Chauffeure

Nach den Ereignissen der letzten Nacht und deren Folgen muß man mal über unsere zwei Fahrer berichten. Philip, links im Bild, ist unser Trucker. Während wir also im Nightliner sitzen und feiern, fährt er ganz allein mit unserem LKW durch die Landen. Außerdem ist er für das Beladen des Aufliegers zuständig. Wir schieben ihm unsere ganzen Kisten vor den Hänger und er sieht dann zu, daß er zusammen mit den örtlichen Helfern alles ordentlich verstaut bekommt. Was einen genauen Plan verlangt, das Auto ist nämlich richtig voll. Morgens entläd er dann wieder den Wagen und sorgt dafür, daß alles den Weg in die Halle findet. Den halben Tag verschläft er dann, damit er Nachts wieder fit ist.

Einen ganz ähnlichen Schlafrhythmus hat Per, der unseren Nightliner steuert. Der beste Nightlinerfahrer ist der, den man nicht wahrnimmt. Der den Bus so fährt, daß man ruhig und entspannt schlafen kann. Und genau so ein Typ ist Per. Und außerdem hält er den Bus in Schuß. Eigentlich wollten wir heute Nachmittag die Sauerei der Nacht beseitigen. Aber bis wir mit dem Aufbau fertig waren und starten konnten, war alles schon wieder pico bello. Danke dafür !

Die zwei Fahrer sind ein Teil der Crew, den man als Zuschauer überhaupt nicht wahrnimmt. Man sieht den Backliner über die Bühne huschen, die Techniker an den Pulten, aber daß gute, zuverlässige Fahrer ebenso entscheident zum Gelingen einer Tour beitragen, sieht man nicht. Darum bin ich froh, sie hier auch mal vorstellen zu können.

Carola Wirsing

Da sie heute Geburtstag hat, kann ich sie auch direkt mal vorstellen: Carola Wirsing ist bei unserer kleinen Tour die Dekobeauftragte. Sie kümmert sich hauptverantwortlich um die kompletten Dolomiten und hat somit eine schwere Aufgabe. Aber auch sonst ist sie für alles verantwortlich, was Deko und Setbau angeht und sie macht ihre Aufgabe sehr gut. Darüber hinaus hat sie einen 2er Führerschein und ist auch als Lichttechnikerin buchbar; mithin also sehr vielseitig einsetzbar. Zu ihrem Job kam sie über diverse Coverbands, die sie schon betreute; über diese Zeit kann sie Geschichten erzählen……

Die beleuchtete Truss hat sie da natürlich nicht immer stehen, aber ich dachte, daß es zum heutigen Tag angemessen ist. ;-)

Mundschenk

Wir sind heute in der Philipshalle Düsseldorf, einem Venue, den ich seit meiner Jugend mit Kiss, AC/DC und Motörhead verbinde. Diese Bands sind ein guter Anlaß, mal unsere Leibköche vorzustellen, läuft doch stilistisch diese Musik in der Küche. Matze und Maik sind als Köche für die Laune auf Tour wichtiger als alle anderen Faktoren des Tages — und zum Glück tragen sie diese Verantwortung locker und mit Bravur. Kaum hat man einen Wunsch mal in einem Nebensatz geäußert, schon steht das Gewünschte auf dem Tisch. Dabei müssen sie selbst den widrigsten Umständen trotzen: im Berliner Friedrichstadtpalast beispielsweise ist das Kochen grundsätzlich verboten, so daß sie draußen auf der Laderampe brutschelten. Anfang März. Kalt. Dafür auch hier noch mal danke.

Die beiden sind so ehrgeizig, daß in den meisten Städten der Frühstückstisch schon gedeckt ist, wenn wir Techniker um kurz nach 09:00 in die Halle stolpern. Kann man mehr verlangen ?  Nein !

Videonauten

Die Tour der Kastelruther Spatzen geht ja recht lang, also eine gute Gelegenheit, Euch mal wieder ein paar Kollegen vorzustellen. Und weil wir es gearde erst mit wackelnden Leinwänden hatten, fange ich einfach mal mit der Videoabteilung an. Oben seht Ihr Steffen Müller. Der ist bei der Tour gar nicht mit dabei, hat aber die ganzen Videozuspieler geschnitten. Steffen ist wie ich Angestellter bei der „Schmiede“ und da unser Videospezialist. Die meiste Arbeit hatte er lange vor der Tour. Stunden an Material wurde für die Jubiläumstour gesichtet und in aktuelle Formate konvertiert. Bei den Proben in Bayreuth hatte Steffen sein kleines mobiles Studio aufgebaut, um da noch schnell Veränderungen realisieren zu können. Und wie das immer so ist, hatte er auch noch gut zu tun.

