Grand Prix Vorentscheid 2007

Übersicht über das Schauspielhaus vor der Probe

Heute läuft der deutsche Vorentscheid zum Eurovision Song Contest hier im Schauspielhaus Hamburg und ich war für Euch schon beim der Generalprobe heute Nachmittag dabei. Die Deko kennt Ihr noch aus dem letzten Jahr und auch die Moderation liegt wieder in den bewährten Händen von Thomas Hermanns.

Gitte Haenning als ehemalige Grand Prix - Teilnehmerin beim Vorentscheid

Eröffnet wurde das musikalische Programm mit einem Medley der deutschen Eurovisionsbeiträge von Gitte, Wencke, Siw, die ja auch zusammen auf Tour sind. Witzig war in meinen Augen tatsächlich das Probenoutfit von Gitte — sie erinnerte mit ihrer Sonnenbrille doch stark an Heino. Wencke sieht für ihr Alter übrigens noch wirklich toll aus, muß ich hier mal neidlos feststellen, auch wenn ich kein Photo parat habe.

Monrose bei ihrem ersten Beitrag zur Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest

Die Moderationen zwischen den Beiträgen war bei der Probe nur angetäuscht, die musikalischen Teile aber voll ausgespielt und so ging es Schlag auf Schlag. Bevor die Künstler ihren eigentlichen Beitrag zum Vorentscheid sangen mußten sie erst beweisen, daß sie das Eurovisionsfieber im Blut haben und einen ehemaligen deutschen Beitrag covern. Heinz Rudolf Kunze gab ein recht originalgetreues „Merci Chérie“ (sorry, die Photos davon sind alle verwackelt), Monrose versuchte sich mit einer recht eigenwilligen Version von „Wunder gibt es immer wieder“. Und sangen leider nicht immer ganz gerade.

Roger Cicero mit

Während die ersten Songs alle durch das St. Pauli Kurorchester unter der Leitung von Herrn Willnowski …… äh …… von Christian Willner begleitet wurden, brachte Roger Cicero seine eigene Combo mit und verswingte sehr gekonnt „Zwei kleine Italiener“. Ich halte meine Meinung nicht länger zurück, da haben wir das erste Mal meinen Favoriten gehört.

Die Kessler - Zwilinge

Und auch diese beiden Damen durften natürlich bei einer deutschen Eurovisionssendung nicht fehlen: die Kessler – Zwillinge, qualifiziert durch ihre Teilnahme vor dem ersten Weltkrieg, gaben professionelle Tips gegen Lampenfieber. Ehrlicherweise wußte ich gar nicht, daß die noch leben. So lernt man dazu. Aber mal ganz ehrlich: warum muß ich da die ganze Zeit an die Muppets denken ?

Weiter geht’s mit den Beiträgen der Teilnehmer und noch anderen Photos nach dem „Weiterlesen“ – Link.

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Der gute Hirte

Der gute Hirte; Copyright: http://movies.uip.de/dergutehirte/

Gestern Abend war ich seit längerem mal wieder im Kino und wir haben uns für „Der gute Hirte“ entschieden, einen Film über die Enstehungsgeschichte der CIA und deren militärischen Vorgängerorganisation OSS. Dieser Film erfüllt sicher nicht den Anspruch an einfache Unterhaltung. Ehrlicherweise ist er ohne Vorbildung kaum in Gänze zu erfassen. Robert deNiro, der in „Der gute Hirte“ nicht nur schauspielert, sondern auch Regie führt, hat ein Werk geschaffen, das schlicht davon ausgeht, daß die jüngere Geschichte der USA präsent ist. Es wird nichts erklärt, es gibt keine versteckten Fußnoten. Das macht den Film für viele jüngere Besucher (und auch für ältere, die sich nie ernsthaft für Politik interessiert haben) wahrscheinlich langweilig. Dabei ist er nur lang; langweilig fand ich ihn nicht.

Wenn man sich an die kräftigen Zeitsprünge im Film gewöhnt hat, dann zeichnet dieses Werk ein genaues Bild über einen Mann, der sich der Sache der USA verschrieben hat und sicher kein Wort zu viel spricht. Über einen Mann, der bereit ist alles zu opfern, der vielleicht nicht konsequent genug ist, um sich, seine Ehe, seine Liebe (was in diesem Fall durchaus zwei verschiedene Paar Schuhe sind) und seinen Sohn zu retten. Dies alles für den Geheimdienst, für die Gegenspionage.

