Ein sehr bezeichnendes Photo, finde ich. :mrgreen:
Weil ich nach recht wenig Schlaf in den letzten Nächten doch zu müde war, bin ich nach dem Abbau nicht nach Hause gefahren, sondern noch eine Nacht in Waldenburg geblieben.
wirre Gedanken von der Straße
rund um meine Arbeit
Ein sehr bezeichnendes Photo, finde ich. :mrgreen:
Weil ich nach recht wenig Schlaf in den letzten Nächten doch zu müde war, bin ich nach dem Abbau nicht nach Hause gefahren, sondern noch eine Nacht in Waldenburg geblieben.
Der erste Veranstaltungstag begann mit Soundchecks der ersten beteiligten Band und vielen Kleinigkeiten, die halt erst auf den letzten Metern auffallen. Um 13:30 waren wir showfertig und die ersten Gäste kamen. Oben seht Ihr einen Blick über’s „Gelände“. Ganz links ist das Rolltor zum „Weihnachtsmarkt“, der erst später geöffnet wurde, mittig die Lounge für spätabends und rechts der Teil für Vorträge und Abendprogramm.
Wie es sich für einen Firmengeburtstag gehört, gab’s um 15:00 erst mal einen Festakt. Dabei wurde nicht nur von Firmenchefs und Politikern geredet, sondern auch Musik und ein Theaterstück dargeboten. Die Firmengeschichte wurde erläutert; Menschen, die dem Betrieb seit der Gründung als Mitarbeiter, Kunden, oder Lieferanten verbunden sind, kamen zu Wort.
Nach zwei Stunden wurden die Gäste auf einen Weihnachtsmarkt mit Nikolaus, Engeln, Kinderchor, Glühwein und anderen Kleinigkeiten entlassen. Für die Besucher bot sich hier die Möglichkeit zu Gesprächen, während im Hauptsaal in blitzartiger Geschwindigkeit umgebaut wurde. Die Reihenbestuhlung für 1.100 Leute wurde in eine Dinnerbestuhlung umgebaut, der Soundcheck für die zweite Band und eine kurze Probe mit einem Artisten wurde gemacht. Alles zugegebenermaßen sehr hektisch. Hat aber geklappt.
Bei der nachfolgenden Abendveranstaltung wurde nicht nur gegessen, sondern es gab auch Programm. Neben durch ein Streichquartett live gespielter Tischmusik beispielsweise Marée alias Sven Mattiß, einem mehrfach ausgezeichneten Artisten mit unglaublicher Körperbeherrschung, der in der Luft schwebend scheinbar mühe- und schwerelos Bewegungen darbot, die ich noch nicht mal ansatzweise auf dem Boden hinbringe.
Weiter geht’s nach dem Break
Die Firma Reca, Teil des Würth – Firmenimperiums, hat sein 25stes Jubiläum und aus diesem Grund wird natürlich ganz groß gefeiert. Da paßt es gut, daß man gleichzeitig ein neues Lagergebäude gebaut hat und diesen Raum als Festsaal nutzen kann, bevor er als Lager eingerichtet wird.
Dienstag Vormittag machte ich mich also auf den Weg ins Hohenloher Land, um in Kupferzell um 18:00 Uhr mit dem Aufbau zu beginnen, der für mich bis 12:00 am nächsten Morgen dauerte.
Das Kunststück bei solchen Veranstaltungen besteht immer darin, in einem Umfeld, das ja nicht für Events gebaut ist, was optisch und sicherheitstechnisch Vernünftiges hinzuzaubern. Auch wenn es vorher Vorbesichtigungen gab, so tauchen doch während des Aufbaus noch neue, bisher unbeachtete Aspekte auf, auf die man auch reagieren muß. Das macht diese Aufbauten anstrengend.
Während die Kollegen noch in Details weiterbastelten als ich mich ablegte, kam außerdem das Dekoteam zum Zuge, das Teppich legte und um die ganze Halle das sprichwörtliche Schleifchen machte. Um 20:00 ging es für mich weiter, weil eingeleuchtet wurde und die letzten Details in der Haupthalle erledigt werden mußten. Um 04:00 war das auch erledigt und die nächste kurze Schlafschicht stand an.
Donnerstagmorgen um 09:00 gings dann mit Proben weiter. Sprecher und auch die auftretende Theatergruppe sind ja keine Profis, sondern Mitarbeiter der Firma Reca. Da ist es sinnvoll, diesen Leuten die Möglichkeit zu geben, sich auf der Bühne zurechtzufinden. Außerdem hat man so die Gelegenheit, einzelnen Leuten noch mal in Ruhe zu erklären, wie man am besten ein Mikro hält (eben nicht so wie der Losverkäufer auf der Kirmes).
