Schulterblatt / Ecke Max Brauer Allee steht unter Bäumen ein alter, schon ziemlich in die Jahre gekommener Bauwagen, in dem seit einiger Zeit schon der Mobile Blues Club residiert. Richtig: ein kompletter Club mit Livebühne und Bar in einem alten Bauwagen. Im Sommer kann man auch sehr lauschig davor sitzen. Normalerweise spielen dort meist Einzelkünstler mit angenehmer Barmusik, oder andere Kleinkünstler.
Als wir gestern daran vorbeischlenderten, spielte darin eine komplette, sechsköpfige Funkrock – Kapelle (Drums, Baß, Posaune, Trompete, Baritonsax, Keys/Gesang). Und das ziemlich gut. Ziemlich sehr gut. Die amerikanische Truppe Damon and the Heathens ist zur Zeit auf Europatour, tingelt durch die kleinen Clubs und spielte seit Sonntag jeden Abend in dem Bauwagen. Uns gefiel das spontan so gut, daß wir den eigentlichen Abendplan über den Haufen warfen und erst mal dort bleiben mußten. Warum die Band bei MySpace keine Songs zum Probehören anbietet erschließt sich mir nicht, jedenfalls ist das Set ganz großer Spaß und wer in den nächsten Tagen und Wochen diesen Bandnamen bei sich in der Nähe lesen sollte, dem kann ich einen Besuch des Konzerts nur sehr, sehr, sehr empfehlen. Sie sind nämlich noch einige Zeit in Europa unterwegs. Und wenn Ihr Euch die Musikbeispiele auf der MySpace – Seite anhört, dann könnt Ihr Euch sicher vorstellen, daß ein Gig im Bauwagen der absolute Knaller ist.
Auch diese Band ist übrigens aus völlig unverständlichen Gründen ohne Vertrag. Daß die Jungs zum professionellen Arbeiten gewillt sind zeigt die selbstorganisierte Europatour. Signen, signen, signen !
Dieses Bild entstand in einer kleinen Pause, da kann man die Bühne mal ein wenig besser sehen. Es soll hier übrigens auch schon Theaterstücke gegeben haben. Auch im Winter ist es hier sehr, sehr gemütlich.
Der Grund für unseren Abendspaziergang war aber ein ganz anderer: mein Fahrradschloß hatte gestern nachmittag den Geist aufgegeben. Vor dem Real an der Feldstraße. Es war einfach nicht mehr aufzubekommen. Weder im Guten, noch mit Flüchen. Zum Glück hatte ich es nur ab- aber nicht angeschlossen. Ich hatte dann im Real noch einen Rostlöser gekauft und das Schloß damit eingesprüht, in der Hoffnung, daß sich da bis Abends etwas tun würde. Diese Hoffnung wurde leider nicht erfüllt. Da das Schloß zur stabileren Variante gehört, schied der Einsatz eines Bolzenschneiders aus, nur mit einer Flex ist dem Teil beizukommen. Diese wiederum konnte ich ja schlecht vor dem Supermarkt anschmeißen. Also haben wir das Rad 2,4km bis nach Hause getragen.
Interessanterweise wurden wir zwar von zwei unterschiedlichen Polizeistreifen überholt, aber nicht angesprochen. Das wiederum macht mich stutzig.