Silvester im Schmidt Theater, Hamburg

Sleepless Night im Schmidt Theater

In den letzten Tagen ist so viel passiert, daß ich gar nicht mehr mit dem Bloggen nachkomme, darum jetzt mal kurz zusammengefaßt, was so geschehen ist. Silvester habe ich, wie ja angekündigt, im Schmidt Theater auf’m Kiez verbracht. Nach einem üppigen Buffet gab es ab 21:00 Uhr Programm, das durch das Euch schon bekannte Traumpaar Emmi und Herr Willnowski führte, denen ich auch meine Einladung zu verdanken hatte. Neben den liebenswürdigen Haßereien dieses Paares gab es wieder zahlreiche Gäste, so auch das Tissue – Duo Sleepless Night, das eine sehr romantische Luftakrobatik – Nummer zeigte.

Emmi und Herr Willnowski im Schmidt Theater

Aber auch die beiden Gastgeber musizierten. Hinter Herrn Willnowski steckt ja nicht nur ein nerviger Tastenrusse, sondern ein ganz ernsthafter Musiker, der es bis zum Dirigenten des St. Pauli Kurorchesters gebracht hat. Daß die Darbietung hier jetzt nicht ganz ernsthaft war, liegt halt an den Rollen, die die zwei hier spielen.

Cindy aus Marzahn im Schmidt Theater

Weiterer Gast des Abends war die unter Alzheimer Bulimie (den ganzen Tag fressen und Abends das Kotzen vergessen) leidende Cidny aus Marzahn, die sehr mitreißend aus ihrem bewegten Leben als Harz IV – Empfängerin und Star der Band „Die Plattenbau – Pussies“ erzählte.

Coole Barkeeper im Schmidt Theater

Ziemlich umwerfend waren auch diese beiden Barkeeper. In einer unglaublich schnell getanzten Show kreierten die zwei mehrere Cocktails, die den Gesichtern der später probierenden Gästen nach durchaus zu genießen waren. Wilde Jonglage – Aktionen waren natürlich Teil der Choreographie.

Finale der Silvestershow im Schmidt Theater

Am Finalbild seht Ihr, daß es noch viele weitere Gäste gab, selbst einen Tenor der Staatsoper, der toll gesungene seriöse Kunst in den ansonsten sehr lustigen Abend brachte. Es hat auf jeden Fall Spaß gebracht.

Natürlich gab’s auch Sekt und Berliner und Frikadellen um 0:00 Uhr. Der Abend ging dann noch lang — kein Wunder auf dem Kiez.

Ihr seid hoffentlich auch gut ins neue Jahr gekommen und ich wünsche Euch Glück; Gesund waren die Passagiere der Titanic alle.

Die Rotkäppchen – Verschwörung

Die Rotkäppchen - Verschwörung

STOP ! Du denkst „Ach, ein Kinderzeichentrickweihnachtsfilm“ und willst weiterklicken ? Bleib‘ mal da, denn Du liegst ziemlich falsch. Natürlich ist es Zeichentrick und natürlich können sich diesen Film auch Kinder ansehen. Aber die werden kaum den kompletten Witz des Films verstehen; den verstehst nur Du als (halbwegs) Erwachsener. Und damit kann ich das Fazit meines Artikels auch schon direkt in den ersten Absatz schreiben: ein unbedingt sehenswerter, weil urkomischer Film; auch für Kinder. So. Und jetzt kannst Du Dir immer noch überlegen, ob Du weiterklickst.

Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich in den Film nur deshalb gegangen, weil Max Raabe die Stimme des ermittlenden Kommissars, ein Frosch, spricht. Und … na ja … gut … ich will ja ehrlich sein … und außerdem, weil ich Sarah Kuttner echt mag und die spricht immerhin das Rotkäppchen. Daß ich dann tatsächlich so perfekt unterhalten würde, damit hatte ich allerdings nicht gerechnet. Die Rotkäppchen – Verschwörung rollt das Grimm’sche Märchen als Kriminalfall auf. Dies mit vielen Wendungen, die das Ende nicht vorhersehen lassen und mit deutschen Synchronstimmen (eben die bereits erwähnten Sarah Kuttner & Max Raabe, aber auch Hans Werner Olm als Großmutter, Axel Prahl als Wolf, Jan Delay als jodelnde, countrysingende Ziege und Smudo als plüschigen, aber verbrecherischen Hasen) die perfekt gewählt sind.

