InEar – Headset

Auf diesem Bild seht Ihr ganz typische Headsets, wie ich sie bei Veranstaltungen zur Kommunikation benutze. Links ist eher das dezentere Modell für schicke Industrieveranstaltungen mit gemäßigten Umgebungspegeln, rechts die altbewährte Rock ’n‘ Roll – Variante, die auch bei hohen Lautstärken noch funktioniert. Speziell diese ist doch recht klobig, auch wenn sie natürlich super funktioniert.

Ganz neu habe ich jetzt diese Version: Hearsafe paßt Headsets komplett ohne Bügel an, die nicht nur noch dezenter aussehen und eine perfekte Außenabschirmung haben, sondern auch eben wegen der individuellen Orthoplastik – Anpassung bequem und bombenfest sitzen. Ich hatte gestern meine erste Show damit und bin schlichtweg begeistert. Meine Kollegen meinten zwar, mit dem DT (auf dem oberen Bild rechts) sähe ich wichtiger aus, aber das ist mir grad egal.

Diese Konstruktion gibt es in verschiedenen Ausführungen: neben dieser einohrigen Variante gibt es sie auch zweiohrig, das heißt, es ist stereo – InEar – Monitoring mit einem Headsetmikro möglich. Außerdem kann man das Kabel mit Mini – Klinkensteckern, oder aber mit offenen Enden bestellen. Letztes ist dann praktisch, wenn man wie hier gezeigt, beispielsweise einen XLR – Stecker auflöten will, weil das Kabel mit dem festverpreßten Stecker sich nicht gut löten läßt.

Messeneuheiten bei uns im Gebrauch

Während die nagelneuen Bässe 500HP von Meyer Sound auf der gerade laufenden Fachmesse prolight & sound noch als Neuheit gefeiert werden, sind sie bei uns schon seit einiger Zeit im Einsatz und haben sich bereits perfekt bewährt. Ich finde es überaus erstaunlich, wie druckvoll der Bass aus so kleinen Kisten kommt. Natürlich sind die Boxen nicht mit den deutlich größeren 700HP zu vergleichen, aber für unsere Musikrichtung und viele andere Anwendungen ist es die perfekte Wahl.

Auf dem Photo seht Ihr oben zwei der genannten Bässe und darunter neun M’elodies.

Die Lösung aller Funkprobleme

Ich weiß gar nicht, warum wir Veranstaltungshansels uns so wegen der sich verändernden Funksituation für unsere Mikros aufregen; Hilfe naht doch !  Heute sah ich diese Anzeige in der aktuellen Expert – Beilage zur Zeitung. Sony ist ja auch ein renomierter Hersteller, da bekommt man für wenig Geld sicher hochwertige Qualität geboten. Shure, Sennheiser, AKG und AudioTechnika können also einpacken mit ihren Strecken, die teilweise 6.000,00€ kosten. Sony räumt mal so richtig auf. Und ich kann mir auch Michael in London perfekt mit diesem Modell vorstellen. Oder auch Brian Johnson. Super. Endlich Licht in der Finsternis.

Antwort meines Abgeordneten

Heute schon, ehrlicherweise hatte ich so schnell nicht mit einer Antwort gerechnet, bekam ich eine kurze Antwortmail meines Bundestagsabgeordneten:

Sehr geehrter Herr Sorger,

vielen Dank für Ihre Mail und Ihre Hinweise zu den technischen Details der Breitbandinitative der Bundesregierung.

An der Umsetzung der Breitbandinitative werden nicht nur Fachpolitiker des Wirtschaftsministeriums beteiligt sein. Neben den politischen Details werden auch die technischen Voraussetzungen für den Ausbau der Versorgung mit DSL-Anschlüssen angemessen berücksichtigt werden müssen.

Ich habe mir erlaubt, Ihre Hinweise an die zuständigen Fachpolitikerinnen und Fachpolitiker weiterzuleiten und hoffe, damit in Ihrem Sinne gehandelt zu haben!

Herzliche Grüße,

Niels Annen

Ehrlicherweise hatte ich mir etwas mehr davon erhofft, aber wenn die zuständigen Fachpolitiker jetzt von mehreren Seiten den Unmut der Veranstaltungstechniker zu hören bekommen, dann kann das ja auch nicht schaden. Nichtsdestotrotz antwortete ich ihm noch mal.

Sehr geehrter Herr Annen,

herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort und die Weiterleitung meiner Mail an die zuständigen Fachpolitiker. Da Ihr Wahlkreis und meine Heimat Hamburg ein Medienstandort ist — kaum eine andere Stadt in Deutschland kann so eine hohe Dichte von Musicals, Showbühnen, Fernsehstudios, Theatern aufweisen —, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie das weitere Vorgehen in den Fachbereichen kritisch beobachten könnten, damit nicht die Internetversorgung auf dem platten Land die Arbeitsmöglichkeiten im Medien-, Show- und Entertainmentbereich nachhaltig beeinträchtigt werden.

