumente, die Friedrich spielt. Das Theremin wurde schon 1919 vom Russen Lew Sergejewitsch Termen (später Leon Theremin) erfunden, obwohl es doch so HighTech – mäßig aussieht und ist das einzige Instrument, das sich berührungslos spielen läßt. Robert Moog entwickelte es noch vor seinen legendären Synthesizern in den 50ern weiter; seine Firma vertreibt es bis heute. Viele kennen den Sound des Theremins aus ScienceFiction- und Geisterfilmen, selbst Portishead nutzte dieses Instrument, das jedoch kaum jemand erkennt, wenn er es sieht.

Unten findet Ihr zwei Videos zum Thema. Zum einen einen historischen Beitrag über den Thereministen Samuel Hoffmann und zum anderen einen Beitrag des BBC über Theremins.

Playback

„Ich habe genau gesehen, daß diese eine Nummer da Playback war. Ich saß ja direkt daneben.“ Äußerungen in diesem Stil dürfen sich zur Zeit häufiger unsere Pultleute anhören. So’n Quatsch. Tatsächlich ist bei uns alles Live. Es gibt noch nicht mal mitlaufende Sequencer oder HD – Player. Trotzdem gibt es Situationen, in denen der Ton nicht lippensynchron kommt; nämlich dann, wenn Annett durch’s Publikum läuft und irgendwo am Ende des Saals ist. Dann singt sie gewissermaßen vor sich selbst. Wir hatten das Thema hier im Blog ja schon mal. Schall ist mit 330m/s halt relativ langsam und das Gehör recht sensibel. Da Annett mittlerweile InEar – Monitoring nutzt, kann sie an jeder Stelle des Saals ganz tight mit der Band singen, ohne sich durch die Laufzeit des Schalls zum Schleppen verleiten zu lassen.