Hamburger Bunkermuseum

Helm aus dem Hamburger Bunkermuseum

Heute Abend war ich in einer Führung durch das Hamburger Bunkermuseum. Das Museum ist kein moderner Bau, sondern in einem unterirdischen Vierröhrenbunker aus dem zweiten Weltkrieg beheimatet. Zwei Mitarbeiter der Stadtteilinitiative Hamm führten uns durch den Bau und erzählten sehr eindrucksvoll, unter welch beengten und erschütternden Verhältnissen die Menschen während des Krieges in den Bunkern hockten und wie fürchterlich speziell der Sommer 1943 war, in dem Hamburg großflächig verbrannte.

Umfang und Aufbereitung ist sicher nicht so professionell wie die Touren, die man mit den Berliner Unterwelten machen kann, trotzdem finde ich die knapp anderthalbstündige Veranstaltung gerade für jüngere Menschen sehr wertvoll, weil man sich ja heute als Deutscher kaum vorstellen kann, was Krieg jenseits des Ballerspiels tatsächlich bedeutet. In dem Zusammenhang finde ich es sehr schade, daß nicht weitere Bunker in Hamburg als Museum zugänglich sind. Ich selbst wohne ja direkt gegenüber eines Hochbunkers und war aber noch nie darin. Wäre sicher auch interessant.

Wenn Ihr also mal in der Nähe seid, geht ruhig mal rein.

F.C. Gundlach: Das fotografische Werk

Copyright: Stiftung F.C. Gundlach

In den Deichtorhallen Hamburg ist zur Zeit das photographische Lebenswerk F.C. Gundlachs zu sehen und Lebenswerk meint tatsächlich Bilder aus der Jugend bis zur heutigen Zeit. Ganz zweifelsfrei ist Gundlach der deutsche Modephotograph, stilprägend für eine ganze Epoche. Sicher also Grund genug, ihm eine solche Ausstellung zu widmen. Ob es aber unbedingt in den Deichtorhallen sein muß, deren Direktor er selbst ist, möchte ich bezweifeln. Das hat einen gewissen Geschmack.

Copyright: Stiftung F.C. Gundlach

Wenn ich mir die Ausstellung ansehe, dann gefallen mir persönlich die Arbeiten am besten, die nichts mit Modephotographie zu tun haben; das sind leider in der Ausstellung recht wenige. Aber auch bei den Modebildern gibt es tatsächlich einige, die so herausragend sind, daß sie längst Kunst sind und nicht nur Gebrauchsphotographie. Dabei entwickeln sie jedoch bei Betrachtung der Ausstellung eine gewisse Vorhersehbarkeit; die Handschrift des Photographen ist doch klar zu erkennen.

Copyright: Stiftung F.C. Gundlach

Länger habe ich gestern darüber nachgedacht, ob die Zeitschrift Brigitte, für die Gundlach Jahrzehnte tätig war, seinen Stil prägte, oder er mit seinem Stil die Zeitschrift. Jedenfalls ist in den Arbeiten ein deutlicher Wiedererkennungswert für die Brigitte.

Insgesamt fand ich die Ausstellung sehr schön; sie hat mich motiviert, doch neben der beruflich immer notwendigen Digitalknipse öfter mal wieder eine „echte“ Kamera in die Hand zu nehmen.

Outdoor Lions

Plakat 'Peter'; Copyright: washyourhands.tv, JWT Toronto

Am heutigen Ostermontag nutzte ich das bescheidene Wetter, um mir die Ausstellung „Outdoor Lions“ im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe anzusehen. Das was die Cannes – Rolle für die Werbefilme ist, sind die Lions für die Plakatschaffenden. Im Museum waren über 200 preisgekrönte Plakate aus rund 120 internationalen Kampagnen zu sehen und das zeigt, daß viele Werbeaktionen aus mehr als nur einem Plakat bestehen. Wie beispielsweise diese Aktion der Agentur JWT aus Toronto, die für die Initiative Washyourhands.tv verschiedene lebensgroße Figuren auf Toilettenausgänge klebte, den Türgriff immer schön in Schwanzhöhe, und damit zum Händewaschen aufrief. Bei den großen Plakaten sah man auch, daß die Hosen auf den Photos immer schön auf waren. Witzige Aktion.

