In den vergangenen Tagen habe ich ja schon ein wenig über mein WM – Projekt erzählt. Heute morgen war dann ein Vorbesichtigungstermin. Um 09:30 Uhr. Der Wecker ging um 07:00 Uhr. Also deutlich vor dem Aufstehen. :-)
Dort angekommen bekam ich erst mal die Ohren langgezogen. Ich hätte meinen Kunden ja ein wenig wie Dorfdeppen dastehen lassen, als ich mich hier im Blog über die Strommöglichkeiten mockiert habe. Sorry. So meinte ich das gar nicht. Ich glaube, daß ganz, ganz viele Leute den Strombedarf so einer Veranstaltung unterschätzen. So ein vorhandener 3x 125 Ampere – Anschluß ist auch fürchterlich viel. Für 99,275% der Leute. Wie schon vor ein paar Tagen geschrieben, kann man damit ganz bequem ein Vierfamilienhaus versorgen. Mit Durchlauferhitzer, Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine und allem Pipapo. Nur bei so einer Großveranstaltung reicht das gerade mal gewissermaßen für den Fernseher; nämlich für die Videowand. Also: Grüße nach Adendorf und ich halte Euch nicht für Dorfdeppen. Ganz und gar nicht. Denn sonst hättet Ihr nicht die Idee zu so einer Veranstaltung gehabt, die eben mehr ist, als das übliche wir-stellen-mal-’ne-Wand-auf und auch nicht den Mut, die Idee dann auch durchzuziehen.
Über den Gesamtstrombedarf überrascht war nämlich nicht nur der Betreiber der Halle, sowie der Veranstalter, sondern auch der Energielieferant, die Firma e-on. Das, was ich da projektiert hatte, können sie nämlich gar nicht liefern. Ups. Also haben wir uns mal auf Stromsuche gemacht und immerhin 3x 400A gefunden. Für die Technik waren mal 3x 525A angedacht, da müssen wir jetzt mal ran. Nicht überschlagen, was wir an Strom brauchen, sondern auf den Watt genau kalkulieren. Für die Küche könnte ein 3x 200A Bauanschluß Seitens der e-on gelegt werden; das muß dann reichen. Auch hier wird der Küchenchef mit scharfem Messer mal die Kalkulation durchgehen. Notfalls wird im nebenan gelegenen Freibad halt die Beckenheizung ausgeschaltet (….wir hoffen einfach auf einen heißen Sommer). Auch haben wir uns darauf verständigt, daß wir die Verkabelung in der Halle nicht auf dem Boden verlegen werden, sondern in der Balkenkonstruktion des Daches, damit keine Stolperfallen entstehen. Soll ja schön werden alles.
Damit Ihr wißt, wo ich im Sommer unter anderem arbeiten werde, habe ich natürlich auch eines der beliebten Panoramaphotos geschossen. Dieses mal tatsächlich ein 360° – Bild.
Bei der Begehung in der Halle selbst habe ich mich dann gefragt, woher eigentlich die ganzen nervenden netten Kinder kommen. Warum haben die keine Schule ? Außerdem lernt man immer wieder, daß man niemandem trauen darf. Auch nicht Architekten. Das Ladetor steht nämlich mit 3,30m Höhe im Bauplan, ist im realen Leben aber nur 2,70m hoch. Da müssen wir mal schauen, wie wir denn Gabelstapler und Hubsteiger in die Halle bekommen. Notfalls muß ich mal meinen alten Bekannten Hans Klok fragen.
Im Laufe des Vormittages haben wir dann noch viele Kleinigkeiten (Sanitäter, Securities, Toiletten, Kartenverkauf, Einlaßsituation, Fanartikelverkauf, Bauabnahme etc.) besprochen und jetzt muß ich mal sehen, daß ich das auch alles von meinem technischen Teil umgesetzt bekomme.
Witzige Anekdote am Rande: Sanitätsdienst wird die DLRG machen — die sind dann ja perfekt ausgebildet, wenn sie nachts durch’s knietief stehende Bier waten müssen ;-)
Zum Schluß noch ein erstes Bild von der Bühne. Dank an Stulle und Tidji von Amptown.