Auch für Ihr zukünftiges Engagement in dieser Sache schon jetzt herzlichen Dank. Bei Rückfragen stehe ich Ihnen jederzeit und gern zur Verfügung.

Mit herzlichem Gruß

Markus Sorger

Mail an den Abgeordneten

Gestern Abend dachte ich mir, daß man in manchen Dingen sich einfach nicht allein auf Lobbyarbeit verlassen kann und mal selbst aktiv werden muß und so schrieb ich eine Mail an Niels Annen, dem Bundestagsabgeordneten für meinen Wohnbezirk. Jetzt denke ich mir, daß hier ja der ein oder andere Betroffene mitliest, der vielleicht auch mal etwas tun könnte. Über Abgeordnetenwatch findet man ganz einfach heraus, wer für den eigenen Wohnort im Bundestag sitzt und auch die eMail – Adresse ist mit verzeichnet. Vielleicht könnt Ihr ja auch einmal Euren Abgeordneten schreiben und so für ein wenig mehr Sensibilität sorgen. Denn immerhin gibt es bisher „nur“ einen Kabinetts- und keinen Bundestagsbeschluß. Hier nun meine Mail, die natürlich ganz auf Hamburger Verhältnisse gemünzt ist. Wenn ihr auch schreiben wollt, nehmt Bezug auf die Situation bei Euch zuhause.

MoinMoin Herr Annen,

im Rahmen des Konjunkturpakets wurde beschlossen, den Breitbandinternetzugang in ländlichen Gebieten kurzfristig auszubauen. Bis Ende nächsten Jahres sollen alle Bürger einen solchen Zugang bekommen können. Darüber hinaus soll bis Ende 2014 75% der Haushalte Zugang zu 50MBit – Anschlüssen bekommen. Das ist grundsätzlich eine gute Entscheidung.

Realisiert werden sollen diese Zugänge allerdings per Funk im UHF – Bereich. Dieser Funkbereich ist seit einiger Zeit starken Veränderungen unterworfen. Viele bisher durch die analoge Ausstrahlung von Fernsehsendern genutzten Frequenzen werden durch die Umstellung auf digitale Sendetechnik nicht mehr genutzt und so soll die Nutzung dieses Bereichs gewinnbringend und en bloc an private Firmen wie t-mobile und Vodafone verkauft werden, um dort Internetnutzungen installieren zu können. Interessanterweise gab es eine Versteigerung von anderen Frequenzen mit ähnlicher Begründung (Internet auch auf dem Land) schon einmal, ohne daß sich an der Versorgungslage etwas geändert hätte.

Nun ist es so, daß als Sekundärnutzer die Veranstaltungstechnik die Frequenzen des UHF – Bereichs ebenfalls benötigt, um z.B. Drahtlosmikrophone zu betreiben; dies im Einklang mit den Sendeanstalten. Nach den derzeit gültigen Verträgen sollte dies noch bis mindestens Ende 2015 möglich sein. Die kurzfristigen Entscheidungen der letzten Tage stellt diese Nutzung in Frage, da weder eine Sekundärnutzung mit der Internettechnik nach derzeitigem Stand der Technik, noch ein betriebssicheres Ausweichen auf andere Frequenzen möglich ist — entweder aus technischen Gründen, oder weil andere nutzbare Frequenzen schon belegt sind.

Nun gibt es gerade in Hamburg Musicals, die man sich mit verkabelten Mikrophonen wie in den 50er Jahren kaum vorstellen kann. Aber auch viele andere Bühnen, Fernsehsender und auch Sie als Politiker nutzen bei Ihren Reden oft kabellose Mikrophone. Dies wäre nach den aktuellen Beschlüssen nicht mehr möglich und zulässig.

Mir ist klar, daß man schnellen Internetzugang für alle gut verkaufen kann; wie soll in Ihren Augen aber die eher unsichtbare Anwendung der Veranstaltungstechnik, von der Sie als redender Politiker und wir alle bei Shows profitieren, in Zukunft realisiert werden ?

Um Ihnen eine Übersicht in das Thema zu geben, füge ich Ihnen ein paar Links mit anbei.