Plakat 'Stitch'; Copyright: Calzaturificio Buttero, JWT Paris

Auch eine ganze Serie von Plakaten gab der Schuhhersteller Buttero für seine handgearbeiteten Treter bei JWT in Paris in Auftrag. Herausgekommen sind Bilder, die davon überzeugen sollen, daß man sich wirklich ganz besonders viel Mühe bei der Arbeit macht.

Plakat 'Washing Machine'; Copyright: Jobsintown.de, Scholz and Friends Berlin

Für das neue Jobportal jobsintown.de schuf Scholz & Friends in Berlin verschiedene Motive von Menschen, die in Maschinen unter erniedrigenden Bedingungen ihre Arbeit verrichten und für die eine Verbesserung erstrebenswert wäre.

Viele weitere Beispiele aus der Ausstellung und auch ein Fazit findet Ihr nach dem Weiterlesen – Link.

„Outdoor Lions“ weiterlesen

Die Gräber aus Paestum

Die Ausstellung

Seit wenigen Tagen erst ist im Bucerius Kunstforum am Rathausmarkt Hamburg eine hochinteressante Ausstellung über die Gräber aus der lukanischen Zeit Paestums zu sehen. Diese Ausstellung ist insoweit eine Sensation, als daß die Gräber in dieser Form noch nie irgendwo ausgestellt wurden. Im heimatlichen Paestum sind die einzelnen Platten zwar auch teilweise zu sehen, aber nie im kompletten Kontext. Nur durch den Umstand, daß das Bucerius Kunstforum früher mal eine Filiale der Bundesbank war und dadurch der Boden aus 5m dickem Stahbeton besteht, können die tonnenschweren Grabplatten so zusammengestellt werden, wie sie ursprünglich mal im Erdboden gefunden wurden.

Grab aus Paestum

Außerdem lernt man, daß Süditalien im 8. Jahrhundert vor Christus durch die Griechen besiedelt wurde, jene von den Lukanern (einem norditalienischen Stamm mit der damaligen Sprache aus dem Donaubereich, Oskisch) im 4. Jahrhundert v.C. verdrängt wurden, bevor die Römer im 2. Jahrhundert v.C. die Macht übernahmen. Ich bin ja ehrlich, von den Lukanern hatte ich bisher nie etwas gehört, was auch nicht weiter verwunderlich ist, weil selbst Wissenschaftler bis in die 50er Jahre hinein nichts von ihnen wußten.

Grab aus Paestum

Paestum selbst war viele Jahrhunderte vergessen. Es wurde je nach Quelle im 7. bis 11. Jahrhundert nach Christus aufgegeben, da die immer schlechter gewarteten Viadukte der Römer die Landschaft versumpfen ließen und wahre Moskitoplagen das Land befielen. Erst im 18. Jahrhundert fand man die eigentlich unübersehbar großen Tempelanlagen der Griechen „zufällig“ wieder, was zeigt, daß es dort wirklich sehr ungemütlich gewesen sein muß. Bis zum Fund der lukanischen Gräber sollten aber noch einmal 200 Jahre vergehen.

Grab aus Paestum

Mit Ausnahme des obigen Kindergrabes (man sieht, auch vor 2.400 Jahren machte ein Kindertod die Menschen sprachlos), hatten die Gräber über die Jahre der lukanischen Zeit hinweg immer die gleichen Symbole und Zeichen. Gerade durch diese Uniformität der Gräber lassen sich besonders gut die individuellen Eigenheiten des Begrabenen feststellen, weil die Malereien eben nur in kleinen Detail voneinander abweichen und diese Variation dann eben wichtig sein muß. Auch läßt sich sehr gut erkennen, wie sehr sich die Kunst der Malerei in dieser Zeit verändert hat. Von einfachen platten Zeichungen entwickelte sich die Kunst in 200 Jahren zu Bildern mit guter räumlicher Darstellung und reichem Licht/Schatten – Spiel.

