Amphitheater Pula

Das letzte Konzert unserer kleinen Kroatien – Tour spielten wir im Amphitheater Pula, einem wirklich grandiosen Rahmen, wie ich finde. Das Theater ist noch (oder wieder) recht gut erhalten und es ist schon ein recht monumentales Gefühl, dort seine Show aufbauen zu dürfen.

Auch von außen macht das Gebäude mächtig was her, wobei mich ja kolossal stört, daß es rundherum stumpf mit recht häßlichen Gebäuden zugebaut ist. Ich finde ja, so ein Monument braucht Luft zum Atmen, egal, was Grundstücke in bester Innenstadtlage direkt am Wasser kosten.

Mittags zog dann beim Aufbau eine üble Gewitterfront heran, die uns so großes Kopfzerbrechen machte, daß sogar darüber nachgedacht wurde, die Show abzusagen.

Auf der anderen Seite ergaben sich so auch tolle Bilder. Man muß halt immer versuchen, das Positive zu sehen ;-)

Um 18:30 wurde dann das Konzert tatsächlich gecancelt …… um dann um 19:30 zu entscheiden, doch zu spielen. DAS ist Kroatien. Es gibt keine vernünftigen Wettervorhersagen, alles wird aus dem Bauch heraus gemacht, drumherum das reinste Chaos, aber natürlich gibt es dann zum Schluß eine pünktliche Show und die drei Nervenzusammenbrüche zählen nicht. Immerhin wurden wir nach dem Sturm mit einem wunderschönen Regenbogen entschädigt und es blieb dann auch trocken.

So erwartete das Theater nun unsere Gäste. Ich kann mich gar nicht oft genug wiederholen: das sieht alles schon sehr, sehr geil aus.

Ihr könnt nach diesen Bildern sicher verstehen, daß wir ganz heiß darauf waren, die Show endlich beginnen zu können. Der Park auf Lokrum, der Kirchplatz in Zadar, das waren schon tolle Locations, aber das hier, das war schon etwas ganz besonderes. Laßt Euch überraschen, wie es denn dann nun tatsächlich wurde.

St. Gallen

Nachdem wir in den letzten zwei Tagen mit den Spatzen in Hallen waren, die ich hier schon letztes Jahr vorstellte, gibt es heute eine fürs Blog neue Halle: die Sporthalle Kreuzbleiche in St. Gallen. Das ist eine Sporthalle, in der erfolgreich Handball gespielt wird und in der eben auch Konzerte veranstaltet werden. Im Gegensatz zum ersten Tag dieses Blocks, der ja doch etwas aufregend begann, und im Gegensatz zu gestern, bei der nun die Quote der Neulinge bei den Helfern etwas unglücklich hoch war, geht heute hier alles seinen gemütlichen Gang. Da es die nun endgültig letzte Show der „großen“ Tour ist, haben wir beim Aufbau schon die Kabelbäume auseinandergeschnitten und werden dann beim Abbau alles resetten, aber auch das läuft sehr ruhig und unspektakulär ab.

Vielleicht hier später noch mehr.

Kleinigkeiten

Auch noch letzte Woche waren wir im Beethovensaal der Liederhalle Stuttgart. Während des Tages fielen zwei Lifte aus: der Ladelift der Seitenbühne und der Personenlift. Beides kein echtes Problem, aber etwas lästig. Dafür gibt es auf der frisch renovierten Backstagetoilette des 1956 gebauten Hauses immer noch diesen Seifenspender, der mich heutzutage eher einen Parmesanraspler erinnert.

Über die begrenzten Riggingmöglichkeiten der Stadthalle Kassel erzählte ich ja schon. Unsere Traversenbox hingen wir an sechs Hauszüge, die hier auf Arbeitshöhe des Riggs zu sehen sind und die erstmal nicht so hochfahren wollten, wie wir es uns vorstellten. Erst gemeinsames Om – Sprechen war erfolgreich. Durch die Energie unserer Gedanken klappte es dann doch noch und das Konstrukt bewegte sich nach oben. Hurra.

