Ein Abend mit Annett

Am Dienstag Mittwoch Abend hatte ich endlich die Gelegenheit, mir eine Show der aktuellen Annett Louisan – Produktion anzuschauen. Das war ehrlicherweise kein ganz normales Konzert für mich, immerhin hatte ich knapp vier Jahre lang das Vergnügen und die Ehre, für sie und ihre Band arbeiten zu dürfen. Das spiegelt sich ja auch schon hier im Blog wieder: sortiere ich diesen Beitrag ganz normal unter „Konzerte“ ein, also dort, wo er ehrlicherweise hingehören würde, oder unter „Jobs/Touren/Annett Louisan“ ?  Ich entschied mich aus alter Verbundenheit zu … beidem.

In den letzten Wochen hatte ich von über einem Dutzend Kollegen sehr unterschiedliche Kritiken gehört; von „langweiliges Licht“, „Schlagerdeko“ und „lieblos gemacht“ bis zu „tolle Band“, „schönes Programm“ und „gute Show“ war alles dabei. Dazu kommt natürlich die ganz egomäßige Frage: „Läuft es ohne mich in meinen ganz subjektiven Augen besser oder schlechter als mit ?“. Ich war also sehr gespannt wie es denn werden würde.

Das Konzert begann mit Martin Gallop, der ja auch schon bei der letzten Tour als Support mit dabei war. Martin redet fast mehr als er musiziert und auch wenn er kein typischer Einheizer ist, so schafft er doch ein gutgelauntes Publikum — das ist ja auch eine Grundlage. Der Übergang zwischen Martin und Annett dann fließend: er geht ab, ihre Band beginnt hinter dem Vorhang zu spielen, der Vorhang öffnet sich, Annett tritt auf. Das hat mir schon mal sehr gut gefallen; kein Loch entstehen lassen, keine Umbaupause, kein blendendes Saallicht, nein, die gute Stimmung mitnehmen und weitermachen. Geschickt. Wie es denn dann nun war … erfahrt Ihr mit vielen Bildern nach dem Weiterlesen – Link.

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Hamburg Sounds im März

Gestern Abend war es mal wieder Zeit für Hamburg Sounds, eine Live – Sendereihe des NDR, die seit kurzem in den Fliegenden Bauten redisiert. Den Start machte Michael von der Heide, ein Schweizer, der in Berlin mit dem ich&ich – Team an seiner neuen CD arbeitete. Während ich die Musik tatsächlich ganz gut fand, wirkte der Auftritt auf mich dann für diese Bühnengröße doch etwas zu übertrieben; ich mußte an den Spruch „Hasch mich, ich bin der Frühling“ denken. Dabei kann ich mir vorstellen, daß die Performance auf Arena – Bühnen durchaus wirken könnte.

Die Songmischung bewegte sich zwischen eigenen Songs und Covern, wie beispielsweise Knefs „Ich brauch‘ Tapetenwechsel“. Die undankbare Aufgabe des ersten Künstlers legte Michael von der Heide aber dennoch sehr gut hin, der Saal befand sich danach in bester Stimmung.

Wenn ein Schweizer den Abend beginnt und man dann noch weiter auf das LineUp schaut, dann kommt schon die Frage auf, was denn die Künstler mit Hamburg zu tun haben; immerhin heißt die Veranstaltungsreihe „Hamburg Sounds“. Und ehrlicherweise ist die Antwort: nichts. Keiner. Der einzige, in meinen Augen dann doch etwas konstruierte Bezug zur Stadt ist die Plattenfirma, die diese Künstler verbindet. Edel Records schien den gestrigen Abend … nennen wir es „unterstützt“ … zu haben. Konsequenterweise waren auch die drei Deutschlandcheffen zugegen, bei denen ich allerdings nicht den Eindruck hatte, daß repräsentieren ihre Stärke sei. Egal. Schließlich ging es ja auch um die Künstler.

Wenn ich den Namen Johnny Logan höre, dann denke ich natürlich unweigerlich an den Grand Prix, den er zwei Mal als Sänger und ein Mal als Produzent gewann. Und an die etwas tragische Geschichte dahinter, denn der erste Gewinn stürzte ihn dank etwas … unglücklicher … Vertragslage in den finanziellen Ruin. Außerdem denke ich an Schmachtfetzen, an herzensgehende Musik. Wie sehr sich doch Dinge verändern können.