Natürlich will ich hier die Story neben dem Euch ja sowieso schon bekannten Märchen nicht wiedergeben. Kann Euch aber versichern, daß der Film zeichnerisch gut gemacht ist, die Geschichte witzig erzählt und daß der Kinobesuch — egal welchen Alters Eure Begleitung ist — sicher ein Erfolg werden wird. Also: warum sitzt Du noch vor’m Rechner und bist noch nicht auf’m Weg ins Kino ?

Willkommen, bienvenue, welcome…

Plakat zu Cabaret

… ist neben „Money makes the world go round“ wohl das bekannteste Lied aus dem Musical „Cabaret„, das bis zum heutigen Sylvester im St. Pauli Theater in Hamburg läuft. Und auch wenn sich niemand von Euch das Stück in dieser Spielzeit mehr ansehen kann, so will ich trotzdem von meinem vorgestrigen Besuch schreiben, denn vielleicht wird es ja noch mal wieder aufgenommen und dann seid Ihr schon perfekt informiert.

Jeder, der das Stück noch nicht gesehen hat, verbindet mit „Cabaret“ schöne Frauen, nacktes Fleisch und spaßige Unterhaltung. Cabaret der 20er und 30er Jahre eben. Das gibt es hier auch — allerdings nur als fast karikierende Nebenhandlung. Hauptgeschichte ist jedoch das langsame Erstarken der nationalsozialistischen Bewegung, wie es das Leben verschiedener Menschen beeinflußt und wie diese damit umgehen. Ein Stück ohne happy end. Aber das wissen wir im Grunde ja aus dem Geschichtsunterricht.

Die Inszenierung hat mir in weiten Teilen sehr gut gefallen. Besonders das sehr einfache Bühnenbild, das mit wenigen Mitteln bei offenen Umbauten die Räume sehr gut darstellt, findet meinen Gefallen. Das Licht fällt (weder positiv noch negativ) nicht auf, der Ton ist gut. Die schauspielerischen Leistungen sind sehr gut; allein die Cabaretmädels sollten mal überarbeitet werden. Daß eine der Damen als Füllige angelegt ist, ist ja ganz witzig; die anderen Damen sollten meiner Meinung nach jedoch dann schon als Kontrast schlanke Figuren haben. Ich habe den Eindruck, daß die ein oder andere seit der ursrpünglichen Premiere deutlich auseinandergegangen ist. Das ist menschlich (wer will das besser verstehen als ich), kommt aber dem Stück nicht entgegen.

Die Hauptdarsteller gaben alle ein wirklich gutes Bild ab. Gustav Peter Wöhler, in Hamburg sehr beliebt, gibt den Conférencier, eine eigentlich eher undankbare Rolle, da er im Stück ja nie interagiert und daher als Schauspieler kaum gefordert ist.

Als Regisseur hätte ich ehrlicherweise allerdings das Ende deutlich anders angelegt, aber dazu bedarf es sicher Mut. Der Schluß des Stückes ist ja von der Handlung her nicht gerade fröhlich und daher hätte ich es darauf angelegt, die Zuschauer verstört nach Hause zu schicken. Jede Aufführung ohne Schlußapplaus wäre für mich eine Auszeichnung gewesen. Statt dessen aber zum Abschluß nochmal „Willkommen, …“, gute Laune, Party und eben Applaus. Eigentlich zu Recht, aber doch schade.

Im Theater verständlicherweise Photographierverbot, daher hier keine Bilder.

Texas Lightning im Schauspielhaus Hamburg

Heute mal ein Konzertbericht ohne Bilder. Warum ? Weil ich nicht wußte, was mich erwartet. Ich war zu dem Abend eingeladen worden; nach dem Motto „Halt‘ Dir mal den Abend frei.“. Als es dann losging frug ich, wohin’s denn ginge und erfuhr, daß wir ins Schauspielhaus gingen; mehr verriet man mir nicht. Danach fällte ich ein paar folgenschwere Fehlentscheidungen: erstens zog ich einen Anzug an, schön mit Krawatte, und zweitens ließ ich die Kamera zuhause. Ich rechnete mit einem vorweihnachtlichen Theaterstück und im Schauspielhaus währenddessen zu photographieren empfand ich als Sakrileg. Erst im Theater, wir waren schon auf dem Weg zu unseren Plätzen (erste Reihe Mitte im Rang, schon sehr tolle Plätze) fand ich dann heraus, worum’s denn ging. Da saß ich dann nun. Leicht overdressed und ohne Kamera.

