Neu muß nicht besser sein

Viele, viele Jahre lang nutzte ich die Telephone der Nokia Communicator – Serie. Schon das 9000, also das erste Modell, besaß ich und in der Folge auch die Nachfolger bis zum 9500; wobei ich die letzten vier Jahre sehr zufrieden mit dem 9300i unterwegs war. Das ist nun endgültig in die ewigen Jagtgründe eingegangen (es macht mechanisch einfach nicht mehr mit), Vodafone hat keine Tauschgeräte mehr und so kam die Frage auf, wie denn nun der Nachfolger aussehen soll. Ich entschied mich sehr kurz entschlossen der Tastatur wegen für das nagelneue Nokia E7. Es soll der legitime Nachfolger der Communicator – Reihe sein und mit Nokia hatte ich bisher gute Erfahrungen. Das E7 habe ich nun seit drei Wochen, also ein guter Moment, um mal ein erstes Resüme zu ziehen: ich bin enttäuscht.

Abgesehen von der Tatsache, daß das E7 nun UMTS beherrscht, kann es von den Dingen die ich wirklich benötige nichts mehr oder besser, als das 9300i. Manche Dinge kann es sogar schlechter. Das fängt bei der Tastatur an. Mit dem 9300i konnte ich sehr schnell schreiben. Beim E7 ist die Tastatur kleiner, hat auch nur drei statt vier Reihen (nun sind noch mehr Tasten doppelt belegt) und vor allem gibt es eine nervige und nicht abschaltbare Automatik, die am Anfang eines Satzes den ersten Buchstaben groß schreibt. Das heißt, daß man sehr bewußt darüber nachdenken muß, es nicht selbst zu tun, denn drückt man aus Gewohnheit (und weil man das beim Computer ja auch machen muß) auf die Großschreibtaste, so wird der Buchstabe klein. Außerdem ist die Tastatur nun für meine Finger eindeutig zu fummelig. Dadurch bin ich beim Schreiben unglaublich langsam geworden. Damit sind die Vorteile einer richtigen Tastatur zunichtegemacht und das Kaufargument für dieses Handy fällt weg.

Ansonsten können beide Telephone erst mal gleichviel: SMS, Mails, Internet, Outlook – kompatible Kontakte und Termine, MP3 – Player, Office – Dokumente, Photos und PDFs bearbeiten. Das E7 kann keine Faxe mehr empfangen und senden, was aber Aufgrund der abnehmenden Bedeutung von Faxen verschmerzbar ist. Dafür hat das E7 eine (genaugenommen sogar zwei) Kamera mit naja – Qualität und ein GPS – Modul eingebaut. Die Kamera brauche ich nicht und sorgt auch dafür, daß ich bei manchen Industriekunden das Telephon am Empfang abgeben muß, GPS ist schon klasse, ja und stellt den einzigen Vorteil des Geräts gegenüber dem Vorgänger dar.

Extrem ärgerlich ist es, daß Nokia im Laufe der Jahre die Kontaktdatenbank immer weniger indiziert. Konnte man bei den ersten Modellen einstellen welche Felder immer indiziert werden (in welchen Feldern recht schnell gesucht wird, wenn man etwas in die Suchmaske eingibt), so konnte man das beim 9500 oder 9300i schon nicht mehr. Es gab standardmäßig indizierte Felder und wenn man in den anderen Feldern suchen wollte, dann dauerte das ewig lange. Beim E7 kann man nun gar nicht mehr in allen Feldern suchen und es sind zudem weniger Felder indiziert, nämlich nur noch Vorname und Name. Selbst die Firma ist nur noch dann suchbar, wenn in Vorname und Name nichts drinsteht. Wenn ich also nicht mehr weiß, wie denn beispielsweise der Vertreter von … Nokia hieß, kann ich nicht einfach wie früher „Nokia“ in das Suchfeld eingeben und dann tauchen alle Leute auf, die bei Nokia arbeiten. Ich muß ganz konkret wissen, wie der Mann hieß und das ist scheiße. Damit ist nämlich auch mein ganzes Kontaktverwaltungssystem hinfällig, denn ich habe bislang sehr genau dokumentiert, wo jemand arbeitet und in welche Tätigkeiten das gehört. Früher konnte ich beispielsweise einfach „Backline“ eingeben und bekam alle Backlineverleiher angezeigt. Heute sehe ich gar nichts mehr. Was soll ich damit also im Alltag anfangen ?  Es ist völlig unbrauchbar.

