Die letzte deutsche Stadt, über die ich noch nichts schrieb, ist Stuttgart, wo wir im Hegelsaal der Liederhalle spielten. Während mir zu Ulm nicht mehr viel einfiel, ist es zu Stuttgart umso mehr. Fangen wir mit den angenehmen Dingen an: Manchmal ist es praktisch, wenn man hier im Blog erzählt, daß man zwar einen Adventskranz hat, aber noch keine hausgebackenen Plätzchen. In Stuttgart wurden wir mit einer großen, knackvollen Keksdose mit feinstem Weihnachtsgebäck verwöhnt. Wir freuten uns alle sehr darüber und ich bedanke mich aufs allerherzlichste für diesen tollen Service eines Hamburger Lesers, der beruflich in Stuttgart war und uns daher besuchte. Toll !
Der Rest des Tages war allerdings nicht ganz so angenehm. Erst mal hatten wir den Zoll im Haus. Unser Carnet für Schweiz und Kroatien mußte eröffnet werden. Wenn man das im heimatlichen Lager macht, dann kommen Zöllner, die die Firma kennen und dann geht das ganz schnell und schmerzlos. Hier wurden alle Seriennummern kontrolliert. Sowas dauert dann auch mal ein paar Stunden und wenn etwas schon verbaut ist, dann muß man im Zweifelsfall auch noch mal eine Banane wieder herunterfahren, um an die Nummern zu kommen. Am Ende war der Stempel aber auf den Papieren, also alles gut.
Den Hegelsaal habe ich sowieso schon aus anderen Produktionen als anstrengend in Erinnerung. Das Problem ist ein ganz bestimmter Mitarbeiter, der sich sicherheitstechnisch regelmäßig zu Dingen aufschwingt, die immer übertrieben und manchmal technisch und rechtlich sogar Quatsch sind (ich muß ein komplett in Stahl hängendes Rigg nicht noch zusätzlich in Rundschlingen hängen … beispielsweise). Hier war es jetzt so, daß er während des Aufbaus immer schon zwischendrin herumsprang und kaum daß eine Lampe hing auch schon bemängelte, daß das Safety noch nicht fest, die (sich durch das Lampengewicht selbst verriegelnden) Haken noch nicht festgeschraubt seien. So ging das sie ganze Zeit. Als wir ihn baten, doch mal ruhig zu bleiben und das Ende des Aufbaus abzuwarten, regte er sich auf und holte noch direkt einen zweiten Kollegen zur Verstärkung, der auch nochmal überall dran herumfummelte. Ich komme mit dieser schwäbischen Kehrwochenmentalität einfach nicht zurecht und mußte zwischendurch mal rausgehen, um nicht physisch zu werden. Besonders ärgerlich daran ist, daß der örtliche, nicht gerade durch Geschwindigkeit gesegnete Rigger dann irgendwann anfing, auch noch bei den Hallenhanseln mitzumachen und ich ihn bitten mußte, einfach mal seinen Job zu machen und ansonsten seine Fr…. zu halten. Mannmannmann.