Ich war bisher nur arbeitenderweise im Schauspielhaus, bin privat er Operngänger als Schauspielgucker, und ehrlicherweise finde ich den Saal in der Einlaßphase aus Zuschauersicht sehr ranzig beleuchtet. Besseres Putzlicht. Daß sich da bisher keiner Gedanken drum gemacht hat, entzieht sich meines Verständnisses. Es gibt den Kronleuchter im hinteren Teil des Parketts (in dem auch mal das ein oder andere Leuchtmittel ersetzt werden könnte), aber die vordere, reich verzierte Gewölbedecke ist völlig unbeleuchtet. Dabei wäre das ohne weiteres ganz einfach möglich. Na ja, egal, darum soll es ja heute nicht gehen. Daß Texas Lightning dieses Haus als Konzertort wählte, kann ich verstehen: ihr größter Erfolg, der Sieg der nationalen Grand Prix – Ausscheidung, war hier. Da kommt man ja mal ganz gerne zurück.

Der Aufbau gefiel mir sehr gut; schön aufgeräumt, mit (künstlichem) Lagerfeuer, fast wie Tannenbäume beleuchteten großen Kakteen und statt der üblichen Bütecs gab es unverkleidete Theaterportablen aus Holz als Podest für Schlagzeug und Pedalsteel. Das paßte sehr gut zum Gesamtbild.

Die Show wirklich gut gemacht und mit toller Stimmung. Ehrlicherweise ist Texas Lightning ja ’ne bessere Coverband. Das Geheimnis liegt darin, bekannte Songs zu nehmen und ihnen ein Country – Gewand überzuziehen. Das klappt richtig gut und manchmal hat man fast den Eindruck, daß die Stücke eigentlich jetzt erst ihr wahres Gesicht zeigen, ihre richtige Qualität bekommen. „Like a virgin“ beispielsweise gefällt mir als Countrycover deutlich besser als das Original. Und das, obwohl ich Madonna für eine der begnadetsten Künstlerinnen alive halte. Auch vor deutschen Songs macht man nicht halt. „Ich bin ich“ von Rosenstolz wird mit einem englischen Text versehen und wirkt plötzlich sehr viel relaxter (da ich Rosenstolz nicht so mag, ist das auch nicht schwer), oder auch Reinhard Mays Klassiker „Über den Wolken“ ist vor einer englischen Countryversion nicht sicher. Bemerkenswert finde ich, daß es nie peinlich wird oder man denkt „Na jetzt haben sie den Bogen aber überspannt.“. Ganz im Gegenteil, die Songs treiben mir immer ein Grinsen ins Gesicht.

Daß es nicht nur mir gefällt, merkt man dann am frenetischen Mitklatschen der anderen Konzertbesucher. Und da kommt ja eine urdeutsche Eigenschaft zum Vorschein. In fast allen Musikrichtungen wird die 2 und die 4 des Taktes betont. Da spielt die Snare des Schlagzeugs, da wird der Schellenkranz geschlagen (hier tatsächlich; was das Publikum geflissentlich übersieht). Und überall auf der Welt klatschen da auch die Leute. Nur nicht in Deutschland. Da wird auf 1 und 3 geklatscht. Der einzige Musikstil, bei dem die 1 und die 3 betont werden ist der Marsch. Da möge man dann mal drüber nachdenken; es scheint in deutschen Genen zu liegen. Ich kenne einige internationale Künstler, die bei ihrem ersten Deutschlandauftritt aus dem Takt gekommen und heillos gestrandet sind, weil sie vom deutschen Rhythmus überrannt wurden.

