Gestern waren wir mit unserer kleinen Tour dann in Dortmund in der Westfalenhalle….. nein, leider nicht in Halle 1, der Legende unter den deutschen Hallen, sondern „nur“ in Halle 3. Halle 1 ist nächstes Jahr dran :-)
Als ich aus dem Nightliner stieg, war ich erst einmal irritiert und mein erster Gedanke war, daß Andreas, unser Fahrer, uns vor die falsche Halle kutschiert hat. Ich stand in einer Art Tiefgarage. Als ich dann suchend umherirrte sah ich plötzlich Gebäudeteile, die mir bekannt vorkamen und nach kurzer Zeit auch das „U“ auf der Kuppel der Halle 1. Da hatte man seit meinem letzten Besuch in Dortmund vor andertalb Jahren doch glatt mal eben eine neue Halle gebaut. Wir waren durchaus richtig, Andreas hatte sich nicht verfahren, alles gut.
Als ich dann in die Halle kam, direkt die nächste Überraschung: die Hausmitarbeiter fugen, warum wir denn erst jetzt, also um 09:00 Uhr aufkreuzen würden. Das Rigg solle doch seit 07:00 gebaut werden. Hmmm, da hatte wohl eine Kette in der Kommunikation nicht funktioniert. Ich hatte Tags zuvor mit dem örtlichen Veranstalter vereinbart, daß wir Aufgrund unseres schnellen Aufbaus auf eine frühere Zeit für’s Prerigg verzichten. Prerigg…. wenn die Möglichkeiten der Halle, Lichttechnik aufzuhängen, nicht mit unseren Anforderungen übereinstimmen, dann muß man sich eine Behelfskonstruktion ins Dach hängen, damit die notwendigen Hängepunkte genau dort sind, wo wir sie brauchen. Das ist das Prerigg. Na ja. Dafür fingen wir halt pünktlich um 09:00 an.
Wie schon vor ein paar Tagen angekündigt, war Julia Kappus heute hier und hat Photos geschossen. Zum einen Technikphotos für meine „kommerzielle“ Internetseite und dann Abends natürlich auch Showphotos. Sie hat Unmengen tollen an Bildern gemacht. Die Technikphotos kommen später in einen eigenen Beitrag, Showphotos könnt Ihr nach dem „Weiterlesen“ – Link sehen und auch das Portrait von Sascha Merle ist ein von ihr gemachtes Bild.
Im Betrag über Sascha hatte ich schon angedeutet, daß er gestern gut zu tun hatte. Wir haben nämlich ein Lautsprecherproblem. Die Spulen der Hochtöner unserer Lautsprecher sind mit dem Konus mit einem Kleber verklebt, der wohl nicht einwandfrei ist. Das ist leider ein bekanntes Problem dieser Lautsprecherserie. Gestern sind dann leider direkt mehrere Hochtöner ausgefallen und Sascha mußte sie alle austauschen, während die systeme schon an der Decke hingen. Er ist also fröhlich mit dem Steiger rauf und runter gefahren. Wir vermuten mal, daß es vielleicht an den großen Temperaturunterschieden tagsüber in den Hallen und Nachts im Truck liegt, aber keiner weiß nichts genaues nicht. Jedenfalls war zur Show alles wieder in Ordnung und Sascha fertig.
Die Show dann noch besser als die zwei zuvor. Suuuuperpublikum. Spontan und ungeprobt wurde im Zugabenteil dann noch „Die Dinge“ gespielt, wobei 1/3 des Textes gar nicht von Annett, sondern von den Leuten im Saal gesungen wurde. Sehr schön. So Sachen kann man nur mit einer wirklich guten Band machen — eben mit unserer.
Der Abbau dann ein wenig nervig. Wir haben sehr teure und/oder seltene Instrumente auf der Bühne; ’ne Gitarre kann dann mal eben 3.500,00€ kosten, von den alten Instrumenten wollen wir mal gar nicht reden. Darum gehen die ersten Minuten immer erst sehr langsam, eben bis alle Saiteninstrumente von der Bühne sind. Die Hands (örtlichen Helfer) moserten rum, das solle mal schneller geh’n, wir wüßten ja nicht, was wir tun, bei anderen Produktionen hätten sie ja sowas noch nie erlebt…. Wie gestern Abend schon kurz geschrieben, kotzen mich solche Kommentare an. Wir wissen schon genau, was wir tun und warum wir was tun. Dann haben Hands noch ’n Scharnier vom Orgelcase abgerissen, aber trotzdem waren wir kurz vor 01:00 Uhr fertig.