England

Englische Fahne

Gerade habe ich mal wieder was gelernt. Zur Zeit sitze ich am Schnittrechner und befasse mich mit Zuspielern für unsere Videowand. Unter anderem habe ich hier die Fahnen aller 32 teilnehmenden Länder. Bei der englischen Flagge zuckte ich, weil ich mit dem Union Jack gerechnet hatte und rief Peter an, der mir die Dateien geliefert hatte. Der erklärte mir dann, daß die Briten sich faktisch als Erfinder des Fußballspiels sehen und mit mehreren Mannschaften bei internationalen Wettbewerben antreten: England, Wales, Schottland und Nordirland. Aus diesem Grunde könne man nicht den Union Jack nehmen.

Das ist ja interessant. Heißt das, daß Bayern demnächst auch unter eigener Flagge teilnehmen kann ? Merkwürdige Sitten. Aber gut, dann verwurste ich jetzt diese Variante.

Jetzt geht’s los

Heute war der erste Tag, an dem im Eisstadion in Lüneburg – Adendorf gearbeitet wurde. So ein Eisstadion ist ja eigentlich nicht so richtig eine Veranstaltungsfläche. Es ist nicht wirklich heimelig und außerdem gibt es keine wirklichen Rettungs- und Fluchtwege von der Eisfläche weg. Jedenfalls nicht für 2.000 Besucher.

Wenn Du hier klickst, gibt's ein größeres Bild von der Demontage der Gitter

Erst einmal haben wir heute alle Netze und Gitter rund um die Eisfläche entfernt. Auf dem Photo ist es leider auch in besserer Auflösung (wenn Du auf’s Bild klickst, wird es größer) nicht so richtig zu erahnen, wie viel es vom Eindruck ausmacht, wenn mal der Blick frei über den Eisflächenrand hinausgehen kann, ohne durch Gitter zu sehen. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Demontage der Spielerbank in der Eishalle Adendorf

Dann müssen wir auch die Bänke für die Eishockeyspieler demontieren, weil sonst die vorgeschriebenen Fluchtwegbreiten nicht eingehalten werden können. Während die Netze und Gitter noch recht einfach demontiert werden können, ist das bei den Bänken schon deutlich schwieriger. Eine Demontage ist nämlich eigentlich gar nicht vorgesehen. Nicht nur, daß alle Teile miteinander verschweißt sind, so eine Bank ist auch noch höllenschwer. Mit zehn Mann kann man das Ding nicht wegtragen. Aber letztlich haben wir diesen Trumm mittels zweier Hubwagen doch noch wegbekommen. Morgen ist die zweite Bank dran (gibt ja zwei Mannschaften beim Eishockey).

Insgesamt glaube ich, daß in Lüneburg und Umgebung viele noch nicht realisiert haben, was für eine Größenordnung unsere Veranstaltung eigentlich annimmt. Ich habe mich heute mit Ortsansässigen unterhalten, die ernsthaft glaubten, daß wir eine Leinwand aufstellen, wie sie in jeder Kneipe hängt. Nun ja. Fast. Unsere „Leinwand“ ist nur 30m² groß und so hell, daß selbst bei knalligem Sonnenschein noch perfekt das Spiel zu verfolgen ist. Weil es nämlich gar keine Leinwand ist, sondern eine LED – Wand. Auch gibt es in Kneipen wahrscheinlich keine zwölfköpfige Livebands, die vor und nach den Spielen für Stimmung sorgen. Und gegenüber den OpenAir – Veranstaltungen, die es ja auch gibt (auf dem Heiligengeistfeld in Hamburgs St. Pauli wird es beispielsweise eine ähnliche Wand geben, allerdings ohne Bands und Party drumherum), haben wir den unbestechlichen Vorteil, daß wir ein Dach über’m Kopf haben (kann beim deutschen Sommer vorteilhaft sein) und wir richtige Stadionatmosphäre erzeugen können — eben weil wir in einem Stadion sind.

Jetzt aber hurtig ins Bett, morgen geht’s weiter.

Angestarrt

Seit einiger Zeit bin ich ja mit einem WMsuperliveAuto unterwegs und ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, von an der Ampel neben mir stehenden Fahrern angestarrt zu werden. Dabei starren die gar nicht auf mich, sondern lesen die Werbung auf den Türen. Trotzdem komisch.