Weil es eine Weihnachtsshow war, gab es auch Geschenke; nämlich Gäste. Zum einen den Dauergast Niels, der Pedalsteel und ein paar Slidegitarren bediente. Dann hatte die Band ein weißrussisches Trio (umwerfend gute Baßbalalaika, Knopfakkordeon und eine Art russische Manoline) aufgetan, das ebenfalls und völlig zu Recht frenetisch gefeiert wurde. Allerdings war die Begeisterung noch nichts gegen die beim nächsten Gast: Mr. Piggy alias Schildkröte sang und bediente so umwerfend das Rock ’n‘ Roll – Klavier, daß man sich schon Gedanken über die Statik des Hauses machen mußte. Zu guter Letzt kam noch Sascha, der tatsächlich als Countrysänger eine wirklich gute Figur machte (was mich ehrlicherweise erstaunte; aber man muß ja auch bereit sein, Vorurteile aufzugeben). Insgesamt eine tolle, spaßige Show, die mit dem grandios countryfizierten AC/DC – Song „Highway to hell“ nach über zwei Stunden ein Ende hatte. Fast.

Daß es danach dann noch meinen meistgehaßten Song gab, wenngleich auch er tatsächlich als Countrysong besser war als das Original (ist ja auch nicht schwer), will ich niemandem negativ ankreiden.

Der Sound war die ganze Show über wirklich exzellent, nur das Licht… das Licht…… Ich weiß nicht, wer das Licht gemacht hat. Wenn es ein Lehrlingsprojekt der Schauspielhausazubis war, dann hätte der betreuende Meister da mal eingreifen müssen. Sollte es ein Profi gewesen sein, der da auch noch Geld für bekommt, dann hoffe ich einfach mal, daß er die Show vorher noch nie gesehen hat und die Techniker für den Aufbau erst ganz, ganz spät auf die Bühne durften und einfach keine Zeit war, sich richtig vorzubereiten. Es war nämlich schlecht. Holzig. Lieblos. Durcheinander. Singende Künstler bekamen irgendwann mal Licht. Lampen gingen sehr hart und völlig unpassend an und aus (ohne Fade, einfach AN und AUS), es wurde gepröbelt. Nicht schön. Üben !

Trotzdem unter’m Strich ein schönes Konzert mit witzig arrangierten Songs von guten Musikern. Anschauenswert !

Stoppok im St. Pauli – Theater

Stefan Stoppok im St. Pauli Theater Hamburg

Daß ich nach vielen Jahren eine alte Ruhrgebietesikone hier in Hamburg mal sehen würde, hätte ich nicht gedacht. Tatsächlich war ich mal fast sowas wie Fan von Stefan Stoppok (MySpace) und habe auch noch drei alte CDs von ihm. Das letzte Mal sah ich ihn live vor etwa 16 Jahren und hatte ihn seit sicher 10 Jahren aus den Augen verloren. Um so gespannter war ich dann heute, was denn nach all‘ den Jahren aus diesem Mann geworden ist.

Der Abend ist dann toll geworden. Stoppok hat in der Zeit seinen Stil kaum verändert: gut beobachtende, witzige Texte mit außergewöhnlichen Reimen zu Musik, die einen schon in der Soloversion nur mit Gitarre mitreißt. Dazu einen Künstler, der sich selbst nicht allzu ernst nimmt, gut erzählen kann und umwerfend sein Instrument beherrscht. Daß er den kommerziellen Durchbruch nie schaffte, scheint ihn nicht zu bedrücken und ist doch auf den ersten Blick unverständlich. Aber wahrscheinlich wollte er sich nie vor irgend einen Karren spannen lassen und ging lieber seinen eigenen Weg.

Zweieinhalb Stunden ging das Programm durch gut 20 Jahre eigener Kreativität, es war immer spannend und hat bis zum Ende „Aus dem Beton“ großen Spaß gemacht. Den einzigen Song, mit dem er es mal in die Charts schaffte, Ärger, gab’s heute in einer textlich völlig neuen Fassung, sehr zum Schmunzeln. Mit der Lichtkollegin bin ich mir einig: wir würden uns die Show auch noch mal ansehen und sogar regulär Karten kaufen; es war also klasse.

Die Solotour ist fast zu ende, nächstes Jahr stehen aber laut seiner Webseite einige Termine an. Einen Besuch kann ich Euch empfehlen.