Johnny Logan war für mich die absolut positive Überraschung des Abends. Vorwegnehmend kann man sowieso schon mal sagen, daß es die Nacht der alten Säcke war, die die Jungen ganz locker in die Tasche steckten. Der erste Song des Sets war Whiskey in the jar und zeigte deutlich die Richtung, in die es gehen sollte.

Natürlich wurden auch seine altbekannten Hits angerissen, etwas schneller, als man sie kennt, und natürlich gingen an der Stelle dann auch ein paar Feuerzeuge im Publikum an.

Für mich mehr in Erinnerung bleibt aber der angerockte IrishFolk – Teil, der mich sicher in Zukunft noch mal in ein ganzes Johnny Logan – Konzert treiben wird. Gut gemachte Musik mit einer tollen Band und einem exzellenten Sänger. Das war Spaß.

Kein Spaß war in meinen Augen Xóchil A. Schütz, eine Frau, die in der PoetrySlam – Szene einen hervorragenden Ruf genießt und hier Texte vorstellte, die von Musik gefaßt wurden. Dabei kann man ihr nicht allein vorwerfen, daß dieses Experiment zumindest mal in meinen Augen scheiterte: Sprachverständlichkeit wäre hier absolut wichtig gewesen. Leider war zumindest an unseren Plätzen nicht ein Wort zu verstehen. Die Musik zu laut, die Stimme zu dumpf. Sehr schade. Aber auch sonst kam bei weitem nicht die kompakte Dichte rüber, die ich von Berliner PoetrySlam – Abenden kenne. Die aufgeheizte Stimmung schlief ziemlich ein.

Zum Glück konnte das einer der Altmeister der deutschen Szene retten: Edo Zanki schaffte es locker, wieder „Stimmung in die Bude“ zu bringen. Edo ist sicher kein Beau, der Teenieherzen höherschlagen läßt. Aber er verfügt über eine Stimme die trägt, die mitreißt, die Musik ist. Und ehrlicherweise auch über eine jahrzehntelange Erfahrung. Daß er sein Talent immer eher den zahlreichen Künstlern zugutekommen ließ, die er schon produzierte, statt sich auf die eigene Karriere zu konzentrieren, ist ihm dabei hoch anzurechnen.

Mit von der Partie auch wieder eine tolle Band, die nicht in der klassischen Anordnung, sondern in der „Mannheimer Aufstellung“ spielte; also das Schlagzeug nicht hinten, sondern rechts seitlich. Das ist musikalisch durchaus sinnvoll, sieht man sich doch untereinander so viel besser.

Insgesamt also ein toller Abend, der mich gutgelaunt zurücklies und sicher Anreiz war, wiederzukommen.

Junge und Alte

Heute waren wir mal wieder in den Deichtorhallen; Anlaß war die Ausstellung „Gute Aussichten“, die besten neun Photographen des gleichnamigen Nachwuchswettbewerbs für Photographen. Ehrlicherweise, um meinen Eindruck vorwegzunehmen, fand ich die Aussichten für moderne Photographie am Ende der Ausstellung nicht ganz so gut, wie der Titel versprach. Zu wenig, das nicht nur formal und technisch gut war, sondern mich auch berührte. Letzteres finde ich einen ganz wichtigen Faktor. Und auch wenn ich hier jetzt nicht Beispiele zeigen kann, weil ich natürlich nicht gegen die Urheberrechte verstoßen möchte, so will ich die Eindrücke zu den einzelnen Künstlern doch kurz beschreiben.

Laura Bielau lichtete im Wesentlichen innerhalb eines Photolabors ab. Und ausgerechnet das einzige Bild, daß im Freien aufgenommen wurde — eine Landschaftsphotographin bei ihrer Arbeit — hat für mich den meisten Witz. Zwar steht im Katalog, daß ihre Arbeiten vergangene Größen der Photographie zitieren, aber das muß mich als bekennende Banause ja nicht unbedingt beeindrucken. Dabei hat die Idee, Stripperinnen im Rotlicht eines Schwarzweißlabors zu photographieren, durchaus war. Letztlich fand ich die Arbeiten aber alle … nichtssagend. Sorry.

Jürgen Staacks zeigte keine eigenen Bilder, obwohl er ausgebildeter Photograph ist. Seine gezeigten Arbeiten bestehen darin, Menschen Bilder beschreiben zu lassen, diese Beschreibung wiederzugeben und eine mit Edding unkenntlich gemachte Kopie des Bildes zu der Beschreibung zu hängen. Das mag Kunst sein, ich find’s aber absolut überflüssig.