Grab aus Paestum

Beachtlich ist, daß die Gräber und Malereien innerhalb kürzester Zeit entstehen mußten. Anders als bei den Ägypern wurde nicht balsamiert, anders als es uns heute der Undertaker erzählt, konnte man noch nicht kühlen. Das heißt im Klartext, daß die Gräber innerhalb von 24 bis seltener 48 Stunden ausgehoben, mit den vier Sandsteinplatten ausgekleidet (jede bis zu zwei Tonnen schwer), mit weißer Farbe grundiert und bemalt wurden.

„Die Gräber aus Paestum“ weiterlesen

BallinStadt – Museum, Hamburg

Ausblick auf die Elbe und den Hamburger Hafen von den Landungsbrücken aus; Bild größerklickbar

Eigentlich … ja eigentlich wollte ich diese Woche weg sein und auf einem Bauernhof meine Zeit verbringen. Manchmal kommen Dinge aber anders und so bin ich nun doch in Hamburg, versuche aber trotzdem, sowas wie Urlaub zu machen. Heute war ich darum mal im neu eröffneten BallinStadt – Museum im Veddel, in dem Hamburg als Auswanderungsstadt nach Amerika und die Zeit sehr grob um die Jahrhundertwende herum beleuchtet wird. In der Zeitung hatte ich gelesen, daß man von den Landungsbrücken aus per Barkasse zum Museum schippern kann; leider fährt die aber tatsächlich nur alle zwei Stunden und war in unserem Fall gerade weg, so daß wir dann ganz klassisch per S-Bahn fuhren.

Blick ins BallinStadt - Museum für Auswanderung in Hamburg; Bild größerklickbar

Schon beim ersten Eindruck konnte ich beruhigt sein: so ein Flop wie bei der Titanic – Ausstellung in Kiel war es ganz sicher nicht. Hier war deutlich zu merken, daß man sich viel mehr Mühe gegeben hatte, Informationen zusammenzutragen und so aufzubereiten, daß sie verständlich, informativ und interessant daherkamen.

Blick ins BallinStadt - Museum für Auswanderung in Hamburg; Bild größerklickbar

Dabei wurden nicht nur Texte zum Lesen angeboten, sondern viele auf dem Weg durch die Ausstellung aufgestellte Puppen erzählten von ihren ganz persönlichen Hoffnungen & Erfahrungen und machten so die Zeit und die Motivation, die Heimat zu verlassen, nachvollziehbar.

Gangway im BallinStadt - Museum

Zwischendurch gab es aber auch Stationen, an denen man Ruhe hatte, die Informationen zu verarbeiten und vielleicht darüber nachzudenken, wie man wohl selbst gehandelt, ob man sich nicht vielleicht auch auf die Reise gemacht hätte.

Blick ins BallinStadt - Museum für Auswanderung in Hamburg; Bild größerklickbar

Museen sind ja oft für Kinder langweilig. Hier durfte meine 5-jährige Begleitung nicht nur auf einem Ausstellungspferd reiten, sondern hatte mit Bildern, Filmen und gesprochenen Texten auch die Möglichkeit, sich kindgerecht dem Thema zu nähern, ohne daß es für Erwachsene je platt geworden wäre. Immerhin waren wir über zwei Stunden ohne Quengelei in der Ausstellung. Dabei kostete der Eintritt für drei Personen zusammen weniger als für eine Person in Kiel.