P!nk in der ColorLine – Arena Hamburg

Die Band Lili bei Pink in der ColorLine - Arena in Hamburg

Gestern gab’s in der ColorLine Arena Pink und das war doch allemal einen Besuch wert. Als Vorband spielte die Kölner Girliepunkpopband Lili, die sehr selbstbewußt auftrat und die Halle hervorragend unterhielt. Auffällig war, daß es vor dem Vorhang in Sound, Licht und Bühnennutzung wohl keine Beschränkung für Lili gab, was schon bemerkenswert ist. Selbst Followspot und der „Egosteg“ (Laufsteg ins Publikum rein) durften genutzt werden, wovon die Sängerin auch ausgiebig Gebrauch machte. Die Band legte ein gutes & witziges Set hin; es war deutlich zu sehen, daß ihnen der Gig Spaß machte und sie bereit waren, alles zu geben.

Pink in der ColorLine Arena Hamburg

Nach einer längeren Umbaupause startete dann um 21:00 Pink mit ihrer Show. Auch wenn ich sie nicht zu den typisch amerikanischen Pop – Zicken (in anderen Kreisen auch „Diven“ genannt) zählen würde, war ihr Auftritt doch durch und durch amerikanisches Showbiz. Der Vorhang fällt und sie kommt per Bühnenlift und mit Vegas – mäßgem Federschmuck auf die Bühne — wenngleich in Rock ’n‘ Roll schwarz.

Weiter geht’s wie immer mit vielen Bildern nach dem Break.

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Little Miss Sunshine

Nach dem Besuch bei Pur waren wir noch im Kino und haben uns Little Miss Sunshine angesehen. Dirk hatte den Film ja schon ausführlich besprochen. Ein herrlich politisch unkorrektes Werk in dessen Mittelteil vielleicht doch ein wenig viel aufgetragen wurde, dessen Ende aber für alles entschädigt. Ganz großes Lachkino.

Tannenbaum

Auf dem Nachhauseweg in der Innenstadt noch an diesem Tannenbaum vorbeigekommmen. Die Bude vor dem Baum ist etwa 2,5m hoch.

Pur in der ColorLine Arena

Pur in der ColorLine Arena Hamburg

Einige mögen jetzt denken „Der Sorger schreckt auch vor nichts zurück“ und da habt Ihr Recht. Pur ist seit Jahren eine aufwendige Tourproduktion, es gibt dort immer ganz gute Showideen und da mein Kollege Uli Müller auch dort mit unterwegs war, habe ich ihn mal besucht und natürlich auch die zweite der beiden Hamburg – Shows in der ColorLine Arena gesehen.

Pur in der Hamburger Color Line Arena

Die Show besticht durch eine runde CenterStage, die zu Anfang noch mit einer Gaze zugehängt ist. Während der ersten Takte fällt die Gaze dann mittels Kabuki – System und die Musiker kommen zum Vorschein. Damit auch alle was sehen können ist die Bühne drehbar gebaut; zu den einzelnen Songs bewegt sich die Plattform also und jeder hat mal seinen Lieblingsmusiker im Vordergrund.

Nach dem Break geht’s wie immer mit vielen Photos weiter.

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Die kleine Hexe im St. Pauli – Theater

Die kleine Hexe im St. Pauli Theater

Am Samstag wollte ich mir dann mal ansehen, was meine Freundin Melanie gerade so täglich treibt und bin ins St. Pauli – Theater getapert. Dieses Theater gibt’s auf’m Kiez schon seit 1841, ist das älteste noch lebende Theater Hamburgs und somit eine alte Legende. Jedes Jahr zu Weihnachten gibt es natürlich auch ein Kindermärchen, das den kompletten Dezember drei Mal am Tag gespielt wird. Dieses Jahr Otfried Preußlers „Die kleine Hexe“.

Kleine Schwierigkeitsstufe für das Kindermärchen ist immer, daß es sich die Möglichkeiten auf der kleinen Bühne mit der Abendvorstellung, in diesem Jahr Cabaret, teilen muß. Kein leichtes Unterfangen. Aber gerade an kleinen Theatern ist die Einsatzbereitschaft der Leute immer besonders hoch und so hat man eine schöne Produktion hingebastelt, bei schon ich als Erwachsener viel Spaß hatte — um so mehr die vielen Kinder. Auch wenn eines an einer recht spannenden Stelle am Anfang laut „Ich will nach Hause“ rief und somit für viele unterdrückt grinsende Gesichter auf der Bühne sorgte.