Magic of the dance

Szene aus Magic of the dance

Vor einigen Jahren war ich als technischer Leiter und Pyrotechniker über 13 Monate mit „Magic of the Dance“, einer der besseren von zahllosen Kopien der Show „Lord of the Dance“, unterwegs. Heute habe ich meinen Schreibtisch aufgeräumt und dabei sind mir einige Bilder aus der Zeit in die Hände gefallen. Die Show war ursprünglich komplett ohne Pyro geplant und am Ende der ersten Spielzeit habe ich als eine Art Dernierengag ein wenig rumgezündelt — mit der Folge, daß ich das ab der nächsten Spielzeit jeden Abend machen durfte/mußte. Hätt‘ ich das mal vorher gewußt. :-)

Unterwegs

Heute ging es schon früh los. Morgens um 09:00 war ich schon in Lüneburg, um mit Herrn Heil, das ist der Chef der Eishalle, zu besprechen, welche Teile der Bande wir jetzt entfernen, um die Fluchtwege zu realisieren.

Dann direkt weiter ins Theater am Aegi in Hannover. Dort werden wir im Juni mir Max Raabe spielen. Eigentlich ist die Bühne für die Palastrevue zu klein; speziell in der Tiefe fehlen uns ein paar Meter. Zusammen mit unserem Lichtdesigner Frank Kwiatkowski und den Kollegen vom Haus haben wir uns überlegt, wie wir das denn jetzt am besten realisieren. Es wird für uns sicher ein ziemliches Gebastel, aber wir werden es so hinbekommen, daß es für’s Publikum so aussieht, wie’s aussehen muß.

Danach direkt nach Hause und am Schreibtisch noch schnell ein paar Kleinigkeiten erledigt, bevor ich zu einem gigantischen Konzert bin….

Der ganz normale Wahnsinn

Heute war mal wieder ein ganz normaler Scheibtischtag. Beschäftigt hat mich heute unter anderem Überwachungstechnik, die die Polizei bei unserem WMsuperlive gerne im Stadion eingebaut haben möchte (also Videokameras, automatische Aufzeichnung, etc.). Ich habe mich zuletzt mit diesem Thema vor 9 Jahren zu Zeiten der Titanic – Ausstellung beschäftigt und seit dem hat sich echt viel getan. Mittlerweile laufen die Systeme auf PC – Basis und für relativ kleines Geld bekommt man ein wirklich gutes System mit vier Kameras, das sogar VdS und UVV – zertifiziert ist. Witzig ist, daß es wohl zwischenzeitlich zur Standardausrüstig zu gehören scheint, daß man sich über’s Internet in das System einwählen und die Kameras beobachten kann. Als mistrauischer Mensch weiß ich aber gar nicht, ob ich das so gut finde. Da gibt es dann bestimmt wieder Hacker, die mir dann das System lahmlegen. Oder die Freunde aus Pullach, die, weil sie ja Journalisten nicht mehr beehren dürfen, sich jetzt auf Überwachungskameras spezialisieren. Wer weiß das schon. Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher, ob ich jetzt ein System auf Kabelbasis oder auf W-LAN – Basis einsetzen soll. Die Kabelbilder sind deutlich hochwertiger, W-LAN natürlich viel einfacher zu installieren. Auf der anderen Seite: vielleicht bekommt man das Kabelsystem auch an die Stadt weiterverkauft, wenn man es gescheit installiert und nach der Veranstaltung hängen läßt. Das würde es finanziell natürlich interessant machen :-)

Zum Thema Kamera paßt auch noch, daß ich gerne eine WebCam installieren möchte, auf dem Ihr und natürlich auch alle anderen Interessenten sehen können, was bei uns so los ist. Die Frage ist, ob ich Ärger mit der FIFA/Infront bekomme, wenn ich alle 30 Sekunden ein Bild ins Netz stelle, auf dem ggf. ja auch die Videowall mit dem Fußballbild zu sehen ist. Auf der anderen Seite: das Bild im Netz wäre 640 Pixel breit und da ist ja mehr drauf als die Videowand. Da wird man dann im Zweifelsfall gar nicht so viel vom Fußballspiel erkennen können. Aber da fällt mir ein, wie der BND GEZ – Gebühren sparen kann: durch’s Einhacken in die bestimmt sehr zahlreichen Überwachungskamerasysteme in den Stadien.