Abends, während noch in der Haupthalle an Lichtprogrammierungen gefeilt wurde, konnten wir auch in Lagerhallen, die schon für den Firmenbetrieb genutzt werden. Hier entstand ein richtiger Weihnachtsmarkt mit Holzbuden und aufwendiger Deko. Das alles muß natürlich auch beleuchtet und beschallt werden, ist doch klar. Hier waren wir dann um 02:00 fertig, hurra.
Nein, der Herr auf dem Photo hat sich nicht ernsthaft weh getan. Er war nur „Opfer“ von Birgit Mörtl, mit der ich mich dann heute endlich traf. Birgit kenne ich als hervorragende Kostümdesignerin, aber sie arbeitet auch als Airbrusherin und Bodypainterin, wo sie es 2004 zur Weltmeisterin und dieses Jahr zur Vizeweltmeisterin gebracht hat. Sie ist also halbwegs gut… Wir waren ein wenig Kaffeetrinken, haben über ehemalige gemeinsame Auftraggeber gelästert (für die wir beide nicht mehr arbeiten würden) und uns ansonsten gut unterhalten. Wir arbeiten beide einfach zu viel und ich hoffe, daß wir uns das nächste Mal nicht wieder in 4,5 Jahren sehen :-)
In den letzten Tagen hielt mich die Vorbereitung meiner nächsten Veranstaltung etwas in Atem. Nächste Woche gibt es eine Geburtstagsfeier der Firma Reca, ein Unternehmen der Würth – Gruppe, bei der ich arbeite. Der eingeplante Haupttontechniker ist kurzfristig ernsthaft erkrankt und fällt aus. Es ist gar nicht so einfach, so kurzfristig einen adäquaten Ersatz zu finden. Die Kollegen in der Gewichtsklasse sind alle unterwegs. Janine, Disponentin meines Auftraggebers in.plan, hat aber dann jemanden gefunden.
Ansonsten gibt es nichts zu berichten. Die Show mit Max läuft glatt und gut, das Publikum ist zufrieden, es gibt keine Pannen. Eigentlich langweilig ;-) Heute nach der Show ist Abbau angesagt und morgen früh geht’s dann wieder nach Hause.
Der Samstag war von Vorhangreparaturarbeiten (ein Endschalter hatte sich verabschiedet und das System anhalten lassen) geprägt. Außerdem wurde der Spot ausgetauscht. Das alte Modell, ein 575W HMI, war doch sehr schwach und so wurde ein Pani 2500W HMI von der Halle herangekarrt. Der im Vergleich zum 575er zwar heller, aber jetzt auch nicht so umwerfend bretthell ist, daß einem die Haut von der Stirn brennt. Erstaunlich. Jetzt müße es örtlich nur noch Spotfahrer geben, die auch zielen können und alles wäre gut…
Wir sind hier in Wien nicht ganz glücklich. Wir wollen ja immer eine optimale Show bieten; das ist uns natürlich auch hier in Wien gelungen, fordert aber Backstage durchaus seinen Tribut. Es ist so eng hinter der Bühne, daß wir vier der sechs Türen Backstage zubauen mußten, damit wir überhaupt hinkommen. Der Saal ist durch nicht abschaltbare Notbeleuchtung so hell erleuchtet, daß schnelle Verwandlungen im Dunkeln nicht möglich sind, weil man einfach immer alles sieht. Wie desillusionierend. Und Backstage nervt eine Mithöre, in der es ständig klingelt und Durchsagen kommen. Es ist eben kein Theater, sondern eine Mehrzweckhalle. Trotzdem basteln wir jeden Tag das Optimum hin — die Show ist’s wert.
Nichtsdestotrotz hatten wir gestern eine (in meinen Augen) gute Show ohne Pannen. Das ist doch erst mal die Hauptsache. Und weil ich zufrieden war und keine Hektikaktionen meine Zeit raubten, habe ich versucht, ein paar Bilder zu schießen. Eins seht Ihr hier, zwei weitere nach dem Break.
Sonntag habe ich tatsächlich bis 12:00 Uhr geschlafen, nachdem wir Abends noch kurz Bierchen geschlürft hatten. Sehr angenehm. Dann habe ich endlich mal einen ganzen Stapel Rechnungen geschrieben; wurde echt Zeit, denn das Geld auf meinem Konto wurde schon knapp.