Schild über dem Bühnenaufgang im St. Pauli Theater

Über dem Bühnenaufgang hinter der Bühne des St. Pauli Theaters hängt dieses Schild und die jungen Schauspieler der Vorstellung haben sich das wohl zu Herzen genommen. In einem Monat gut 70 Vorstellungen hinzulegen ist ja ein kräftezehrendes Unterfangen, dem sich die Cast aber locker und mit Spielfreude stellte. Ich weiß gar nicht, ob ich Leser aus der Hamburger Gegend mit Kindern habe, aber irgendwelche Nichten und Neffen ab vier Jahren gibt es ja bestimmt. Schnappt Euch die Kinder und geht hin. Noch bis Sylvester könnt Ihr so für viel Freude und strahlende Kinderaugen sorgen. Und wenn’s keine Kinder gibt, egal, dann geht mit ein paar Freunden und werdet noch mal Kinder. Das klappt bestimmt auch ;-)

Emmis blaue Stunde im Schmidt – Theater

Emmi im Schmidt Theater

Was macht man, wenn der Abend angebrochen ist und noch Hunger auf Kultur herrscht ? Genau, man geht ins Schmidt – Theater. Dort gab’s am Freitag um Mitternacht „Emmis blaue Stunde„, eine äußerst anarchisch – schräge Talkrunde, bei der geordneter Talk kaum aufkommt.

Emmi und Herr Willnowski sind ein altes Ehepar; sie eine in Würde gealterte Kammersängerin, er ein russischer Tastenquäler, die sich auf so unglaublich schlagfertige Art hassen, daß sie natürlich ihre Gäste mit unvorhersehbarem Ulk mit einbeziehen müssen. Jeder eingeladene Talkgast muß sich also auf einiges gefaßt machen und ehrlicherweise sind die Gäste auch nicht soooo wichtig. Wichtiger ist eher die Frage, was denn jetzt wohl als nächstes passiert. Gast der freitägigen Ausgabe waren der Geräuschillusionist Topas, die NDR – Moderatorin Julia Westlake, der Kabarettist Ole Lehmann und der frischgebackene MoPo Chefredakteur Matthias Onken. Arbeitsteilung zwischen den beiden Hauptakteuren ist, daß Emmi versucht, mit Niveau Talk zu betreiben, während Herr Willnowski irgendwas macht. Die Betonung liegt auf irgendwas. Es hat selten mit dem Gast zu tun, stört immer die Unterhaltung und ist unglaublich komisch.

Julia Westlake beispielsweise kam ehrlicherweise kaum ernsthaft zu Wort; sie war vielleicht auch einfach ein wenig schüchtern. Aber ich fand das jetzt nicht weiter tragisch. Wer die Frau sehen will, kann ja die NDR – Talkshow einschalten. Daß man sich durchsetzen kann, bewies dagegen Matthias Onken — und schon wurde die Runde fast ein wenig langweilig. Fast.

Legendär ist auch die Quizrunde mit Kandidaten aus dem Publikum, bei dem der Gewinner, völlig egal, wie seine Antworten auch ausfallen, schon von vorne herein feststeht: der gutaussehende junge Mann, in den sich zu verlieben sich Emmi für diesen Abend vorgenommen hat. Und so gewinnen die beiden Verlierer Freikarten für’s Schmidt, während der Gewinner eine Nacht mit Emmi…

Ole Lehmann bei Emmis blaue Stunde im Schmidt Theater

Natürlich wird nicht nur „getalkt“, die Gäste tragen auch zur Show bei. Während Topas sehr eindrucksvoll bewies, daß man nicht nur mit Kaninchen, sondern auch mit Geräuschen zaubern kann, erzählte Ole Lehmann sehr anschaulich von seiner Schilddrüsenoperation und bewies, daß Robby Williams auch nur ’ne Ole Lehmann – Kopie ist, während Herr Willnowski schon wieder eine Kerze für den HSV anzündete.

Um 02:30 Uhr war die Show vorbei, man schaute auf die Uhr und war erstaunt, daß es schon so spät war. Ein extrem kurzweiliger Abend mit viel Spaß.