Marc Nesselhauf ist unser Videospezialist auf Tour und mit drei Beamern, Leinwänden und der Regie hat er auch gut zu tun. Oben seht Ihr ihn während der Show. Da mischt er Livekamerabilder und Videoinhalte, die vom Medienserver kommen, so, daß zwei unterschiedliche Inhalte entstehen: ein mal für die beiden Leinwände rechts und links der Bühne und ein mal für die mittige Leinwand, die vor die Berge gefahren werden kann. Das ist konzentrierte Arbeit.

Danke !

So werde ich verwöhnt

Heute Morgen kam mir beim Öffnen der zweiten Ladung dieses kleine Päckchen entgegen. Das sind Kollegen !  Ich grüße auf diesem Wege die Lagernachtschicht ganz herzlich und bedanke mich sehr; für die Überraschung und auch für den Job, den Ihr nachts für mich hinlegt.

Rote Gourmet Fraktion

Rote Gourmet Fraktion; Copyright: RGF

Bei der ersten Annett – Tour, als die Strukturen noch nicht so klar waren, hatte ich sie auch mal angefragt, aber da konnten sie nicht: die Rote Gourmet Fraktion sind die Rock ’n‘ Roller des Tourcaterings. Sie sind bekannt für exquisite Küche auf Tour, bei der alles lecker, aber kaum etwas so ist, wie man es eigentlich erwartet. Und sie sind exzellente Selbstvermarkter. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Tourköchen hat man von der RGF manchmal schon gehört. Einen weiteren Schritt in Richtung Bekanntheitssteigerung unternehmen sie am Montag, 14.01.2008, um 23:00 Uhr bei L1VE (Stream). Wird sicher interessant.

Tonmeistertagung

Ein Mal im Monat, meist auf einem Montag, gibt es hier in Hamburg ein Treffen der örtlichen Tontechniker. Bislang meist im Goldbecker und seit neustem (da die Meisten die komplette Karte des Goldbeckers schon durchprobiert hatten) im Leso. Früher, als der Kampf noch härter war, wurden hier Tagessätze …. halt ….. abgesprochen darf man ja aus wettbewerbstechnischen Gründen nicht sagen ….. diskutiert. Heute sind die Tagessätze recht festgelegt, da klönt man halt über vergangene Jobs und lästert über nicht anwesende Kollegen. Heute war zum Beispiel Stxxxxx dran.

Ich hab‘ mich sehr gefreut, Fuß und Tamara mal wieder zu sehen, mit beiden verbinden mich „aufregende“ Jobs. Und ich hoffe, daß ich es mal wieder häufiger schaffe, hinzugehen. Um 00:15 Uhr war Schluß, die Kellnerin wollte auch nach Hause. War ’n schöner Abend.

Andreas Müller

Andreas Müller

Der Weg von Köln nach Siegen ist ja nicht so weit, darum fahren wir die Strecke nach einer Nacht im Hotel eben selbst. Grund genug, mal jemanden zu erwähnen, der das sonst für uns macht: Andreas Müller war nämlich auf unserer Tour unser Nightlinerfahrer. Andreas ist 36 Jahre alt und wohnt in Hamburg Ottensen. Eigentlich wollte er mal Hubschrauberpilot werden; das hat nie geklappt und nach 20 Semestern verschiedener Studiengänge mußte es mal was Handfestes werden, also ist er Busfahrer geworden — das ist ja fast wie Hubschrauberpilot. Die ersten zwei Monate seines Busfahrerlebens hat er Rentner durch die Gegend geschaukelt, die beliebten Kamelhaardeckenkaffeefahrten lassen grüßen. Dann kam er durch Zufall (und weil wir damals einen für Tourneen ungewöhnlich kleinen Bus haben wollten) als Bandbusfahrer zur Annett – Tour 2005. Daß er damals noch neu im Tourgeschäft war, hat die Band ziemlich schnell gemerkt — er hat sich nämlich regelmäßig verfahren und die Hallen nicht gefunden. Da er aber ein begnadeter Fußballspieler ist, konnte die Verfahrerei schnell verziehen werden und als er zwischen zwei Blöcken seitens seines Unternehmens getauscht werden sollte, begehrte die Band auf; einen anderen, wohlmöglich keinen fußballspielenden Fahrer wollte man nicht haben.