Blick ins BallinStadt - Museum für Auswanderung in Hamburg; Bild größerklickbar

Auch wenn mir die Ausstellung insgesamt wirklich sehr gut gefallen hat, so würde ich mir in ein paar Punkten trotzdem noch Verbesserungen wünschen. Zum einen finde ich den Bogen zu den heutigen Auswanderern anderer Länder (die hier dann als Einwanderer ankommen) etwas zu kurz gehalten; das Thema könnte man sicher besser integrieren. Zum anderen gibt es heute nach knapp zwei Monaten Betrieb schon teilweise deutliche Abnutzungserscheinungen. Da sollte man dringend stabiler nacharbeiten, damit die Ausstellung nicht schnell verwahrlost. Das wäre nämlich schade.

Blick in einen nachgebauten Schlafsaal im BallinStadt - Museum für Auswanderung in Hamburg

Toll ist auf jeden Fall, daß man am Originalort (das Hamburger Auswanderungslager war tatsächlich exakt an der Stelle des Museums) in Originalkulisse diese Stätte geschaffen hat. Klar, daß der damalige Betreiber, die Hapag (heute Hapag-Lloyd), kräftig gesponsort hat. Mir hat der Besuch auf jeden Fall Spaß gemacht und ich kann Euch auch empfehlen, mal dort hin zu fahren.

Eine Warnung muß ich allerdings noch aussprechen: die direkt an der S-Bahn – Station in einem Container gelegene Pommesbude ist auf jeden Fall zu meiden. Das Essen beschäftigte mich noch länger……

Titanic – Ausstellung in Kiel

Ein Modell der Titanic in der Ausstellung in Kiel

Nun. Ich möchte vorweg zugeben, daß ich voreingenommen bin, habe ich doch anderthalb Jahre meines Lebens mit der Hamburger Titanic – Ausstellung verbracht, wie ich Euch ja schon berichtete. Und so war ich also gestern in Kiel, um mir die moderne Version des Themas in der Kieler Titanic – Ausstellung anzusehen. Die Grundvoraussetzungen waren erst mal gleich: gezeigt werden aus 3.800m Tiefe geborgene Fundstücke der und aus der Titanic. Das Ergebnis in Kiel war …… maßlos enttäuschend. Wie lieblos, wie konzeptlos, wie schlecht gemacht. Eine Verschwendung meiner Zeit und meines Geldes (immerhin 20,50€ Eintritt pro Person).

Beim Betreten gibt’s erst mal eine wirklich schöne Idee: jeder bekommt seinem Geschlecht entsprechend eine Karte mit den Daten eines der Reisenden und checkt als diese Person in die Ausstellung ein. Man erfährt so etwas über das Einzelschicksal, weiß, in welcher Klasse, warum und mit wem man gereist ist und bekommt über die kleine Geschichte ein wenig mehr Bezug zur großen Geschichte. Und dann ist es mit den positiven Überraschungen auch schon vorbei. Es reicht eben nicht, wenn man geborgene Artefakte ohne ausreichend sichtbares Konzept in Standardvitrinen stellt und die Besucher damit mehr oder weniger allein läßt. Der im Vorfeld groß angekündigte Eisberg entpuppt sich als lächerlich, platte Konstruktion. Mann, mit dem Thema hätte man so viel mehr anfangen können.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich technologisch so viel getan und es kann doch nicht sein, daß wir damals die modernere, kommunikativere, multimedialere Ausstellung hatten. Vor zehn Jahren !

Nachbau der Freitreppe in der Titanic - Ausstellung in Kiel

Es gibt ein paar Nachbauten — eben beispielsweise die oben abgebildete Freitreppe aus dem erste Klasse – Bereich. Aber auch diese sind ohne wirklich erkennbares Konzept aneinandergereiht. Insgesamt bleibt einem die Ausstellung viele Informationen schuldig. Witzig fand ich, daß man in Kiel Teile der extra für unsere Hamburger Ausstellung komponierte Musik einsetzte; da wird sich Gaby Carasusan hoffentlich noch ein kleines Zubrot verdienen können.

im Kieler Hafen

Wir sind dann lieber ein wenig in den realen Kieler Hafen geschlendert und haben uns angesehen, wie moderne Schiffe, das Maul wie ein hungriger Hai aufgerissen, hunderte von Autos verschlucken. Das war deutlich besser. Von mir bekommt die Ausstellung drei Totenköpfe als Klassifizierung. Wer noch nicht dort war, sollte es sich sparen.