Hallen der letzten Woche

Während ich also noch nichts über diese Woche erzählen kann, trage ich einfach mal ein paar Dinge der letzten Woche nach. Zuerst waren wir in der Stadthalle Lichtenfels. Das liegt in Bayern Franken und wenn man sich die vergangenen Veranstaltungen hier anschaut, dann scheint Lichtenfels echte Rock ’n‘ Roll – Hauptstadt zu sein. Es gibt regelmäßig sogar kleine Festivals mit gut lauter Stromgitarrenmusik. Möchte man erst mal gar nicht meinen. Die Hallentechniker sind nett und motiviert, die Halle selbst leider nicht so richtig hoch und riggen kann man gar nicht, es muß ein Groundsupport gebaut werden, was leider zusätzliche Höhe kostet.

Am nächsten Tag spielten wir in der Donauarena Regensburg. Hier ist die Hallenhöhe kein Problem. Das Raster im Dach liegt 6m auseinander, Punkte dazwischen muß man sich basteln. Insgesamt viel Platz, auch Backstage. Dafür aber weniger „Seele“; man kann halt nicht alles haben.

Congress Centrum Pforzheim

Nach dem sehr entspannenden Ausflug nach Luxemburg, bei dem nur die leichte Sprachbarriere etwas störte (französische Hands können einem in faktisch akzentfreiem und fließendem Englisch erklären, daß sie kein Englisch sprechen, Deutsch schon gar nicht), sind wir dann heute wieder in der harten deutschen Realität angekommen. Das Congress Centrum Pforzheim ist ein ganz typischer Vertreter seiner Zunft mit dem zusätzlichen Hindernis, daß es auf der Bühne keine (in Worten: keine) Riggingmöglichkeiten gibt. Alle zwei Meter findet sich ein Hauszug (zum Glück tatsächlich in 50er Rohr), that’s it.

Das Haus ist insgesamt etwas eng für unsere Produktion und so muß man sich halt ein Plätzchen für seinen Kram suchen. In diesem Fall führte das zu einem sofortigen Kleinkrieg mit dem Pförtner. Das Case hier steht in einer Nische, nicht in einem Fluchtweg. Trotzdem darf das da natürlich nicht stehen und damit das auch klar ist, wurde das „Herzlich willkommen“ – Schild direkt mal mit einem Verbot überklebt. Sowas macht auch schnell klar, wie willkommen man tatsächlich ist. Zum Glück ist das Bühnenpersonal des Hauses deutlich entspannter und entgegenkommender als der „Empfangschef“.

Mittlerweile stand der technische Leiter des Hauses bei mir im Büro, der wohl Leser des Blog ist (herzliche Grüße). Dem war der morgendliche Vorfall unangenehm und er beteuerte, daß wir selbstverständlich herzlich willkommen seien. Da das Verhalten der Bühnencrew sehr freundlich ist, glaube ich ihm das auch. Also ist alles gut.

Der Rest des Tages lief völlig unspektakulär und dann ging’s in die Osterpause.

Rockhal, Esch/Alzette, Luxemburg

Heute sind wir also in de Rockhal in Esch / Alzette in Luxemburg. Der Name verrät es schon: hier spielen normalerweise deutlich keine volkstümlichen Künstler. Ganz im Gegenteil: ein Hallenmitarbeiter frug mich, ob die Halle unserem Publikum überhaupt zumutbar wäre. Dabei ist sie ganz neutral in schwarz gehalten. Die Arbeitsbedingungen sind perfekt: Riggingmöglichkeiten bis zum Abwinken, Strom satt, mit dem Trailer kann man zum Entladen in die Halle fahren, Garderoben, Büros, Catering sind großzügig, es gibt genug Storage und motivierte Hausmitarbeiter. Mitlesende Booker mögen diese Halle bitte gern in ihr Portfolio aufnehmen, sie verdient eine gute Auslastung. Solche Hallen bräuchten wir in Deutschland; dann müßte man nicht immer durch die Stadt- und klassischen Konzertsäle der Republik krüppeln.

Beim Aussteigen aus dem Nightliner steht man erst mal fast auf einem Güterbahnhof. Die luxemburgischen Prellböcke finde ich ganz schön marzialisch. Auf der anderen Seite bleibt so immer der Fluchtweg frei, wenn man einen ankommenden Zug erst sehr spät sieht ;-)

Vor der Halle ein mir aus dem heimatlichen Ruhrgebiet vertrautes Bild: ein stillgelegter Hochofen. Das scheint hier also sowas wie der Duisburger Landschaftspark Nord zu sein. Die Halle und Umgebung wird mir direkt noch sympathischer.