Das Tourleben hat Andreas damals so gut gefallen, daß er spontan den Betrieb gewechselt hat und jetzt nur noch Tourneen fährt; eben für Red Car als Nightlinerfahrer. Der Nightliner ist ein Bus, in dem die Techniker und manchmal auch die Band leben. Es gibt eingebaute Betten, 2m lang und 80cm breit, eine Lounge mit Fernseher, DVD, Playstation, eine kleine Küche, meist noch eine zweite Sitzecke, eben alles, was man auf Tour so braucht. Entgegen der ersten Reaktion der meisten Leute, die das erste Mal von Nightlinern hören, ist ein Nightliner echter Luxus und Lebensqualität. Die Alternative zum Nightliner heißt Hotel und normaler Bus. Das heißt: nach dem Abbau ins Hotel, da schnell schlafen, früh aufstehen, mit dem Bus in die nächste Halle fahren, arbeiten. Bei längeren Strecken kommt man so nie zu vernünftigem Schlaf. Bei einem Nightliner geht man nach dem Abbau gemütlich in den Bus, setzt sich noch ’ne Dreiviertelstunde zum Feierabendbier zusammen und klönt, geht dann ins Bett und wenn man morgens aufsteht, ist man schon vor der Halle und ausgeschlafen. Sehr schön.

In dem Jahr als Fahrer war er unter anderen schon mit Megadeath unterwegs (15.000 Kilometer in knapp 5 Wochen), mit Wir sind Helden und mit Rammstein. Bei uns ist er nicht nur Nightliner-, sondern auch Spotfahrer. Das hatte er vorher noch nie gemacht und Andreas ist ein Naturtalent. Seit der ersten Show liefert er einen extrem sauberen und ruhigen Spot ab; klasse !

Seine Hobbys sind Fußballspielen (klar) und Computern und er freut sich, wenn er im Bus nicht hinter den Leuten herräumen muß (an dieser Stelle möchte er sich ganz besonders bei Uli bedanken, ohne daß wir jetzt hier den Hintergrund erzählen möchten).

Marie-Chantal Bonzouzi

Marycha

Marie-Chantal ist die zweite Person in unserem rundherum sorglos – Paket. Sie ist 39 Jahre alt (da bin ich glatt hintenüber gekippt, ich hatte sie locker 10 Jahre jünger geschätzt) und wohnt in Mannheim. Marycha hat zwar einen französischen Paß, ist aber in Deutschland geboren und lebt seitdem auch hier. Ihre Eltern kommen aus Westafrika und sie hatte das Glück zweisprachig, nämlich Deutsch und Französisch, aufzuwachsen. Ursprünglich hat sie Sozialpädagogik studiert, betreibt seit einiger Zeit eine Weddingplaner – Agentur und möchte sich aber in Richtung Produktionsbetreuung bei Veranstaltungen verändern. Um sich in dieses Feld besser hineindenken zu können, hat sie in letzter Zeit schon als Stagehand, Garderobiere und lokale Cateringhilfe gearbeitet; dies ist ihre erste Tour und sie saugt alles an Informationen auf, was sie so bekommen kann. Wenn ich nicht aufpasse, dann hat sie in zwei Jahren meinen Job ;-)

Marycha hilft Guido bei allem, was in der Küche anfällt. Außerdem ist sie für die Garderoben und Büroausstattung zuständig. Sie schmückt also täglich Annetts Garderobe (und auch ich bekomme mittlerweile jeden Tag Blumen auf meinen Schreibtisch gestellt), sorgt für Getränke überall, kümmert sich um das Buffett, baut jeden Tag zusammen mit Guido Küche und Essensbereich auf und nachts wieder ab. Außerdem sorgt sie mit einem immer lächelnden Gesicht für gute Laune in der Crew.

Gospels und Soul mag sie sehr; sie singt selbst und betreut einen Jugendchor. Leider spielt sie kein Instrument außer ihrer Stimme. Marycha entspannt am liebsten bei Chips & Cola & ’ner schönen DVD. Außerdem mag sie gutes Essen. Sie liebt Überraschungen und freut sich, wenn man für sie da ist.