Hotel Eimsbüttel

Hotel Eimsbüttel

Vor einiger Zeit schrieb ich schon mal darüber, daß ich Kollegen verstehen kann, die an einem Offday in ihrer Heimatstadt trotzdem ins Hotel gehen. Dieser Artikel hat nicht nur zu einer kontroversen Diskussion bei Euch, meinen Lesern, geführt, sondern auch mit meiner Freundin…… Jedenfalls scheint meine Argumentationskette halbwegs gut gewesen zu sein, denn als ich heute am frühen Morgen nach Hause kam, klebte ein Schild an meiner Wohnungstür.

Hotel Eimsbüttel

Meine ganze Wohnung war im Stil eines gutgeführten Hotels dekoriert, incl. perfekt bestückter „Minibar“ in der Küche. Daß da außerdem noch viele Blumen und ein leckerer selbstgebackener Kuchen standen, rundeten das Bild perfekt ab.

Hotel Eimsbüttel

Selbst am Betthupferl fehlte es nicht; dafür fehlte es an einer ganz typischen Hoteleigenschaft, die ich immer sehr lächerlich finde: dem zu einer Spitze gefaltenen Klopapier. Also: das Hotel Eimsbüttel kann ich wärmstens empfehlen ;-)

nähen

Beim Nähen der Operatasche

„Du kannst nähen ?!?“ frug mich mein Kollege aus dem Lager. Klar; meine Mom ist immerhin ausgebildete Schneiderin und Stickerin, da liegt das gewissermaßen in den Genen. Und so schwer ist das ja auch nicht. Es ging um eine Tasche für die Opera (Projektionsfolie) bei Annett, die zur Zeit noch immer in Molton eingewickelt von Stadt zu Stadt reist. Bevor die Folie mal ernsthaft Schaden nimmt, wollte ich da halte eine Verpackung für haben, die es aber im Lager nicht gibt. Also schlug ich vor, daß ich da schnell ’ne Tasche für mache.

Steinbart – Blätter

Früher konnte ich das nie verstehen, aber allmählich komme ich in ein Alter, in dem man sich ganz gerne mal an vergangene Jahre erinnert und so bin ich seit einiger Zeit auch Mitglied des Vereins der Ehemaligen des Steinbart – Gymnasiums. Zwar habe ich diese Schule nicht mit Abitur und auch nicht besonders ehrenhaft verlassen, trotzdem verbrachte ich dort ja eine Menge Zeit und fühlte mich so unwohl nicht. Nur des Lateinischen war ich trotz intensiver Nachhilfe eines echten Fachmanns nicht gewachsen. Und weil ein „ungenügend“ für die Versetzung in die gymnasiale Oberstufe ein Hemmschuh ist, verließ ich die Schule in Richtung Lehre. Interessant übrigens zu sehen, daß die in meinen Augen pädagogisch nicht gerade glänzende damalige Lateinlehrerin immer noch an der Schule tätig ist…

Egal, ich schweife ab.

Eigentlich wollte ich ja von den Steinbart – Blättern erzählen. Als Ehemaliger bekommt man die Weihnachtsausgabe dieser Schul- und Schülerzeitung immer zugeschickt und es ist schön und leicht melancholischmachend, darin zu lesen. Als 15/16-jähriger war ich auch Mitglied der Redaktion. Ihr seht, schon damals hatte ich meine Lust am Schreiben. Im Vergleich zu damals hat sich aber dann doch einiges geändert. Nicht so sehr am Inhalt, aber am Drumherum. Erst mal ist auffällig, daß die Redaktion nunmehr fast ausschließlich aus Mädels besteht. Klar, das ging bei uns noch nicht; ich war überhaupt erst der zweite Jahrgang, an dem Mädchen an dem ehemaligen Jungengymnasium zugelassen waren und entsprechend spärlich waren sie noch gesäht. Aber daß sich das Verhältnis so sehr verschiebt, finde ich bemerkenswert.

Fast schade finde ich, daß durch den Einsatz von Computern im Layout das Look & Feel der Zeitung doch sehr standardworddokumentmäßig daherkommt. 1980/81 war an Computer noch lange nicht zu denken; wir tippten die Artikel feinsäuberlich mit einer — immerhin — elektrischen Kugelkopfschreibmaschine und dann wurden sie mit Schere, Prittstift, Lineal und verschiedenen Rubbelbuchstaben für Überschriften pingeligst in A3 auf Pappen montiert. Bilder mußten aufwendig gerastert werden, damit unsere Schuldruckerin dann später das ganze Ergebnis in A4 mit einer schuleigenen Offsetdruckmaschine vervielfältigen konnte. Die jetzige Ausgabe scheint einfach kopiert zu sein.