Dann habe ich mich mal drangesetzt und einen Ablauf für die Aufbautage geschrieben. Es kommt ja doch recht zahlreich Material und wenn man das nicht koordiniert, dann stehen sich die ganzen LKW gegenseitig im Weg und alles dauert unnötig lange.

Außerdem habe ich seit ein paar Tagen neue Nachbarn und die lieben sich immer extrem laut. Gerade auch. Nicht, daß ich’s ihnen nicht gönnen würde, aber….

Filme & Polizei

Der heutige Tag stand mal wieder ganz im Zeichen von WMsuperlive, unserer Fußball WM – Veranstaltung. Vormittags ein kurzes Meeting mit Peter & Stefan, also dem Produzenten und dem Veranstalter. Es ging um Details, Werbung und um Geld. Mittags dann ein Meeting im Rathaus mit dem Bürgermeister, verantwortlichen Beamten der genehmigenden Behörden und der Polizei. Auch hier ’ne Menge Details, aber sehr entspannte Stimmung.

Drumherum ganz viele Videos angesehen. Wir schneiden ja ein Videojingle zur Veranstaltung, das alle 32 teilnehmende Länder kurz anreißen soll. Dazu haben wir die Botschaften dieser Länder mit der Bitte um Material angeschrieben und sehr, seeeeehhhr unterschiedliches Material ist zurückgekommen. Sehr speziell beispielsweise die Schweiz, die mit Bildmaterial in schwarzweiß aus den geschätzten 50ern kommt. All dieses Material muß gesichtet werden, damit wir uns eben dann das Beste herauspicken können. Außerdem haben wir noch Material, daß wir mal bei einer anderen Veranstaltung eingesetzt hatten; auch da könnte was Brauchbares bei sein. Ich sage nur: Jürgen Steuernagel. So ging der Tag also angefüllt zuende.

Jena

Neben den normalen Tourterminen mit Annett gibt es natürlich auch alle möglichen Shows, zu denen „normales“ Publikum gar keinen Zutritt hat. Heute spielen wir beispielsweise im Planetarium Jena bei einer Veranstaltung der „Die Continentale“ Versicherung.

Vorschau Planetarium Jena

Nun wird man sich als Westdeutscher vielleicht wundern: in Jena, einer nicht wirklich großen Stadt, ein Planetarium ? Klar ! Denn in Jena haben Carl Zeiss und Ernst Abbe die Firma Zeiss gegründet. Das Unternehmen war während der Spaltung Deutschlands auch zweigeteilt, aber hier ist die Wiege und darum gibt es natürlich hier ein von Zeiss ausgerüstetes Planetarium.

Das Planetarium Jena von Außen

Beide, sowohl Zeiss, aber besonders Abbe waren überzeugte Sozialisten, hielten Kontakte zu Karl Marx und Friedrich Engels und führen ihr Unternehmen in eine Stiftung, bei der alle Erlöse den Angestellten und dem Betrieb zugute kommen mußten. Was die Verstaatlichung des Unternehmens zu DDR – Zeiten besonders pikant machte. Beide Stiftungen, die ostdeutsche Ernst Abbe – Stiftung, als auch die in Westdeutschland damals neu gegründete Carl Zeiss – Stiftungen existieren übrigens bis heute; auch wenn man um die Originalfirmen moderne GmbHs geflochten hat, damit man wenigstens Teile der Gewinne nach kapitalistischen Gesichtspunkten abschöpfen kann….