Moderne Handys kann man ja mit sogenannten Apps pimpen. Durch diese kleinen, im Internet herunterladbaren, Programme bekommt das Telephon neue Funktionen, die teilweise sehr spezialisiert sein können; selbst für Mischpulte gibt es ja schon W-LAN – Fernsteuerungen fürs Handy. Nicht so bei Nokia. Die angebotenen Apps fürs E7 sind ein Witz, die Auswahl unfaßbar klein.

Tatsächlich ärgere ich mich über das neue Telephon. Ich habe für zwei Jahre meine Vodafone – Subvention verbraten und ein Handy, das mich eindeutig weniger zufriedenstellt als das betagte Vorgängermodell. Nokia hat den eindeutigen Vorsprung im Telephonknowhow nicht nur nicht weiterentwickelt, sondern hat Rückschritte gemacht. Ich hoffe sehr, daß es zügig Updates gibt, die wenigstens die Datenbank nutzbar machen und werde ansonsten schauen, daß ich bald ein anderes Handy bekomme. Wenn ich mir anschaue, wie zufrieden die Kollegen mit den Fallobst – Handys sind……

Nebelexplosion

So sieht das übrigens aus, wenn eine Trockeneis – Bodennebelmaschine mal ohne Schläuche betrieben wird. Da kommt schon richtig was raus. So viel, daß selbst Andi zu staunen scheint. Dabei hatte der örtliche Veranstalter nur sehr großzügig Pellets statt Scheiben geliefert (so eine typische Trockeneis – Transportbox steht rechts neben der Maschine; dafür gab es aber auch kein Fischeinwickelpapier).

Ihr seht auch, daß eine so Trockeneis – Nebelmaschine ein echtes Ungetüm ist. Darin verbergen sich 160 Liter +80°C warmen Wassers, die dann auf das mindestens -79°C kalte Trockeneis gepumpt werden.

Mit Trockeneis kann man übrigens auch zaubern. Wenn man nur ein kleines Stück in ein Waschbecken legt und normales Wasser darüberlaufen läßt, kann man den Abfluß verschwindenlassen. Hokus Pokus. Nicht so gut ist es übrigens, wenn man ein auch nur wirklich sehr kleines Stückchen in eine Flasche Mezzo Mix wirft. Zusammen mit der Kohlensäure ……… äh … ja. Ich habe die Sauerei auch wieder weggemacht. Nur Thomas war etwas angefressen, weil er danach kein Getränk mehr greifbar hatte. Auch an dieser Stelle: ‚Tschuldigung. Ich hatte nicht mit einem soooo durchschlagenen Erfolg gerechnet.

Lock it !

Unsere Branche ist großen Veränderungen unterworfen. Während man vor 15 Jahren ganz locker ins ungesafete Rigg stieg und dabei selten einen Gurt trug, ist das heute schon deutlich anders: das Rigg hängt im Stahl und ohne Gurt klettert eigentlich kaum jemand mehr. Allerdings — und da muß ich auch mir selbst auf die Finger klopfen — hilft ein Gurt nur wenig, wenn man sich dann nicht auch konsequent immer (und „immer“ meint: wirklich immer) sichert. Eigentlich sollte ich das wissen, schließlich bin ich schon mal aus dem Dach gefallen. Die gerade gestartete Kampagne der beiden Berufsverbände und der Berufsgenossenschaft erinnert daran noch mal eindrücklich.

Das sind auch Veränderungen: die beiden Verbände arbeiten seit einiger Zeit zusammen. Ich erinnere mich noch deutlich an Zeiten, in denen man für die jeweils andere Sparte (der DTHG organisiert mehr die Theaterleute, der VPLT kommt ursprünglich aus dem Disko – Bereich und beheimatet heute die ganzen Veranstaltungsmenschen) allenfalls ein Stirnrunzeln übrig hatte.

Gaffa … und so

Junge, gäbe es viel zu bloggen. Aber irgendwie fehlt mir nach den sehr anstrengenden vergangenen Wochen gerade deutlich der Flow. Trotzdem versuche ich mal, nachzukommen. Dieses Bild hier paßt thematisch zum heutigen Besuch auf der Messe, obwohl es dort nicht entstand, sondern am Wochenende in einem Raum, der Abends wohl auch für Parties genutzt wird. Eigentümer des Hauses ist übrigens die Stadt Hamburg.