Auch Sonntags eine gute, runde Show; dieses Mal schon um 18:00 Uhr, was ganz praktisch war, denn danach hat uns der örtliche Veranstalter noch lecker zum Essen in ein Heurigen Restaurant, dem Schreiberhaus in Neustift, eingeladen; sehr nett. Auch von der Sonntagsshow gibt es nach dem Break noch zwei Bilder, sogar dieses Mal mit Ballett, damit Ihr’s auch mal zu sehen bekommt.
„Das Wochenende in Wien“ weiterlesen
…war dann doch recht spannend. Nach ein paar kleinen Korrekturen dachten wir, daß es eine lockere Show geben müßte. Dachten wir. Tatsächlich fiel einer der beiden Vorhänge aus, was extrem ärgerlich war. Dazu muß ich vielleicht erst mal unsere Situation erklären: wir haben bei der Palastrevue zwei Vorhänge; einen Hauptvorhang, der recht weit vorne in Richtung Bühnenkante ist und einen Spielvorhang, der weiter hinten liegt und zwischendurch während der Vorstellung fährt. Max spielt dann vor dem Vorhang weiter, während dahinter Umbauten laufen. Der Spielvorhang hier in Wien ist so ein hypermodernes Teil, DMX – gesteuert, mit zwei Antriebseinheiten für die beiden Teile (der Vorhang teilt sich in der Mitte und fährt seitlich weg) und keinem händischen Havarieantrieb. Direkt bei seinem ersten Einsatz fuhr nur der rechte Teil zu, links passierte nichts, was schon recht blöd aussieht. Ich habe also erst mal den Hauptvorhang zugefahren, davor war noch genug Platz für Max und die Show lief weiter. Währenddessen also hektisches und erst mal erfolgloses Herumgebastel am Vorhang und Umbau auf den Amerikablock.
Nun sitzt der Hauptvorhang so weit vorne, daß man seitlich nicht vernünftig an ihm vorbeikommt; am Ende des Umbaus müssen aber drei Musiker, einer mit Kontrabaß, vor den Vorhang und Max da vorne weg. Was hier nur durch die Mitte geht. Nicht sehr elegant, wenn währenddessen noch Bühnenkollegen über die Bühne toben. Aber was willste machen.
In der Pause dann ratloses Schulterzucken der Haustechniker. Nein, den Vorhang könne man nicht kurzfristig reparieren. Was dann doch deutliche Umdisponierungen unsererseits erforderte. Schließlich wollen wir die beiden Lappen ja nicht aus Spaß. Letztlich irritiert mich die Vorhangsituation hier schon deutlich, weil bei unseren Proben vorgestern zwischenzeitlich auch die elektronische Steuerung des Hauptvorhangs ausgefallen war; der hat aber glücklicherweise noch einen zusätzlichen Handantrieb.
Später dann noch einen recht lustigen Zwischenfall: bei „Liebling, mein Herz läßt Dich grüßen“, einer alten Commidian Harmonists – Nummer, kommen drei Orchestermitglieder mit Frack und Zylinder vor zu Max. Einer der Zylinder war so schief und verbeult (es war beim Umziehen die innere Verspannung kaputtgegangen), daß Max nicht ernst bleiben konnte und die Nummer drei Mal durch kräftiges Lachen unterbrochen werden mußte, weil er den Anblick einfach zu köstlich fand.
Und schon wieder bin ich in der Wiener Halle F, über die ich ja schon hier und dort geschrieben hatte. Während die Bühne für Annett Louisan mehr als ausreichend ist, ist der Aufbau unserer Palastrevue schon sehr schwierig. Die Bühne ist in allen drei Dimensionen einfach nicht groß genug — es ist eben eine Stadthalle und kein Theater. Am meisten macht uns die fehlende Höhe zu schaffen. Wir haben eine 10m hohe Projektionsleinwand, die bei Umbauten aber im Weg hängt und deshalb mehrfach am Abend hochgezogen wird, damit man mit den Kulissen darunter her kommt. Darum brauchen wir normalerweise eine Mindesthöhe von 16m. Wir haben hier 9m.
Dann benötigen wir hinter der Leinwand eigentlich 9m, um unseren Projektor aufzubauen, damit er ein formatfüllendes Bild liefert. In der Halle F sind’s 6m. Natürlich kann man dann wie in Hannover einen Spiegel nutzen, trotzdem wird das Bild nicht ganz so groß, wie wir’s eigentlich gerne hätten.
Eigentlich wäre die Bühne breit genug — wenn die Bestuhlung des Saals nicht so breit wäre. So kann ich die seitlichen Vorhänge nicht so eng hängen wie ich es möchte, weil ich sonst Sichtbehinderungen produzieren würde und der Platz fehlt mir dann auf der Seitenbühne für die Kulissen und die Quickchanges (Garderoben auf der Bühne, in denen sich die Künstler während der Show oft rasend schnell umziehen).