Reza Nadjis und Maziar Moradi zeigen beide völlig unabhängig voneinander Bilder aus dem Iran und Tehran. Da mag das Thema natürlich interessant und exotisch sein, die Bilder sind es für mich nicht wirklich. Sie geben einen Einblick in eine fremde Stadt, in eine fremde Kultur, sind photographisch aber eher langweilig. Dabei bin ich mir sicher, daß es hier packende Perspektiven gegeben hätte. Schade.

Sarah Strassmann hat dann die ersten Bilder, die mich berühren. Ganz klare Photos, ein Großteil kolossal unterbelichtet, aber gerade dadurch von einer unglaublichen Mystik, die mich einfängt und zum Träumen animiert. Dazu kommen perfekte Vergrößerungen, die in ihrer Ausführung den Inhalt der Bilder noch mal unterstützen. Das ist keine Kunst um der Kunst willen, sondern gutes Handwerk mit einer hintersinnigen Botschaft, die einen erst langsam erreicht. Das finde ich richtig gut, mehr noch: es sind für mich die besten Bilder der Ausstellung.

Katrin Trautner präsentiert eine Bilderserie über Liebe im Alter. Bei diesen Photos bin ich zwiegespalten: erst mal ist es in unserer Gesellschaft natürlich schon ein Tabubruch, körperliche Liebe von alten Menschen zu zeigen und es macht mir natürlich auch ein wenig Mut — so jund bin ich nun auch nicht mehr. Dann aber finde ich die Bilder zwar von der Botschaft her gut, sie sprechen mich aber nicht an, mir fehlt der Funken.

Markus Georg hat gar keine „richtigen“ Bilder an der Wand hängen, sondern zeigt seine Arbeiten in einem Postkartenständer eben als Postkarten. Das ist erst einmal rafiniert, bietet er doch so als Einziger der Künstler die Möglichkeit, das Lieblingsbild zu einem günstigen Preis mit nach Hause zu nehmen. Seine Photos wirken gerade in dem kleinen Format der Postkarte, weil sie auf den ersten Blick bekannte Motive darstellen, auf den zweiten Blick aber genau das nicht sind, was man erst meint. Eine gute Idee.

Heiko Schäfer hängt ebenfalls keine Bilder, sondern zeigt sie auf einer Art niedrigen Tischchen. Alte, geschundene Holzboote von oben. Wenn man dann den Begleittext zu den Bildern liest registriert man plötzlich, daß es Boote von Boatpeople sind. Boote, mit denen Menschen versuchten, von Afrika nach Italien zu kommen. Zu jedem Photo gibt es eine kurze Geschichte. Auch dieses Konzept finde ich ganz gut.

Florian Rexroth beweist, daß man das Freistellen von Bildern auch ganz anders angehen kann, als im Photoshop: man macht es „einfach“ vor Ort mit gigantischen weißen Tüchern. Florian hebt so Stadtbäume aus ihrer Umgebung hervor, in der sie sonst optisch untergehen würden und zeigt, daß auch die Natur in der Stadt sehr schön sein kann, wenn man ihr nur einen Blick würdigt. Ebenfalls eine gute Idee.

Alle Teilnehmer sind Studenten (oder gerade nicht mehr, waren es aber noch zur Einreichung der Bilder), alle sind unter 30. Sooooooooo innovativ waren die Arbeiten jetzt nicht. Vielleicht findet ja der ein oder die andere noch seinen Weg.

Die Ausstellung ist in den Deichtorhallen noch bis 01.03. zu sehen und geht dann auf Tour.

Parallel dazu läuft die Ausstellung „New Color Photography“, die wir uns natürlich auch noch ansahen. In den 70ern gab es die ersten Künstler, die Farbphotos als Kunststil einsetzten. Bis dahin war der Kunst eher das Schwarzweißbild vorbehalten und Farbbilder waren eher Alltagsphotographie. Was damals fast als künstlerische Revolution galt, wirkt heute fast ein wenig altbacken. Für mich haben monochrome Bilder aus der Zeit tatsächlich oft mehr Ausdruck, als die Farbbilder. Trotzdem interessant zu sehen, wie sich Photographie in den letzten 30 Jahren entwickelt hat; gerade auch im Vergleich zu den jungen Künstlern im Nebenraum.