Natürlich weiß ich, daß die Gaffa-/Schraubzwingenkombination hält. Normalerweise. Eigentlich. Aber so ganz C1 ist das ja nicht. Auch nicht der Rest darunter. Und ich weiß, daß es eine Berufskrankheit ist, nach sowas überhaupt zu schauen. Aber es ärgert mich auch etwas. Denn auf der einen Seite mußte ich mir in den letzten Wochen bei Bauabnahmen die obskursten Sicherheitswünsche anhören („Sie wissen schon, nach Duisburg müssen wir jetzt  besonders aufpassen.“), die mit praktischer Realität überhaupt nichts zu tun hatten. Und auf der anderen Seite erlebt man gerade in Häusern der öffentlichen Hand die … interessantesten … Lösungsansätze. In diesem hier übrigens auch etwas sehr zugebaute Fluchtwege. Aber es ist ja nichts passiert.

And’re Länder, and’re Sitten

Im Osten Europas sieht man es mit der Arbeitsicherheit schon deutlich lockerer als bei uns. Vielleicht so, wie es in Deutschland vor etwa 15 Jahren war. Mittlerweile gibt es ja Diskussionen, die ich für praxisfern erachte, aber das ist ein anderes Thema. Im Osten jedenfalls stehen morgens als Helfer Jüngelchen in Slippern im Truck, denen man viel lieber erst mal eine stärkende Suppe einflößen möchte, als sie schwere Kisten aus der dritten Etage hiefen zu lassen. Und die wundern sich dann auch regelmäßig darüber, daß es schon unangenehm weh tut, wenn einem so eine Kiste auf den Fuß fällt.

Auch ein Thema täglicher Diskussion ist das Safen [das Sichern unserer Alu – Konstruktion gegen herabfallen]. Das wird regelmäßig als völlig überflüssiger Luxus erachtet. Ich erkläre dann, daß meine Versicherung bei Materialschäden nur dann zahlt, wenn das Rigg auch gesafed ist und dann wird es in der Regel diskussionslos gemacht. Gestern allerdings entsponn sich der folgende, etwas beängstigende Dialog:

I want this rig to be safed

Why ?

Because my insurance woun’t pay if it’s not safed.

But it’s more work !

Well, you don’t need to safe, if your insurance pays for eight dead singers laying under an unsafed rig.

I don’t have an insurance.

You are a freelance rigger and have no insurance ?!?

No, I’m just the rigger, I don’t need an insurance.

Are you mad ?  Who will pay if you make a mistake ?

You.

Haha ! …… Hey, local promotor, could you please come here ?  We have to discuss an insurance problem. And rigger: you just go and get the rig safed.

böse

Heute sind wir in der Hauptstadt des südlichsten Bundeslandes und alle Vorurteile sind mal wieder bestätigt. Ja, die Brezen der Hofpfisterei sind immer noch die besten der Welt, aber ansonsten macht mich die Kombination aus Königgläubigkeit, gefährlichem Halbwissen, Vorschriftenüberinterpretation, Besserwisserei und Penetranz schier wahnsinnig.

Drehschelle; Litecraft Produktphoto

Ein Beispiel: oben seht Ihr eine Drehschelle. Die ist so zugelassen wie sie ist und hat den Vorteil, daß sie auch dann hält, wenn man die Schrauben nicht fest zuzieht; sie sichert sich gewissermaßen selbst über eine Unterlegscheibe, die in einer Nut einrastet. Hier im philharmonischen Haus sollten wir nun erst eine konventionelle Mutter fest anziehen, dann die Flügelmutter als Sicherungsschraube darüberdrehen. Oder die ganze Konstruktion (ein Alupipe – Geflecht mit 22 Schellen) immer mit Safety sichern. Aha. Nach längerer Diskussion einigten wir uns wenigstens darauf, daß alle Flügelmuttern „nur“ mit einem Flügelmutternschlüssel angezogen werden. Da bin ich eigentlich auch kein Freund von (nicht nur, weil der Abbau dann länger dauert, sondern auch, weil man dabei sehr gern das Gewinde zerstört und die Mutter dann dauerfest sitzt), das war aber am ehesten zu realisieren.

Plumps

Am Samstag war ich bei einem Treffen meiner Lieblingsphotogruppe und wir haben SchiffeDingeversenken gespielt. Herausgekommen sind ein paar schöne Photos, die ich Euch hier und die besten irgendwann in den nächsten Tagen in meinem Photoblog zeigen werde. Der Aufbau ist im Grunde ganz einfach, läßt sich im Zweifelsfall in jeder Küche nachbauen und wir hatten eine Menge Spaß beim Planschen. Seht selbst.