gemütlicher Tag

Ausstellung im Haus der Photographie der Deichtorhallen

Donnerstag war mir nach Kultur und so sind wir ins Haus der Photographie der Deichtorhallen. Dort liefen zwei Ausstellungen: ein mal Bilder zum Körber Photo Award und zum zweiten „Schattenkabinett“ von Roger Ballen. In den Deichtorhallen darf man leider nicht photographieren und darum bringe ich Euch nur das obige Bild mit.

Der Körber Photo Award stand dieses Jahr unter dem Motto „Balanceakt: Sicherheit“ und bei allem Wohlwollen haben die meisten Photographen dieses Thema für mein Empfinden ganz lässig verfehlt. Ich weiß, daß es gerade sehr hip ist, Bilder mal eben aus der Hüfte zu schießen und dieses grobe, schlecht arrangierte, leicht unscharfe Ergebnis dann Kunst zu nennen. Ich weiß, daß ich ein langweiliger Konservativer bin, der Feininger (den Sohn, denn wir sprechen ja gerade von Photographie) verehrt. Und darum fand ich die meisten Werke eher nichtssagend. Daß man sich dem Thema Sicherheit durchaus von verschiedenen Seiten nähern kann, ist mir schon bewußt. Und vielleicht habe ich auch nicht genug Phantasie, die einzelnen Ansätze nachzuvollziehen. Gut fand ich die Idee, in öffentlichen Räumen eigene kleine private Schutzwelten, kinderhöhlengleich, zu installieren. Auch die Serie mit in hoher Qualität nachphotographierten Bildern aus Chaträumen hatte ihren Reiz. Von den Farben ganz schön waren dann noch Eindrücke aus LAN – Parties, aber da war das Thema schon ein wenig weggerückt. Der Rest erreichte mich nicht so sehr.

Die zweite Ausstellung von Roger Ballen traf da schon tiefer. Thema der in mehreren Jahren entstandenen Werke ist die nach der Beendigung der Apartheit verarmte weiße Landbevölkerung in Südafrika. Das sind schon Bilder mit einer politischen Wucht, die deutlich beklemmen. Auch wenn ich mir hier eine Straffung der Ausstellung gewünscht hätte — es waren letztlich zu viele Bilder — und sie manchmal überinszeniert wirkten, so verließ ich die Deichtorhallen doch leicht verstört. Photographisch nicht immer ein Meisterwerk, vom Inhalt her aber gut rübergebracht.

Die Binnenalster in Hamburg; Bild größerklickbar

Nach so viel Kultur muß man sich entspannen und wo kann man das besser, als bei einem guten Italiener direkt an (oder besser sogar auf) der Alster.

Alte Pinakothek in München

Alte Pinakothek; Bild größerklickbar

Schon letzten Sonntag war ich in der Alten Pinakothek in München und jetzt will ich mir dann doch mal eben die Ruhe nehmen, Euch ein wenig davon zu erzählen. In München gibt es drei Pinakotheken („Bildersammlungen“), die alle dicht beieinander liegen: die Alte, die Neue und die Moderne Pinakothek. Mein Besuch galt der Alten Pinakothek, mit deren Sammlung vor 500 Jahren alles begann. Die Pinakotheken haben tatsächlich schon eine so lange Tradition; nirgends sonst trifft man auf solch eine fundierte Sammlung.

Die Treppe in der Alten Pinakothek in München

Wenn man das Gebäude betritt, muß man erst mal seinen Weg zu den Bildern machen, muß die Treppen zu dem Alten Meistern heraufsteigen. Ich weiß nicht, ob das die Idee des Architekten beim Wiederaufbau des Gebäudes nach dem Krieg war, aber für mich ist das eigentlich ein ganz schönes Bild: die großen Maler auf ihrem Olymp zu besuchen. Der Eintritt beträgt übrigens nur einen Euro; mehr eine Schutzgebühr, als wirklicher Eintritt. Das finde ich wirklich klasse, daß europäische Hochkultur so wirklich jedem zugänglich gemacht wird. Selbst der elektronische Führer kostet nur eine Leihgebühr von vier Euro, so daß man für einen Fünfer komplett versorgt ist.