Jedenfalls denke ich sehr gerne an den Redaktionsraum der Steinbart – Blätter in der zweiten Etage des Altbaus (jetzt Uraltbaus, es gibt mittlerweile ein drittes Gebäude), kurz vorm Kunstsaal zurück. Dort habe ich nicht nur gerne geschrieben & montiert, sondern auch gelesen; wie bei jeder anständigen Zeitung gab es nämlich ein gutgeführtes Archiv mit allen Ausgaben seit Gründung in den 50ern. Vielleicht sollte ich die derzeitige Redaktion mal bitten, mir Kopien der von mir mitgestalteten Hefte zu schicken. Damals gab es eine Kasse für Rubbelbuchstaben…

Freier Tag zuhause

Wenn man nach Hause kommt, ausgeschlafen hat, den Stapel Rechnungen durchgesehen und entspannend dasitzt, da fällt einem dann auf, daß man zwar gerade Vanillekipferl ißt, die man vor Wochen bereits buk …… aber daß Weihnachten dann auch tatsächlich in wenigen Tagen ist. Vielleicht sollte ich mich doch mal um Geschenke kümmern. Man lebt auf Tour in einer ganz eigenen Welt völlig ohne Gefühl für alles, was außerhalb passiert und es ist fast irritierend, daß ich morgen wieder los muß, wenn ich doch jetzt schon zuhause bin. Es gibt ja genug Kollegen, die aus genau diesem Grund selbst in ihrer Heimatstadt an Offdays ins Hotel gehen — weil der Bruch zwischen Tour und zuhause einfach zu groß ist.

Nachtrag: der Beitrag führte zu einigen eMails und bevor ich die jetzt alle einzeln beantworte, will ich es lieber hier tun. Auf den ersten Blick mag es vielleicht unverständlich erscheinen, wenn man an Offdays in der eigenen Stadt ins Hotel geht, aber wenn man mal länger darüber nachdenkt, dann ist das eigentlich nur konsequent. Der eigene Kühlschrank ist leer und es lohnt sich auch nicht, groß einkaufen zu gehen, weil man ja am nächsten Tag schon wieder weg ist. Ähnliches gilt für die Heizung (speziell bei denen, die eine günstige Kohleofenbude haben): bis es gemütlich ist, muß man schon wieder los. Dazu kommt, daß man die Erholung eines Offdays oft bitter nötig hat (16h – Tage sind selbstverständlich auf Tour, die 40h – Woche habe ich also nach 2,5 Tagen „abgerissen“). Wenn man zuhause ist, beschäftigt man sich aber allzu oft mit irgend einem Scheiß, statt wirklich zu relaxen. Alles Gründe, sich das nicht wirklich anzutun und in der Tourroutine zu bleiben. Natürlich sprechen auch Gründe dagegen; speziell, wenn man eine Partnerin hat. Und dann muß man halt abwägen.

Danke !

Es ist schon toll, wenn man für einen Offday nach Hause kommt und im Briefkasten nicht nur Rechnungen, sondern auch eine CD von Maria Mena liegt. Bei meinem Bericht über die Charity – Gala in Ulm hatte ich geschrieben, daß mir die Sängerin dort sehr gefallen hat. Amptown – Urgestein Onkel Jo nahm dies zum Anlaß, mir eine CD zu schenken. Ich war sehr überrascht und habe mich total gefreut. Ganz herzlichen Dank !

Dann habt Ihr schon gemerkt, daß ich in den letzten Tagen sehr wenig blogge. Ich komm‘ da einfach zur Zeit nicht wirklich zu. Die Produktion ist gewachsen, ich habe als backlinender TL den ganzen Tag gut zu tun und die wenige freie Zeit brauche ich, um einfach mal ein wenig herunterzukommen. Auch heute am freien Tag habe ich erst mal bis 14:00 Uhr geschlafen, muß jetzt noch ein paar kommende Städte vorbereiten und werde auch nicht dazu kommen, ausführlich über die Tour zu berichten. Ich werde das nachholen, wenn wieder etwas mehr Luft ist, kann aber verraten, daß es eine schöne Show geworden ist, auf die wir alle sehr stolz sind.

Weihnachtsbäckerei

Weihnachtsbäckerei

Sonntag war Backtag. Nun ist es eigentlich für die Weihnachtsbäckerei vielleicht noch ein wenig früh, aber es war gewissermaßen die letzte Chance für mich, Weihnachten überhaupt etwas Selbstgebackenes zuhause zu haben, denn ab sofort bin ich eigentlich nicht wirklich mehr zuhause.

Weihnachtsbäckerei

Da ist doch klar, daß wir von morgens bis abends in der Küche kiloweise den Teig kneteten und buken. Dieses Jahr sind mir auch die Vanillekipferl gelungen, ohne auseinanderzubrechen, wie es in den letzten Jahren gerne der Fall war. Ich habe das seit Generationen überlieferte Familienrezept einfach etwas abgewandelt und ein Ei als „Klebstoff“ mit untergemischt.

Weihnachtsbäckerei

Es entstanden auch diese Schokobomben Brownies; seit dem ist der Weltschokoladenpreis wegen Rohstoffknappheit explodiert…

brennen

Sagt mal…… daß ich mich manchmal gerne in meiner Küche aufhalte habt Ihr ja schon mitbekommen. Ich denke darüber nach, nach Eis & Gebäck und Marmeladen nun auch mit der Selbstherstellung von Alkohol zu beginnen. Irgendwann mußte das doch mal kommen :-)  Hat jemand Erfahrungen mit dem Selberbrennen ?  Für Tips wäre ich sehr dankbar.