Ich habe selten einen so ruhigen Film gesehen, der so dicht gefilmt und so hervorragend gespielt wurde. Die Besetzungsliste liest sich wie das who is who Hollywoods und ausnahmsweise wurden nicht einfach mal möglichst viele große Namen in einen Film hineingeballert, sondern jeder spielt ganz intensiv das, was er am besten kann. Herausgekommen ist ein Werk, in dem es überhaupt nur eine laute Szene gibt, jedoch viele, die vor Ruhe schreien.

Wer sich den Film noch ansehen möchte, sollte vorher noch mal schnell seine Kenntnisse über alles rund um das Schweinebuchtdesaster, den Kalten Krieg und über die Zeit zwischen 1940 und 1962 auffrischen. Erst dann wird sich dieses Werk in seiner ganzen Kraft erschließen. Lohnenswert ist der Besuch dann auf jeden Fall. Wer nur mal eben einen netten Abend haben möchte sollte sich einen anderen Film auswählen. Drei Stunden werden dann tatsächlich etwas lang.

Prestige — Die Meister der Magie

Filmausschnitt aus The Prestige; Copyright beim Verleih

Nachdem ich in den letzten Tagen so viel zu tun hatte, daß ich nicht zum Bloggen kam, will ich jetzt mal ein wenig reinhauen und nachtragen, was alles so war. Dienstag habe ich mir den Film „The Prestige — Die Meister der Magie“ angesehen; eine gute Entscheidung, wie ich finde. Dirk hat ja auch schon recht ausführlich über dieses Werk geschrieben und so will ich gar nicht so sehr auf den Film an sich eingehen, sondern mehr auf meine eigenen Empfindungen dazu.

Filmausschnitt aus The Prestige; Copyright beim Verleih

Ich hatte bisher beruflich mit zwei Zauberern, Illusionisten, Magiern, wie immer man sie nun nennen will, zu tun. Natürlich kennen vielleicht eine Hand voll enger Mitarbeiter die Tricks. Aber schon die Ton- und für die Shows eminent wichtigen Lichttechniker kennen nicht mehr alle Details und jeder muß einen Vertrag unterschreiben, der ihn unter Meidung einer deutlich sechsstelligen Geldstrafe verbietet, überhaupt nur irgendwas über die Tricks außerhalb der Show zu erzählen. Von daher kann ich die Manie, mit der im Film von den Figuren versucht wird, die Geheimnisse zu wahren, sehr gut nachvollziehen.

Interessant finde ich eher, daß überhaupt so viele Tricks gezeigt und deren teilweise blutiges Geheimnis gelüftet werden. Zwar ist es heute weitaus schwieriger, Nummern zu bringen, bei denen ein Tier stirbt; der Tierschutz ist eine medienwirksame Sache und könnte das Image einer Show schwer beschädigen. Auch ist es ja tatsächlich so, daß ein durch die Gegend gezauberter Elefant wirklich nur ein Mal existiert. Trotzdem hätte ich damit nicht gerechnet.

Filmausschnitt aus The Prestige; Copyright beim Verleih

Auch bemerkenswert, daß der als Erfinder nicht unumstrittene Thomas Alva Edison im Film nicht gut wegkommt und Nikola Tesla, dessen Forschungen, obwohl unbekannter, uns heute im täglichen Leben sicher mehr beeinflussen als die Edisons, ein Gerät erfindet, das es (zum Glück) bis heute nicht gibt und die blutigen Zaubertricks gewissermaßen zu seinem Höhepunkt treibt. Bei Tesla rieb ich mir übrigens erst mal die Augen, aber es war tatsächlich David Bowie; whow.

Der Film ist konsequent gezeichnet. Er hat, wenn man ihn aufmerksam beobachtet, nicht wirklich Überraschungen; wenn man nicht genau aufpaßt sind die Überraschungen aber um so größer. Er ist bis ins Detail richtig gut gemacht und unterhält bis zur letzten Minute wirklich hervorragend. Ein Besuch lohnt also unbedingt.