Über Ihre Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichem Gruß

Markus Sorger

Der Drops ist gelutscht

Im Rahmen des Konjunkturpakets wurden einige Dinge beschlossen, die in der allgemeinen Berichterstattung untergehen, für uns Veranstaltungstechniker aber absolute Relevanz haben. Wie beispielsweise der Plan, die ursprünglich ab 2015 angedachte Nutzung des UHF – Frequenzbands zum Aufbau von Breitbandinternetzugängen gerade in ländlichen Gebieten deutlich vorzuziehen. Dies soll jetzt schon in den nächsten Monaten geschehen. Bis spätestens Ende nächsten Jahres soll es diese Zugänge flächendeckend in der gesamten Bundesrepublik geben, bis Ende 2014 sollen 75% aller Haushalte einen Zugang von 50MBit haben. Zur Erinnerung: diesen Frequenzbereich nutzen wir bisher und eigentlich bis 2015 zugesichert für die Übertragungen mit Funkmikrophonen und Drahtlosinterkom. Da bin ich ja mal gespannt, wie sich das entwickelt. Das bedeutet eine sehr rasante Umstellung, wobei eigentlich noch niemand sagen kann, worauf man Umstellen soll, weil Nachfolgetechniken sich noch in der Entwicklungsphase befinden. Bisher haben digitale Übertragungstechniken noch zu hohe Latenzzeiten (Verzögerungen), um sie im Livebetrieb einsetzen zu können.

Ich bin ehrlicherweise gerade ein wenig entsetzt.

Adaptös

Frage per Mail: „Ist es eigentlich in einer Hamburger Veranstaltungsstätte zulässig, UK-Steckerleisten zu verwenden und diese mittels eines (selbstgefrickelt aussehenden) Adapters auf Schuko zu wandeln ?“

Zulässig … nein, zulässig ist das nicht. Aber manchmal auf Tour einfach notwendig. Grundsätzlich kann man sagen, daß es unzulässig ist, auf Bühnen Stecker zu verwenden, die in dem jeweiligen Land nicht anerkannt sind. Also darfst Du in England keine Schukostecker benutzen und in Deutschland keine englischen; die haben kein VDE – Zeichen. In der Praxis ist das aber Quatsch. Man hat nun mal Geräte, die den Stecker haben, in dessen Land man wohnt.

Große Touren haben die komplette Bühnenverkabelung selbst, fertig als Kabelbaum geklebt. Dort ist der Stromübergabepunkt am Bühnenverteiler, in Form eines roten CEE – Steckers. Den gibt es ja zum Glück europaweit. Und wenn man in die Staaten fährt, dann ist der Übergabepunkt vor dem Traffo, der aus den amerikanischen 110V vernünftigen Strom macht. Kleinere Clubtouren haben es da schwerer, weil sie keine Kabelbäume haben. Die müssen sich also immer etwas basteln. Das wiederum ist nervig. Deutschland, Schweiz, Frankreich, England…. alles unterschiedliche Stecker. Gute Clubs haben für ihre Bands übrigens eine breite Sammlung an halbwegs vernünftigen Adaptern griffbereit (und ärgern sich dann immer, wenn nach Abreisen der Band wieder die Hälfte der ausgegebenen Adapter fehlt).

Fachtage

Wie kurz erwähnt, war ich am Dienstag bei den Hamburger Fachtagen, die vom Lautsprecherhersteller HK federführend veranstaltet werden und bei denen aber auch noch andere Hersteller ausstellen und referieren. Grund für meinen Besuch dort war zum einen der oben auf dem Bild vorgeführte LED – Washer A7 von JB und zum anderen Informationen der Firma Sennheiser über die Situation für Drahtlosstrecken nach 2015.

Gar nicht so richtig auf dem Schirm hatte ich die Firma Hearsafe, die zum einen individuell angepaßten Gehörschutz herstellt und vertreibt, zum anderen auch InEar-Monitoring – Lösungen fertigt. Natürlich kennt man Eckhard Beste und sein Team, aber auf so einer Tagung hätte ich nicht mit ihnen gerechnet. Tatsächlich war sein Vortrag morgens mit der beste des Tages und auch bei den ausgestellten Produkten gab es für mich eine echte Neuigkeit: ein individuell angepaßtes Headset. Eine tolle und dezente Lösung gerade für Industrieveranstaltungen.

Bei den sonstigen Vorträgen war es sehr interessant, wie unterschiedlich die Vortragenden waren. Von perfekt vortragend mit gut ausgearbeitetem Skript, über im Überschwang der Begeisterung über das eigene Produkt sich doch etwas zerfaselnd, bis das eigene Produkt nicht beherrschend und vor sich hin stammelnd war alles dabei. Und auch wenn ich nicht bis zum Ende blieb, so hat sich der Besuch doch gelohnt.

Jetzt auch mit eMail – Benachrichtigung

Wie schon an anderer Stelle erwähnt betreue ich nicht nur dieses Blog, sondern auch noch ein firmeninternes. Für dieses suchte ich ein PlugIn, mit dem man automatisch per eMail benachrichtigt wird, wenn es neue Artikel gibt, weil ich die Existenz von RSS bei den Nutzern nicht voraussetzen konnte. Jan half mir damals dankenswerterweise ganz schnell weiter. Für alle, die lieber Mails bekommen, als RSS – Feeds zu lesen, habe ich diese Funktion jetzt auch im tour – blog integriert. Anmelden kann man sich in der Sidebar, oder aber direkt hier:

@@post_notification_body