Echo

Schaue gerade nebenher die Echoverleihung. Unter anderem, weil der ein oder andere Künstler, dem ich verbunden bin, auch nominiert ist. Dabei gefallen mir die Bühnendesigns teilweise sehr. Gerade das sehr schlichte Design bei den Hosen muß ich mir merken.

Merken… merken ist ein gutes Thema: nicht merken muß man sich die beiden Moderatoren. Die Wochendosis Fremdschämen wird hier gerade verbraten. Warum nimmt man nicht Moderatoren, die sich in der Branche auskennen und Witz haben. Also Witz meine ich. Und die nicht als ihre eigene Karrikatur auftreten. Interessant auch, wie schlecht der Mikrosound gerade bei den männlichen Laudatoren ist. Wurde da immer ein Stück Teppich in die Mikros gebaut ?!?

Und dann ist es so weit: die Spatzen bekommen ihren 12. Echo. Das wird nächste Woche sicher noch eine Feier geben. Glückwunsch schon mal von hier aus. Schade, daß Annett ihren zweiten Echo verpaßte. Ich hätte ihn ihr sehr gegönnt.

Robert Lebeck

Am Sonntag las ich nicht nur Automatenheftchen, sondern besuchte auch die Ausstellung „Robert Lebeck — Fotografien 1955 – 2005″ im Martin Gropius Bau, Berlin. Lebeck war viele, viele Jahre Photoreporter; hauptsächlich des Stern, aber auch einiger anderer Publikationen. In dieser Zeit sammelte er eine unglaubliche Fülle an herausragenden Photographien, die aus einer Mischung von handwerklichem Können, Geduld, einem guten Auge und eben der kleinen Portion Glück, die man benötigt um im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein, entstanden. Sicher 95% der ausgestellten Werke sind schwarz/weiß.

Die Ausstellung im Gropiusbau hat berechtigterweise so großen Erfolg, daß der Katalog zur Ausstellung leider ausverkauft ist. Die Bilder ziehen einen dicht in das Geschehen, in die Emotionen des Photographierten, in andere Kulturen. Lebeck gelingt es fast immer, sich selbst völlig auf dem Bild herauszunehmen, nicht inszenieren zu müssen, sondern einfach die Situation aus perfekter Perspektive abzubilden. Er selbst sah sich nie als Künstler, sondern eben als Reporter; und genau das ist in meinen Augen die große Kunst in seinen Bildern. Leider war in der Ausstellung photographierverbot, so daß ich hier keinen Überblick einstellen kann. Der Besuch lohnt aber auf jeden Fall.

Außerhalb der Ausstellung, aber noch im Gropiusbau selbst, gelang mit dieses Bild. Ich lag schon auf dem Boden, aber es fehlten eben doch noch ein paar Zentimeter zum perfekten Photo. Trotzdem gefällt mir die Perspektive auf die Architektur sehr gut.

Kultur aus dem Automaten

Am Sonntag war ich in Berlin und dort sah ich in einem schon recht geplünderten Automaten an der S-Bahn Haltestelle Schöneberg plötzlich etwas, mit dem ich nicht rechnete: ein Büchlein. Bahnlektüre gewissermaßen. Und weil das Heft in der Größe und Farbe eines Reclam – Heftchens außerdem den vielversprechenden Titel „Lasst dort Rock sein“ trug, konnte ich nicht widerstehen, schnorrte meine Begleitung um einen Euro an und investierte eben diese Münze in 24 Seiten moderne Kultur. Kein schlechtes Geschäft.

Der Berliner Verlag SuKuLTuR kam vor einiger Zeit schon auf die Idee, Literatur auf alternativen Vertriebswegen unter die Leute zu bringen. Mittlerweile gibt es die kleinen Heftchen mit Kurzgeschichten schon in vielen Automaten an Bahnhöfen und Stränden, 80 verschiedene Titel stehen inzwischen zur Verfügung. Auch Axel Klingenberg läßt seine kleine Kurzgeschichtensammlung so vertreiben und spekuliert zu Recht darauf, daß das kleine Heft Appetit auf die richtigen Bücher machen könnte.

In der Broschüre geht es um das Erwachsenwerden zu Klängen von AC/DC und Härterem, um Dorfdiskos, Polizeieinsätze und die Tatsache, daß Alkohol einem zum Republikflüchtling in Richtung Osten werden lassen kann, wenn man nur zu nahe an der deutsch-deutschen Grenze wohnt. Die Geschichten gefallen mir ganz gut. Es ist keine Weltliteratur, aber genau das Richtige für die Bahn zwischen Schöneberg und Friedrichstraße.