Bloody Berties „Dreigroschenoper“ im St. Pauli Theater Hamburg

Vorhang der Dreigroschenoper im St. Pauli Theater Hamburg

Gestern Abend war ich mal wieder im St. Pauli Theater und hatte das Glück, mir Bertold Brechts Dreigroschenoper ansehen zu können, die ja ehrlicherweise eher eine Operette oder ein Musical ist, denn es wird ausführlich gesprochen und nur zwischendurch mal gesungen.

Die Inszenierung hat mir hervorradend gefallen und dazu haben alle Beteiligten beigetragen. Das St. Pauli Theater hat ja eine recht kleine Bühne; im gelungenen Zusammenspiel von Bühnenbild und Licht entstand aber ein große räumliche Tiefe mit schönen, klaren Farben. Da haben zwei Gewerke wirklich hervorragend ihre Arbeit gemacht. Auch schauspielerisch glänzten Ulrich Tukur als Mackie Messer, Christian Redl als Herr Peachum und vor allem Stefanie Stappenbeck als Polly. So macht Theater wirklich Spaß !

Jede Inszenierung der Dreigroschenoper ist immer ein Drahtseilakt zwischen modernen Ideen und starrem, verstaubten Korsett, das die Brecht – Erben vorgeben. Bearbeitungen des Stücks sind ja faktisch unmöglich (wobei ehrlicherweise die Dreigroschenoper selbst auch nur eine Bearbeitung der „Beggar’s Opera“ von John Gay ist). Um so mehr muß man das im St. Pauli Theater gespielte Stück würdigen, auch wenn selbst dort das Wirken der Erben (beispielsweise mit dem völlig lächerlichen Schild „Ende der Oper“ vor dem Reprise des Moritats ganz am Schluß der Aufführung) teilweise sichtbar ist. Fazit: ein gelungener Abend, bei dem man mal wieder lernt, daß Schwiegereltern wichtige Leute sind…

Quotenhure

Heute Abend landete ich nach 22:00 Uhr irgendwann bei „Wetten daß ?“. Sah ich lange nicht. Eigentlich ist die Sendung doch nur noch Werbung und die Wetten sind lästiges Beiwerk geworden. Bill Kaulitz von Tokio Hotel (mit ständig nervig kreischenden Mädels im Publikum und mal ganz ehrlich: der ist doch schwul; völlig egal, was das Marketing erzählt), Yvonne Catterfeld und Maffay auf dem Sofa. Klar, die müssen alle Werbung für ihre Tour machen. Auftritt von Take That, natürlich auch um für die Tour im Herbst zu werben. Garry Barlow sieht aus wie ein pummeliger Bankangestellter. Dann singt auch noch Maffay.

Wettkönig wird ein Kandidat aus den USA. Das ist auch eine neue Regelung: ab sofort darf jeder mitmachen; völlig egal, wo er wohnt und ob er ein Wort Deutsch spricht. Da wird man ja schön aus den Staaten zukaufen können.

Eigentlich sollte rechts oben ab sofort das Wort „Dauerwerbesendung“ stehen. Wäre ehrlicher.

Mein Führer — Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler

Filmausschnitt aus

Gestern habe ich mir im Kino den Film „Mein Führer“ angesehen, der im Vorfeld ja kontrovers diskutiert wurde. Im Wesentlichen wohl von Menschen, die ihn nicht gesehen hatten. Diese Diskussion hat dem Film nicht gut getan, denn nun sitzen Leute im Saal, die etwas erwarten, was es nicht gibt. „Mein Führer“ ist keine Fortsetzung von „00Schneider“ mit anderen Mitteln, sondern ernsthaftes Kino; auch wenn es als Klamauk verkauft wird, ist es Komik. Daß da Helge Schneider eine Hauptrolle spielt ist für den Film fast egal. Ulrich Mühe spielt nämlich als Adolf Grünbaum die Hauptrolle und Hitler steht dahinter deutlich zurück.

