jetzt aber schnell

Ich habe ein wenig geschlunzt mit dem Schreiben, aber das will ich jetzt schnell nachholen.

Freitag gab es während der Show kurze Verwirrung: ist denn der Beamer schon wieder defekt ? Es gab nämlich plötzlich kein Bild. Aber der Grund war viel prophaner: auch wenn man ein 100%ig schwarzes Bild projezieren will, so ist die Projektionsfläche doch nicht ganz schwarz, sondern leicht grau. Wenn dann Leute zwischen Projektor und Leinwand herlaufen, sieht man ganz leichte Schatten. Aus diesem Grund wird der Beamer immer an einer ganz bestimmten Stelle der Show abgedeckt, damit sowas nicht passiert. Blöderweise hatte der Kollege vergessen, die Abdeckung wieder wegzunehmen. Und so blieb die Opera auch schwarz, als sie eigentlich wieder farbig erstrahlen sollte. Hm.

Außerdem gab es Freitag mal wieder Tonverwirrungen. Max‘ Mikro klang sehr schepperig. Nachdem wir letztens bereits das Pult komplett ausgetauscht hatten muß es dann wohl am Aviom liegen. Doof. Dann halt das Multicore demnächst wieder analog.

Samstag lief soweit alles wieder, allerdings fiel bei der Schattenspiel – Nummer einem der drei Posaunisten die Entwässerungsklappe ab. Und das bei einem teuren Instrument. Wenn die Klappe fehlt, strömt die Luft da einfach raus und es gibt keinen Ton. Die beiden anderen Kollegen mußten sich schwer bemühen, nicht laut loszulachen und bekamen auch nicht alle Töne sauber raus. Sehr verständlich, denn Blechgebläse spielen und lachen paßt echt nicht zusammen.

Sonntag lief in der Show alles glatt und wir haben danach fix alles abgebaut. Auch ohne Zwischenfälle, also ganz langweilig. Um 01:30 waren wir fertig. Auch unser Gastspiel in Köln war sehr schön. Und die Kollegen dort fragten uns schon, ob wir denn in zwei Jahren wiederkommen. Also scheinen sie uns auch zu mögen.

Gestern dann zusammen mit Birte per Auto zurück nach Hamburg gedüst. Blöderweise war die A1 zwischendurch gesperrt und wir haben für die Strecke über fünf Stunden gebraucht. Das ist schon ein wenig nervig. Hätten wir doch besser mit der Bahn fahren können. Abends kam dann Bianca, eine Freundin, die hier die nächsten vier Wochen wohnen wird, weil sie ein Praktikum in Hamburg macht und eigentlich in Siegen wohnt. Wir sind abends noch lecker bei ’nem Portugiesen essen gewesen und haben viel geklönt.

Heute war ich nach über drei Wochen das erste Mal wieder in Lüneburg. In der Eishalle sieht es noch nicht so aus, wie ich mir das gewünscht hätte. Da muß der ein oder andere noch mal ran. Ich verstehe gar nicht, warum man sowas nicht selbst sieht.

Jetzt erst mal ganz viel Waschen und die Bude auf Vordermann bringen, denn in den nächsten Tagen stehen ja wieder eine Menge Dinge an. Hey, ich bin wieder in der Jetztzeit…. das ist klasse.

Tschüß Lüneburg

Auch wenn das Endspiel der Fußball – WM erst morgen ist, für mich ist heute schon der letzte Tag hier im Eisstadion, denn morgen bin ich schon auf dem Weg nach Köln, wo wir ab Montag wieder Max‘ Palastrevue aufbauen. Es ist heute noch mal schön voll geworden, die Stimmung ist toll (klar, bei den Toren und der Tatsache, daß im Gegensatz zum letzten Spiel richtig Fußball gespielt wurde), was will man mehr. Für mich ja auch ein schöner Abschied. Ich möchte mich ganz herzlich bei meinen Kollegen und bei meiner Kollegin bedanken, bei unserem Koch Massimo und allen anderen Gastromenschen, allen Alcedomitarbeitern, besonders da bei Viete. Es war nicht immer entspannt, aber wir haben das Kind geschaukelt. Lieben, lieben Gruß.