Natürlich haben wir es dann wieder mal so hingebastelt, daß es spielt. Auch wenn man sich während des Aufbaus gegenseitig im Weg stand und während den Vorstellungen aufpassen muß, daß man’s nicht regelmäßig tut. Für das Publikum sieht’s gut aus und das ist ja erst mal die Hauptsache. Wie immer im Theater geht es ja niemanden was an, wie es hinter den Kulissen ausschaut.
Eine weitere typische Stadthallenkrankheit macht dabei das Arbeiten nicht einfacher: man sucht die zuständigen Leute dauernd. Oft haben sie dann mal eben was anderes zu tun, eine andere Halle zu betreuen, oder ihre UnionBreak. So ziehen sich dann manche Dinge lange hin, obwohl man sie doch eigentlich schnell abhaken könnte. Es liegt sicher an meiner Ungeduld, daß ich mich von sowas nerven lasse und nicht ruhig reagiere.
Die Premiere lief dann recht sauber. Zwar schien die örtliche Spotfahrerin noch nicht allzuviel Erfahrung zu haben und es mußten ihr grundlegende Funktionen der Lampe per Interkom (Sprechverbindung der Techniker untereinander) erklärt werden. Auch ließ Max aus Versehen sein drahtloses Mikro fallen, was es mit defekter Kapsel quittierte. Aber ansonsten lief alles sehr rund. Allerdings bestand das Premierenpublikum den Saallichttest nicht, obwohl wir ihn mit 10% recht einfach gestaltet hatten. Ich bin mal gespannt, wie sich das in den nächsten Tagen entwickelt.
Nach der Premiere (nein, wir hatten in Wien keine Preview) dann eine recht witzige Premierenparty. Natürlich sind auf solchen Premierenpartys immer der selbe Typ Mensch, aber hier hatte man sich ein wenig Mühe gegeben und die Kellnerinnen in 20er Jahre – Outfits gesteckt. Außerdem gab es ein „Berliner Buffet“ mit Bulletten, Currywurst und Kaviar. Und so konnte man dort ganz gut ausharren, was ich auch bis 00:30 Uhr tat.
Nebenan, in der großen Halle D hatte parallel zu uns die schwedische Band Mando Diao gespielt. Eigentlich schade, daß wir keine Gelegenheit hatten, uns die Show anzusehen, zumal sie (wie fast alle skandinavischen Künstler) von einer deutschen Technikfirma betreut wurde, deren Techniker wir kennen. Witzig war allerdings, daß ich auf meinem Weg ins Hotel auf eine größere Traube Mädels stieß, die auf die Künstler warteten. Dumm eigentlich, wenn man nicht weiß, daß es eine Rampe gibt, auf der man mit dem Auto von den Garderoben direkt aus dem Gebäude fahren kann und diese genau an der gegenüberliegenden Gebäudeseite herauskommt und nicht an der Seite, wo die Nightliner der Techniker stehen. Aber vielleicht hatten die Kollegen ja noch ein wenig Spaß…
Jedes Jahr gibt es in Basel ein zweiwöchiges Konzertfestival, die AVO – Session, die vom Schweizer Fernsehen aufgezeichnet und dann im Laufe der folgenden Monate häppchenweise gesendet wird. Zusammen mit Ute Lemper bestritten wir einen der Festivalabende. Nun ist es so, daß die die Veranstaltungsreihe betreuende Technikfirma Audio Rent Ute Lemper auch bei ihren Touren betreut, was den Tag doch ein wenig anstrengend machte. Auch wenn es offiziell zwei equal acts waren, so wurde wir doch eher wie eine bessere Vorband behandelt. Letztlich war hauptsächlich Dennis der Leidtragende, hatte er doch tatsächlich nur sehr knapp Zeit, eine ansprechende Lightshow zu programmieren.
Die Show dann etwas merkwürdig. Wir waren in den letzten Tagen ja euphorische Konzerte gewohnt; hier gab es bewirtete Tische, an denen das gediegene Publikum saß. Und auch wenn Annett eine wirklich herausragende Show hinlegte, so sprang der Funke nicht richtig über. Wenigstens das Fernsehpublikum wird es später hoffentlich zu würdigen wissen.
Nach der Show gab es dann großes Abschiedfeiern in der Hotelbar; ich selbst habe daran leider nicht teilgenommen, weil ich am nächsten Tag knapp 900 Kilometer vor mir hatte. Ich hörte aber, daß es extrem lustig gewesen sein soll.
Und nach dem Break wieder weitere Konzertbilder.