Vor dem Kinobesuch also die Frage, ob man über Hitler lachen darf; auch noch mal angestoßen durch meine Mutter, die bei einem Telephonat vielleicht eine Stunde vorher deutlich entsetzt war, daß ich mir diesen Film ansehe. Ja, man darf. Ganz sicher in diesem Film und auch überhaupt. Daß ein einzelner kranker Mann ein ganzes dummes Volk so verführen und Millionen in den Abgrund stürzen konnte, hat neben aller Tragik auch etwas Lächerliches. Warum soll ich also Hitler als so etwas Erhöhtes darstellen, daß man darüber nicht auch lachen dürfte. Das käme einer Vergötterung aus anderer Richtung gleich und das wird ja wohl auch niemand wollen.

Filmausschnitt aus

Nach dem Kinobesuch bin ich nun hin und her gerissen, wie ich den Film finde. Sehenswert ist er ganz sicher. Er ist lustig und bewegend. Er verliert nie Stil. Er hat eine gute Geschichte. Die Schauspieler geben alle wirklich ihr Bestes. Und Helge Schneider sehe ich das erste Mal überhaupt wirklich als ernsthaften Schauspieler und nicht als Ulknudel. Trotzdem habe ich den Eindruck, der Weg sei nicht konsequent zuende gegangen. Als habe man Angst vor seiner eigenen Courage gehabt. Hitler wird nie ernsthaft verscheißert, so wie das Walter Moers beispielsweise in seinem genialen Comic gemacht hat. Auf der anderen Seite wird die tragische Seite des Films nie ganz bis zum Ende durchgezogen. Und so bin ich am Ende etwas zerrissen, weil man sich beim Dreh wohl nicht zwischen Komik und Tragik entscheiden konnte und ich das trotz tragischen Endes beim Sehen dann auch nicht kann.

Wie Ihr Euch denken könnt war ich nicht allein im Kino und natürlich haben wir uns nach dem Film noch darüber unterhalten. Melanie fand den Film beispielsweise gerade in der Mischung hervorragend gemacht und hätte eine deutlichere Verlagerung des Schwerpunkts in eine bestimmte Richtung abgelehnt. Und so kann ich Euch nur empfehlen, sich nicht auf die kontroversen Meinungen anderer zu verlassen, sondern eine eigene Meinung zu bilden und den Film anzusehen. Sehenswert ist der Film meiner Meinung nach allemal, auch wenn gestern der ein oder andere jugendliche Besucher offensichtlich enttäuscht aus dem Kino ging, weil er mit falschen Erwartungen kam.

Über 300 Jahre Swing

Hugo Strasser, Max Greger, Paul Kuhn und James Last Backstage in der Musikhalle Hamburg

Während wir am Samstag auf unseren Auftritt warteten unterhielten wir uns unter anderem auch über diese vier Herren und da fiel mir ein, daß ich ja sogar ein Photo habe, das vor zwei oder drei Jahren entstand. Hugo Strasser, Max Greger, Paul Kuhn und James Last sind ganz sicher die vier Namen, die den Swing in Deutschland richtig nach vorne gebracht haben. Tatsächlich sind auch alle vier auch noch auf Tour — trotz des beträchtlichen Alters, den die Akteure ja mittlerweile haben. Die ersten drei touren ab dem 24.01. als Swing Legenden quer durch Deutschland, James Last hat seine Deutschlandtour gerade erst hinter sich und spielt dieses Jahr neben einem Einzeltermin im Juni in Bonn nur Konzerte im Ausland.

Bei den meisten von Euch wird Swing nicht die bevorzugte Musikrichtung sein. Wenn man aber diese 80jährigen „alten Säcke“ auf der Bühne sieht, dann ist das immer noch mitreißend, man sieht den Spaß, den sie immer noch an der Musik haben und daß sie ihre Lebensenergie aus den Auftritten ziehen. Der etwas jüngere James Last formuliert das auch ganz deutlich, denn er sagt, daß er verreckte, dürfe er nicht mehr auf die Bühne. Vielleicht macht Ihr also einfach mal Euren Eltern oder Großeltern eine Freude und geht mit ihnen in ein Konzert dieser Künstler. Ich bin sicher, daß es am Ende Euch auch gefallen wird.