Sternenprojektor im Planetarium Jena

Während ich gestern Abend vor meinem Soulounge – Besuch die Backline im Peer – Studio eingesammelt habe, hat man hier in Jena nach der letzten Vorstellung alle Planetariumsstühle herausgeschraubt, damit man heute Platz für das Bankett hat. Ich bin heute Morgen um 08:00 in Hamburg los und war wegen dreier Staus erst um 13:20 Uhr in Jena. Nach einem zügigen Backline – Aufbau (die Technik, kleines Meyer LineArray, PM5D, ’ne handvoll 6er Bars, 4 MAC2000, HogIII, ist örtlich) gab es einen etwas längeren Soundcheck, da von den fünf Musikern drei nicht zur derzeitigen Originalbesetzung gehören. Zwar haben alle schon mal mit Annett gespielt, aber in dieser Besetzung noch nie. ist aber alles gut gelaufen und so blicken wir dem Auftritt sehr entspannt entgegen.

Soundcheck mit Annett Louisan im Planetarium Jena

Die Wartezeit verbringen wir mit sehr leckerem Essen aus einem 5 – Sterne Hotel…. so läßt sich’s leben :-)

Solche Versicherungsevents sind für außenstehende oft sehr langweilig. Jedenfalls dann, wenn es darum geht, sich selbst zu feiern. Wie heute Abend. Es wurden die besten Versicherungsvertreter 2005 geehrt. Intern bestimmt total spannend, gerade, wenn man mit im Ranking gekämpft hat. Aber für uns….. Um 22:00 Uhr war es auf jeden Fall soweit, nach dem letzten Block der Ehrungen stieg Annet auf die Bühne.

Annett Louisan in Jena

Das Publikum war beachtenswerter Weise sehr aufmerksam. Oft ist es gerade bei solchen Firmenveranstaltungen so, daß die Leute so mit sich selbst beschäftigt sind, daß sie während Showacts auch unaufhörlich quatschen. Hier hörten die Leute echt zu. Fand ich toll.

Annett Louisan in Jena

Während unserer Tour hatten wir ja einen LED – Sternenhimmelvorhang dabei. Und es ist doch klar, daß man, wenn man schon in einem Planetarium spielt, die Sternenhimmelprojektion nutzen muß, oder ?  Eigentlich war der Einsatz ja nicht vorgesehen. Aber die Haustechniker ließen sich bequatschen, das Showlicht wurde ganz dunkel gefahren und bei „Chancenlos“ gab es dann einen wunderschönen Himmel; leider sieht man das auf dem Photo nicht ganz so gut. Aber: Hej Dennis, die Latte hängt, da mußt Du bei der nächsten Tour Dir mal was richtig Gutes einfallen lassen, wenn Du das toppen willst ;-)

Nach der Show dann schnell abgebaut und ins Hotel.

Verkehrsplanung

Wir rechnen bei unserer Fußball WM – Veranstaltungen ja täglich mit einigen Menschen und wollen den Nachbarn nicht allzu sehr auf die Nerven gehen. Also ist geschickte Verkehrsplanung angesagt. In Zusammenarbeit mit den Behörden überlegen wir uns also, wie wir die Besucherströme so lenken können, daß uns niemand nach drei Tagen beginnt zu hassen. Das Ergebnis könnt Ihr unten sehen. Außerdem wird es Shuttlebusse geben, die die Leute durch die Gegend fahren. Denn wir wollen durchaus, daß die Besucher ein wenig trinken können. Macht ja Umsatz.

Verkehrsplanung

Es wird also Straßensperren, Anliegerbereiche und ähnlichen Schnickschnack geben, damit alles gut wird. Der Verkehr wird weiträumig um die Wohngebiete herumgeleitet und so hoffen wir, daß vier Wochen lang Party und Liebe herrscht. Ich bin mal gespannt.

Wochenende

Mein Wochenende war ganz abwechslungsreich. Samstag war in „unserer“ Eishalle eine Verbrauchermesse, das hab‘ ich mir mal angeschaut. War schon witzig. Da merkt man schon, daß man in Adendorf eher auf dem Land wohnt, daß man sich untereinander kennt und daß persönliche Kontakte sehr wichtig sind. Nebenher habe ich über’s Wochenende noch ein paar Kleinigkeiten vorbereitet, mich mit meiner Buchführung beschäftigt, den Holzboden in meiner Wohnung geschrubbt und Sonntag Abend war ich noch bei Tidji grillen. War sehr lecker. Vor allem der Tomaten – Mozarella – Salat. Hm. Nach Hause konnte ich dann gerade rollen :-)