Unser erstes Schweiz – Konzert der Herbsttour gab’s in einer alten Scheune, darum heißt der Club auch Schüür, was der schweizerdeutsche Begriff für Scheune ist. Es gibt, wie man ja leicht sehen kann, wieder einen Clubgig, unbestuhlt, klein & liebevoll rotzig.
Es ist der einzige Club den ich kenne, bei dem man zum Laden der Backline einfach in den Saal fahren kann. Im Winter und bei Regen natürlich ideal. Bei der Größe des Venues ist klar, daß wir nicht alles so bauen können, wie wir das normalerweise machen. Aber das war im Vorfeld klar und die Kollegen sind vor Ort so nett und hilfsbereit, daß es Spaß macht, unsere Show hier reinzubauen.
Normalerweise ist es übrigens so, daß ich örtliches Catering nicht so mag. Es gibt jeden zweiten Tag Geschnetzeltes mit Reis (in Fachkreisen auch „Reis mit Scheiß“ genannt) und oft muß man lange diskutieren, bis dann alles so ist wie vorher schriftlich angefordert. Das ist bei den Österreich/Schweiz – Terminen sehr anders. Heute gibt es tatsächlich mal Geschnetzeltes, aber auf Spätzle und überhaupt sehr anders als normal, Luzerner Geschnetzeltes eben. Generell ist das Essen überall sehr lecker, sehr abwechslungsreich und es gab immer lokale Küche und nie irgendwelchen Diskussionsbedarf. Super.
Das Konzert wieder mit hervorragender Stimmung und einer ungeplanten Extrazugabe (Die Lösung). Annett hat sichtlich Spaß an den Clubgigs und wenn alles gut geht, dann wollen wir bei der nächsten Deutschlandtour vielleicht auch mal ein oder zwei einstreuen. Ich glaube, daß auch die deutschen Fans gut feiern können. Witzig fände ich persönlich ja auch ein Doppelkonzert: in Hamburg einen Tag Musikhalle und den nächsten in der Freiheit beispielsweise (nur um Diskussionen zu vermeiden: dies ist keine offizielle Verlautbarung, sondern meine ganz persönliche Meinung). Käme bestimmt gut.
Nach dem „Weiterlesen“ – Link noch ein paar Konzertphotos.
Graz war die letzte Stadt unserer kleinen Österreichtour und so ging es weiter nach Luzern, wo wir den ersten von zwei Schweizterminen haben. Wenn man die Strecke in gleich welchen Routenplaner eingibt, dann schlägt er einem immer die Fahrt über München vor. Wer mal quer durch München gegurkt ist (es gibt im Süden keinen Autobahnring) weiß, daß das keine gute Idee ist. Also haben wir uns die touristisch schönere Variante über’s Dachstein, Zell am See, Kitzbühel, Insbruck und Lichtenstein ausgeknobelt, die uns auch über 1.200m hohe Paßstrecken führte. Eine gute Entscheidung.
Zwischendurch fühlte ich mich weit in meine Kindheit zurückversetzt. Ich war ewig nicht mehr im Winter in den Bergen. Frischer Schnee riecht einfach toll und ich erinnerte mich während der Fahrt an Winterurlaube, bei denen ich erst sehr mühsam (oh Gott, ich glaube, meine erste Skistunde war wirklich peinlich) und dann vielleicht etwas zu forsch (mal eben in der Skischulenmittagspause einen kleinen Abstecher auf die schwarze Piste gemacht) auf den Brettern stand.
Außerdem mußte ich während der Fahrt nicht nur an die zahlreichen Touren mit volkstümlicher Musik denken (Grüße in die Runde), sondern auch unweigerlich an „Der Watzmann ruft“ einem Hörspiel – Musical, das ich früher häufig auf LP hörte und auch ein Mal live sehen konnte. Sehr schön.
Zum Glück waren die Straßen alle trotz des in der letzten Nacht gefallenen Schnees hervorragend geräumt und so konnte ich mich auf die Landschaft und andere Dinge konzentrieren, die einem so auf der Strecke auffallen.
Neben interessanten Hotelnamen war das beispielsweise die Tatsache, daß Diesel in Österreich mal locker 10 bis 15 Cent billiger ist als in Deutschland, daß es Straßen gibt, auf denen Viehtrieb ausdrücklich verboten ist und eine Käsiade, eine internationale Meisterschaft für Käsesorten. Jedenfalls hatten wir nach neun Stunden 720 Kilometer, davon viele auf Landstraßen, und eine gemütliche Pause hinter uns gebracht. Und die Erkenntnis, daß es ein Elektroinstallationsbetrieb mit dem Namen Schrott gibt.