Noch schnell (k)ein Konzerttip

Heute Abend spielt um 20:30 Uhr Der Fall Böse im Kulturhaus 73 am Schulterblatt in Hamburg. Von der Band berichtete ich ja bereits zwei Mal sehr begeistert, sie haben heute ihren letzten Gig vor ihrer großen Australien – Tour und da sollte möglichst viele kommen, damit sie downunder ihre Heimat auch ein wenig vermissen.

Der Eintritt beträgt 7,00€, also so viel wie ein Kinoticket, dafür verspreche ich Euch doppelt so viel Spaß wie im Kino. Einlaß ab 20:00 Uhr.

Nachtrag:
Bei allen die vergeblich dort waren muß ich mich wohl entschuldigen; das Konzert war restlos ausverkauft. Ärgerlich ist das insofern, als daß auch jetzt (21:00 Uhr) noch auf der Webseite der Band zu lesen ist, daß es knapp 100 Karten an der Abendkasse gäbe. Nicht eine gab’s. Liebe Band, liebes Management: das Internet ist ein schnellebiges Informationsmedium und ich habe ’ne ganze Menge Leute gesprochen, die sich wie ich noch zwei, drei Stunden vorher extra auf Eurer Seite informiert haben und dann wieder nach Hause gehen mußten. Das ist echt Käse.

Der Wahnsinn fängt wieder an

Abends noch die erste Folge der neuen DSDS – Staffel gesehen. RTL, Bohlen und die Bild hatten ja eine sehr schöne Werbekampagne hingelegt. Tagsüber mokierte sich die Bild darüber, daß Bohlen so beleidigend die Kandidaten beschimpfe; ein Garant für eine gute Quote am Abend. Was man dann zu sehen bekam, war aber auch nicht schlimmer, als man das vom Rüpel aus Tötensen gewohnt ist. Mich wundert ja, daß er sich nicht schon lange eine Anzeige wegen Beleidigung eingefing. Manches seiner Absonderungen ist sicher justiziabel.

Auf der anderen Seite sind viele der Vorträge aber auch kaum zu ertragen. Erst recht nicht die komplette Selbstüberschätzung, mit der mancher Kandidat da aufschlägt. Mein Gott, haben diese Menschen niemanden, der ihnen mal sagt, daß sie sich nicht so blamieren sollen ? Gespannt bin ich allerdings, ob die in Crosswerbung so erfahrenen (siehe oben) RTLler nicht in der Sendung massiv Werbung für eine neue Mitarbeiterin gemacht haben. Kandidatin Johanna wurde trotz sängerischer Talentfreiheit so sehr gefeatured, daß da bestimmt noch was nachkommt.

Deutschland sucht den Superstar — wenn’s so weitergeht kann Deutschland noch lange suchen.

Bastian Sick im St. Pauli Theater

Bastian Sick

Und weiter geht’s mit den Shows; dieses Mal mit einer, die sich Schau nennt. Was paßt. Bastian Sick hat mit seiner Spiegel – Online – Kolumne „Zwiebelfisch“ und den daraus resultierenden Büchern aus der „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ – Reihe großen Erfolg und versucht seit einiger Zeit sehr erfolgreich, diese Bekanntheit auch live auszukosten. Gestern im bis auf den letzten Platz ausverkauften St. Pauli Theater.

Der Abend bietet ein buntes Potpourri aus den bisherigen Beiträgen Sicks, sehr locker aufgetischt und mit Quiz und Videoprojektionen gewürzt. Also gute Unterhaltung. Daß man dabei über die vermeindlich Dümmeren lacht (das Quiz birgt es durchaus in sich; es gibt auch Fragen, die eine deutliche Mehrheit der Anwesenden falsch beantworten) ist schon in Ordnung. Schließlich kann man ja selbst auch was lernen.

Allerdings bleibe ich dann doch beim Kartenpreis ein wenig kleben. 15 oder 25 Euro kostet der Besuch. Dabei ist das Gebotene allenfalls eine aufgepeppte Lesung und keine echte Show; die Inhalte kennt man als Zwiebelfisch – Leser schon. Und so setze ich den Abend in Relation mit einem Kinobesuch und glaube, daß ich mich über eine 25€ – Investition geärgert hätte. Trotzdem lohnt sich der Besuch, wenn man für einen der noch folgenden 26 Termine der Tour eine der günstigeren Karten kauft. Viel Spaß dabei.