Im Foyer hängt ein explodierender Musiker – PKW an der Deck, der nicht nur abends beim Einlaß beleuchtet gut aussieht, sondern auch tagsüber, wenn er von innen noch nicht strahlt.

Besonders loben muß ich mal wieder unsere Cateringabteilung. Heute gab es sogar Überraschungseier !  Aber natürlich nur vormittags. Bei anderen Kombos wird ja erst richtig aufgetischt, wenn die Gaukler kommen.

Zu guter Letzt noch mal ein Blick auf die Stromstation hinter der Bühne: Ihr seht, ich habe nicht zuviel versprochen. Allein an Powerlock gibt es 1x 400A und 3x 250A dreiphasigen Strom. Dazu kommen dann noch reichtlich CEEs.

Ich komme gern wieder !

Leider wahr

Dieses Schild hängt in unserer heutigen Halle, der Rockhal in Luxemburg. Nicht nur an dem Schild merkt man, daß wir mit unserer Musikrichtung nicht zum Hauptfeld des Venues gehören. Ansonsten hängen hier noch Plakate von Placebo und Draft Punk. Sehr angenehme Rock ’n‘ Roll – Halle. Nur die Englisch- und Deutschkenntnisse der französischen Hands lassen etwas zu wünschen übrig.

Rittal – Arena, Wetzlar

Heute sind wir in Wetzlar. Da ist alles einfach: der Ladeweg ist super, Rigging geht gut und auch die Helfer sind gut, sie haben die Produktion schon mal gebaut. Was will man mehr ?!

Das trifft sich insofern gut, als daß heute tolles Wetter ist. Dadurch daß der Aufbau so zügig ging, hatten wir schön viel Zeit, um uns noch in die Sonne zu setzen. Die Produktionskasse gab sogar ein dickes Eis für alle her. Danke dafür an die Chefetage.

Heute während der Show gab es eine sehr lustige Situation: als (geplant) die Bühnenvorderkante brannte, standen die beiden Feuerwehrmänner mit offenen Mündern am Hallenrand, als hätten sie im Leben noch kein Feuer gesehen. Es war leider zu dunkel, um es zu photographieren. Gestern in Heilbronn gab es einen schlafenden Mann im Publikum. Der mußte wohl mit; die Frau neben ihm schaute begeistert zur Bühne. Das Photo gelang mir, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das hier im Blog veröffentlichen kann, ohne mir rechtlichen Ärger einzuhandeln.

Sonst alles wie immer.

Unihalle Wuppertal

Gestern waren wir in der Unihalle Wuppertal. Wieder eine Sporthalle mit Konzertsekundärnutzung. Die Arbeitsbedingungen sind erst mal soweit ok, allein der als Küche nutzbare Umkleideraum ist recht weit vom Essensraum entfernt und die Publikumsführung von Rollstuhlfahrern geht komplett durch den Backstagebereich. Die Riggingmöglichkeiten sind ausreichend und haben erstaunlich hohe Belastbarkeitsangaben. Etwas ärgerlich ist die Tatsache, daß seit Jahresbeginn absolut keine Pyro mehr genehmigt wird. Da bin ich mal gespannt, wie lange man das durchzuhalten gedenkt.

Das Hauslicht wird in der Unihalle nicht mit Dimmern geregelt, sondern mit einer großen Stelltraffo – Anlage, aus der Ihr hier einen Ausschnitt seht. Die Traffos werden motorisch mittels Fernsteuerung bedient. Mich wundert, daß sowas überhaupt noch eingesetzt wird, immerhin ist die Anlage von 1987, da gab es schon locker Thyristoren und Triacs. Platzbedarf und Verlustleistung der Stelltraffoanlage sind viel größer als bei einer Halbleiterlösung.

Und weil die PA aus Koblenz so viele Freunde fand zeige ich Euch auch die HausPA in Wuppertal, die zugegebenermaßen nicht ganz so spektakulär aussieht.