In der Alten Pinakothek München

Die Sammlung selbst ist eine Abfolge von mehreren Sälen, die Ihr hier zurückschauend seht, neben denen es noch einen langen seitlichen Gang und ein paar Nebenausstellungen gibt. Die Beleuchtung in den Hauptsälen ist wirklich gut gelöst, in den Nebenausstellungen leider nicht immer ganz optimal; manchmal reflektiert das Licht der Fenster doch sehr stark in dem zum Schutz der Bilder angebrachten Glas.

Albrecht Altdorfer - Schlacht bei Issus; Bild größerklickbar

Da hängen sie nun, die großen, alten Gemälde. Und manche hauen mich dann doch ob ihrer Detailvielfalt, ihrer auch einem völligen Laien wie mich erkennbaren Genialität, einfach um. Einige davon möchte ich Euch hier zeigen; die meisten davon kann man auch noch mal größerklicken. Natürlich liegen die Rechte der Bilder bei der Pinakothek oder den Erben der Maler.

Weiter geht es mit vielen Bildern aus der Ausstellung nach dem „Weiterlesen“ – Link.
„Alte Pinakothek in München“ weiterlesen

Ägyptens versunkene Schätze

Nachdem ich ja die ganzen vor-/ur- & frühgeschichtlichen Museumsbesuche meiner fleißigen Tochter in Berlin übersprungen hatte, ließ ich es mir aber doch nicht nehmen, zu dieser Ausstellung mitzugehen. Seit meiner Mitarbeit an der Titanic – Ausstellung in Hamburg, bei der wir ja auch geborgene Teile aus dem Schiff zeigten, interessieren mich untergegangene Dinge schon. In diesem Fall war halt kein Schiff, sondern waren ganze Städte in den Fluten versunken.

Die Atmosphäre, die direkt im Eingangsbereich der Ausstellung herrschte, erinnerte mich doch sehr an unsere Ideen. Es ist schon interessant, wie sehr sich Ansätze, die wir damals unter Kopfschütteln von klassischen Museumsleuten als Veranstaltungs- und Eventmenschen entwickelten, heute durchgesetzt haben. Eigentlich hätten wir uns damals ein Geschmacksmuster oder ähnliches drauf eintragen lassen müssen. Dann wären wir heute reiche Leute ;-)

Vor der Ausstellung erst mal eine 200m lange Schlange. Hm. Da es sich ja lohnen soll, dieses Blog zu lesen, gebe ich Euch einen Tip, wie man die Schlange umgehen kann: wenn man vor dem Gebäude steht, ist rechts seitlich davon eine Türe zu den WCs. Die geht Ihr rein und folgt dort der Beschilderung in Richtung Restaurant. Dort angekommen nur noch eben durch das Restaurant laufen und schon seid Ihr direkt bei den Kassen. Die halbe Stunde gesparte Zeit könnt Ihr lieber in der Ausstellung verbringen.

Sphinxkopf

Ein Sphinx ist nicht nur die Figur, die wir alle so kennen, sondern eine damals gemeinhin benutzte Darstellungsform eines menschlichen Kopfes mit einem Löwenkörper, die letztlich Kraft und Macht symbolisieren sollte. Davon gibt es einige in dieser Ausstellung.

Statue

Darüber hinaus gibt es aber auch andere Darstellungsformen. Diese Statue beweist, daß es auch schon bei den alten Ägyptern schöne Frauen gegeben haben muß.

Nach dem „Weiterlesen“ – Link gebe ich Euch noch mehr Eindrücke der Ausstellung.

„Ägyptens versunkene Schätze“ weiterlesen