Und mal ganz ehrlich: hätten die Deutschen am Dienstag so gespielt wie heute, dann hätten sie erst morgen spielen müssen, oder ?  Auf mich machte die heutige Mannschaft einen ganz anderen Eindruck. Im Gegensatz zu Dienstag hatten sie heute Biß & Siegeswillen. Was kein Gemäkel sein soll. Mit dem dritten Platz hat keiner gerechnet und darum einen fetten Glückwunsch !

anstrengender Tag

WMsuperlive ist nicht ganz so gelaufen, wie sich das die Marketingplaner gedacht haben; daher gibt es eine finanzielle Deckungslücke. Und Diskussionen. Wer muß was bezahlen, wer hat was verbockt. Es gab schon personelle Konsequenzen. Diejenigen, die das Projekt jetzt finanziell betreuen, haben natürlich nicht die Übersicht darüber, was eigentlich bisher genau passiert ist, welche Absprachen es gab, welche Zusammenhänge. Dazu gab es dann heute ein Meeting. Ich hoffe, daß jetzt ein wenig Ruhe und Klarheit einkehrt und wir das Ende der WM auch noch in Würde hinter uns bringen.

Insgesamt kann man bundesweit betrachtet sagen, daß die Veranstaltungen in den WM – Städten deutlich besser besucht waren als erwartet — viele Veranstaltungen in der Provinz deutlich schlechter. Immerhin gibt es einige groß angelegte Veranstaltungsreihen, die das Viertelfinale schon nicht mehr erlebt haben.

Nebenher gibt es noch ein weiteres Problem: der beginnende Aufbau für das Robbie Williams – Konzert hier in Hamburg grast den Handsmarkt komplett ab. Immerhin sind allein über 120 Stagehands und 12 Staplerfahrer im Einsatz. Das macht es gar nicht so einfach, vernünftige Helfer für unseren Abbau zu bekommen.

Krass

Gestern war unser Eisstadion bei WMsuperlive so voll, daß wir Leute nach Hause schicken mußten. Und heute keine 100 Leute da. Haben da ein paar Leute ihre Lust am Fußball verloren ?  Da bin ich doch glatt mal gespannt, wie’s am Wochenende ist.

Volles Haus

Zur Zeit bin ich ja wieder bei WMsuperlive und heute ist das Haus voll. So voll, daß wir Leute nicht reinlassen können. Das ist auch klasse. Jetzt muß die deutsche Mannschafft nur noch weiterkommen….

Vorbei.

Auch wenn mich jetzt hier vielleicht manche schlagen werden: die deutsche Mannschaft hat verdient verloren. Bei den Jungs war kein Willen zum Sieg zu spüren. Ein Angriff besteht daraus, daß man nach vorne spielt und nicht auf halbem Wege den Mut verliert. Bei den Italienern frage ich mich indes, ob der Nationaltrainer nicht eigentlich ein guter Schauspielcoach ist. Die Stiefelspieler waren an Theatralik ja kaum zu überbieten.

Geht doch

Ob’s am Deutschlandspiel liegt oder am schlechten Wetter, egal, jedenfalls ist’s heute hier voll. Wurde auch Zeit. Es ist nämlich schon recht deprimierend, wenn man mehrere Tage hintereinander für wenige Besucher so einen Aufwand betreibt. Jetzt hoffen wir nur noch, daß Deutschland gut spielt und die Besucher ausreichend trinken ;-)

Heute wieder Kontakt mit dem Bauamt gehabt, aber dieses Mal von mir aus. Wie schon berichtet haben wir hier zusätzliche Biertischgarnituren aufgestellt und das muß man ja genehmigen lassen. Ging innerhalb von drei Stunden, obwohl die zuständige Sachbearbeiterin nicht da war.