Theater

Bei meinen Stöberrundgängen bei Amazon bin ich auf das Buch „Theater“ der Theaterphotographin Rosemarie Clausen gestoßen. Ein Photoband über die Arbeit Gustaf Gründgens‚ im Deutschen Schauspielhaus Hamburg Ende der 50er Jahre.

Dieses Buch ist gleich in mehrerlei Hinsicht hochinteressant. Es entstand nämlich nicht nur während der Aufführungen mit den üblichen Bildern, sondern zeigt ebenso die Entwicklung verschiedener Werke von den ersten Proben bis zum fertigen Stück; vergleicht die Szenen in den Stadien des Werdens und der Aufführung. Zusammen mit den ausführlichen erklärenden Texten zur Arbeitsweise Gründgens‘ und zu den Stücken entsteht so ein einmaliger Einblick in die Welt des Theaters und in das Werk eines großen Regisseurs und Intendanten.

Da das Buch äußerst günstig zu bekommen ist, kann ich es allen Theaterinteressierten wärmstens ans Herz legen.

Licht und Schatten

„…Bleibt nur hinzuzufügen, daß es das großartigste Bilderbuch — jawohl, Bilderbuch — von Hamburg ist, das uns in den letzten Jahren unter die Augen kam…“

Diese Kritik des Hamburger Echos zum 1953 erschienenen Buch „Hamburg in Licht und Schatten“ würde man in modernen Zeiten vielleicht so nicht mehr ganz stehenlassen, trotzdem kann es seine Anziehung auch über 50 Jahre nach Erscheinen noch voll entfalten. Die Bilder und die kurzen Texte leben von den kunstvoll gespannten Kontrasten, die jeweils zwischen den beiden Doppelseiten herrschen und führen uns in ein Hamburg, das nach dem Krieg wieder auferstanden ist und nach Leben giert. Dabei zeigt Rudolf Ohnesorge Details und Weiten, Kunst und Industrie, Schnörkel und gerade Linien.

Copyright: Rudolf Ohnesorge

Passend zur Jahreszeit möchte ich Euch aus dem Buch einen Blick auf die zugefrorene Alster zeigen. Leider war sie ja schon seit 12 Jahren nicht mehr so, daß man sie begehen könnte, damals war es aber wohl kein Problem. Das Kontrastbild dazu ein ein Alsterbild aus dem Sommer, mit Seglern und Ruderern.

Ich finde sehr schön, daß es bei Amazon nicht nur aktuelle Titel und Elektronikkram gibt, sondern mittlerweile auch einen großen Fundus an antiquarischen Titeln zu erstaunlich günstigen Preisen.

Filmdreh

Tatsächlich war ich heute morgen das erste Mal in meinem Leben in einem Großraumbüro. Seit dem habe ich großen Respekt vor den Menschen, die dort arbeiten. Ich könnt‘ das nicht. Ich hatte eher das Gefühl, in einem Legehennenbetrieb zu sein, als wirklich in einer Firma. So hat jeder seine Vorlieben; ich kenne auch genug Menschen, die meinen Beruf mit der ganzen Reiserei und den doch sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten nicht machen könnten.

In und an diesem Großraumbüro gab es heute Dreharbeiten zum Film „Same same but different„. Für mich ein interessantes Erlebnis, kenne ich doch gewissermaßen die Originalpersonen zur Geschichte.

Hier seht Ihr nun die Akteure des Tages: Mario Adorf in einer Nebenrolle als Redaktionschef, Jens Harzer als großer Bruder (der hier Henry heißt), David Kross als Hauptakteur Ben, Marie Jung als Henrys Freundin und Regisseur Detlev Buck. Zumindest die beiden Brüder tragen schon Eigenschaften der Originale, sie sind also aus … Familiensicht … erst mal gut besetzt.

Insgesamt war die Atmosphäre am Set entspannt, die Arbeitsweise des Regisseurs Buck sehr sympathisch. Wir waren ja nur Zaungäste, wurden aber herzlich aufgenommen. Ich bin sehr gespannt, wie der Film wird.

Nebenher gelang mir dieses Photo von Mario Adorf, das mir sehr gefällt.