Nightliner

Immer wieder werde ich gefragt, wie das denn jetzt so ist mit unseren Nightlinern. Heute habe ich dann mal ein paar Photos von unserem wirklich sehr schönen Bus gemacht. Da gibt es schon deutliche Unterschiede. Dieser hier ist von einem relativ kleinen Nightlineranbieter, der Firma Lay Reisen. Das erste Bild ist von der unteren Lounge. Es gibt acht Stühle und ein langes Sofa. Dann natürlich einen großen Fernseher und eine Küche. Hier ist Abends nach dem Abbau der Treffpunkt.

Der Bus ist ein Doppeldecker und wenn man die Treppe hochgegangen ist, kommt man links in die obere Lounge. Auch hier gibt es einen großen Fernseher, aber auch eine Spielekonsole beispielsweise. Bei uns geht es hier oben eher ruhiger zu. Die Kollegen hängen hier schon mal nachmittags ab.

Wenn man von der Treppe aus rechts abbiegt kommt man zu den Betten. Ich stehe gerade ganz vorne am Fenster (da gibt es auch noch mal vier Sessel, in denen man die Aussicht während der Fahrt genießen kann) und schaue in Richtung Treppe. Das erste Bett rechts unten ist übrigens meins.

Hier wohnen wir also während einer Tour und der Nightliner ist sowas wie mein zuhause in dieser Zeit. Darum ist es sehr wichtig, daß der Bus gut gepflegt ist und nicht völlig verwohnt. Bei Per, dem Fahrer dieses Busses, besteht die Gefahr des Verwohnens eher nicht. Per und sein Bus sind eins. Das heißt zum einen, daß er wirklich super fährt und man während der Fahrt perfekt schlafen kann. Zum anderen heißt es, daß man es nicht wagen sollte, unpfleglich mit dem Bus umzugehen. Ich glaube, man kann dann laufen.

Nun wißt Ihr also, wie es in unserem Wohnzimmer aussieht.

Nordmanntannensamensammlerretter

Copyright: Dmitry Beliakov / DER SPIEGEL

Manchmal muß man ja etwas Gutes tun. Völlig unabhängig davon, ob nun Weihnachten ist, oder nicht. Und gerade ergibt sich eine gute Gelegenheit. Vor zwei Tagen las ich diesen Artikel hier bei Spiegel Online. Das ist ein Bericht über die Männer, die die Samen für die ganzen Nordmann – Tannen einsammeln, die dann bei uns in Deutschland großgezogen werden und später bei uns zu Weihnachten im Wohnzimmer stehen. In Greorgien ist das Geld nicht so dicke gesäht und darum fallen die Samensammler regelmäßig von den Bäumen; Gurte und Seile zur Sicherung können sie sich nicht leisten. Meinem lieben Kollege Fellbär kam nun der Gedanke, daß bei vielen von uns doch alte Karabiner, Seile und vielleicht sogar auch noch Gurte in der Ecke herumliegen, die wir nicht mehr benötigen. Bevor die nun weiter Staub ansetzen, könnte man die doch sinnvoll einsetzen; zum Beispiel, indem man sie nach Tlugi schickt. Das müssen gar nicht unbedingt die hochmodernen Gurte der letzten Generation sein, reine Sitzgurte, oder Klettergurte aus dem Bergkletterhobbybereich tun es auch; oder von Großseglern. Und vielleicht …… vielleicht liest hier ja auch jemand aus dem Baumpflegebereich oder aus der Telekommunikation mit, der auch noch eine dieser Klammern zum Baum- oder Telephonmastenbesteigen abzweigen kann. Wäre toll.

Also … aufräumen ist ja auch immer unglaublich befreiend. Darum klickt jetzt nicht einfach weiter, sondern schaut doch bitte mal nach, was Ihr an noch einsatzfähigem Material entbehren könnt und schickt es mir zu. Ich werde das Zeug sammeln und dann dafür sorgen, daß die gesammelten Werke auch nach Georgien kommen. Versprochen. Da ich in den nächsten Wochen auf Tour bin und mich daher nicht so richtig um eingehende Pakete kümmern kann, habe ich bei uns in der Firma nachgefragt; die Kollegen wären so nett, Eure eingehenden Paketfluten für mich entgegenzunehmen. Bitte schickt also das Material ausreichend frankiert an „Nordmanntanne“, Media Resource Group GmbH & Co. KG, Roßfelder Straße 54/5, 74564 Crailsheim. Danke.

Ich finde, das ist eine gute Aktion, um auch im nächsten Jahr reinen Gewissens wieder einen schönen Baum im Wohnzimmer stehen haben zu können.