Rien, meine Vertretung für die Zeit der Palastrevue ist auch eingetroffen, ich habe ihm alles gezeigt und jetzt läuft er heute mal mit, damit er ab morgen alles allein hinbekommt. Er ist ein Guter und wird das alles sicher mindestens genau so gut wie ich schaffen.

Das „geht doch“ gilt auch für die deutsche Nationalmannschaft. Nachdem das Spiel faktisch komplett in der polnischen Hälfte stattfand, haben sie zu guter Letzt dann auch mal getroffen. MannMannMann. Und so feiern sie jetzt hier noch alle, so wie das muß.

Bauamtsverwirrungen

So, jetzt bin ich wieder in der Jetztzeit angelangt und kann freiweg schreiben. Heute etwas Hektik. Wir hatten ja letzte Woche TÜV und Bauamt hier, eigentlich schien alles gut und heute kamen ganz merkwürdige Signale aus dem Bauamt. Ob denn unser TÜV – Gutachter überhaupt für Versammlungsstätten zugelassen sei, oder nicht doch nur für normale elektrische Anlagen (ist er). Ggf. würde man sonst noch mal einen eigenen (Gegen-)Gutachter schicken. Da frage ich mich doch: gibt es irgendwelche Vorgaben, uns das Leben besonders schwer zu machen ? Nach den doch heftigen (und teilweise unhaltbaren) Auflagen der Baugenehmigung nun so eine Geschichte. Letztlich konnte der TÜV – Mann seine Zulassung nachweisen und alles war wieder entspannt. Trotzdem bleibt da ein komischer Geschmack.

Wir werden die Bestuhlungssituation hier noch ein wenig ändern. Wir haben festgestellt, daß die Besucher lieber sitzen, als an Stehtischen zu stehen. Also werden wir Biertische aufstellen. Das muß ich morgen schnell vom Bauamt genehmigen lassen. Nach der ganzen Vorgeschichte bin ich echt mal gespannt, wie man auf meinen Wunsch reagieren wird. Aber eigentlich dürfte dem nichts entgegenstehen.

Samstag, Sonntag, Montag — Alltag

Damit ich mal endlich wieder Anschluß an den aktuellen Stand finde, fasse ich diese drei Tage mal zusammen. Wir haben hier ein Problem und das ist das gute Wetter. Wer geht schon zum Fußballspielschauen in ein Eisstadion (in dem es zugegebenermaßen schon Tageslicht gibt, aber letztlich ist es doch drinnen), wenn man nach einem bescheidenen Frühjahr endlich Sonne hat und sich einen Fernseher neben den Grill stellen kann. Niemand. Oder sagen wir mal: fast niemand. Und so bleiben auch unsere Zuschauerzahlen viel zu niedrig. Sonntag wurde dann beschlossen, die Eintrittsgelder zu streichen, ab sofort also freier Eintritt und die Hoffnung, daß dadurch mehr Menschen kommen, die dadurch mehr an den Theken umsetzen. Mal sehen, ob das funktioniert. Uns würde auf jeden Fall mal eine schöne Regenperiode guttun :-)

Ansonsten läuft alles, Musiker und Techniker haben sich zu einem tollen Team zusammengeschlossen und die Stimmung ist, abgesehen von der zu leeren Halle, sehr gut. Dabei habe ich echt Bewunderung für die Band: auch wenn spätabends nur noch wenige Leute da sind geben sie alles und lassen sich nicht hängen. Sehr professionelle Einstellung !

Ansonsten läuft alles reibungslos, es gibt keine Ausfälle oder Störungen, alles fein.

