Nachdem ich in den letzten Tagen so viel zu tun hatte, daß ich nicht zum Bloggen kam, will ich jetzt mal ein wenig reinhauen und nachtragen, was alles so war. Dienstag habe ich mir den Film „The Prestige — Die Meister der Magie“ angesehen; eine gute Entscheidung, wie ich finde. Dirk hat ja auch schon recht ausführlich über dieses Werk geschrieben und so will ich gar nicht so sehr auf den Film an sich eingehen, sondern mehr auf meine eigenen Empfindungen dazu.
Ich hatte bisher beruflich mit zwei Zauberern, Illusionisten, Magiern, wie immer man sie nun nennen will, zu tun. Natürlich kennen vielleicht eine Hand voll enger Mitarbeiter die Tricks. Aber schon die Ton- und für die Shows eminent wichtigen Lichttechniker kennen nicht mehr alle Details und jeder muß einen Vertrag unterschreiben, der ihn unter Meidung einer deutlich sechsstelligen Geldstrafe verbietet, überhaupt nur irgendwas über die Tricks außerhalb der Show zu erzählen. Von daher kann ich die Manie, mit der im Film von den Figuren versucht wird, die Geheimnisse zu wahren, sehr gut nachvollziehen.
Interessant finde ich eher, daß überhaupt so viele Tricks gezeigt und deren teilweise blutiges Geheimnis gelüftet werden. Zwar ist es heute weitaus schwieriger, Nummern zu bringen, bei denen ein Tier stirbt; der Tierschutz ist eine medienwirksame Sache und könnte das Image einer Show schwer beschädigen. Auch ist es ja tatsächlich so, daß ein durch die Gegend gezauberter Elefant wirklich nur ein Mal existiert. Trotzdem hätte ich damit nicht gerechnet.
Auch bemerkenswert, daß der als Erfinder nicht unumstrittene Thomas Alva Edison im Film nicht gut wegkommt und Nikola Tesla, dessen Forschungen, obwohl unbekannter, uns heute im täglichen Leben sicher mehr beeinflussen als die Edisons, ein Gerät erfindet, das es (zum Glück) bis heute nicht gibt und die blutigen Zaubertricks gewissermaßen zu seinem Höhepunkt treibt. Bei Tesla rieb ich mir übrigens erst mal die Augen, aber es war tatsächlich David Bowie; whow.
Der Film ist konsequent gezeichnet. Er hat, wenn man ihn aufmerksam beobachtet, nicht wirklich Überraschungen; wenn man nicht genau aufpaßt sind die Überraschungen aber um so größer. Er ist bis ins Detail richtig gut gemacht und unterhält bis zur letzten Minute wirklich hervorragend. Ein Besuch lohnt also unbedingt.