Freitag, Eröffnungsspiel

Morgens fing es für uns wieder sehr früh an. Die Galasituation wurde weggebaut, ein paar Kleinigkeiten nachgebessert und dann kam der spannende Moment: Eröffnung des regulären Betriebs. Während des Deutschlandspiels waren hier etwa 800 Leute. Das sind natürlich einige, aber ehrlicherweise auch 1.000 weniger, als erhofft. Dafür gab es während der ersten Hälfte einen kräftigen Kurzschluß (immerhin sind zwei 125A – Sicherungen durchgebraten) in der Publikumslichtanlage. Grund war Materialermüdung. Zum Glück war es ja noch früh am Tag und dementsprechend hell, so fiel das erst mal nicht weiter auf. Innerhalb kurzer Zeit wurde der Fehler gesucht, gefunden und Ersatzmaterial herangeschafft, so daß rechtzeitig zum zweiten Spiel alles wieder gut war. Das was sich jetzt hier in drei Zeilen liest, war natürlich in Realtime ganz schön hektisch.

Zwischen den Spielen und auch danach gab es wieder Livemusik. Unsere „Hausband“ ist schon ziemlich klasse und es macht großen Spaß, mit ihnen zu arbeiten.

Donnerstag, siebter Bautag, Eröffnungsgala

Der Tag startet morgens mit allseits konzentrierter Arbeit. Die Elektriker beginnen die Notbeleuchtung auf den derzeitigen Stand der Technik zu bringen, zusätzliche Erdungs- und Potentialausgleichskabel zu ziehen und alle im öffentlichen Bereich zugänglichen Steckdosen zu messen. Auf dem Dach turnen Blitzableitertechniker und prüfen dort alles. Der Manitou kommt und die für die Entlüftung benötigte Technik wird endlich an ihren Platz gebracht und montiert. An der Bühne die letzten Nacharbeiten und Verkleidungen.

Um 11:00 Uhr ist Bauabnahme. Natürlich ist nichts wirklich fertig von dem, was uns die Bauaufsicht aufgegeben hat. Aber wir sind auf dem Weg in die richtige Richtung. Die Beamten sehen ein, daß man uns Auflagen bezüglich der Grundstruktur des Gebäudes nicht auferlegen kann. Wir einigen uns, daß wir der Linie des TÜV – Gutachters folgen, es gibt noch ein paar Nachweise nachzureichen uns alles wird gut. Puh.

Um 18:00 steht dann wieder der TüV – Gutachter vor der Türe und schaut sich an, was wir im Laufe des Tages geschafft haben. Alles Wichtige seiner Liste haben wir geschafft, es bleiben ein paar Kleinigkeiten, die wir bis Anfang der Woche geklärt haben müssen und auch schaffen werden.

Sehr pünktlich zum Einlaß der Eröffnungsgala ist alles Sichtbare fertig. Hinter der Bühne und im Außenbereich sind zwar noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen, aber erst mal kann man das Ergebnis anbieten.

Das Publikum der Gala

Bei der heutigen Gala gibt es eingedeckte Tische, die es im täglichen Betrieb natürlich nicht geben wird. Und zwei zwanzig Meter lange Buffets. Als Gäste haben wir Konsuln von an der WM teilnehmenden Ländern, Politiker aus der Region, Sponsoren und andere Leute aus der Wirtschaft.

Eine Band des Abends,

Im Programm gab es drei Bands, einen Comedian, Tänzer und ein Moderatorenpärchen des örtlichen Radiosender Zusa. Die Musikdarbietungen fand ich alle wirklich klasse; schon recht unterschiedlich, denn die Bands kamen aus Afrika, Spanien und eben aus Deutschland. Aber alle handwerklich wirklich klasse.

Annebell

Eine der Sängerinnen von Me and the Heat seht Ihr hier. Annabell veröffentlicht in den nächsten Wochen ihr eigenes Soloprojekt und das werde ich hier sicher auch vorstellen. Ich bin nämlich sehr gespannt drauf.